Wie viel Geld verdient man als Texter pro Wort, Artikel und Stunde?

Wie viel Geld verdient man als Texter pro Wort, Artikel und Stunde?Als Texter zu arbeiten bringt einige Vorteile mit und kann lukrativ sein, denn es werden immer viele Texte für Websites benötigt. Doch wie viel Geld verdient man als Texter pro Wort, Artikel und Stunde?

Im Folgenden schaue ich mir an, was man aktuell als Texter verdienen kann und von welchen Kriterien dies vor allem abhängt.

Zudem gebe ich Beispiele und gehe der Frage nach, ob KI-Texte ein Problem für Texter sind und ob es sich in Zukunft überhaupt noch lohnt als Texter zu arbeiten.

Wie viel Geld verdient man als Texter pro Zeichen, Wort und Artikel?

Dass man schreibend Geld verdienen kann, habe ich hier im Blog schon häufiger thematisiert.

Doch heute schaue ich mir genau an, wie viel Geld man wirklich pro Zeichen, Wort und Artikel verlangen kann.

Dabei sind die Zeiten für Texter sicher nicht einfach. Video und Fotos sind bei vielen Menschen beliebter und Texte werden da oft eher als altbacken dargestellt. Dennoch sind Websites, Shops und Co. mit ihren Texten noch immer das Rückgrat des Internets und so wird es auch in Zukunft viel Bedarf an Texten geben.

Dass es dabei eine große Spanne an Verdienstmöglichkeiten gibt, seht ihr im Folgenden.

Vorher aber noch eine kleine Umfrage-Auswertung. Ich habe meine LeserInnen gefragt, wofür diese Texte schreiben.

Wie haltet es ihr mit dem Schreiben von Texten?

  • Ich schreibe für meine eigene Website. (62%, 122 Stimmen)
  • Ich schreibe für andere und bekomme dafür Geld. (17%, 34 Stimmen)
  • Ich schreibe gar nichts selber, sondern kaufe Texte ein. (11%, 22 Stimmen)
  • Texte werden überschätzt. Ich setze auf Video, Audio, Nutzer-Content etc. (5%, 9 Stimmen)
  • Ich habe damit gar nichts zu tun. (5%, 9 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 196 (max. 1 Stimmen)

62% schreiben für die eigene Website. Immerhin 17% der Texter schreiben für andere und bekommen dafür Geld.

Wie viel Geld pro Wort?
Dies ist eine gängige Abrechnungsmethode für Texte. Dabei bekommt man als Texter einen Cent-Betrag pro Wort des geschriebenen Textes.

Die Bandbreite ist dabei sehr groß. Zwischen 1 Cent pro Wort bis 50 Cent pro Wort und mehr sind hier möglich.

Dass dies sehr unterschiedliche Einnahmen ermöglicht, zeigen diese beiden Rechenbeispiele:

Beispiel 1
500 Wörter * 1 Cent/Wort = 5 Euro

Beispiel 2
500 Wörter * 50 Cent/Wort = 250 Euro

  • 1-5 Cent pro Wort werden an Einsteiger und Artikel mit eher niedriger Qualität bezahlt. Massenware also.
  • 5-10 Cent pro Wort sind oft bei SEO-Texten, Produkttexten für Shops und ähnlichen Inhalten anzutreffen.
  • Ab 10 Cent pro Wort geht es um anspruchsvollere Texte, zu denen dann z.B. auch Recherche notwendig ist.

Bei Anbietern wie textbroker.de oder content.de sind eher die niedrigeren Vergütungen pro Wort anzutreffen.

Hier als Beispiel die aktuellen Beträge bei textbroker.de.

Wie viel Geld pro Wort?

In direkten Koopertionen zwischen Texter und Unternehmen können dagegen oft höhere Vergütungen pro Text vereinbart werden, wenn einerseits das Vertrauen da ist und auch die Anforderungen an die Texte höher sind.

Meist werden Texte pro Wort abgerechnet, wenn der Aufwand abschätzbar ist. Also eher für Standardtexte.

Wie viel Geld pro Artikel?
Eine weitere Möglichkeit Texte abzurechnen ist der Festpreis. Dabei wird einfach ein Betrag X für einen fertigen Artikel bezahlt.

Dabei ist das Briefing durch den Auftraggeber noch wichtiger, damit für beide Seiten genau klar ist, wie der Text am Ende aussehen soll. Auf Fiverr ist es z.B. durchaus üblich einen festen Betrag für einen Artikel zu bezahlen.

Auch hier gibt es natürlich große Schwankungen, wie viel Geld man für einen Artikel bekommt. Es hängt vom Umfang, dem Thema, den Qualitätsanforderungen des Kunden und anderen Faktoren ab. Zwischen 5 Euro und 500 Euro (oder mehr) ist alles möglich.

So könnt ihr z.B. auf selbststaendigen.info recherchieren, was für Honorare von Verlagen, Agenturen und so weiter bezahlt werden. Einfach “Text” oder “Texter” dort eingeben.

Wie viel Geld pro Artikel?

Dann bekommt man mehr als 100 Beispiele, unter anderem auch zu Pauschalbeträgen pro Artikel. Meist liegen die Beträge pro Artikel meist bei 50 bis 200 Euro. Aber wie gesagt, es hängt sehr vom Artikel selbst ab und welchen Ruf man als Texter bereits aufgebaut hat.

Dennoch birgt die Bezahlung pro Artikel gerade für den Texter ein gewisses Risiko. Schließlich kann der Recherche-Aufwand dann doch höher sein oder der Kunde Änderungswünsche haben. Das muss man einkalkulieren, wenn man Artikel zu einem Festpreis schreibt.

Die Abrechnung pro Artikel ist nur dann sinnvoll, wenn beide Seiten sich kennen und klar ist, wie der Artikel am Ende genau aussehen soll.

Wie viel Geld pro Stunde?
Wenn nicht wirklich klar ist, wie aufwändig das Schreiben eines Artikels ist, kann man auch die Abrechnung nach Stunde vereinbaren. Dabei legt der Texter einen Stundensatz fest und trackt die Zeit, die er oder sie für Recherche, Schreiben, Korrekturen etc. benötigt.

So ein Stundensatz liegt meist zwischen 50 bis 120 Euro. Nach oben sind allerdings keine Grenzen, wenn man ein Experte in einem sehr speziellen Thema ist. Manche Texter bieten sich aber leider zu billig an. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Daten bei selbststaendigen.info.

Grundsätzlich ist die Abrechnung nach Stundensatz gut für den Texter, denn überraschender Mehraufwand wird damit abgedeckt. Für den Auftraggeber ist es dagegen ein gewisses Risiko, weshalb viele Kunden diese Abrechnung nur dann akzeptieren, wenn zwischen Kunden und Texter großes Vertrauen durch gemeinsame Erfahrungen besteht.

Wer einen sehr guten Ruf als Texter hat, über viel Fachwissen in den betreffenden Themengebieten verfügt und Vertrauen zum Kunden aufgebaut hat, kann pro Stunde sehr gutes Geld verdienen.

Zusatzvergütung VG Wort

Als Urheber eines Textes kann man in Deutschland noch etwas hinzuverdienen.

Die VG Wort vergütet jedes Jahr (auch) Online-Autoren für entgangene Einnahmen durch Kopien etc.. Also Texter muss man sich bei der VG Wort anmelden und dann einen sogenannten Zählpixel (eine eindeutige 1×1 Pixel Grafik) in die eigenen Texte einbauen.

Das geht natürlich auch bei Texten, die auf fremden Websites veröffentlicht werden. Man muss dann mit dem jeweiligen Kunden den Einbau des Zählpixel absprechen und ggf. bekommt der Betreiber der Website dann einen Anteil der VG Wort Vergütung (Verlagsbeteiligung).

So ist es aber möglich pro Jahr bis zu 45 Euro pro eigenem Artikel von der VG Wort zu bekommen.

VG Wort Geld verdienen pro Artikel

Dafür müssen die Artikel allerdings mindestens 1.800 Zeichen Umfang haben und gewisse Aufrufzahlen erreichen (1.500 mal pro Jahr, bzw. 750 mal, wenn der Artikel länger als 10.000 Zeichen ist).

Lohnt es sich als Texter zu arbeiten?

Nachdem ich gezeigt habe, was man als Texter pro Wort, Artikel und Stunde verdienen kann, stellt sich die Frage, ob es sich lohnt.

Diese Frage ist aber nicht so leicht zu beantworten. Schließlich zeigen die Zahlen, dass die Spanne sehr groß ist. Einfache Texte bringen nur ein paar Euro ein. Anspruchsvolle Texte von einem Experten können dagegen hohe dreistellige Einnahmen bringen.

Es hängt also sehr davon ab, wie gut man als Texter ist und welchen Experten-Status (und welche Unternehmenskontakte) man sich aufbauen konnte.

Lohnt es sich als Texter zu arbeiten?

Ergebnis anschauen

Kann man trotz KI-Texten heute noch als Texter Geld verdienen?

Vor einer Weile habe ich bereits über ChatGPT geschrieben und dort die Frage gestellt, ob das Tools Autoren arbeitslos macht.

Es gab Berichte, dass die Preise für Texter nach dem Start von ChatGPT eingebrochen sind. Alle waren der Meinung, dass es nun viel günstiger ist, die Texte von dem KI-Tool erstellen zu lassen.

Und gerade für einfache Texte, die auch vorher nicht gerade viel Geld eingebracht haben, mag ChatGPT auch eine sehr gute und noch günstigere Alternative sein. Aber man merkt bei dem Tool auch, dass hochwertige Texte damit nicht so einfach erstellt werden können.

Zudem fehlen die eigenen Erfahrungen, besonderes Know How, praktische Beispiele, ein eigener Stil und mehr. Das alles kann man mit anspruchsvollen Prompts (die Anfragen an ChatGPT) zwar optimieren, aber gerade Experten zu einem Thema werden in der Regel bessere Texte verfassen, als ChatGPT.

Deshalb gehe ich derzeit davon aus, dass man auf absehbare Zeit als Texter weiterhin gutes Geld verdienen kann, wenn man hochwertige Texte schreibt und sich einen Namen macht. Und es spricht ja auch nichts dagegen selbst als Texter ChatGPT als Hilfe beim Schreiben zu nutzen.

Ich freue mich über euer Feedback zu diesem Artikel und welche Erfahrungen ihr als Texter gemacht habt.

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Wie viel Geld verdient man als Texter pro Wort, Artikel und Stunde?“

  1. Hallo Peer,

    seit ChatGPT verfügbar ist, gibt es auf Textbroker.de praktisch keine Aufträge mehr. Hier ein Kommentar eines Autors auf der FB-Autorengruppe von TB (ohne Nennung des Namens): “Ich sage jetzt mal meine Erfahrung: Früher hatte ich knapp 2.000 Euro bei TB jetzt 200 im Monat. Und es waren circa 1000 Aufträge an Open Orders jeden Tag…. DOs und TOs kamen dazu… Es ist alles sehr traurig und nicht vernünftig kommuniziert…. Liegt sicher nicht nur an mehr Autoren!”.
    Aufträge gibt es nur noch für 2*-Autoren im Cent-Bereich und das sind Rechercheaufträge, wo ein Kunde für Peanuts ein paar Dumme sucht. Einige Kunden werden sicherlich wieder zurückkommen, wenn sie mit der Qualität der KI-Texte nicht ganz zufrieden sind, aber TB wird das nicht überleben.
    Neben ChatGPT gibt es auch beispielsweise Neuroflash, inzwischen unlimitiert für monatlich € 80 und diese Texte sind wirklich besser.
    So sieht die Realität leider aus, also kaum eine Zukunft für die schreibende Zunft.

    Herzlicher Gruß,
    Christa

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    • Das ist natürlich krass, aber war zum Teil wohl zu erwarten.
      Da ist für Massen-Texte schon ein Markt weggebrochen. Mal schauen, wie es bei spezielleren Themen sein wird.

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  2. War zu erwarten, dass 5 cent pro Wort Texter kein Land mehr sehen werden. War schon immer daneben, einzelne Artikel zu verkaufen. Wenn arbeitet man langfristig mit einem Kunden zusammen und hat dann vernünftige Bundle Angebote über 3-12 Monate.

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