Als Autor kann man mit den eigenen Artikeln auf verschiedene Arten Geld verdienen, aber die VG Wort wird dabei von vielen noch unterschätzt.
Deshalb gehe ich heute der Frage nach, wie viel Geld man mit der VG Wort pro Wort, Artikel, Website und eBook verdienen kann.
Dabei gehe ich auf meine eigenen Erfahrungen ein und gebe Einblicke in meine Einnahmen.
Kann man schnell mit der VG Wort Geld verdienen?
Was die VG Wort ist und warum man als Online-Autor damit Geld verdienen kann, habe ich in diesem Artikel erläutert.
Die meisten neuen Website-Betreiber und Blogger haben es eilig mit dem Geld verdienen. Das kann ich auch verstehen, doch der Aufbau einer Website und das Schreiben vieler Artikel braucht Zeit.
Deshalb ist auch die VG Wort keine Einnahmequelle, die über Nacht viel Geld abwirft. Stattdessen lohnt sich die VG Wort vor allem dann, wenn man schon viele Artikel geschrieben hat, die auch noch lange nach dem Erscheinen viele Seitenaufrufe bekommen.
Zudem gibt es von der VG Wort nur einmal pro Jahr eine Geld-Ausschüttung und zwar für das Vorjahr. Im Herbst des aktuellen Jahres bekommt man also Geld für jene eigenen Artikel, die im kompletten Vorjahr mindestens 1.500 mal aufgerufen wurden. Dabei muss man auch eine gewissen Länge der Artikel erreichen, damit diese vergütet werden. Mehr Details dazu im oben verlinkten Artikel.
Richtig schnell ist das also nicht. Würde man heute mit dem Schreiben von Artikeln im eigenen Blog oder auf der eigenen Website beginnen (und natürlich die VG Wort Zählpixel in die Artikel einbinden), dann würde man frühenstens im Herbst kommenden Jahres Geld von der VG Wort bekommen.
Wie viel Geld verdient man mit der VG Wort pro Wort, Artikel, Website & eBook?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Geld von der VG Wort zu bekommen. Dabei ist der häufigste Fall, dass man in die eigenen Artikel jeweils einen sogenannten Zählpixel einbaut. Das sind kleine img-Tags (HTML-Code), die aber nur 1×1 Pixel groß und unsichtbar sind.
In jeden eigenen Artikel baut man einen neuen Zählpixel ein und dadurch kann die VG Wort messen, wie oft ein Artikel pro Kalenderjahr (Januar – Dezember) aufgerufen wird. Und dann gibt es im Herbst des Folgejahres bis zu 45 Euro netto pro Artikel als Vergütung, wenn die Mindestaufrufe erreicht wurden.
Geld pro Wort?
Direkt pro Wort verdient man mit der VG Wort kein Geld. Allerdings müssen Artikel einen bestimmten Umfang erreichen, um überhaupt vergütet werden zu können.
Das sind ca. 300 Wörter (der Grenzwert sind 1.800 Zeichen inkl. Leerzeichen). Würde man also nur “300 Wörter”-Artikel verfassen und diese würden mindestens 1.500 Aufrufe pro Jahr erhalten, dann wären das ungefähre Einnahmen von 15 Cent pro Wort, was schon sehr gut ist (2021 gab es pro Artikel 45 Euro von der VG Wort).
Die Vergütung ist aber unabhängig von der Menge der Wörter (Zeichen), die ein Artikel darüber hinaus hat. Ein Artikel mit 2.000 Wörtern bringt dasselbe Geld ein (45 Euro) und dann lägen die Einnahmen z.B. bei nur noch etwas mehr als 2 Cent pro Wort.
Einen Vorteil hat es allerdings, wenn man viele Wörter in einem Artikel drin hat. Ab 10.000 Zeichen (ca. 1.500 Wörter) braucht ein Artikel im Jahr nur noch 750 Aufrufe zu erreichen, um eine Vergütung zu bekommen. Das ist also die Hälfte der Aufrufzahlen eines kürzeren Artikels und das erreicht man natürlich einfacher.
Geld pro Artikel?
Die eigentliche Vergütung der VG Wort findet pro Artikel statt. Wie oben schon geschildert muss dieser mindestens 1.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen und pro Jahr mindestens 1.500 mal aufgerufen worden sei. Wobei die VG Wort hier die Aufrufe des Autors selbst nicht misst und auch sonst nur Aufrufe aus Deutschland zählt.
Im letzten Jahr gab es einen Rekord-Betrag pro Artikel. Das waren 45 Euro.
Haben also z.B. 100 eigene Artikel im Vorjahr die Mindestaufrufe erreicht, dann hätte man 4.500 Euro dafür von der VG Wort bekommen.
Dabei verdient man mit einem kurzen Artikel, der gerade mal 300 Wörter, hat genauso viel Geld, wie mit einem 3.000 Wörter “Monster”. Aus finanzieller Sicht lohnt es sich also eher kürzere Artikel zu schreiben, davon dann aber mehr.
Durch die Halbierung der notwendigen Seitenaufrufe bei Artikel mit mindestens 10.000 Zeichen auf 750 Aufrufe und der Tatsache, dass in Google meist die umfangreicheren Artikel besser ranken und damit mehr Aufrufe bekommen, sollte man sich aber nicht nur auf die kurzen Artikel konzentrieren.
Zudem lohnt es sich zeitlose Artikel zu schreiben, da man nicht nur einmal von der VG Wort Geld für einen Artikel bekommt, sondern auch später immer wieder, wenn der Artikel auch in den Folgejahren nach dem Erscheinen die Mindestaufrufe erreicht.
So habe ich z.B. wirklich alte Artikel in meinen Blogs, die vor 6, 7 oder mehr Jahren erschienen sind und diese haben immer noch pro Jahr genügend Aufrufe, um eine Vergütung von der VG Wort zu bekommen.
Allerdings schwankt die Vergütung pro Artikel von Jahr zu Jahr. Das hängt vor allem damit zusammen, wie die Einnahmen der VG Wort selbst aussehen (z.B. durch Gebühren auf Drucker, Kopierer etc.). Je mehr die VG Wort einnimmt, um so mehr kann sie an Autoren ausschütten. Wie viel das ist, kann man in der sogenannten Quotenübersicht bei der VG Wort sehen. Immer so Mitte des Jahres wird dieses Dokument veröffentlicht, in dem dann steht, wie viel Geld man pro Artikel verdient.
Ich bin ja nun schon sehr lange bei der VG Wort und in dieser Zeit lag die Vergütung pro Artikel zwischen 10 und 45 Euro. Man kann also nicht mit wirklich festen Einnahmen rechnen.
mehrere Autoren
Die volle Vergütung bekommt man für einen Artikel aber nur, wenn man der alleinige Autor oder die Autorin ist. Gibt es Mitautoren, wie z.B. bei einem schriftlichen Interview, dann bekommt man nur die Hälfte.
Sonderausschüttung
Hat man keine VG Wort Zähpixel in die eigenen Artikel (auf einer anderen Website) eingebaut oder ist das technisch nicht möglich, dann kann man “nur” eine Sonderausschüttung bei der VG Wort beantragen.
Aktuell muss diese Meldung bis Ende Januar erfolgen und dann bekommt man einen Pauschalbetrag, der sich nach der Zahl der Artikel richtet. Auch hier müssen die gemeldeten Artikel mindestens 1.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) enthalten.
Da ist die Vergütung pro Artikel allerdings relativ gering. Im letzten Jahr gab es z.B. zwischen 1 und 20 Artikeln insgesamt nur 20 Euro. Hat man zwischen 21 und 60 Texte gemeldet, dann waren es 60 Euro. Der Höchstbetrag lag bei 960 Euro für 480 Texte oder mehr.
Wie man sehen kann, sind das pro Artikel deutlich weniger Einnahmen, als wenn man Zählpixel einbaut. Aber gerade bei Websites, die eine kleine Nische bedienen, und bei den die Artikel nicht so häufig aufgerufen werden, kann sich die Sonderausschüttung mehr lohnen, als der Einbau von Zählpixeln.
Allerdings ist die Sonderausschüttung nicht für vom Urheber selber betriebene Websites möglich. Für eigene Nischenwebsites kann man also keine Sonderausschüttung beantragen.
Geld pro Website?
Ich hatte eine Information von der VG Wort vor einer Weile mal falsch verstanden, wurde dann aber auf meinen Fehler aufmerksam gemacht. Es gibt keine Einschränkung, was man mit einer Website mit der VG Wort verdienen kann.
Hat man also z.b. auf einer Website 1.000 Artikel, die lang genug sind und die Mindestaufrufe im Vorjahr erreicht haben, dann würde man bei 45 Euro pro Artikel 45.000 Euro von der VG Wort bekommen.
Das bedeutet allerdings viel Arbeit und man muss ein Website-Thema haben, welches relativ viel Suchvolumen bietet, so dass viele Artikel sehr häufig aufgerufen werden.
Nutzt man statt den Zählpixeln dagegen die Sonderausschüttung, dann wären es derzeit maximal 960 Euro für eine Website (mit 480 oder mehr Artikeln).
Geld pro eBook?
Nicht nur Artikel auf einer Website oder in einem Blog sind relevant für die VG Wort. Man kann dort auch eBooks und PDFs melden.
Vorraussetzung dafür ist jedoch, dass das eBook als ePub oder PDF vorliegt und frei zugänglich ist (wobei man es auch verkaufen darf, z.B. über Digistore24). eBooks in anderen Formaten oder mit einem harten Kopierschutz (DRM) sind nicht meldefähig.
Dann kann so ein eBook im Rahmen der Sonderausschüttung gemeldet werden, was aber nicht viel Geld einhringt, selbst wenn das eBook sehr umfangreich ist.
Wie viele Leser braucht man, um mit der VG Wort Geld zu verdienen?
Die Einnahmen mit der VG Wort skalieren schon stark mit der Zahl der Leser, die man im eigenen Blog oder auf der eigenen Website hat. Je mehr Besucher man hat, umso mehr Artikel erreichen im Kalenderjahr die Mindestaufrufe und dadurch verdient man mehr.
Wie viele Leser man allerdings konkret braucht, ist schwer zu sagen. Es kommt sehr darauf an, wie viele Artikel man hat und wie diese aufgerufen werden.
So können 100.000 Seitenaufrufe im Jahr hohe oder niedrige VG Wort Einnahmen bedeutet. Hat z.B. man nur 50 Artikel auf der eigenen Website und diese werden halbwegs gleich aufgerufen, dann sind das im Schnitt 2.000 Aufrufe pro Artikel pro Jahr. Klar werden manche Artikel etwas mehr aufgerufen, als andere, aber man wird wohl paar Dutzend Artikel haben, die vergütet werden.
Hat man dagegen 500 Artikel und 100.000 Seitenaufrufe im Jahr insgesamt, dann sind das im Schnitt gerade mal 200 Aufrufe. Hier wird zwar auch der eine oder andere Artikel 1.500 Aufrufe oder mehr haben, aber insgesamt wird man wohl weniger Artikel vergütet bekommen.
Deshalb sollte man versuchen Artikel zu schreiben, die im Schnitt 1.500 Aufrufe pro Jahr bekommen oder mehr. Zudem sollten diese zeitlos sein, um auch noch in den Folgejahren gute Aufrufzahlen zu kommen. Und wenn man dann teilweise noch recht lange Artikel schreibt, die über 10.000 Zeichen enthalten, dann braucht man auch nur noch 750 Aufrufe im Jahr.
Wie bei vielen anderen Einnahmequellen ist es also gut, wenn man möglichst viele Leser hat.
Mehr Informationen darüber, ob man von der VG Wort leben kann, habe ich einem Artikel veröffentlicht.
Meine VG Wort Einnahmen
Ich bin bei meinen Einnahmen ja relativ transparent und berichte immer wieder mal darüber, was ich mit welchen Einnahmequellen verdiene.
So habe ich z.B. für meinen Brettspiel-Blog mal analysiert, was ich dort mit der VG Wort eingenommen habe.
Damals waren es noch 35 Euro pro Artikel (für das Jahr 2018), die man von der VG Wort bekommen hat. 31 Artikel hatten den Mindestzugriff erreicht und das brachte in der Summe 1.085 Euro netto. Das war schon deutlich mehr, als im Jahr davor.
Für das Jahr 2020 waren es dann schon rund 120 Artikel und Seiten, die vergütet wurden und bei 45 Euro pro Artikel waren es mehr als 5.000 Euro, die ich für diesen Blog von der VG Wort bekommen habe.
Auch hier im Blog und auf anderen Websites baue ich die VG Wort Zählpixel ein, so dass ich in der Summe gute Einnahmen durch die VG Wort in jedem Jahr bekomme.
Bei meinen Nischenwebsites setze ich keine Zählpixel ein, da die Aufrufe dort pro Artikel nicht hoch genug sind. Und eine Sonderausschüttung kann ich auch nicht nutzen, da ich selber diese Websites betreibe.
Wie kann man mit Texten sonst noch Geld verdienen?
Die VG Wort ist also eine wirklich interessante Möglichkeit Geld mit Online-Artikeln zu verdienen. Gerade bei Themen, die zwar viel Suchvolumen haben, aber nur schlecht mit Werbung oder Affiliate Marketing monetarisiert werden können, ist das eine tolle Sache.
Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Man kann sowohl die VG Wort Zählpixel nutzen, als auch Werbebanner vermieten, Affiliatelinks einbauen oder auch Links vermieten.
Zudem kann man die Texte, die man mit der VG Wort monetarisiert, auch zusätzlich nutzen, um relativ einfach daraus ein eBook zu erstellen.
Kombiniert man verschiedene Einnahmequellen, dann kann man wirklich gutes Geld verdienen.
Kann man mit der VG Wort Geld verdienen?
Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich jedes Jahr über die Auszahlung der VG Wort und bin sehr froh, dass ich vor langer Zeit damit begonnen habe die Zählpixel einzubauen.
Nutzt du die VG Wort? Wenn nicht, wo liegt das Problem?
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Hallo Peer,
danke für deinen Artikel. Ich betreibe auch mehrere Websites, habe auch Zählpixel eingebaut und gute Einnahmen gehabt.
Leider bereitet mir das Thema VG Wort immer noch Kopfzerbrechen. Hast du eigentlich alles genau verstanden, was in dem Wahrnehmungsvertrag geschrieben steht? Für mich als rechtlichen Laien sind manche Passagen in dem Wahrnehmungsvertrag unverständlich… Irgendwie fühle ich mich schon seit einer ganzen Weile unwohl damit, diesen Vertrag damals einfach so unterschrieben zu haben.
Weisst du genau, ob durch den Wahrnehmungsvertrag nicht irgendwann nach Jahren doch noch Zahlungen an die VG Wort auf uns zukommen? Was genau bedeutet dieser Wahrnehmungsvertrag eigentlich genau?
Für eine Antwort bin ich dir sehr dankbar.
Viele Grüße, Stefan
Hallo Stefan,
ich bin kein Anwalt, aber soweit ich das verstanden habe, überträgt man damit der VG Wort lediglich das treuhänderische Recht, Nutzungsrechte und Vergütungsansprüche für die eigenen Texte durchzusetzen.
Das bedeutet einfach, dass die VG Wort z.B. Geld an den Autor auszahlen kann, wenn ein Verlag einen Blog-Artikel in einem Buch abdruckt.
Dafür muss sich der Verlag nicht an mich wenden, sondern regelt das direkt mit der VG Wort. So wurde z.B. ein Blog-Artikel von mir für ein Schulbuch genutzt. Man kann das dann aber auch nicht ablehnen.
Das Urheberrecht bleibt dennoch bei den Autoren und man kann mit einer Frist von 6 Monaten zum Ende eines Kalenderjahres diesen Vertrag auch wieder kündigen.
Ich sehe da grundsätzlich kein Problem und eigentlich nur Vorteile für Online-Autoren, deren Inhalte sowieso ungefragt von anderen kopiert werden. Durch die VG Wort bekommt man dafür wenigstens eine Art Entschädigung.
Hallo,
Danke für den Artikel. ?
Betrifft das auch News-Artikel? Also Artikel die heute und morgen aktuell sind und in der nächsten Woche aber wieder vergessen sind.
Ich habe habe ab und zu Artikel die 1500 bis 3000 Aufrufe haben.
Beste Grüße Michael
Solange deine Newsartikel selbst geschrieben sind und nicht einfach von irgendwo übernommen wurden, sollten diese meldefähig sein. Zudem müssen diese mindestens 1.800 Zeichen enthalten.
Mehrere News dürfen dabei nicht zu einem Melde-Text zusammengefasst werden.
Du wirst dann aber sicher nur einmal Geld bekommen, da die News im nächsten Jahr nicht mehr genug Aufrufe bekommen wird.
Hi Peer!
Aber sag mal: Du hast ein wichtiges Feature vergessen! Es gibt doch Artikel mit einem Volumen an Zeichen, da ist der Mindestaufruf egal, oder irre mich da?
Das ist nämlich interessant für Nischenseiten
Nein, die gibt es nicht.
Ab 10.000 Zeichen in einem Artikel sind nur noch 750 Aufrufe pro Jahr notwendig, aber das ist das Minimum.
Waren nicht Gedichte ohne Mindestzugriffszahlen meldefähig ?
Ich glaube schon…
Das stimmt, aber das ist für die allermeisten Websites wohl eher nicht relevant.
Hallo Peer,
danke dir. Ich werde wohl für nächstes Jahr auch mal mein E-book melden. Vielleicht kannst du dazu mal ne Anleitung schreiben?
*pretty please*
Beste Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
mal schauen. Ich selber habe da noch kein eBook gemeldet.
Hey Peter,
das ist ein großartiger Artikel, danke dir!
Obwohl ich seit 2007 schreibe, habe ich mich vor VG Wort gedrückt. Warum? Ich glaube, weil ich Angst vor Kosten habe.
Ich bin nicht sehr schlau aus den Verträgen geworden, vielleicht kannst du mir sagen:
– zahlt man, neben den 5 Euro Aufnahmegebühr, Beträge oder werden sie prozentual abgerechnet?
– ich melde mein Werke per Link? Und sende dann die Klicks ein?
– woher nimmst VG Wort das Geld? 😀
Liebste Grüße,
Judith
Hallo Judith,
als ich mich vor vielen Jahren angemeldet habe, musste ich gar nichts bezahlen. Die 5 Euro heute sind ja wirklich nur wegen des Portos für die Verträge.
Sonstige Kosten gibt es da aber nicht. Es ist eine Verwertungsgesellschaft, die einen gesetzlichen Auftrag erfüllt. Die Vergütung von Einnahmeausfällen für Autoren und Verlag durch unerlaubte Kopien deren Werke.
Die VG Wort darf per Gesetz Gebühren erheben auf alles, mit dem man Texte kopieren kann. Drucker, Kopierer, Scanner, CD-Brenner, PCs etc.. Dadurch nimmt die VG Wort jedes Jahr sehr viel Geld ein, was dann an die teilnehmenden Urheber ausgeschüttet wird. In diesen PDF-Dokumenten kannst du sehen, wie viel es in den letzten Jahren war.
Um Geld von der VG Wort zu bekommen, muss man in die eigenen Artikel jeweils einen sogenannten Zählpixel einbauen. Das ist ein HTML-img Tag, wie ein normales Bild. In jeden eigenen Artikel kommt ein anderer Zählpixel. Auch die älteren Artikel kann man damit ausstatten. Mit Hilfe dieser Zählpixel zählt die VG Wort die Aufrufe der Artikel.
Einmal im Jahr kann man dann alle Artikel melden, die das erste mal mindestens 1.500 Aufrufe im Vorjahr hatten. Wie das geht, habe ich hier ausführlich beschrieben.
Artikel, die schon mal früher den Mindestaufruf erreicht hatten, muss man nicht nochmal melden, man bekommt automatisch wieder Geld dafür. Man kann also mit einem populären Artikel, der jedes Jahr viele Aufrufe bekommt, immer wieder Geld von der VG Wort bekommen.
Es lohnt sich wirklich. Selbst wenn es nur 10 Artikel sind, die die Mindestaufrufe in einem Jahr schaffen, waren das im letzten Jahr 450 Euro. (45 Euro pro Artikel)
Peer
Lieber Peer,
entschuldige erstmal, dass ich deinen Namen falsch schrieb.
Und danke dir sehr für deine umfangreiche Antwort. Sie hat mir sehr weitergeholfen!
Gern geschehen.
Hallo Peer,
vielen Dank für deine immer ausführliche Informationen. Über VG Wort bin ich vor Jahren gestolpert. Glaube auch über deinen Blog.
Was passiert eigentlich, wenn man seinen Blog versehentlich zerschießt und neu aufsetzen muss oder der Plugin mit den Zählpixel kaputt ist oder nicht mehr unterstützt wird?
Wie kann man dafür dann sorgen, das der Zählpixel den man dann nutzt nicht wieder bei 0 beginnt?
Liebe Grüße
Anette
Gute Frage Anette,
das ist nicht so einfach zu beantworten. Wichtig ist, dass man die Zuordnung der Zählpixel zu den Artikel irgendwo speichert. Viele nutzen Excel dafür und notieren sich die URLs der Artikel zum dort genutzten Zählpixel.
Nutzt man ein Plugin, macht das aber keinen Sinn. Ob die verfügbaren Plugins eine Export bzw. Backup-Funktion haben, mit der diese Zuordnung separat gespeichert wird, kann ich nicht sagen, da ich was selbst programmiertes nutze.
Allerdings speichern alle diese Plugins die Zählpixel und die dazugehörige Artikel-ID in der WordPress-Datenbank. Wenn du also regelmäßige Backups deiner WP-Website machst (was du auf jeden Fall tun solltest), dann sind die Daten darin enthalten und man könnte das Plugin dann später wieder aufsetzen bzw. wenn das Plugin nicht mehr geht, könnte man die Daten manuell aus der Datenbank auslesen und z.B. in ein neues Plugin importieren. Letzteres ist allerdings aufwändig und man muss programmieren können.
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit im Metis Bereich der VG Wort Website nach den Zählmarken zu recherchieren. Da kann man sich alle Zählpixel anzeigen lassen, die bisher eingebaut wurden auf der eigenen Website und die URL dazu. Man könnte manuell auf diese Weise die Zählpixel dann wieder in die richtigen Artikel einbauen. Das wäre aber bei größeren Websites sehr aufwändig.
Fazit: Also am besten ein VG- Plugin nutzen, welches eine Export/Backup Funktion besitzt und immer auch Datenbank Backups machen.
Gibt es eine Höchstbetrag der ausgeschüttet wird?
Es gibt eine Höchstgrenze von glaube ich rund 25.000 pro Werk bei der VG Wort. Allerdings gilt das meines Wissens nicht für Websites, sondern nur für Verlage.
Hallo Peer,
Du schreibst, dass man die Zählpixel auch in E-Books und pdf-Dateien einbauen kann. Ich wüsste gern, wie das geht und wie die VG-Wort das dann zählen kann. Über die VG-Wort-Webseite habe ich keine Informationen dazu gefunden.
Kindle E-Books zu zählen erlaubt sie beispielsweise nicht, weil das im ‘Eigenverlag’ veröffentlichte Werke sind.
E-Books wie Du sie publizierst, sind theoretisch auch im ‘Eigenverlag’ produziert und zählen trotzdem. Also wie funktioniert der Einbau der Zählpixel dort und wie wird gezählt. Zudem schreibst Du in diesem Zusammenhang über Digistore24. Werden Deine Verkäufe über dieses Portal ebenfalls gezählt? Funktioniert das auf gleiche Weise?
Meine Artikel in Deutschland bisher:
a) .helpster.de/autor/elisabeth-meier_508
Die Redaktion der Seite leider geschlossen und kein Zugriff für Ergänzungen möglich. Die VG-Wort zählt seit 10 Jahren trotzdem fleißig weiter. Vierstellig Einnahmen sind auch bei mir schon öfter vorgekommen, wofür ich dankbar bin.
b) pagewizz.com/chanukka-oder-hanukkah-das-judische-lichterfest-32519/
Ein allgemeiner Blog, auf dem ich mich ausprobiere. Meine eigene Webseite (natürlich auch ein Blog) ist in Planung. Deshalb danke ich Dir ganz besonders für die vielen Tipps.
All-inkl. beispielsweise hatte ich mir auch bereits ausgewählt.
Herzliche Grüße aus dem Norden
Elisabeth
Hallo Elisabeth,
ich selber habe noch kein eBook bei der VG Wort gemeldet. Am besten schaust du mal auf der Seite von Andreas vorbei, der damit bereits Erfahrungen gesammelt hat und ausführliche Infos dazu hier bereitstellt:
https://www.andreas-unkelbach.de/steuer.php#vgwortbuch3
Guten Morgen nochmal – und vielen Dank für die schnelle Antwort. Du hast stellst doch aber auch in diesem Blog diverse E-Books und pdf-Dateien gratis zum Download zur Verfügung – und die lässt Du tatsächlich nicht zählen?
Vorab tausend Dank für all Deine Infos!
Elisabeth
Das hatte ich immer schon mal vor, aber bisher bin ich dazu noch nicht gekommen. Zudem lohnt es sich kaum, anders als bei Artikel.
Hallo Peer,
danke für Deinen hilfreichen Beitrag! Wenn ich mehr als eine Website (unterschiedliche Domains) betreibe, kann/muss ich dann für jede Domain das METIS-Plugin separat installieren? Oder lässt sich das irgendwie zusammenführen?
Viele Grüße und danke im Voraus,
Arnold