Content-Website oder Online-Service? Welcher Websitetyp ist besser?

Es gibt eine Menge Geschäftsmodelle im Internet und alle haben ihre Vor- und Nachteile.

2 Varianten sind dabei weit verbreitet, verfolgen aber recht unterschiedliche Ansätze.

Die Rede ist von Content-getriebenen Websites und von Service-basierten Websites. Was die Unterschiede sind und welcher Website-Typ besser ist, erläutere ich im Folgenden.

Zudem schildere ich meine Erfahrungen und freue mich auf eure Meinung.

Content oder Service?

Es gibt viele verschiedene Website-Arten und oft ist es nicht so einfach möglich eine Trennung vorzunehmen. Teilweise gehen die verschiedenen Typen fließend ineinander über oder zumindest gibt es Überschneidungen.

Dennoch sind diese beiden Typen mit die am häufigsten anzutreffenden Website-Typen und gerade Selbständige im Netz bzw. Online-Startups entscheiden sich für eine dieser beiden Varianten.

Was sind Content-Websites?
Alles Websites, die auf Inhalt setzen, könnte man in diese Kategorie stecken. Ich sehe hier aber noch stärker die Websites, die regelmäßig neuen Content veröffentlichen, wie z.B. Blogs wie diesen hier.

Aber auch Newsportale, Themen-Websites und ähnliches würde ich zu den Content-Websites zählen. Ebenso umfangreiche und gepflegte Verzeichnisse.

Nur bedingt zählen für mich eher statische Websites, wie z.B. Nischensites, zu dieser Kategorie, da sie nicht so Reichweiten-getrieben sind und nicht regelmäßig neue Inhalte bekommen.

Was sind Service-Websites?
Service-Websites setzen dagegen auf bestimmte Funktionen und interaktive Möglichkeiten, die es dem Nutzer erlauben bestimmte Dinge zu erledigen.

Dazu gehören z.B. kostenpflichtige Online-SEO-Tools und Online-Buchhaltungsprogramme. Diese leben also nicht primär von Inhalten, sondern von der angebotenen Funktionalität.

Der Ansatz ist ein ganz anderer und auch die Unterschiede im Detail sind deutlich und wichtig.

Welcher Websitetyp ist besser?

Wer sich online selbständig machen möchte, spielt sicher auch mit dem Gedanken einen dieser beiden Websitetypen umzusetzen.

Im Folgenden gehe ich auf ein paar wichtige Aspekte der beiden Varianten ein und zeige die Unterschiede.

Kriterium Content-Website Service-Website
Reichweite Bei einer Content-Website spielt die Reichweite eine große Rolle. Je nach Thema benötigt man sehr viele Besucher, um diese monetarisieren zu können. Bei einer Service-Website ist Reichweite nur indirekt wichtig. Bei der Vermarktung des Services benötigt man natürlich eine gewisse Reichweite, die man aber zum Beispiel durch bezahlte Werbung erreichen kann. Der Service selbst ist dann meist schon bei relativ wenigen Nutzern profitabel.
Aufwand Der Aufwand beim Start ist relativ gering. Natürlich kommt es auf die Detailfunktionen an, aber als Publisher zu starten ist heute relativ einfach. Auch wenn man nicht mit einem perfekten Service starten muss, so sollte die Kernfunktionalität gewährleistet sein. Das bedeutet, dass relativ viel Aufwand im Vorfeld notwendig ist, bevor der Service an den Start gehen kann. Hier ist viel Vorleistung notwendig und damit auch ein gewisses Risiko.
Früher und später Durch den relativ geringen Startaufwand kann man schnell loslegen, aber es dauert relativ lange, bis man eine ausreichende Reichweite aufgebaut hat. Deshalb dauert es meist 6 Monate oder mehr, bis man gute Einnahmen erzielen kann. Ist der Service erstmal am Start, so kann man oft relativ schnell einen Kundenstamm aufbauen, der den Service nutzen möchte. Daher kommen auch recht schnell Einnahmen rein.
Google Eine Content-Website ist sehr stark von Google abhängig, da eine große Reichweite meist nur darüber zu erreichen ist. Und auch später ist Google für die meisten Besucher verantwortlich. Google hilft sicher bei der Vermarktung, aber wenn die User erstmal den Service nutzen, kommen sie direkt dorthin und nicht über Google.
Alleinstellung Es fällt bei Content-Websites nicht so leicht einzigartig zu sein. In so gut wie jedem Themenbereich ist man nicht allein unterwegs und muss sich mit Nachahmern herumschlagen. Einen Service anzubieten, den es so noch nicht gibt bzw. besser als die bestehenden zu sein, ist ein Erfolgsgeheimnis. Wer nur über den Preis geht, wird davon nicht dauerhaft profitieren.
Pflegeaufwand Wenn das Artikelarchiv wächst, steigt auch der Pflegeaufwand. Dennoch ist es relativ pflegeleicht eine Content-Website zu betreiben. Es gibt normalerweise keine komplizierten Funktionen. Anders sieht es bei Service-Websites aus. Hier ist die Funktionaliät das Kerngeschäft und man muss sicherstellen, dass dies reibungslos funktioniert. Neue Feature-Wünsche, technische Probleme, Sicherheitslücken und mehr sorgen für einen hohen Pflegeaufwand. Nicht zu vergessen der Kundensupport.
Konkurrenz Wie schon gesagt, gibt es meist recht viel Konkurrenz. Es kommt darauf an durch eine gute Positionierung der eigenen Website der Konkurrenz etwas aus dem Weg zu gehen. Allerdings können Nachahmer recht einfach auf den Zug aufspringen. Bei Online-Services fällt es Nachahmer nicht so einfach. Der Aufwand ist recht hoch und viele Details zu den Funktionen sind nicht einsehbar.
Geld Mit einer Content-Website kann man gutes Geld verdienen, aber durch die hohe Reichweiten-Abhängigkeit sind den Einnahmen Grenzen gesetzt. Weil hier die Einnahmen pro Nutzer deutlich höher sind, ist auch das Verdienstpotential insgesamt deutlich höher.

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile bzw. ihre spezifischen Eigenheiten. Beim Start eines dieser Geschäftsmodelle sollte man sich darüber im Klaren sein.

Zudem hängt es stark von den eigenen Wünschen und Vorlieben ab, welchen Weg man einschlägt.

Meine Erfahrungen

Ich habe als Webdesigner und Webentwickler begonnen und das hat mir Spaß gemacht. Jedoch habe ich dann recht schnell auch eigene Projekte umgesetzt und dabei auf Content-Websites gesetzt.

Mir liegt das Schreiben von Artikeln sehr und da lag die Content-Website nahe. Zudem habe ich da einfach deutlich schneller Resultate gesehen und musste nicht so sehr in Vorleistung gehen. Mir fehlt die Erfahrung und auch etwas der Mut, erstmal monatelang an einem Service zu arbeiten, der dan evtl nicht erfolgreich wird. Bei einer Content-Website hat man sofort Feedback und kann Änderungen vornehmen.

Mit den Jahren habe ich recht erfolgreiche Content-Websites aufgebaut und verdiene damit mittlerweile meinen Lebensunterhalt. Allerdings reizt mich der Ansatz einer Service-Website schon und die eine oder andere Idee geistert durch meinen Kopf.

Mal schauen, ob ich mal dazu komme eine davon umzusetzen. Das hängt sicher auch davon ab, wie erfolgreich ist es schaffe Mitarbeiter zu gewinnen, um mir ein wenig mehr Zeit für solche Projekte zu verschaffen.

Fazit

Es gibt bei diesen beiden Website-Geschäftsmodellen kein ‘besser’ oder ‘schlechter’. Jedes hat seine Eigenheiten und es kommt auf einen selbst an, was einem besser liegt. Man sollte sich deshalb der Unterschiede bewusst sein.

Zu einem späteren Zeitpunkt ist es dann auch durchaus denkbar, dass man Aspekte beider Ansätze kombiniert und so die Vorteile beider Varianten nutzt und sein Business auf ein breiteres Fundament stellt.

Eure Meinung

Welchen Ansatz verfolgt ihr im Internet? Setzt ihr lieber auf Content oder auf Service? Oder auf was anderes?

Welcher Website-Typ ist besser?

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Peer Wandiger

4 Gedanken zu „Content-Website oder Online-Service? Welcher Websitetyp ist besser?“

  1. Fand den Artikel interessant. Natürlich gibt es keine strikte Trennung. Die Entscheidung sollte von den Stärken und Schwächen abhängig gemacht werden. Leute die programmieren werden eher Services anbieten und Leute, die gut Schreiben können eher Content. Langfristig ist es für eine Webseite aber natürlich am erfolgreichsten, wenn sie das kombinieren kann.

    Content Seiten haben viele Besucher, aber verdienen wenig. Services Seiten verdienen zwar am einzelnen Kunden gut, aber sie haben zu wenige Besucher. Deshalb glaube ich nicht, dass man das strikt trennen kann.

    Content Seiten sind aus meiner Sicht wesentlich einfacher zu realisieren und am Anfang weniger kostenintensiv, deshalb würde ich empfehlen so zu starten…

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  2. Es ist am einfachsten, schnellsten, billigsten, dass man eine Content Webseite online bringt, alles andere erfordert in der Regel entsprechende finanzielle Investition.

    Ich habe es allerdings noch nie geschafft, dass ich mit einer reinen Content Webseite Umsatz mache!

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  3. Interessanter Artikel, erfahrungsgemäß sind beide Aspekte sehr wichtig und haben durchaus ihre Berechtigung. Hoch qualitativen Content bereitzustellen kann auch ein Service sein den Nutzer zu schätzen wissen und an anderer Stelle nicht finden, spezielle Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen ist in der Regel etwas dass mit Kosten für den Seitenbetreiber unmittelbar zusammenhängt.
    Ein Mix aus beiden Aspekten wäre wahrscheinlich die optimale Variante.
    Qualitativer Content der dem Nutzer einen Mehrwert bietet, sowie spezielle Funktionen die gern genutzt werden, sollten unterm Strich einen hohen Traffic generieren und dem User eine exzellente Userexperience ermöglichen.

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  4. Sehr guter Artikel. Ich schließe mich da Hansetrust an, dass eine Mischung aus gutem Content und Service wohl am idealsten wäre.

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