Wie man kreative Startup-Ideen findet

Wenn man gründet, braucht man eine Idee. Doch genau an dieser Startup-Idee mangelt es oft.

Entweder ist Idee nur abgekupfert und nicht wirklich kreativ oder die potentiellen Gründer suchen ewig nach der ultimativen Idee und fangen deshalb gar nicht erst an.

In diesem Artikel möchte ich Tipps geben, wie man gute und kreative Ideen für Startups findet und auf was man dabei achten sollte.

Kreative Startup-Ideen finden

Die generelle Frage, die sich erstmal stellt, ist die folgende: Warum sollte man überhaupt eine kreative Idee haben, wenn man allein oder in einem Team gründet?

Bei einer Selbständigkeit im Netz ist es heute gar nicht mehr so einfach etwas neues zu starten. Es gibt unzählige Websites und Services im Netz und jeden Tag kommen viele dazu.

Wer online erfolgreich sein möchte, sollte nicht nur Qualität abliefern, Suchmaschinenoptimierung betreiben und im Social Web aktiv sein. Das eigene Internet-Projekt sollte etwas besonderes sein und sich von den vorhandenen “Konkurrenten” unterscheiden.

Wie im Fachbuch Blaue Ozeane beschrieben, ist es oft sinnvoller eine Geschäftsidee zu entwickeln, die bisher noch nicht existiert und damit (erstmal) ohne Konkurrenz ist. Das ist oft deutlich besser, als gegen eine etablierte Konkurrenz anzutreten (Rote Ozeane), deren Vorsprung man nur schwer einholen kann.

Da muss dann mit Hilfe von Marketing und Preispolitik um Kunden geworben werden, da die Idee und damit die Leistung/das Angebot fast gleich ist. Das wird teuer.

Deshalb fragen auch nicht wenige an einer Gründung Interessierte, ob es überhaupt noch möglich ist eine kreative Idee als Internet-Projekt umzusetzen. Es sei doch schon alles da.

Revolution oder Evolution?

Das sehe ich anders. Natürlich gibt es schon eine Menge Websites und Services und jeden Tag wird es mehr. Aber mal abgesehen davon, dass ja auch immer neue Themen entstehen, liegt der Grundsatz kreativer Ideen vor allem darin, dass man eben etwas anders macht als bisher und damit was Neues.

Wie kreativ müssen die Ideen sein?
Ich kenne viele potentielle Gründer, die einfach nicht loslegen, weil sie das “Ei des Kolumbus” suchen. Es muss eine Revolution sein, etwas nie dagewesenes, was alles bisherige in den Schatten stellt.

Doch in meinen Augen ist dies der vollkommen falsche Ansatz und das aus mehrere Gründen.

Zum einen gibt es nur sehr selten wirklich Revolutionen. Die allermeisten Geschäftsideen sind eine Evolution. Es wird bekanntes verbessert, weiterentwickelt oder kombiniert.

YouTube war nicht das erste Video-Portal im Web, aber die Gründer habe es weiterentwickelt und besser gemacht.

MailChimp war nicht der erste Newsletter-Service im Web, aber er wurde moderner und zugänglicher gestaltet. Amazon war nicht der erste Online-Shop für Bücher, aber er wurde schneller, umfangreicher und sozialer.

Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Mit fällt kein aktuell erfolgreiches Startup ein, welches wirklich etwas völlig neues und noch nie vorher existierendes gemacht hätte.

“Selbständig im Netz” war nicht der erste deutsche Fachblog und auch nicht der erste über Selbständigkeit und Internet. Doch die Kombination, die Ausführlichkeit der Artikel und das Durchhaltevermögen über die Jahre hat dafür gesorgt, dass mein Blog in dieser Nische recht erfolgreich geworden ist.

Geschäftsideen nach den Prinzipien der Evolution zu entwickeln hat noch weitere Vorteile:

  • Man kann auf bestehende Technologien, Frameworks, CMS etc. zurückgreifen und muss nicht alles von Grund auf neu entwickeln.
  • Das schlägt sich in geringeren Kosten nieder, die man als Gründer eher stemmen kann.
  • Der Aufwand ist dadurch ebenfalls geringer, so dass man solche Geschäftsideen oft allein umsetzen kann.
  • Nicht zuletzt ist es ebenfalls ein Vorteil dieser Vorgehensweise, dass man schneller starten und der Zielgruppe eher etwas präsentieren kann.

Ich empfehle also ein bestehendes Angebot besser zu machen und/oder eine Kombination aus vorhandenen Leistungen & Angeboten anzubieten.

Nicht nach Ideen suchen, sondern nach Lösungen.

Ein weiterer Fehler, den Gründer immer wieder machen, ist, dass sie sich zu sehr auf die Idee konzentrieren und darauf warten, dass sie einen Geistesblitz haben.

Ein viel besserer Ansatz ist es, sich eine Zielgruppe zu suchen und sich deren Sorgen, Nöte und Wünsche anzuschauen. Die besten Geschäftsideen sind auf Basis von Problemen entstanden und haben Lösungen dafür angeboten.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass man sich sicher sein kann, dass es eine Zielgruppe für die angebotene Lösung gibt und dass diese Personen wahrscheinlich bereit sind Geld dafür auszugeben.

Für letzteres gibt es allerdings keine Garantie, so dass man im Vorfeld oder sehr zeitig bei der Umsetzung der Idee auf jeden Fall prüfen sollte, ob genügend Menschen bereit sind Geld dafür auszugeben.

Inspiration

Eine weitere Möglichkeit auf Startup-Ideen zu kommen ist die Inspiration. Es gibt im Web eine Vielzahl von Portalen, die sich mit Startups und Gründungsideen beschäftigen.

So findet man z.B. auf gruenderszene.de eine Datenbank mit tausenden Startups. Diese Datenbank kann man durchsuchen und zu jedem Startup gibt es weiterführende Informationen.

Unter seedtable.com finden sich Startups aus der ganzen Welt. In verschiedenen Kategorien kann man sich informieren und Beschreibungen der Startups anschauen.

Eine ähnliche Seite ist 500.co. Dort werden ebenfalls interessante Online-Startups vorgestellt, allerdings nur recht knapp. Will man mehr wissen, muss man sich das verlinkte Startup dann genauer anschauen.

Wer interaktiver auf eine Idee kommen möchte oder Feedback sammeln will, kann Website wie z.B. ideaswatch.com nutzen. Dort kann man Ideen posten und sich mit anderen austauschen.

Know How und Motivation

Generell sollte man bei der Ideenfindung für ein Startup aber auch das eigene Know How und die eigene Motivation einfließen lassen.

Es bringt nicht viel, wenn man eine an sich tolle Startup-Idee findet, aber selber gar nicht das Know How hat diese umzusetzen und/oder an dem Thema keinen Spaß hat.

Idealerweise bringt man die eigenen Interessen und Fähigkeiten mit der Idee in Einklang.

Man kann zwar im Team arbeiten und braucht deshalb nicht alles an Know How zu besitzen, was für eine bestimmte Startup-Idee notwendig ist, aber zum einen will nicht jeder im Team arbeiten und zum anderen sollte man dennoch von allen Aspekten zumindest etwas verstehen, um den Überblick zu haben.

Fazit

Es gibt verschiedene Wege auf Geschäftsideen für ein neues Startup oder für die eigene Selbständigkeit zu kommen. Dabei sollte man immer die Zielgruppe und die eigenen Fähigkeiten und Interessen im Augen haben.

Am Ende möchte ich aber noch darauf hinweisen, dass eine Idee allein noch nicht viel Wert ist. Selbst die beste Idee wird erst durch die Umsetzung zu etwas greifbaren und hat erst dann einen wirklichen Wert.

Wie man solche Ideen dann am besten umsetzt und auf was man dabei achten sollte, werde ich in einem weiteren Artikel demnächst behandeln.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Wie man kreative Startup-Ideen findet“

  1. Hallo Peer,

    ein guter Artikel über die StartUp Welt heutzutage.
    Meiner Meinung nach, nichts wirklich neues mehr machen, was es nicht schon gibt, deswegen sind 99% aller StartUps irgendwie von einem anderen StartUp abgekupfert. Viele Gründer, mit einem BWL Background wollen auch wirklich gar nicht kreativ sein, da andere StartUps auch funktionieren, obwohl diese auch von anderen StartUps abgekupfert sind. Der einzige Bereich, indem man was halbwegs neues machen kann ist der Tech Bereich, welcher sich in Deutschland gerade erst entwickelt, nur gibt es wenige Gründer mit einem IT Background.

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  2. Danke für den Artikel, Peer! Eine Idee muss nicht das Rad neu erfinden. Die beste und innovativste Idee bringt Dich nicht weiter, wenn Du nicht anfängst sie umzusetzen. Schön ist es, wenn die Idee mit der eigenen Vision übereinstimmt – das hilft über schwere Phasen und Tiefs hinwegzukommen.

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  3. Hi Peer,

    danke, toller Beitrag!

    Würde gerne das Thema “Probleme lösen” auch nochmal hervorheben. Ich denke, das wird oft vernachlässigt. Ein Startup, ein Unternehmen muss immer ein Problem lösen. Mehr nicht.

    Gruß
    Vladislav

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  4. In den letzten Wochen ist mir auch immer häufiger aufgefallen, dass man unbedingt Spaß an seinem Thema haben oder sich damit identifizieren können sollte. Nicht nur mit dem Start-Up, sondern auch mit vereinzelten Artikeln Probleme der Nutzer anzusprechen wirkt wie Magie.

    LG,
    André

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  5. Hallo,

    Ich selbst hab eine Idee so wie ein Konzept für eine neue Internetseite. Da ich zur Zeit selber ein großes Projekt am Planen bin, Die Zeit nicht dazu habe diese durchzuführen. Ich denke, da die Nachfragen sehr hoch sind, diese Seite zum Selbstläufer schnell Endwickeln könnte. Es gibt momentan ein Problem in diesem Bereich und ich denke dafür eine sehr gute Lösung gefunden zu haben. Habe auch schon, im Freundeskreis eine kleine Befragung gestartet. Mit dem Ergebnis das die Personen sofort diese Seite nutzen würden!
    Der Name steht auch schon fest 😉

    Also bei Interesse einfach bei mir melden.

    [email protected]

    Beste Grüße
    Flynn

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