Sehr ausführlich habe ich in dieser Serie bisher beschrieben, wie man Newsletter erstellt. Doch bisher ging es immer um den manuell erstellten Newsletter, der dann zu einem bestimmten Zeitpunkt versendet wurde.
Heute möchte ich eine andere Möglichkeit vorstellen Mails an Empfänger zu versenden und auf diese Weise ein automatisches Marketing-Instrument einzusetzen.
Meine Damen und Herren:
Der Autoresponder.
Was ist ein Autoresponder?
Mit Autoresponder sind auf jeden Fall nicht die automatischen Antworten von Mailservern gemeint, wenn der Empfänger im Urlaub ist. Das kennen wir alle aus den Sommermonaten.
Hier geht es um den sogenannten Follow-Up-Autoresponder, bei welchem es sich um eine vorgeschriebene Serie von Newslettern handelt. Diese werden nach der Anmeldung des Empfängers in bestimmten Abständen automatisch versand.
Dabei bauen die einzelnen Mails einer Autoresponder-Serie in der Regel aufeinander auf. Nach einer bestimmten Anzahl von Mails endet die Autoresponder-Serie dann zudem.
Im Folgenden seht ihr ein Beispiel, wie so ein Autoresponder mit insgesamt 5 Mails aussehen könnte.
Beispiele für Autoresponder
Bevor ich zu den Vor- und Nachteilen von Autorespondern komme erstmal ein paar Beispiele, damit ihr euch vorstellen könnt, um was es genau geht.
- Willkommensmail
Die einfachste Art eines Autoresponders könnte in einem Online-Shop sein, dass nach der Anmeldung im Shop einfach eine Willkommensmail automatisch versendet wird. Allerdings ist ein Autoresponder mit nur einer Follow-Up-Mail nicht sehr effektiv. - Angebote
Sinnvoller ist es da schon mehrere Mails automatisch an so einen neuen Shop-Kunden zu versenden (der muss der Versendung natürlich aktiv zugestimmt haben (Opt-In)). So könnte man Angebote und Gutscheine automatisch mit einem Autoresponder versenden. - Kostenloser Kurs
Für Selbständige im Netz ist es keine Seltenheit, dass ein kostenloser Kurs in mehreren Mails versendet wird. Damit kann man neue Leser vom eigenen Know How überzeugen und stärker an den Blog oder die Website binden. - Die besten Artikel
Ebenfalls denkbar und sinnvoll kann es sein, in einem Autoresponder die besten Artikel aus dem eigenen Blog-Archiv vorzustellen und zu verlinken. So kommen interessierte Leser zum Blog und man bekommt mehr Traffic. - Promotion für eigenes Produkt
Sehr oft werden Autoresponder zur Promotion eigener Produkte, wie z.B. eBooks, genutzt. Dabei bekommt der Empfänger erstmal nützliche Inhalte, bevor dann am Ende das eigene Produkt beworben wird. - Affiliate-Angebote
Aber auch mit interessanten Affiliate-Angeboten kann man so einen Autoresponder füllen. Aber auch da muss in der Regel genug Mehrwert vorhanden sein und nicht nur Werbung. - Feedback bekommen
Pat Flynn nutzt Autoresponder auf eine etwas andere Art. Er versucht damit vor allem Engagement zu erzeugen und seine Autoresponder-Abonnenten auf diese Weise zu Feedback zu animieren. Auch das ist eine interessante Sache.
In der Praxis gibt es die einzelnen Ausprägungen eher selten ganz allein. Meist ist es eine Kombination aus mehreren dieser Ansätze, die den Erfolg bringt.
Das Ziel für einen Selbständigen sollte dabei immer ein Verkauf, Sale, Lead und ein anderer konkreter Nutzen am Ende sein, denn auch der Versand eines Autoresponders kostet Geld.
Warum sollte man einen Autoresponder einsetzen?
Was bringt aber nun so ein Autoresponder wirklich und wo liegen evtl. Nachteile gegenüber normalen Newslettern?
Vorteile
- Mit einem Autoresponder kann man Vertrauen zu den Empfängern aufbauen und sie von der eigenen Kompetenz überzeugen.
- Man kann Empfänger, wie mit einem Newsletter, regelmäßig erreichen.
- Man kann besondere Inhalte anbieten und diese Exklusivität mögen viele Empfänger.
- Mit guten Inhalten kann man die Empfänger Schritt für Schritt zum Ziel führen und fällt nicht mit der Tür ins Haus.
- Es gibt ein definiertes Ende, was auch aus Kostensicht sinnvoll ist.
- Ein Autoresponder wird einmal erstellt und dann hat man damit erstmal keine Arbeit mehr.
Nachteile
- Auch die Versendung eines Autoresponders kostet Geld, wenn auch nicht viel.
- Eine Autoresponderserie eignet sich nicht für terminspezifische Informationen, z.B. zu einem Event oder einem Launch.
- Das so eine Autoresponderserie endet ist ein Vorteil, aber gleichzeitig auch ein Nachteil. Man kann diese Empfänger danach nicht mehr anschreiben. Deshalb sollte man im Autoresponder ggf. mal das Abo eines normalen Newsletters anbieten.
Autoresponder erstellen
Kommen wir zur Erstellung einer Autoresponder-Serie.
Inhalte
Die Inhalte eines Autoresponders sind sehr wichtig, da sie zum einen dafür ausschlaggebend sind, dass sich überhaupt Leute dafür anmelden. Zum anderen müssen sie so gut sein, dass die Empfänger alle Teile der Serie öffnen und lesen.
Deshalb ist es wichtig exklusive Inhalte mit Mehrwert in seine Autoresponder-Mails zu integrieren, besonders im ersten Teil. Diese sollten sehr attraktiv sein und idealerweise ein starkes Bedürfnis/Problem der Empfänger thematisieren.
Natürlich sollten die Inhalte zum später beworbenen Produkt (egal ob ein eigenes oder ein Affiliate-Produkt) passend sein.
Die Inhalte sollten dann Schritt für Schritt zu dem Punkt führen, an dem man ein konkretes Problem thematisieren und ein Produkt als Lösung anbieten kann. Oft gibt es dann noch eine Erinnerung in der letzten Mail, evtl. mit einem Angebot.
Technische Umsetzung
Die technische Umsetzung ist nicht so schwer. Ich zeige diese wieder am Beispiel von CleverReach. Diesen deutschen Newsletter-Service nutze ich.
Als erstes muss man eine neue Gruppe anlegen, in der sich dann später die Empfänger des Autoresponders anmelden.
Danach wählt man unter “E-Mail erstellen” nicht die normale E-Mail aus, sondern die Option “Autoresponder & regelmäßige E-Mails”.
Im nächsten Schritt wählt man die gerade eben angelegte neue Gruppe aus, in der noch kein Empfänger drin ist.
Danach gelangt man schon zur Einstellung, wann die erste Autoresponder Mail gesendet werden soll. Hier kann man z.B. 1 Tag nach Anmeldung wählen und gibt dann noch einen bestimmten Zeitpunkt an.
Nun klicken wir wieder auf “Weiter” und gelangen schon zu den bekannten Einstellungen für eine normale Newsletter-Mail. Allerdings gibt es hier noch zusätzlich den Punkt “Kampagnen-Ordner”.
Hier muss man mit einem Klick auf das Pluszeichen eine neue Kampagne erstellen. Alle weiteren Teile der Autoresponder-Serie werden im selben Kampagnen-Ordner abgelegt.
Danach geht es ganz normal weiter mit der Auswahl des Templates und der Erstellung der Mail, wie ich ich es bereits ausführlich in Teil 8 “Der erste Newsletter Schritt für Schritt” beschrieben habe.
Hat man den Inhalt der ersten Mail der Autoresponder-Serie erstellt, muss man diese dann noch freigeben. Das sieht so ähnlich aus wie bei einem normalen Newsletter, nur das man hier nochmal den Versandzeitpunkt kontrollieren kann und diese Mail als Teil einer Kampagne aktivieren muss.
Am Ende klickt man dann auf den Button “Autoresponder aktivieren”.
Damit haben wir den ersten Teil erstellt. Die folgenden Mails einer Autoresponder-Kampagne legt man genauso an, nur dass man dann den selben Kampagnen-Ordner auswählt und natürlich den Versandzeitpunkt entsprechend später legt. Also z.B. 3 Tage nach Registrierung für die zweite Mail und so weiter.
Unter dem Menü-Punkt “Autoresponder” kann man sich dann alle angelegten Autoresponder-Serien einzeln anschauen und prüfen, welche Mails darin enthalten sind. Hier ein Screenshot einer Serie, die ich vor einer ganzen Weile mal testweise angelegt hatte:
Praxisbeispiel
In Kürze werde ich nochmal etwas über die Autoresponder-Serie schreiben, da ich gerade an einer arbeite.
Dabei geht es natürlich um mein Nischenseiten-Aufbau E-Book und ich plane einen Follow-Up-Autoresponder mit nützlichen Inhalten und Einblicken, an dessen Ende dann das eBook steht.
Mehr dazu demnächst.
Fazit
Wer keine Lust hat ständig neue Newsletter zu verfassen, aber dennoch die E-Mail als Marketing-Instrument nutzen möchte, sollte sich auf jeden Fall mal die Autoresponder-Funktion des eigenen Newsletter-Services anschauen.
Durch die einmalige Erstellung und die Automatisierung des Versandes ist es eine gut funktionierende und dennoch passive Möglichkeit mehr Geld zu verdienen oder auf eine andere Art davon zu profitieren.
- Danke für 16 tolle Jahre - 13. Juli 2023
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Clickbait! Die Überschrift gaukelt vor, dass es sich um einen Autoresponder handelt.
Wo ist das Problem? Es geht um Autoresponder.
Hallo Peer,
eine meiner Meinung nach sehr gute Möglichkeit ist es, Email Adressen mit einem hochwertigen Geschenk einzusammeln. Beispielsweise kann man ein Ebook verschenken und das mit einem Eintrag in den Autoresponder verbinden.
Bei den vorgefertigten Mails kann man dann eine Menge nützliche Informationen raushauen und nach und nach auf ein kostenpflichtiges Produkt hinarbeiten. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, dass den Newsletter ein mal pro Woche versendet. Hier kann man dann drei Emails mit nützlichen Inhalten versenden und bei jeder vierten Mail Werbung machen. So hat der Leser wirklich nützlichen Mehrwert und man selbst kann bei Werbung Provisionen verdienen. So hat man einen beiderseitigen Vorteil, so lange man es mit der Werbung nicht übertreibt.
Die Kosten für meinen Autoresponder belaufen sich auf ca. 15 Euro im Monat. Das ist nicht ganz wenig, gerade weil ich mit einem kleineren Projekt am Start bin. Mit genug Lesern und entsprechenden Verkäufen holt man das Geld mit Sicherheit aber wieder schnell rein.
Sehr ausführliche und tolle Anleitung! Danke Peer. Ich freu mich auf weitere tolle Anleitungen.