Der Ladezeit einer Website könnte bald eine noch größere Bedeutung für Google-Rankings und infolge dessen organischen Such-Traffic zukommen. Denn Google testet derzeit Labels, mit denen Suchende vor langsam ladenden Websites gewarnt werden – wohl mit fatalen Folgen für deren Klickrate.
Page Speed Ranking-Faktor seit 2010
Schon seit April 2010 zählt die Ladegeschwindigkeit einer Seite zu den “offiziellen” Ranking-Faktoren. Google erklärte damals in einem Blogpost, die Seitenladezeit als neues Signal in den Ranking-Algorithmus einfließen zu lassen, weil sie “glücklichere Nutzer erzeugt” – und damit ein besseres Nutzungserlebnis der Google-Suche.
In den letzten Jahren wurde entsprechend intensiv in Richtung Ladezeit optimiert, in der SEO-Wahrnehmung ist Site Speed als Ranking-Faktor allerdings zuletzt in die zweite Reihe gerückt. So wurde auch im jüngst vom Fachblog Search Engine Land veröffentlichten Periodensystem der Ranking-Faktoren 2015 dem Page Speed nur ein relativ geringer Einfluss aufs Ranking zugesprochen – weniger als etwa Seiten-Historie, strukturierten Daten oder auch Mobilfreundlichkeit.
Warnschilder in Signalfarben
Diese Betrachtung könnte sich allerdings grundlegend ändern, wenn Google die gemessene Ladezeit nicht nur als vergleichsweise kleinen Faktor in seinen Ranking-Algorithmus einfließen lässt, sondern sie auch gut sichtbar auf den Suchergebnisseiten anzeigt. Anders als bei Mobilfreundlichkeit (“optimiert für Mobilgeräte”) denkt Google hier offenbar aber nicht an eine Positiv-Kennzeichnung, sondern umgekehrt an Warnungen vor langsam ladenden Seiten.
So veröffentlichte das Technik-Blog The Android Soul am gestrigen Montag einen Screenshot, in dem die ersten Treffer (Youtube-Videos) einer mobilen Suchanfrage mit einem gelben Warndreieck plus “Slow to load” Hinweis versehen sind. Schon vor einigen Monaten berichtete Search Engine Land über ähnliche Warnhinweise (rotes “Slow”-Schild) bei einer Desktop-Suche.
Damals hieß es auf Rückfrage seitens Google, man teste immer wieder neue Funktionen. Das dürfte wohl auch der Grund sein, warum sowohl bei den Desktop- als auch bei den Mobile-Suchergebnissen bislang nur vor langsam ladenden Seiten von Google selbst gewarnt wird.
Page Speed Warnungen: Augenmaß gefordert
Sollte sich Google für eine Ausweitung des Testlaufes entscheiden, wird das Ergebnis naturgemäß alle Seiten im Index tangieren- und gravierende Auswirkungen auf die Verteilung von Klicks auf Suchergebnissen haben. Warnschilder in Signalfarben wirken ohne Zweifel abschreckend und dürften nicht selten zu einer kompletten Ignorierung der so gelabelten Suchtreffer führen. Aufgrund der Mächtigkeit einer solchen Brandmarkung wird sich Google die Einführung von Slow-Warnungen mit Sicherheit sehr genau überlegen.
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