Google Analytics, Google AdSense, Google Funding Choices – Ist alles DS-GVO gerecht?

Google Analytics, Google AdSense, Google Funding Choices - Ist alles DS-GVO gerecht?Seit sehr langer Zeit nutze ich Google Analytics zur Statistik-Erhebnung auf meinen Websites und Blogs. Vor einigen Jahren musste ich mal mein altes Analytics-Konto samt Daten löschen, da man einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abschließen musste, inklusive IP-Anonymisierung, und dadurch die davor erhobenen Daten nicht rechtens waren.

Nun stehe ich wieder vor der Frage, wie es mit Google Analytics weitergeht. Hat man sich vor ein paar Jahren noch gefreut, dass die Datenschützer mit den Schutzmaßnahmen zufrieden sind, fordern sie nun die explizite Einwilligung von jedem Nutzer. Wie geht es nun also bei mir mit Google Analytics weiter?

Die selbe Frage stellt sich zudem bei Google AdSense. Die beliebte Einnahmequelle steht ebenfalls im Fokus der kommenden DS-GVO.

Dabei gibt es interessante News zu einem neuen Tool von Google namens Funding Choices, mit dem man nicht nur die Einwilligung für personalisierte und nicht personalisierte AdSense-Werbung von den eigenen Besuchern einholen kann, sondern das sogar eine Payment-Option bietet, wenn die Besucher komplett auf Werbung verzichten wollen.

Hinweis:
Da ich kein Anwalt bin, handelt es sich bei den folgenden Ausführungen um meine persönliche Meinung und meine eigenen Erfahrungen. Es handelt sich nicht um eine Rechtsberatung. Falls konkrete Fragen oder Probleme auftauchen, sollte man sich an einen Anwalt wenden.

Google Analytics und die DS-GVO

Ich habe meine eigenen Websites und Blogs bereits an die DS-GVO angepasst und dabei unter anderem Werbemittel von Partnerprogrammen entfernt, die Cookies gesetzt haben. Was ich aber drin gelassen habe bisher, ist der Code für Google Analytics.

Seit langem nutze ich das Tool und kann damit unter anderem sehr gut die Entwicklung meiner Websites verfolgen, Inhalte analysieren und die Auswirkungen von Optimierungen messen. Dabei sehe ich selbst keine personenbezogenen Daten und durch die IP-Anonymisierung dürfte auch Google keine personenbezogenen Informationen erhalten.

Insofern waren deutsche Datenschützer eigentlich seit einigen Jahren mit der Verwendung von Google Analytics einverstanden, wenn man die IP-Anonymisierung nutzt und einen Auftragsdatenverarbeitungsvertrag mit Google abgeschlossen hat.

Und bzgl. dem Inkrafttreten der DS-GVO waren sich eigentlich alle Experten einig, dass Google Analytics da auch erstmal weiter genutzt werden kann. Schließlich gibt es Abwägungs-Gründe in der DS-GVO, die es rechtfertigen, weiterhin diese Reichweiten-Messung vorzunehmen, wenn die Nutzer eine Opt-Out-Möglichkeit haben. Diese gab es bisher schon und natürlich bietet man diese auch in der neuen Datenschutzerklärung an.

Doch anscheinend sehen das die deutschen Datenschützer anders. In einer Stellungnahme (PDF) der Datenschutzbehörden zu diesem Thema von Ende April wird ausdrücklich darauf eingegangen, dass verschiedene Regelungen aus dem TMG bzgl. Tracking-Mechanismen nicht mehr anwendbar sind, sondern die DS-GVO bis zum Inkrafttreten der ePrivacy-Richtlinie diesbezüglich Vorrang hat.

Und daraus leiten die Datenschützer nun ab, dass es kein Tracking mehr ohne vorherige Einwilligung geben darf. Schwierig finde ich hier, dass sich in der Begründung dennoch auf die ePrivacy-Richtlinie bezogen wird, wo ja noch gar nicht klar ist, wann und in genau welcher Form diese kommt.

Viele Anwälte und Experten sehen dagegen Art. 6 Absatz 1 Buchstabe f) DSGVO als Abwägungsgrund für ausreichend an, um so ein anonymisiertes Tracking zu erlauben. In der Stellungnahme der Datenschützer steht ausdrücklich folgendes: “Es bedarf jedenfalls einer vorherigen Einwilligung beim Einsatz von Tracking-Mechanismen, die das Verhalten von betroffenen Personen im Internet
nachvollziehbar machen und bei der Erstellung von Nutzerprofilen.”

Das ist meiner Meinung nach aber beim korrekten Einsatz von Google Analytics, mit IP-Anonymisierung, gar nicht gegeben. Es werden zwar Cookies gesetzt, aber Google erklärt im Auftragsverarbeitungs-Vertrag explizit, dass keine Nutzer-Profile erstellt werden.

Im Grunde widerspricht man also dem DS-GVO und dessen Ausnahme-Regelung und legt dieses Thema sehr einseitig aus, zumal Tracking nicht gleich Tracking ist. Beim Retargeting z.B. könnte man viel eher mit der Meinung der Datenschützer einher gehen. Natürlich kann man auch hier das berechtigte Interesse der Unternehmen als Legitimierungsgrund anführen, aber schließlich werden damit wirklich Personen durch das Netz verfolgt und in gewisser Weise Profile angelegt.

Fazit zu Google Analytics

Deshalb werde ich Google Analytics weiterhin nutzen. Ich habe aber in den Einstellungen unter “Verwaltung > Property > Datensammlung” geprüft, dass das “Remarkting” und die “User ID” deaktiviert sind, um keine Identifizierung und Verfolgung einzelner Personen zu ermöglichen. Zudem habe ich ggf. vorhandene Verknüpfungen zu AdSense oder Adwords deaktiviert. Des Weiteren muss man noch dem “Zusatz zur Datenverarbeitung” direkt in den Kontoeinstellung in Analytics zustimmen, was aber erst ab dem 25.5. empfohlen wird, da erst ab dann laut DS-GVO auch ein Klick in Deutschland reicht, wobei vorher die Schriftform notwendig ist.

Mehr Informationen dazu gibt es z.B. auf rechtzweinull.de.

Google AdSense und die DS-GVO

Eine richtige Cookie-Schleuder ist leider Google AdSense. Unter diesem Gesichtspunkt wird natürlich auch darüber diskutiert, ob man Google AdSense noch ab dem 25.5. in der bisherigen Form nutzen kann. Leider habe ich dazu bisher nur wenige wirklich gute und fundierte Artikel von Anwälten gefunden.

Vor ein paar Wochen hat Google angekündigt, dass es für AdSense eine Alternative zur bisherigen personalisierten Werbung geben wird. Aktuell werden Cookies genutzt, um den Besuchern einer Website personalisierte Anzeigen zu präsentieren. Das merkt man, wenn man z.B. bei Amazon ein Produkt angeschaut hat und anschließend auf einer anderen Website ein Werbebanner zu genau diesem Produkt sieht. Das kann man gut oder schlecht finden, zumindest wird die Werbung teilweise schon passender. Allerdings ist hier ein Tracking mit dem Verfolgen der Nutzer gegeben, was klar gegen die Ansicht der Datenschützer spricht (ob diese Ansicht von den Gerichten später geteilt wird, sei mal dahingestellt).

Deshalb hat Google vor kurzem auch seinen Standpunkt dazu bekannt gegeben und demnach soll man als Publisher nach Art. 6 Absatz 1 Buchstabe a) DSGVO von jedem Besucher eine Einwilligung einholen, bevor Google AdSense Anzeigen angezeigt werden. Darauf habe ich aber mal so gar keine Lust, auch wenn Google angekündigt hat, hierfür Lösungen bereitzustellen (siehe nächsten Abschnitt).

Update
Mittlerweile hat man in den Einstellungen von Google AdSense (unter “Anzeigen zulassen und blockieren” > “Alle eigenen Websites” > “EU-Nutzereinwilligung”) auch die Möglichkeit “nicht personalisierte Anzeigen” auszuwählen (Danke für den Hinweis Jan-Erik). Diese Option gilt ab dem 25.5. und zeigt Bürgern aus der EU dann nicht personalisierte Werbung an.

Ein Nachteil ist dabei allerdings, dass man damit 10 oder 15 Jahre zurückfällt, als Werbung im Netz generell nicht personalisiert war. Das gefällt Werbeunternehmen natürlich nicht und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Klickpreise für solche nicht personalisierten Anzeigen deutlich sinken.

Zudem werden mit dem neuen AdSense-Modell ebenfalls Cookies, wenn auch anscheinend nur von Google selbst und nicht mehr von Dritten. In den ersten Informationen dazu wurde bekannt gegeben, dass dennoch verschiedene Cookies gesetzt werden, z.B. für das Frequency Capping und zur Bekämpfung von Missbrauch.

Ob man bei Google AdSense (zumindest bei der nichtpersonalisierten Variante) das berechtigte Interesse nach Art. 6 Absatz 1 Buchstabe f) DSGVO als Legitimation nutzen kann, ist ebenfalls sehr umstritten und auch hier werden wohl erst Gerichtsurteile zeigen, was genau unter welchen Umständen möglich ist. Derzeit sieht es so aus, als ob auch für die nicht personalisierte AdSense-Werbung eine Einwilligung eingeholt werden muss. Zumindest sieht es Google so und könnte Publisher aus dem Programm schmeißen, die diese Einwilligung nicht einholen.

Fazit zu Google AdSense

Ich werde Google AdSense zum 25.5. erstmal aus meinen Websites und Blogs entfernen. Natürlich verzichte ich damit auf gewisse Einnahmen, aber zum einen ist mir das zu heikel und zum anderen kann man auf den betreffenden Werbeplätzen ja auch andere Banner (z.B. mit Affiliatelinks) einbauen, die Geld einbringen. Dann werde ich mir in Ruhe anschauen, wie es mit Google AdSense in Zukunft weitergeht.

Nutzt ihr Google AdSense trotz der DS-GVO weiter?

Ergebnis anschauen

Mehr Informationen zum aktuellen Stand bei Google AdSense gibt es bei lhr-law.de

Google Funding Choices

Die Tools zur Einholung der Einwilligung für Google AdSense (und z.B. auch DFP) sind nun schon online. Das ganze System nennt sich Funding Choices und sieht auf den ersten Blick recht komplex aus. Hier findet ihr dazu die deutschsprachige Hilfe.

Damit kann man aber nicht nur die Einwilligung z.B. für AdSense Anzeigen einholen, sondern es beinhaltet z.B. auch eine Werbeblocker-Erkennung. Dadurch wird Besuchern der Website angezeigt, dass sie bitte doch die Werbeanzeigen aktivieren sollen, um dem Betreiber zu helfen.

Bei der Einwilligung selbst hat der Besucher dann nicht nur die Wahl zwischen personalisierter und nicht personalisierter Werbung, sondern auch die Option keine Werbung anzeigen zu lassen. Bei letzterer Option legt man als Website-Betreiber allerdings einen Betrag fest, den der Besucher im Rahmen des neuen Google Contributor Programms bezahlen muss. Dabei handelt es sich im Endeffekt um eine Payment-Lösung, damit keine Google-Werbung mehr auf der Website angezeigt wird.

Das finde ich sehr spannend. Google tritt damit meines Wissens in ein ganz neues Geschäftsfeld ein und bietet die Möglichkeit für Paid Content, der ohne AdSense auskommt.

Dennoch werde ich dieses Tool erstmal nicht nutzen, da das Tool an sich bisher nur auf englisch verfügbar ist und nicht klar ist, ob man damit zu 100% auf der sicheren Seite ist. Schließlich sieht es so aus, als ob damit gar kein kompletter Opt-Out möglich ist. Man kann als Besucher zwar auf die AdSense-Werbung komplett verzichten, muss dann aber Geld bezahlen. Da habe ich meine Zweifel, ob das rechtlich okay ist.

Zudem stellt sich die Frage, welche Infos für dieses Tool in die Datenschutzerklärung müssen. Viele offene Fragen.

Kann man generell auf Google Analytics und AdSense verzichten?

Gerade bei kleineren Blogs und Websites stellt sich die Frage, ob man nicht generell auf diese problematischen Google-Tools verzichten sollte bzw. kann.

Natürlich ist es interessant die ausführlichen Statistiken von Analytics zu nutzen, aber wer schaut sich denn wirklich mehr als die Zahl der Besucher und der Seitenaufrufe an?

Und Google AdSense bringt bei kleineren Websites meist auch nur ein paar Euro ein, da AdSense erst mit viel Traffic gut funktioniert. Affiliate Marketing funktioniert bei vielen kleinen Websites oft deutlich besser.

Deshalb ist es zumindest bei solchen Websites und Blogs zu überlegen, ob nicht generell auf Google Analytics und AdSense verzichtet werden soillte. Der Mehrwert ist für viele Hobby-Website-Betreiber und Einzelunternehmer gering. Dagegen ist der Aufwand recht hoch, will man beide Tools in Zukunft rechtssicher nutzen und man muss ja auch die aktuellen Entwicklungen und Rechtssprechungen verfolgen.

Deshalb hatte ich vor kurzem eine meiner Nischenwebsites mal komplett ohne Cookies umgesetzt und dort eben auch auf Google Analytics und Google AdSense verzichtet. Und ganz ehrlich, ein einfaches Plugin, um die Aufrufzahlen der Artikel und Seiten (gänzlich ohne personenbzogene Daten) zu messen, reicht für sowas vollkommen aus.

Wie geht ihr mit Google Analytics und Google AdSense ab dem 25.5. um?

Peer Wandiger

39 Gedanken zu „Google Analytics, Google AdSense, Google Funding Choices – Ist alles DS-GVO gerecht?“

  1. Hallo Peer

    Habe mich für Matomo (ehemals Piwik) auf meinem Blog entschieden. Weisst du was ich dort beachten muss? Mit diesem Tool werden die Daten ja nicht übermittelt an ein externes Unternehmen oder irre ich mich da?

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    • Matomo nutze ich nicht. Einen AV-Vertrag brauchst du da nur mit deinem Hoster. Aber in die Datenschutzerklärung muss dazu natürlich was rein, inklusive Opt-Out.

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    • So habe ich es auch gemacht. Ich habe Google Analytics auf meiner Webseite komplett entfernt und durch Matomo ersetzt. Dann habe ich in der Datenschutzerklärung noch die Datenschutzbestimmungen zum Einsatz und Reichweitenmessung mit Matomo inkl. Opt-Out eingesetzt und mit meinem Hoster einen AV-Vertrag geschlossen. Ich hoffe ich bin damit auf der sicheren Seite.

      Adsense werden ich ab dem 25.05 leider nicht mehr nutzen können. 🙁

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    • Hallo Michi, Hallo Martin,
      ich nutze auch seit einigen Monaten Matomo. Zusätzlich zur Datenschutzerklärung und zum Opt-Out muss auch bei Matomo die IP anonymisiert werden. Dazu geht ihr unter “Administration > Privacy” und könnt dort dann die letzten 2 oder 3 Ziffern anonymisieren. Hier ist der (englischsprachige) Beitrag von Matomo selbst dazu:
      https://matomo.org/docs/privacy/. Bei GA waren die letzten beiden ausgenullt, bei Matomo habe ich dies dann genauso beibehalten. Selbstverständlich versteht sich dies NICHT als Rechtsberatung. (Nur um sicher zu gehen. ;))

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      • Was sind die Unterschiede zwischen Analytics und Matomo kann mir das einer sagen? Was habt ihr für Erfahrungen gesammelt?

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  2. Mich würde interessieren, wer Adsense noch gewinnbringend nutzt? Ich kann es nach dem 25. Mai nicht mehr nutzen, hab alle Varianten bereits ausprobiert. Einwilligung der Besucher, nicht personalisierte Werbung. Ich habe damit kaum mehr etwas verdient. Ich suche mir jetzt einen Sponsor.

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    • Aktuell kann natürlich niemand einschätzen, wie genau diese Einwilligung angenommen wird. Ich kann auch noch nicht beurteilen, ob diese Einwilligung einmal getätigt werden muss und dann wird diese Einstellung auch auf allen anderen Websites genutzt. Das wäre natürlich deutlich angenehmer für die Website-Betreiber und für die Nutzer. Aber ob das rechtlich so okay ist, kann ich nicht sagen.

      Ich werden stattdessen Affiliatelinks nutzen bzw. vielleicht auch noch Werbebanner an den Stellen vermieten.

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      • Ich versuche auch auf Adsense zu verzichten. Allerdings ist die Selbstvermarktung so gar nicht mein Ding. Aber was soll’s, muss ja irgendwie weitergehen.

        Für die Statistik nutze ich auf all meinen Seiten nur noch statify. Das reicht vollkommen aus.

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          • Da bin ich ja mal gespannt. Stimmt schon, so richtig gut ist Statify nicht. Aber eine datenschutz-konforme Lösung habe ich bisher auch noch nicht entdeckt…

  3. Ich habe mich erst einmal dazu entschlossen, Google ganz von meiner Website zu bannen. So nutze ich tatsächlich nichts mehr von Google.

    Bei mir war der Schritt aber auch nicht schmerzlich, da meine Website recht klein ist und ich nur ein paar tausend Aufrufe im Monat habe.

    Aber sich mit allem rechtlich neben der eigentlichen Arbeit zu beschäftigen, war mir zu viel Zeitaufwand. Also erstmal alles rausgehauen was vielleicht Probleme machen könnte

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  4. Ich überlege mir einen Popup zu machen, der sich beim Aufruf der Seite öffnet.
    Dort kann man entweder ALLEN Cookies zustimmen oder die Seite gar nicht erst aufrufen.
    So wie bei Bild und Spiegel Online mit dem Adblocker.
    Alles andere erscheint mir wirtschaftlicher Selbstmord zu werden, wenn die Leute keine Werbung mehr klicken.

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    • Wobei es meines Wissens nach nicht so sein darf, dass man den Nutzer aussperrt, wenn dieser keine Cookies will. Die Zustimmung muss auf Freiwilligkeit beruhen und der Zugriff auch ohne unbedingt notwendige Cookies möglich sein.

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  5. Bei allen Projekten, die bei uns unter 20 Besucher am Tag laufen, haben wir mittlerweile Analytics abgeschaltet. Für die Auswertung des organischen Traffics, gibt es ja noch Tools wie die Search Console, die sehr brauchbare Daten liefert.

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  6. Hallo Peer,
    ich habe soeben auch Adwords aus der letzten Seite entfernt. Vermutlich wird sich das bei mir in den Einnahmen nicht bemerkbar machen. Bei großen Seiten bin ich aber tatsächlich gespannt, wie sich dies bemerkbar macht. An eine “Lösung” ähnlich wie Peter sie von der “BILD” hat, habe ich auch schon nachgedacht. Aber das ist auch nicht erlaubt.

    Ein “Opt-In” zu “Ja – ich will personalisierte Werbung” ist absolut lächerlich! Ich hoffe, dass die Analyse via GA oder Matomo auch weiterhin mit einem Opt-out erlaubt bleibt und hier die Gerichte das berechtigte Interesse sehen.

    Wie weiter oben kommentiert, habe ich auch GA aus meinen Seiten entfernt und setze auf ein selbstgehostetes Matomo. Auf einigen Seiten sind noch die Google-Fonts integriert und Produktbilder werden immer noch direkt von Amazon eingebunden. Aber ansonsten habe ich auch weitestgehend alles von anderen Anbietern/Domains entfernt.
    Schönen Gruß

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    • Ich bin auch gespannt, wie es die “Großen” machen. Ich war gestern mal auf einem großen deutschen Sport-Portal und da zeigt Ghostery unzählige Tracker und Cookies an.

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  7. Hallo Peer,

    ich selbst stand auch genau vor der Entscheidung und habe mich gegen Google AdSense aber auch gegen Google Analytics entschieden. Da ich WordPress auf den meisten meiner Websites installiert habe, steige ich dort auf das Plugin WP Statistics um. Das ist DSGVO-konform und bietet ähnlich viele Daten. Google Analytics ist etwas ausführlicher, aber ich will erstmal abwarten, was nach der ersten Abmahmwelle so passiert.

    Beste Grüße
    Oliver von Firmenpartnerschaft

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    • Leider hat WP Statistics bei meinen Tests die IP-Adresse nicht anonymisiert und selbst dann müsste man wohl auch hier einen Opt-Out anbieten. Schließlich muss man das für Google Analytics auch und da werden die IP-Adressen auch anonymisiert.

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  8. Hallo Peer, du hast folgendes geschrieben: “Deshalb ist es durchaus interessant, wenn es Google AdSense in Zukunft auch ohne personenbezogene Werbung geben würde.”

    Allerdings gibt es doch schon nicht personalisierte Werbung!
    (Google AdSense -> Anzeigen zulassen und blockieren -> Alle eigenen Websites -> EU-Nutzereinwilligung -> Nicht personalisierte Werbung)

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    • Danke für den Hinweis. Manchmal sieht man die einfachsten Sachen nicht.

      Es werden auf jeden Fall weiterhin Cookies gesetzt, aber anscheinend nur noch durch AdSense und nicht mehr durch Dritte.

      Es wäre evtl. eine Überlegung diese Lösung einzusetzen, aber ich würde erstmal abwarten, was generell von Gerichten entschieden wird. In der Praxis wird sich zeigen, welche Cookies okay sind und nur eines Opt-Out bedürfen und für was man Opt-In machen muss.

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  9. Hallo Peer,

    ich lese nun schon eine Weile diesen Blog hier passiv mit. Ich bin nun durch eine YT Video auf dieses Tool gestoßen und mich würde mal deine Meinung dazu interessieren und ob dies vllt eine sinnvolle Möglichkeit wäre das Cookie Problem zu lösen.

    https://de.borlabs.io/borlabs-cookie/

    Kein affiliat Link oder sonstige Verbindung zu dem Tool

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    • Das sieht gut aus, aber derzeit werde ich es noch nicht nutzen. Zudem habe ich bei solchen wichtigen Funktionen immer ein wenig Bedenken, dies an ein Plugin auszulagen. Was ist, wenn es nicht mehr weiterentwickelt wird?

      Ich werde meine Websites und Blogs erstmal so anpassen zum 25.5., dass ein Cookie-Opt-In nicht notwendig ist. Dann sehen wir weiter.

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  10. Hallo Peer,
    sehr guter Artikel der in mir wieder die Wut hochkochen lässt.
    So wie du es sehr schön geschrieben hast – “es lässt uns 10-15 Jahre zurückfallen”. Datenschutz schön und gut, kann ich auch alles nachvollziehen, aber nur wenn auch Lösungen vorhanden sind die das Überleben sichern von Personen die von der Werbung und allem leben. Es kann doch nicht Sinn der Sache sein das Leute ihre Blogs schließen. Es betrifft ja nicht nur die Leute online, sondern auch offline.
    Ich kenne viele Coaches oder Therapeuten die nun mehrere 1000 Euros ausgeben müssen um alles sicher zu machen und wissen dann immer noch nicht ob es wirklich so passt.

    Ebenso habe ich schon mitbekommen das IT Firmen Abkommen mit Abmahnanwälten schließen um an Websitedaten von medizinischen Unternehmen zu kommen die dann am 25 abgemahnt werden wenn etwas nicht stimmt.

    Warum lässt man so etwas zu?

    VG Stefan

    Antworten
  11. noch benutze ich Google Analytics. Der Grund mich von Analytics zu verabschieden ist nicht die DSGVO, da Google aus Eigeninteresse schon dafür sorgen wird, das wir alle Google-Analytics DSGVO konform benutzen können. Es ist mir einfach zu groß und ich finde man kann sich auch zu Tode analisieren. Qualität zählt und der User wird kommen. Und wie ein Vorredner schon sagte, ist die Search Console eine durchaus ausreichende Möglichkeit an interessante Zahlen zu kommen! Zum Millennium, und die erwarteten Systemabstürze, gab es schon mal große Diskusionen und es war nachher gar nicht so schlimm! Ich wünsche allen viel Erfolg bei der Umsetzung der DSVGO.

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  12. Hallo Peer,
    ersteinmal danke für den Artikel! Ich habe viel bezüglich AdSense und der DSGVO gesucht und ähnlich wie du, wenig gefunden. Ich werde sämtlich Einnahmen meiner Webseiten auf Affiliateprogramme begrenzen müssen, bis gerichtlich geklärt ist, was noch erlaubt ist und was nicht. Insbesondere die Rechtsunsicherheit, die sich mit der DSGVO breit macht, ist, was mir zu denken gibt. Wie sollen kleine Einzelunternehmer oder mittelständische Unternehmen mit einer Verordnung umgehen, die nicht einmal von Profianwälten und renommierten Datenschützern einheitlich verstanden wird? Die DSGVO wird meines Erachtens nach die Onlinewelt in Europa einige Zeit in die Vergangenheit zurückwerfen – echt schade!
    Bezüglich der Besucheranalytik bin ich gänzlich auf Matomo umgestiegen. Eine Unverträglichkeit von Matomo mit der DSGVO sehe ich persönlich nicht, auch wenn ich kein ausgebildeter Jurist bin.

    Liebe Grüße!

    Antworten
  13. Ich habe Analytics ebenfalls gekickt. Jetpack ist mir zu unsicher, also probiere ich Statify. Adsense nehme ich die Personalisierung heraus (Danke!). Ansonsten via Script in der functions.php noch die Kommentar IP verschleiert. Sollte genügen oder? Da kann einem langsam echt die Lust vergehen…

    Bin auf News ab morgen gespannt, ob tatsächlich eine Abmahnwelle auf uns zukommt. Vermutlich eher NICHT. Trotzdem drück ich uns allen die Daumen 😉

    Antworten
  14. Guten Morgen. Jetzt habe ich mir viele Seiten mit Adsense angesehen, keine benutzt die direkte Einwilligung, und einige Websites verfügen nicht einmal über die Cookie Information. Ich habe bis jetzt von Adsense gelebt, bin jetzt quasi tot. Womöglich reichen simple Informationen im Datenschutz aus, um nicht personalisierte Adsense Werbung doch zu nutzen. Liebe Grüsse.

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    • Ein guter Teil der Website-Betreiber hat das Thema DS-GVO ignoriert oder einfach nicht wahrgenommen. Das heißt nicht, dass das gut geht.

      Wie genau es mit AdSense weitergehen kann, wird man erst in den nächsten Monaten sehen. Sicher wird es hier Urteile geben und auch Google wird sich noch klarer positionieren (die Frage ist, ob z.B. wirklich AdSense-Partner rausgeschmissen werden, die keine Einwilligung einholen).

      Da ist alles noch offen und man muss aktuell entscheiden, welches Risiko man eingehen möchte. Ich habe AdSense lieber erstmal entfernt.

      Antworten
  15. Hallo Peer,

    ich habe auch Adsense erstmal entfernt aber die Einnahmen “vermisse” ich doch schon 🙂

    Gibt es was neues dazu?

    Viele andere Websiten scheint es ja nicht zu interessieren und begründen es mit berechtigtem Interesse und dann noch ohne optin. Würde es am liebsten auch so machen.

    Gruß

    Antworten
    • Wie schon häufiger von mir geschrieben ist noch nicht klar, was genau erlaubt ist. Es ist eine Frage, wie viel Risiko man eingehen will. Erst wenn es konkrete Gerichtsentscheidungen gibt, wird man genaueres wissen.

      Interessant ist auch, dass Google ja selbst die Publisher auffordert ein Opt-In einzuholen. Ob Google dann auch konsequent sein wird und Publisher abstraft oder sogar sperrt, die das nicht machen, wir man in den nächsten Wochen und Monaten sehen.

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  16. es ist eine äusserst steile Behauptung ‘deutsche Affiliate-Netzwerke sind kein Problem hinsichtlich der DS-GVO’. Das ist schlicht falsch.

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  17. Das Problem sind nicht die Cookies, die lassen sich deaktivieren. Google trackt auch IP-Adressen bzw. diese werden (müssen) an Google übertragen werden. Damit werden auch die Besuche ausgewertet, ob man will oder nicht. AdSense dürfte also erst NACH expliziter Einwilligung überhaupt geladen werden und muss bei Ablehnung deaktiviert bleiben. (Der BGH hat übrigens entschieden, dass IP-Adressen personenbezogen sind.) AdSense dürfte unter diesen Umständen nicht “einfach so” eingebunden werden.

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