Wie Selbstständige im Netz am besten mit dem Corona-Virus umgehen – kurz- und langfristige Tipps

Wie Selbstständige im Netz am besten mit dem Corona-Virus umgehen - kurz- und langfristige TippsCOVID-19, auch als Corona-Virus bekannt, beschäftigt natürlich auch viele Selbstständige. Die Angst vor Einnahmenausfällen steigt und damit die Existenzangst.

In diesem Artikel möchte ich ein paar kurzfristige Tipps für Selbstständige im Netz geben, wie man mit dieser Situation am besten umgeht und wie man in Zukunft besser auf ähnliche Extremsituationen vorbereitet ist.

Natürlich freue mich mich sehr über euer Feedback dazu. Wie sind eure Erfahrungen, welche Probleme habt ihr und wie geht ihr damit um?

Selbstständige im Netz und der Corona-Virus

Vor allem ist es derzeit wichtig Ruhe zu bewahren. Das gilt auch für Selbstständige im Netz. Die Maßnahmen, die zur Verlangsamung der Infektionsrate derzeit getroffen werden, sind einschneidend, aber wichtig, um größere Probleme für das Gesundheitssystem durch den Corona-Virus zu verhindern.

Gerade für Selbstständige ist es aber natürlich eine schwierige Zeit, da sehr schnell Verdienstausfälle drohen. Als Selbstständiger im Netz kann man die Lage dabei aber noch relativ entspannt sehen. Der Website-Betrieb ist von solchen Einschränkungen nicht direkt betroffen und Schließungen von Websites drohen nicht, im Gegensatz zu Geschäften.

Zwar berichten viele Website-Betreiber von sinkenden Besucherzahlen, aber das ist je nach Thema auch mal phasenweise normal. Bei anderen sind dagegen die Besucherzahlen gestiegen.

Bei mir sind die Besucherzahlen teilweise etwas runter gegangen, wie z.B. hier im Blog. Das ist aber normal, da die Menschen einfach anderes im Kopf haben und wenn die ersten richtigen Sommertage kommen, ist das auch nicht anders.

Aber es gab auch teilweise Besucheranstiege und auch die Einnahmen durch einige Partnerprogramme sind angestiegen. Viele Menschen haben nun teilweise mehr Zeit für bestimmte Themen und kaufen lieber online ein, als raus zu gehen.

Wie sehr ist deine Selbstständigkeit vom Corona-Virus betroffen? Sind deine Einnahmen gesunken?

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Kurzfristige Tipps für Selbstständige im Netz

Als Selbstständiger im Netz sollte man kurzfristig einige Dinge beachten, um mit der aktuellen Situation klarzukommen.

Kundenkontakte beschränken

Je nach Art der eigenen Selbstständigkeit sollte man den Kundenkontakt beschränken. Wer z.B. Webdesigner ist, muss Gespräche nicht vor Ort persönlich durchführen, sondern kann das per Telefon oder Videochat machen.

Man sollte derzeit nicht nur sich selbst schützen, sondern vor allem auch andere. Und wer auf den persönlichen Kontakt verzichten kann, der sollte das tun.

Damit schützt man nicht nur sich selbst und bleibt gesund, sondern man schützt vor allem Ältere und Kranke, für die der Corona-Virus wirklich gefährlich ist.

Home Office optimieren

Co-Working Spaces sind eine tolle Sache, aber gerade jetzt ist das Heimbüro doch die bessere Wahl. Ich habe gerade erst einige Tipps für das Home Office zusammengetragen.

Zum Glück ist es gerade für Selbstständige im Netz meist mit wenig Aufwand möglich in den eigenen vier Wänden zu arbeiten.

Hilfe für Mitarbeiter

Wer also Selbstständiger Mitarbeiter hat und nun weniger verdient, kann die Kurzarbeitergeld-Regelung in Anspruch nehmen, die noch weiter ausgebaut werden soll.

Bei der Arbeitsagentur gibt es mehr Informationen dazu.

Kurzfristige Finanzhilfen

Wenn man selbst in Quarantäne muss, hat man Anspruch auf Entschädigung durch das Infektionsschutzgesetz. Hier gibt es mehr Infos dazu.

Die EU hat einen 25 Milliarden Euro Hilfsfond für Unternehmen angekündigt und auch vom Bund wird da noch mehr kommen. Zudem stehen schon jetzt günstige KfW Kredite in unbegrenzter Höhe bereit.

Aber auch bei den Ausgaben kann man was machen. So ist die Stundung fälliger Steuerzahlungen und der Erlass von Säumniszuschlägen vorgesehen. Wer hier Bedarf hat, sollte sich an sein Finanzamt wenden.

Am besten spricht man auch mal mit dem eigenen Steuerberater darüber, was nun möglich ist, wenn es zu Liquiditätsengpässen kommt.

Weitere Tipps

Es finden sich im Netz natürlich noch viele weitere Informationen und Tipps für die aktuelle Situation. Hier werde ich nach und nach lesenswerte Quellen verlinken:

Langfristige Tipps für Selbstständige im Netz

Kurzfristig kann man zwar Ruhe bewahren, aber so richtig viel machen kann man nicht. Das sieht langfristig anders aus. Hier kann man einiges tun, um bei zukünftigen Krisen dieser Art besser vorbereitet zu sein.

Deshalb sollte man langfristig aus dieser Krisensituation lernen, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass es in ein paar Jahren wieder zu etwas ähnlichem kommt. Dank der Globalisierung kann man das fast nicht verhindern.

Mehr Standbeine aufbauen

Im Rahmen der Nischenseiten-Challenge gibt es z.B. gerade eine gute Möglichkeit sich weitere Standbeine aufzubauen. Dabei sollte man eben nicht nur nach lukrativen und interessanten Themen schauen, sondern auch nach Themen, die sich von den bisherigen eigenen Websites unterscheiden.

Wer nur Websites mit Geschenken macht, der verliert jetzt halt Besucher und hat vor Weihnachten dagegen einen Boom. Stattdessen sollte man saisonal und thematisch unterschiedliche Websites aufbauen, um Schwankungen aufzufangen.

Es lohnt sich auf jeden Fall verschiedene Standbeine zu haben, da man so einfach sicherer “steht”.

Passive Einnahmen aufbauen

Ideal sind in solchen Zeiten natürlich passive Einnahmen, die auch dann weiter sprudeln, wenn man selbst vielleicht gerade nicht arbeiten kann.

Es gibt viele Möglichkeiten passive Einnahmen zu erzielen und deshalb sollte man sich einfach mal die Zeit nehmen und überlegen, wie man das selbst zumindest teilweise realisieren kann.

Rücklagen bilden

Sehr wichtig ist es, dass man sich als Selbstständiger finanzielle Rücklagen aufbaut. Viele Selbstständige bauen sich zwar ein funktionierendes Business auf, aber wenn die Einnahmen steigen, dann steigern sie auch die Ausgaben.

Wenn diese Krise aber eines zeigt, dann die Tatsache, dass man nicht davon ausgehen kann, dass immer alles in geregelten Bahnen läuft. Es kann schon so immer mal wieder zu schlechteren Monaten kommen und deshalb sollte man Geld zurücklegen.

Auf die eigene Gesundheit achten

Gerade als Selbstständiger im Netz kann man schnell in einen ungesunden Lebenstil verfallen. Man sitzt den ganzen Tag am PC und wenn dann noch der Sport fehlt und die Ernährung schlecht ist, nimmt man zu und hat generell einen schlechteren Gesundheitszustand.

Das ist natürlich bei solchen Infektionswellen (wie Corona oder eben die Grippe in jedem Jahr) nicht gut, denn dann ist man besonders anfällig dafür. Wer sich dagegen fit hält, auf gesunde Ernährung achtet und Sport macht, der kommt damit meist besser zurecht.

In die Kalkulation einbeziehen

Viele Gründer und Selbstständige planen ihr Preise und Leistungen so, als wenn immer alles glatt läuft. Doch wie sich derzeit zeigt, ist das nicht der Fall. Deshalb solltet ihr möglichen Erkrankungen und Einnahmenausfälle in eure Preis-Kalkulation einbeziehen.

Das sorgt dafür, dass ich eine bessere Liquidität habt und auch solche problematischen Zeiten besser übersteht.

Weg von der reinen Kundenarbeit

Generell wäre es für einige zu überlegen, ob man weg von der reinen Kundenarbeit (auftragsbezogen) geht und lieber auch andere Einnahmequellen erschließt.

Es gibt viele Möglichkeiten von der 1:1 Kundenbeziehung wegzukommen, hin zu einer 1:n Kundenbeziehung. Zumindest lohnt es sich mal die Möglichkeiten dafür auszuloten.

Fazit

Einfache und schnelle Lösungen gibt es in dieser Corona-Virus Krise sicher nicht. Hier ist auch von Selbstständigen Durchhaltevermögen gefragt.

Dennoch gibt es Möglichkeiten die negativen Auswirkungen kurzfristig abzufedern und langfristig vorzusorgen, um besser mit solchen Problemen fertig zu werden.

Wie geht ihr in eurer Selbstständigkeit mit dem Corona-Virus und den Folgen um? Welche Probleme stellen sich bei euch?

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „Wie Selbstständige im Netz am besten mit dem Corona-Virus umgehen – kurz- und langfristige Tipps“

  1. Wir betreiben in Bremerhaven eine kleine Funfood Manufaktur. Lokal selbst darf nicht geöffnet sein und Verkauf über Internet fängt gerade erst an. Die Lage ist nicht gerade rosig… Immerhin kann man seit gestern die öffentlichen Soforthilfen beantragen, um zumindest die Mieten abzufangen… Da haben Selbständige im Netz definitiv einen klaren “Standort”-Vorteil. 🙂

    • Naja, einen so „klaren“ Standortvorteil haben aber zur Zeit auch nicht alle „Selbständigen im Netz“. Denn bei mir zumindest brechen gerade die Umsätze auch massiv weg, da meine Kunden größtenteils wiederum darauf angewiesen sind, dass die analoge Wirtschaft funktioniert.

      Hängt halt immer von der Branche und Nische ab.

      Drücken wir mal allen die Daumen, dass der Großteil der Selbständigen sich wieder erholt!!!

  2. Ich habe mich mit einer kleinen Agentur (Schwerpunkt: nachhaltige B2B Produkte) selbstständig gemacht und mir ist in den letzten Tagen der komplette Umsatz weggebrochen. Allerdings habe ich bei Gründung eine freiwillig eine Arbeitslosenversicherung abgeschlossen. Da sollte ich ALG1 beantragen können.

    Das wäre vielleicht auch ein gutes Thema für die Seite hier. Was kann man in der gegenwärtigen Situation als Selbstständiger für Hilfen in Anspruch nehmen? Für wie lange und wie werden diese Anträge ausgefüllt. Gute Infos im Netzt sind da echt rar gesät.

  3. Ich habe zum Glück noch ein paar Aufträge, an denen ich weiterarbeiten kann. Allerdings kamen ein paar Frauen schon auf mich zu, das sie mich lieber erst im Mai bezahlen würden. Zum Glück kann ich das einrichten.

    Meine Webseite dagegen erkennt gerade einen Besucheransturm. Ich habe verschiedene Beiträge zum Thema Corona. Besonders die Liste mit Krankenhäusern, die Bazar weiterhin bei der Geburt zulassen, ist sehr beliebt.

    Zu schaffen macht mir, dass ich die meine 3 minutes selbst keine private Betreuung haben darf. Sagte mir so dass örtliche Arbeitsamt.

    Das merke ich in Bezug auf mein Tagespensum schon sehr. Wird sich auch auf die Nischenseite auswirken.

    • Ja, die Auswirkungen sind bei vielen jetzt schon zu bemerken und das wird sicher auch noch eine Weile so weitergehen. Gerade deshalb ist eine eigene Website durchaus für den einen oder anderen auch in solchen Zeiten ein gutes weiteres Standbein.

  4. Zum Thema Rücklagen, hier handhabe ich es so: Ich profitiere als Autor von der VG-Wort. Wie bekannt ist, gibt es hier einmal jährlich eine Auszahlung. Bei mir ist die so groß, dass ich damit die Jahres-Miete meiner kleinen Wohnung zahlen kann. Also wandert diese Summe auf ein extra Mietkonto mit einem entsprechenden Dauerauftrag. So ist man nicht versucht, dieses Geld zu verjubeln.
    Dadurch bin ich besser auf Notlagen vorbereitet, denn die wichtige Miete steht bereits. Und bei wirklichem Geldmangel kann ich ja jederzeit auf dieses Geld zugreifen.

    • Ja, das ist eine gute Idee und auch ich versuche Geld wirklich wegzulegen, wenn größere Beträge reinkommen, wie bei der VG Wort. Ich habe z.B. ein extra Konto, wo das Geld für meine private Rentenversicherung landet und nur dafür genutzt wird.

    • Ist bei mir genauso, die VG Wort deckt sogar praktisch meine gesamten Jahresaufwendungen, sodass ich immer Rücklagen auf einem Extra-Konto habe und das ganze gelassen angehe.
      Meine Besucherzahlen sind nach einem Abfall in der ersten Schock-Woche um gut 50% gestiegen, insbesondere durch Corona-Artikel über die Lage hier auf Kreta/Griechenland und meiner Wiki-Geschichtsseiten, wozu F2P-Wargames dazugehören.

  5. Ich betreibe einen kleinen Laden nebst Onlineshop und bei mir sind die Ladenumsätze leider komplett eingebrochen. Das fängt der Onlineshop auch nicht auf. Einen Zuschuss erhalte ich nicht, da ich noch über genug eigene finanzielle Mittel verfüge. Mal sehen wie es weitergeht.

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