Man liest viel über den Wechsel vom Job in die Selbständigkeit und manchmal auch über den umgekehrte Weg.
Aber wie sieht es denn mit dem Wechsel von einer Selbstständigkeit in eine andere aus? Warum könnte man die Selbständigkeit wechseln wollen und wie geht man dabei am besten vor.
In diesem Artikel gebe ich Tipps und habe auch eine Umfrage erstellt, an der ihr gern teilnehmen könnt. 🙂
Warum sollte man die Selbständigkeit wechseln?
Über Probleme in der Selbständigkeit hört und liest man gar nicht so viel, dabei gibt es viele Selbständige, die gerade so über die Runden kommen oder andere Probleme haben.
Im Folgenden liste ich ein paar Gründe auf, warum man von einer Selbständigkeit in eine andere wechseln könnte:
- Es funktioniert nicht
Sicher einer der häufigsten Gründe für den Wechsel der Selbständigkeit sind wirtschaftliche Probleme. Auch wenn viele Außenstehende denken, dass Selbständige in Saus und Braus leben und sich eine goldene Nase verdienen, sieht die Realität anders aus.Während es zu Beginn noch völlig normal ist, dass man noch nicht so viel verdient, sollte sich die Situation mit den Jahren verbessern. Schließlich muss man für das Alters und für schlechte Zeiten vorsorgen können. Läuft das Geschäft aber schlecht und man kommt auch nach vielen Jahren nicht auf einen grünen Zweig, dann sollte man darüber nachdenken, ob die gewählte Selbständigkeit die Richtige ist.
Die Balance aus investierter Zeit und erwirtschafteten Ertrag muss stimmen.
- Man hat keinen Spaß mehr
Der eine oder andere Angestellte mag nun mit dem Kopf schütteln, denn Arbeit ist Arbeit und man kann sich doch nicht aussuchen, ob man dabei Spaß hat.Doch kann und sollte man! Zumindest als Selbständiger. Schließlich hat man einerseits selbst in der Hand, was man macht. Zum anderem macht man oft Überstunden, hat weniger Urlaub als andere, trägt ein persönliches Risiko und vieles mehr. Da sollte man dringend Spaß an dem haben, was man macht.
Kurzfristig ist es natürlich ganz normal, dass man mal keinen Spaß hat. Nach meiner Abmahnung vor ein paar Jahren und den vielen neuen Urteilen, Gefahren und Fallstricken hatte ich auch mal kurzfristig ein wenig den Spaß am Online-Business verloren. Zudem gibt es immer Tätigkeiten, die einem keinen Spaß machen (z.B. die Buchhaltung bei mir).
Wer aber langfristig keinen Spaß mehr an seiner Haupttätigkeit hat, sollte sich nach einer anderer Selbstständigkeit umschauen.
- Die Umstände passen nicht
Niemand ist eine Insel, auch ein Selbständiger nicht. Familienprobleme, nervige Kunden, der sich verändernde Markt, Stress, Risiken, der Druck von außen und innen und vieles mehr können Selbständige belasten.Auch hier gilt natürlich, dass ein gewisser Druck nicht nur normal ist, sondern auch hilfreich sein kann. Wenn der Druck aber so groß wird, dass er dem eigenen Business schadet, sollte man schauen, was man ändern kann. Und wenn das ein Wechsel der Selbständigkeit ist, warum nicht.
- Man hat Lust auf was Neues
So erfolgreich man auch ist und so viel Spaß man dabei hat, nach einer gewissen Zeit kann es sein, dass man einfach mal was Neues machen will. Da ist natürlich jeder Mensch anders, aber viele Menschen ziehen ihre Motivation vor allem daraus etwas Neues kennenzulernen und neue Herausforderungen zu haben.Das ist bei mir durchaus auch der Fall. Deshalb rufe ich z.B. immer mal wieder eine neue Website ins Leben oder ein neues Event. Hin und wieder brauche ich einfach Abwechslung, egal wie gut es läuft.
Wer dies in seiner aktuellen Selbstständigkeit nicht finden kann, könnte ebenfalls über einen Wechsel nachdenken.
- Zurück in ein Angestelltenverhältnis
Die Selbständigkeit hat Vor- und Nachteile, genauso wie das Angestelltenleben. Es hängt von jedem einzelnen und dessen Bedürfnissen und Wünschen ab, was für ihn oder sie besser geeignet ist.Manch ein Selbständiger merkt vielleicht irgendwann, dass ihm ein Job mehr liegt. Dann sollte man sich auch nicht zwingen selbständig zu bleiben.
Wie wechseln?
Ist man zum Schluss gekommen, dass man die Selbständigkeit wechseln möchte, stellt sich häufig die Frage, wie man das am besten macht. Im Folgenden stelle ich 3 Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteile vor:
- Schneller Übergang
Der Sprung ins kalte Wasser ähnelt dem bei der Existenzgründung. Man zieht bei der bisherigen Selbständigkeit konsequent einen Schlussstrich und wechselt sofort in die neue Selbständigkeit.Dafür muss man natürlich alle bestehenden Verpflichtigungen schnellstens abwickeln, was bei manchen nicht so einfach sein dürfte. Zudem sollte man sich dafür einen finanziellen Rückhalt angelegt haben, denn die neue Selbständigkeit wird in der Regel nicht sofort ein Vollzeiteinkommen einbringen.
Dafür kann man sich beim schnellen Übergang sofort voll der neuen Selbständigkeit widmen und in Vollzeit daran arbeiten. Dabei helfen einem ggf. bereits bestehende Kontakte und die eigenen Erfahrungen aus der vorherigen Selbständigkeit.
- Langsamer Übergang
Im Gegensatz zur ersten Möglichkeit geht man hier Schritt für Schritt vor. Man teilt die Zeit zwischen alter und neuer Selbstständigkeit auf und wechselt auf diese Weise über einen gewissen Zeitraum von einer Selbständigkeit in die andere.Man startet die neue Selbständigkeit sozusagen als “Nebenjob” und baut sich da erstmal etwas auf, bevor man die bisherige Selbständigkeit einstampft.
Diese Variante erlaubt einen gleitenden Übergang, der zwar viel länger dauert, aber z.B. auch aus finanzieller Sicht stabiler und stressfreier verlaufen kann.
Bei mir war es so beim fließenden Wechsel vom Webdesigner zum professionellen Blogger innerhalb mehrerer Jahre.
- Kombination
Denkbar wäre auch eine Kombination aus 2 Selbständigkeiten. So könnte man eine ergänzende Tätigkeit starten, welche die bisherige ergänzt.Man könnte seine Zeit aber auch zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Selbständigkeiten aufteilen, was zwei Halbtags-Jobs entsprechen würde. Das erfordert einiges an Organisationstalent und Disziplin, aber denkbar ist es.
Fazit
Der Wechsel von einer Selbständigkeit in einer andere sollte kein Tabu sein. Schließlich hat man es als Selbständiger selbst in der Hand und sollte seines Glückes Schmied sein.
Wie man dann wechselt, hängt von der individuellen Situation und dem eigenen Charakter ab. Machbar ist es aber auf jeden Fall, auch wenn so ein Wechseln natürlich eine anstrengende Zeit bedeutet.
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Lesenswert. Interessante Betrachtung der verschiedenen Facetten. Danke.