Digitales Nomadentum – Tipps, Erfahrungen und eine Konferenz für ortsunabhängiges Arbeiten

Digitales Nomadentum - Tipps und Konferenz für ortsunabhängiges ArbeitenIm festen Büro zu Arbeiten ist für viele Gründer und Selbständige nicht unbedingt mehr die erste Wahl.

Stattdessen möchten sie flexibel und ortsunabhängig tätig sein und das am besten noch mit Reisen verknüpfen.

Worauf es dabei ankommt und welche Tipps es gibt, darüber spreche ich mit meinem heutigen Interview-Partner.

Zudem erfahrt ihr alles über eine passende Konferenz, die im Oktober in Berlin stattfindet.

Hallo Marcus, bitte stell dich meinen Lesern vor.

Hi Peer. Ich bin Marcus, Digitaler Nomade und Online Unternehmer aus Berlin.

Meine Einnahmen setzen sich aus einem Portfolio von verschiedenen Produkten und Services zusammen. Den besten Überblick über mich und die verschiedenen Projekte bekommst Du auf meiner persönlichen Website www.marcusmeurer.de.

Vor der Selbständigkeit war ich in verschiedenen Internet Unternehmen wie StepStone, DailyDeal und Zanox im Online Marketing tätig.

Ich bin in Düsseldorf geboren und treibe leidenschaftlich gerne Sport wie Fitness Workouts und Krav Maga.

Seit wann lebst du das Leben eines digitalen Nomaden?

Ich bin seit Anfang 2013 komplett ortsunabhängig unterwegs. Seitdem war ich in über 13 Ländern in Südostasien, Mittelamerika und Europa als Digitaler Nomade unterwegs.

2012 habe ich mich, inspiriert und motiviert von der Berliner Start-Up Szene selbstständig gemacht. Zur gleichen Zeit hat meine Freundin Feli ihren Job als Marketing Managerin bei
einem großen Internet Unternehmen gekündigt.

Wir sind zusammen aufgebrochen und nach Thailand geflogen. Von Thailand ging es immer weiter zu den nächsten Spots Myanmar, Philippinen, Malaysia, Indonesien und Singapur.

Der Lifestyle des Digitalen Nomaden hat sich auf diesem Trip bei uns zusammen entwickelt. Die Online Selbständigkeit und das Reisen passen perfekt zu unserem Wunsch-Lifestyle. Dazu kommt dass wir beide individuelle Skills haben, die perfekt zusammen passen.

Mehr über Feli findest Du auf www.feliciahargarten.de.

Von den Philippinen haben wir die ersten Projekte gelaunched. Genauer gesagt aus einem kleinen Fischerort “El Nido”, das auf der Nordhälfte der Insel Palawan liegt. In El Nido gibt es erst ab 16:00 Uhr Strom und nur sehr unzuverlässiges Internet.

Dennoch haben wir es geschafft von dort ein Leidenschaftsprojekt, unseren professionellen Backpacking & Adventure Travel Blog Travelicia zu starten. Das war für uns der Proof of Concept, dass man von überall auf der Welt mit Internet und Strom arbeiten kann.

Probleme mit Produktivität hatten wir auf dem Trip nicht. Im Gegenteil, die neue Umgebung hat uns extrem motiviert und nur Reisen wäre uns auf Dauer auch zu langweilig gewesen. Wir hatten Bock auf Business.

Was sind die wichtigsten Unterschiede zum klassischen Büro-Job?

Du kannst als Digitaler Nomade von überall auf der Welt aus arbeiten und es gibt keine geregelten Arbeitszeiten mehr. Viele Digitale Nomaden sind als Solopreneure unterwegs: Sie haben keine eigenen Büroräume oder Angestellte, dafür ein großes Netzwerk von Freelancern mit verschiedenen Skills.

Wir arbeiten je nach Projekt viel mit Freelancern aus der ganzen Welt zusammen. Damit erschaffen wir uns eine sehr große Flexibilität und Agilität.

Der Lifestyle des Digitalen Nomaden ist ein ganzheitliches System: Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit ist fließend. Wenn ich Dinge am Rechner mache die meine Leidenschaft sind, fühlt es sich größtenteils nicht mehr nach Arbeit an. Wichtig ist uns dabei auch immer einen Mehrwert für andere zu schaffen.

Beim klassischen Bürojob ist man an einen Ort, feste Strukturen und Arbeitszeiten gebunden. Das hemmt bei vielen Menschen die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und des Potentials und es hemmt die Kreativität. Meine coolsten Ideen sind im Ausland entstanden.

Wie hat sich das Digitale Nomadentum in den letzten Monaten und Jahren verändert?

Unser Lifestyle bekommt international und gerade auch in Deutschland immer mehr Aufmerksamkeit. Immer mehr Menschen interessieren sich für den Lifestyle, immer mehr ziehen ein solches Leben in Betracht und die Szene wächst und wächst.

Das Thema gewinnt an Relevanz und wird Ernst genommen: Das Digitale Nomadentum ist ein wichtiger Teil der Arbeitswelt der Zukunft.

Die ersten Unternehmen kommen auf uns zu, um mehr über den Lifestyle zu erfahren. Stichwort: Fachkräftemangel. Den großen Unternehmen werden in Zukunft mehr und mehr gute Fachkräfte fehlen.

Viele kluge Köpfe der neuen Generation lassen sich nicht mehr mit einem hohen Gehalt, Bonus Zahlungen und Firmenwagen locken. Freiheit, Flexibilität und Selbstbestimmung sind Werte die wichtiger werden. Darauf müssen die Unternehmen frühzeitig reagieren um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ist das etwas für jeden? Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?

Grundsätzlich kann es jeder schaffen!

Je nach Vorkenntnissen wird es natürlich schwerer oder leichter. Die entscheidenden Fragen, die sich jeder stellen sollte, sind:
Wie sehr möchte ich diesen Lifestyle?
Was bin ich bereit dafür zu geben?

Es gibt Beispiele von jungen Menschen in Deutschland, die aus ihren alten Berufen, wie Kinderkrankenschwester oder Architekt, ausgestiegen und jetzt erfolgreich als Digitale Nomaden unterwegs sind.

Man sollte bereit sein zu lernen, sich Skills anzueignen und sich fokussieren können. Es ist nicht immer easy an den geilsten Orten der Welt einen wichtigen Milestone von einem Kundenauftrag einzuhalten. Das macht am Ende des Tages den Unterschied. Die einen brennen für den Lifestyle, die anderen finden ihn “nur” faszinierend und cool.

Wie alles hat auch das Digitale Nomadentum Nachteile und bringt große Herausforderungen mit sich. Darüber sollte man sich im Klaren sein und den Lifestyle bewusst wählen.

Welche falschen Erwartungen möchtest du an dieser Stelle gleich mal dämpfen?

Digitaler Nomade zu sein ist kein Beruf, sondern eine Lebenseinstellung. Man sollte vorab checken ob der Lifestyle das ist was man wirklich möchte.

Der Weg zum Digitalen Nomaden ist kein einfacher Weg: Man muss seine Komfortzone und viele alte Strukturen verlassen. Wenn es das ist was Du willst, dann lohnt sich der Weg!

Was sind die ersten Schritte, die man gehen sollte, um Digitaler Nomade zu werden.

Du solltest Dich mit der Szene der Digitalen Nomaden vernetzen: Fange an Artikel zu dem Thema zu lesen, baue Kontakt zu den Leuten auf die schon Digitale Nomaden sind oder auch gerade anfangen und gehe auf Meetups in Deiner Stadt.

Versuche folgende Fragen zu klären:

  • Auf welchen Wegen haben die anderen es geschafft, wie sind sie vorgegangen?
  • Was ist Deine Leidenschaft? Auf welchem Gebiet bist Du Experte?
  • Wofür könnte es eine Nachfrage geben? Welches Problem der Menschen kannst Du mit Deinem Produkt lösen?

Du veranstaltest im Oktober die DNX. Was genau ist das?

Die DNX (www.dnx-berlin.de) ist die erste Konferenz zum Thema Digitale Nomaden, die ich zusammen mit Feli veranstalte.

Die erste Veranstaltung im Mai im Berliner Betahaus war nach 3 Tagen ausverkauft und ein großer Erfolg. Auf der Website findest Du ein Video, Feedback von den Teilnehmern und ausgewählte Pressestimmen zur DNX.

Weil die Nachfrage nach dem Thema nicht nachlässt haben wir uns entschieden schon dieses Jahr am 04. Oktober 2014 die 2.DNX zu machen. Dieses mal gehen wir in eine größere Location, das Babylon Kino am Rosa Luxemburg Platz in Berlin.

Wir bieten am Vortag verschiedene Workshops an und es wird ein fettes Diskussionspanel für alle Fragen rund um das Thema “Digitales Nomadentum” geben.

Welche Themen werden bei der Konferenz besonders im Vordergrund stehen?

Die DNX beleuchtet sämtliche Themen unserer Digitalen Nomaden Welt.

Unsere Speaker halten spannende Panels zu den typischen Fragen und Herausforderungen von Digitalen Nomaden:

  • Die wichtigsten Keylearnings auf dem Weg zum Digitalen Nomaden
  • So kann ich schnell mit einer Idee starten
  • So mache ich meine ersten Einnahmen
  • Was für ein Business Typ bin ich
  • Welche Skills brauche ich als Digitaler Nomade
  • Herausforderungen beim Arbeiten von unterwegs
  • Inspirierende Storys von Digitalen Nomaden die ihren eigenen Weg gegangen sind
  • Die neusten Entwicklungen aus der US Digitalen Nomaden Szene

Wer sollte vor Ort dabei sein und was kostet das?

Die DNX richtet sich an alle angehenden Digitalen Nomaden und die Menschen, die den Lifestyle bereits leben.

Wir haben Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Backgrounds auf der DNX:

  • Der Interessierte, der endlich aus seinem 9 to 5 Job ausbrechen möchte
  • Der Selbstständige, der schon längst aufbrechen könnte dem bisher aber der Mut und Tritt in den Arsch gefehlt hat
  • Der Unternehmer mit eigenen Angestellten, der Lösungen sucht sein Business auch von unterwegs betreiben zu können
  • Der Digitale Nomade der sich zu den typischen Herausforderungen des Digitalen Nomaden leben austauschen möchte
  • Der Entschlossene, der bereits gekündigt oder sich eine Auszeit genommen hat und mit Hilfe der DNX die nächsten Steps gehen möchte
  • Der Student der nicht weiß ob er sich bei einer Firma bewerben oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen soll

Wichtig auf dem Weg zum Digitalen Nomaden ist das Vernetzen innerhalb der Szene. Wir haben alle die gleichen Herausforderungen und brauchen Gleichgesinnte um den neuen Lifestyle durchzuziehen.

Deshalb wird auf der DNX Networking groß geschrieben: Neben dem Vortragsprogramm am Samstag, dem 04. Oktober gibt es am Vorabend ein zwangloses Get-Together als Pre-Event.
Nach den Panels und Vorträgen am Samstag gehen wir auch noch mal alle gemeinsam ins Berliner Nachtleben zum weiteren Austausch in lockerer Atmosphäre.

Das Ticket für das Pre-Event am Freitag, das DNX Main Event am Samstag und das Networking Event danach kostet 197 EUR. Lunch, Snacks und Getränke sind am Samstag inklusive.

Jetzt gerade gibt es noch Tickets im Frühbucher Kontingent für 147 EUR. Mit dem Promocode von Selbstständig im Netz kannst Du noch mal 20 EUR sparen: Bei der Anmeldung im Feld Promocode “SIN” angeben und das Ticket kostet Dich 127 EUR.

Ihr bietet auch Workshops an. Was genau erwartet einen da?

Das Feedback zur ersten DNX im Mai hat gezeigt: Die Teilnehmer möchten am liebsten sofort in die Umsetzung gehen.

Auf der DNX bekommen sie die volle Ladung Hands-on Tipps, Motivation und Power. Wichtig ist dann sein Vorhaben möglichst schnell auf die Straße zu bringen.

Deshalb wird es am Vortag der DNX, am Freitag dem 03. Oktober Workshops zu den wichtigsten Themen im ortsunabhängigen Arbeiten geben. Wir haben eine Umfrage gestartet welche Themen für die Teilnehmer am spannendsten sind.

Daraus hat sich ergeben dass wir diese 8 Workshops anbieten:

  • Vom Selbständigen zum Solopreneur – Wie erschaffst Du Dir die Freiheit um ortsunabhängig arbeiten zu können
  • Challenge yourself! Workshop zur Erweiterung Deiner Komfortzone
  • Grundlagen im Online Marketing: More Traffic = More $Cash$!
  • Finde Deine Leidenschaft
  • Dein Business von unterwegs betreiben
  • Aus einer Idee ein Geschäftsmodell entwickeln
  • Existenzgründung – Alles was Du wissen musst

Die Workshops finden im Berliner Betahaus statt. Vor den Workshops gibt es ein kostenloses Frühstück im Betahaus, um fit in den Workshop Tag zu starten.

Was ist dein nächstes Reiseziel?

Nächsten Monat fliege ich mit meiner Freundin ins Coworking Camp “Surf Office” auf Gran Canaria.

Ende Oktober geht es dann über den kalten deutschen Winter nach Südamerika. Wir starten in Fortaleza, Brasilien und werden voraussichtlich erstmal weiter nördlich nach Jericoacoara ziehen. Vielleicht machen wir auch einen Abstecher nach Kolumbien, Ecuador oder eines der anderen Länder in der Nähe. Das entscheiden wir aber immer sehr spontan.

Den Sommer genießen wir auch gerne in unserer Homebase Berlin.

Danke Marcus

für das interessante Interview.

Peer Wandiger

11 Gedanken zu „Digitales Nomadentum – Tipps, Erfahrungen und eine Konferenz für ortsunabhängiges Arbeiten“

  1. Mit Verlaub: Ein Artikel der sich herorragend für eine Runde Bullshit-Bingo eignet. So viele platte Phrasen und überstrapazierte Buzzwords. Leute mit mehr Reiseerfahrung und mehr geistiger Kapazität für Reflektion und Differenzierung haben sich dazu schon in geeigneter Weise geäußert, weshalb ich hier einfach mal verlinke:
    http://www.reisedepeschen.de/heilsversprechen-digitalen-nomaden/
    http://weltreiseforum.com/blog/kommentar-was-dir-die-digitalen-nomaden-nicht-verraten/

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  2. Was mir aufgefallen ist:
    Immer wenn es um digitale Nomaden geht, ist ihre “Vorzeige-Einnahme-Quelle” ein Reiseblog.
    Klar, man berichtet darüber, was man erlebt und gibt Tipps zu Erkenntnissen, die man selber erleben durfte. Darüber lässt sich leicht etwas schreiben.

    Aber wird es dann nicht immer schwerer für Einsteiger, die sich (zunächst) ebenfalls auf diese Einnahmequelle verlassen? Oder birgt dieser Bereich noch mega viel Potenzial?

    (Natürlich kann man sich auch einen anderen Bereich aufbauen, wofür dann aber Expertenwissen erforderlich ist)

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  3. @ Anton
    Sehe ich nicht ganz so. Natürlich werden die Vorteile dargestellt, aber im Interview geht es auch um die Grenzen und falschen Erwartungen. Es ist keinesfalls was für jeden und das wird im Interview auch so gesagt.

    @ Thomas
    Reiseblogs sind sicher das Vorzeigebeispiel, aber die beiden hier aus dem Interview machen das, soweit ich weiß, gar nicht. Sie arbeiten einfach von unterwegs.

    Alles was man digital machen kann (z.B. Webdesign, SEO, Texten, Websites erstellen, Programmieren etc.) kann man durchaus auch von unterwegs machen.

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  4. Es gibt durchaus einige Dinge die nicht unterwegs gemacht werden können, bei rechenintensiven Aufgaben geht auch der beste Laptop mal in die Knie.

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  5. Hi,

    Danke für Eure Kommentare!!

    @ Anton: Du hast völlig Recht. Für die Einen ist das Lebensmodell nichts, für andere Menschen ist es aber genau die richtige Alternative gegenüber konventionellen Arbeitsmodellen.
    Jeder Mensch ist anders und jeder kann das nur für sich selbst herausfinden.

    @ Thomas: Genau wie Du sagst haben viele DN’s einen Reiseblog weil sie gerne Reisen. Das “Businessmodell” hinter einem Blog geht aber genauso mit jedem anderen Thema. Dafür ist Expertenwissen schon nützlich. Wenn ich mal einen zweiten Blog starte dann wird er mit Sport / Fitness zu tun haben z.B. Generell ist es gut sich ein Portfolio aus mehreren Einnahmequellen aufzubauen. Wir haben z.B. noch http://www.onlineangels.de, http://www.rockmysite.de, http://www.wundersite.net oder http://www.trendings.de

    Viele unterschätzen wie viel man um einen Blog herum machen kann. Neben Affiliate oder Werbeeinnahmen Einnahmen und Firmenkooperationen. Oft dient ein Blog auch als Visitenkarte für Aufträge (Schreiben, Videos produzieren etc. im Travelbereich) bis hin zu Einladungen von TV und Radio mit bezahlter Gage.

    Selbst eine Frisörin könnte einen Blog aufbauen, einen Youtube Channel mit den coolsten Haarschnitten monetarisieren, ein eBook mit Tipps zur Pflege und Schnitten verkaufen, einen Shop mit Friseurbedarf erstellen, eine Vergleichsseite aller Friseurläden in einer Stadt usw…..

    Auf jeden Fall steckt eine Menge Arbeit dahinter. Je mehr man “einfach macht” und lernt desto einfacher ist es weitere Geschäftsideen online zu bekommen und erfolgreich umzusetzen. Um erfolgreich zu sein muss man es wirklich wollen und priorisieren.

    Für Themen wie Altersvorsorge & Co. gibt es Lösungen.

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  6. Bin grundsätzlich auch ein großer Fan vom “weltweiten Arbeiten” und kann auch bestätigen, dass das ganz gut funktioniert, wenn man es richtig macht.

    Dauerhaft aber nur, wenn man KEINE Kinder hat!!

    Alle anderen können sich durch die Arbeitsweise der “digitalen Nomaden” zumindest einiges abschauen und mit einem wirklich oft sehr angenehmen Ortswechsel ihr Business für ein paar Wochen verlagern. Ich habe 3 Kinder und praktiziere das selbst auch. Die Cloud ist da zum Beispiel ein Stichwort.

    Ich baue gerade eine kleine praxisnahe Website, auf der ich zeige wie man es machen kann.

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  7. Sorry aber solche Aussagen ärgern mich maßlos. Es ist mitnichten so, dass alles was man Digital machen kann wie zum Beispiel Webdesign, SEO, Websites erstellen, Programmieren etc. von unterwegs machen kann. Das mag eventuell auf den 500 Euro Billig-Webdesigner zutreffen, wo die Kunden nicht den entsprechenden Anspruch haben. Oder auf den Coder dessen kleines Tool die 5.000 Zeilen-Marke nicht überschreitet und für den die Landau-Symbole Hieroglyphen sind . Bei richtigen echten Projekten mit Kundenanspruch hast Du auch als Freiberufler keine Chance von unterwegs zu arbeiten, sondern musst dich regelmäßig mit Kunden treffen, an Meetings teilnehmen und regelmäßig Rede und Antwort stehen. Alleine die Vorbereitungen können Wochen dauern und teilen sich in vielen Phasen auf, die Du als Freiberufler durch mangelnde körperliche Anwesenheit nicht verpassen darfst – ansonsten bist Du raus aus dem Programm. Der Traum von der ortsunabhängigen Arbeit ist eher die Ausnahme als die Regel und wird meist noch von Leuten propagiert, die selber eine festen Standort haben und anderen Leuten mit dem Traum der Freiheit das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Wie Anton schon treffend sagte, das ganze ist Bullshit-Bingo.

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  8. @ Andreas
    Sicher kann man nicht jede Selbständigkeit und freiberufliche Tätigkeit von unterwegs machen. Da stimme ich dir zu.

    Aber pauschal zu sagen, dass man nur im Büro ordentlich arbeiten kann, halte ich auch für falsch.

    Es kommt eben darauf an, wie man sein Business gestaltet, welche Kundenaufträge man annimmt und wie man das ganze organisiert.

    Zudem muss man ja sagen, dass “ortsunabhängiges” Arbeiten nicht immer auf dem Zeltplatz oder im Cafe stattfindet.

    Es gibt überall auf der Welt die Möglichkeit sich etwas für eine paar Monate was zu mieten oder in Coworking-Spaces unterzukommen. “Digitaler Nomade” bedeutet ja nicht, dass man ständig unterwegs ist.

    Es kommt eben immer darauf an, wie man seine Selbständigkeit gestaltet. Ein 1:1 Bürojob hier Deutschland mal auf die Schnell “mobil” zu machen, ist sicher nicht möglich.

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  9. Dass die Vorzeige-Einnahmequelle ein Reise/Nomadenblog ist, liegt denke ich in der Natur der Sache. Nur wer auch eigene Inhalte zu dem Thema hat, gibt Interviews und schreibt Gastartikel für andere Blogs. Der um die Welt reisende Programmierer hat wenig Grund das zu tun. Das ist das gleiche Dilemma wie, dass scheinbar nur “Geld verdienen im Internet” Blogs wirklich Geld verdienen. Sie sind einfach diejenigen, die darüber berichten. Alle anderen machen es einfach nur.

    Im Artikel wird ja auch klar gesagt, dass es kein einfacher Weg ist und man sich fragen muss, wie sehr man das will. Wem es wichtiger ist, an großen “corporate” Projekten mit Meetings etc. zu arbeiten, der kann das ja tun. Nur sollte man dann denke ich so ehrlich zu sich selbst sein und sagen “mir ist xy wichtiger” und nicht “es ist nicht möglich”.

    Speziell aus Freelancer Sicht: Für die meisten Kunden zählen Ergebnisse. Klar gibt es erstmal etwas Unsicherheit, wenn man erzählt, dass man seine Arbeit jetzt vom Ende der Welt aus erledigt. Wenn man aber zeigen kann, dass die Qualität und die Zuverlässigkeit der Arbeit gleich bleibt, kann man auch unterwegs das gleiche Honorar erzielen, wie zu Hause.

    Ich persönlich finde den Begriff des “Nomaden” aber auch etwas schwierig. Wichtiger ist meiner Meinung nach, sein Arbeitsleben so zu gestalten, dass man selbst die Kontrolle über Ort und Zeit macht. Dass nicht mehr der Arbeitsplatz oder die Kunden bestimmen, wo man wohnt und zu welchem Uhrzeiten man von wo aus arbeitet. Ob man diese gewonnene Freiheit dazu nutzt die Welt zu bereisen oder einfach nur mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, ist dann eine ganz andere Sache.

    @Ringo: Hier ein schöner Artikel, in dem digitale Nomaden mit Kindern interviewt werden: http://wirelesslife.de/digitale-nomaden-familien-mit-kindern/

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  10. @Jonas: Danke, das ist sehr interessant.

    Ändert an meiner Aussage aber trotzdem nichts, denn die dort vorgestellten Familien haben oder hatten Kinder die mindestens im Teenageralter waren/sind und oder von den Großeltern betreut wurden, oder es gab eine festen Wohnort der nur ab und zu für Reisen verlassen wurde…

    Auch wenn die Aussage vielleicht etwas pauschal ist, aber der Lifestyle “digitales Nomadentum” lässt sich nur kinderlos vernünftig ausleben. Bei den meisten Menschen also im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, quasi als Alternative zur Uni.

    Sobald das erste Kind kommt ist es meist vorbei mit dem “Nomadentum”.

    Aber wie schon in meinem ersten Kommentar gesagt, im Prinzip geht’s doch schlicht darum zu zeigen, dass man als Webworker heutzutage von überall arbeiten kann. Gut organisiert ist das dann wirklich eine feine Sache…

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  11. Finde die Seiten die Marcus da aufgebaut hat ideal fürs digitale Nomadentum. Besser wie die 100ste Affiliate/Test Seite. Das wird auf Dauer sicher nicht mehr funktionieren.

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