Nachdem man sich mit den wichtigsten Fragen rund um die nebenberufliche Selbstständigkeit beschäftigt hat, geht es heute um die Geschäftsidee.
Jeder, der sich in einem Nebenjob selbstständig macht, sollte eine gute Geschäftsidee haben.
Doch wie findet man solche Ideen und vor allem wie prüft man diese, um sicherzustellen, dass sich diese auch wirklich lohnen?
Was kann man nebenberuflich machen?
Es gibt sicher eine Menge Dinge, die man nebenberuflich machen kann, um Geld zu verdienen.
Da ich mich hier mit Online-Business Themen beschäftige, liegt mein Fokus natürlich darauf, aber möglich ist wie gesagt eine Menge.
Geschäftsideen zu finden ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn man weiß, wonach man Ausschau halten muss. Die meisten Einsteiger machen den Fehler nach einer großen revolutionären Idee zu suchen, aber darauf stößt man eigentlich so gut wie nie.
Stattdessen macht es viel mehr Sinn nach Problemen seiner Mitmenschen Ausschau zu halten und Lösungen dafür zu erkennen. Die besten Geschäftsideen kommen wirklich daher, dass man Probleme erkennt und Lösungen dafür anbietet. Das hat zudem den großen Vorteil, dass man den Leuten seine Produkte/Leistungen nicht erst aufwändig “verkaufen” muss, da ja schon ein Bedürfnis besteht.
Man kann sich naürlich auch von anderen Geschäftsideen inspirieren lassen, sollte diese aber nicht 1:1 kopieren. Mal abgesehen davon, dass die Ideen ja auch zu einem selbst passen müssen, will man sich ja ebenfalls nicht der bestehenden Konkurrenz direkt aussetzen. Deshalb ist es sinnvoll bestehende Geschäftsideen weiterzuentwickeln, abzuwandeln und zu optimieren, um etwas anderes/neues anzubieten.
Geschäftsideen prüfen
Um die gesammelten Geschäftsideen prüfen zu können, bietet es sich an, sich erstmal einige Fragen zu stellen.
Dazu gehören die folgenden:
- Sind Menschen bereit für die angebotene Lösung eines Problems Geld auszugeben?
- Wie stark ist die Konkurrenz?
- Wie viel Entwicklungspotential steckt in der Geschäftsidee?
Dazu muss man in der Regel Marktdaten ausfindig machen. So z.B.:
- Wie groß ist die Zielgruppe? (z.B. Suchvolumen in Google …)
- Welche Wettbewerber gibt es bereits? (z.B. Suchergebnisse und lokale Firmen …)
- Wie ist die Entwicklung des Bedarfs? (z.B. Google Trends …)
- Welche Kosten sind damit verbunden? (z.B. erste Kalkulation der Kosten …)
Auf Basis der Antworten zu den Fragen und den Marktdaten sollte man anschließend ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln. Eine Geschäftsidee ist gut und schön, aber die wichtigste Frage lautet, ob man damit gutes Geld verdienen kann.
Man sollte also überlegen und kalkulieren, was man genau wie verdienen kann und was dabei der Worst- und der Best-Case sein könnte. Natürlich sind das alles in gewissem Rahmen Spekulationen, aber dennoch sollte man im Vorfeld so genau wie möglich versuchen einzuschätzen, was am Ende finanziell dabei rauspringen kann und wie hoch der Aufwand dafür ist.
Zu guter Letzt ist es zudem wichtig zu überlegen, ob eine Geschäftsidee wirklich stemmbar ist. Schließlich wird man nur nebenberuflich daran arbeiten können und auch wenn man plant viel Zeit reinzustecken, wird man durch andere Verpflichtungen, Krankheit, Familie etc. immer auch mal nicht zu so viel kommen.
Wie flexibel ist die Geschäftsidee dahingehend? Kann ich meine Zeit relativ frei investierien oder gehe ich bestimmte Verpflichtungen ein? Auch hier ist ein Online-Business oft deutlich weniger einschränkend, als z.B. ein Ladengeschäft.
Und letztlich kommt es natürlich auch auf die eigenen Fähigkeiten an. Habe ich überhaupt das Know How, um diese Geschäftsidee adäquat umzusetzen? Kann ich mir das Wissen aneignen?
Geschäftsidee testen
Die theoretischen Überlegungen sind sehr wichtig, aber im nächsten Schritt sollte man die Geschäftsidee und das Geschäftsmodell unbedingt testen. Egal wie gut man vorher plant, “die Wahrheit liegt auf dem Platz”, wie man in Fussball-Kreisen so schön sagt.
Man sollte deshalb klein anfangen und die Idee so früh wie möglich testen. Viele machen den Fehler, erst ewig an der Website oder den Produkte zu arbeiten und diese perfekt machen zu wollen. Dann merken sie aber, dass die Nutzer bestimmte Dinge lieber anders wollen, ganz andere Prioritäten setzen, abweichende Preisvorstellungen haben etc.
Also lieber mit einem MVP nach der Lean Startup Methode starten. Nur das wirklich nötigste sollte da sein und dann ist es auch schon wichtig reales Feedback einzuholen und darauf basierend das eigene Angebot anzupassen und weiterzuentwickeln.
Erst nach den ersten Tests wird man wirklich sagen können, ob die Geschäftsidee gut ankommt und Potential hat.
Was ist mit einem eigenen Hobby?
Bei der Suche nach einer guten Geschäftsidee landen viele nebenberufliche Einsteiger früher oder später automatisch bei den eigenen Hobbys.
Das ist auch naheliegend, denn damit beschäftigt man sich intensiv und hat ausreichend Know How. Zudem macht es Spaß und entsprechend hoch ist die Motviation.
Doch ist es eine gute Idee aus einem Hobby ein Business zu machen?
Zumindest sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich ein paar Dinge verändern, wenn man ein Hobby nicht mehr nur aus Spaß betreibt:
- Man kann nicht nur dann in der nebenberuflichen Selbstständigkeit arbeiten, wenn man Lust dazu hat.
- Wenn man mit dem eigenen Hobby Geld verdienen will, sieht man viele Sachen auf einmal ganz anders.
- Eine Selbstständigkeit kann auch negative Aspekte haben (Stress, Überstunden, Abmahnungen, Kritik …), was sich ebenfalls negativ auf die Wahrnehmung des Hobbys auswirken kann.
- Die Entspannung, die man normalerweise bei einem Hobby erfährt, wird nicht mehr in dieser Form da sein.
Dafür gibt es natürlich auch einige Vorteile, wie das schon genannte Know How, was man in seinem Hobby bereits besitzt. Zudem hat man Spaß an dem Thema und man bringt Leidenschaft mit, was sich einfach auch in der Qualität der Leistungen auswirkt.
Überstunden stören einen bei einem Thema, was einem Spaß macht, oft auch viel weniger.
Dennoch sollte man insgesamt abwägen, ob man ein Hobby zu einem Business macht, denn danach ist es definitiv kein reines Hobby mehr.
Fazit
Für das Finden und das Prüfen von Geschäftsideen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, da dies das Fundament der nebenberuflichen Selbstständigkeit ist. Es ist eine sehr wichtige Entscheidung, die man nicht überstürzen sollte.
Aber man sollte geprüfte Ideen dann auch zeitnah testen und nicht ewig darüber grübeln oder daran basteln. Man wird nicht von höherer Stelle ein Zeichen bekommen, sondern die Geschäftsidee bzw. das Geschäftsmodell muss sich am Markt bewähren.
So geht es weiter
Im nächsten Teil schaue ich mir rechtliche und behördliche Aspekte der nebenberuflichen Gründung an. Also zum Beispiel welche Rechtsform Sinn macht und wie es mit der Gewerbeanmeldung aussieht.
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Nebenberuflich starten ist, denke ich, der beste Weg in eine mögliche Selbständigkeit zu starten. Wenn sich das eigene Hobby für den Schritt in die Selbständigkeit eignet natürlich umso besser. Was einem Spaß macht, da hängt man sich auch rein.
Allerdings sehe ich das auch kritisch. Wie du schon richtig schreibst, ist das Hobby irgendwann dann kein Hobby mehr und einen Ausgleich braucht man als Selbständiger. Ansonsten brennt man irgendwann aus.
Hi Peer,
die Aussage, dass man keine perfekte Idee zum Starten braucht, halte ich für besonders wichtig. Nimmt man sich ein Themengebiet vor und hört sich die Probleme der Kundschaft an, tun sich meist von selbst neue Geschäftsideen auf. Insofern halte ich die Nischenseiten für einen guten Einstieg in ein eigenes Business, wenn man das Ganze seriös und ehrlich aufzieht. Hin und wieder bekomme ich Anrufe von Leuten, die meine Nischenseite besucht haben und weitere Fragen haben. Ich nutze das Gespräch jedes Mal, um mehr über die Zielgruppe zu erfahren, welche Informationen sie brauchen und womit sie unzufrieden sind. Das ist immer sehr aufschlussreich.
Es wäre interessant noch mehr über Leute zu erfahren, die aus einer Nischenseite ein größeres “Ding” gebaut haben und damit ordentlich Geld verdienen. Einige Case Studies hast Du ja bereits veröffentlicht. Vielleicht könnte man dazu auch eine Artikelserie machen?
Gruss,
Adrian
Hallo!
Endlich mal ein neuer Artikel!
Wirklich spannend zu lesen und auch sehr hilfreich, denn in den heutigen Zeiten ist der Markt in einem Umbruch. Nischenseiten und 08/15 Affiliate Marketing funktionieren einfach nicht mehr so gut, wie früher. Daher ist das Aufzeigen neuer Marktideen wirklich wichtig für Leute, die neu durchstarten wollen.
Weiter so!
Hallo
mich persönlich würde auch mal interessieren in wieweit sich aus einfachen Nischenseiten größere, vielleicht auch professionellere Projekte ergeben haben.