Hast du zu viele Websites und verzettelst dich? Dann zeige ich dir im Folgenden, welche Rolle Fokus und Einfachheit bei der Selbstständigkeit im Netz spielt und wie man mit weniger Websites mehr Geld verdienen kann.
Dabei gehe ich auf die Erfahrungen mit meinen Websites und meiner Selbstständigkeit ein und schildere, was ich in meiner Selbstständigkeit bereits unternommen habe, um die Maxime “weniger ist mehr” zu nutzen.
Natürlich freue mich sehr über eure Meinung und Erfahrungen dazu in den Kommentaren.
Mit weniger Websites mehr Geld verdienen?
Das Sprichwort “Weniger ist mehr” kennen sicher die meisten, auch wenn es durchaus umstritten ist. Denn auch wenn das Sprichtwort jeder kennt, wird es doch oft in einem falschen Zusammenhang genutzt bzw. falsch interpretiert.
Es geht nicht darum Kunden oder Websitebesuchern immer weniger zu bieten. Es geht auch nicht darum, als Selbstständiger nicht 100% zu geben.
Stattdessen geht es dabei vor allem um Fokus, Einfachheit und Effizienz.
Mit Fokus und Einfachheit mehr Erfolg haben
Ganz besonders wichtig ist meiner Meinung nach dabei der Fokus, den jeder Gründer von Anfang an anstreben sollte.
Die eigene Geschäftsidee sollte klar und eindeutig formuliert sein. Der typische Elevator-Pitch, also die kurze und prägnante Definition des eigenen Business in 10-20 Sekunden, ist viel besser, als ein unsicheres Drumherum-Gerede in 5 Minuten.
Auch während der Selbstständigkeit ist es wichtig sich auf die Kernaufgaben zu konzentrieren. Natürlich muss man als Selbstständiger noch einige Dinge mehr erledigen, aber beim Sortiment und bei den angebotenen Leistungen zahlt es sich im wahrsten Sinn des Wortes aus, wenn man sich auf wenige Dinge fokussiert.
Man kann auf diese Weise selber besser in dem werden, was man macht. Man wird effizienter und man kann in der Regel profitabler arbeiten, denn man schafft einfach mehr in kürzerer Zeit. Zudem wird man viel eher als Experte in einem bestimmten Aufgaben-Gebiet anerkannt, als wenn man versucht irgendwie alles zu machen. Das zahlt sich in höheren Einnahmen aus.
Praxis-Beispiele für ‘weniger ist mehr’
Im Folgenden gibt es einige Praxis-Beispiele für die Aussage “weniger ist mehr”:
Produkt-Features
Sehr häufig kommt es bei Produkten, ob physisch oder digital, zu dem Problem des sogenannten Gold-Plating (vor allem in der Softwareentwicklung). Dabei werden immer neue Features und kleine Funktionen hinzugefügt, die am Ende mehr schaden, als das sie das Produkt besser machen.
Top-Firmen, wie Apple, haben erkannt, dass der Fokus auf die Kernaufgabe in den meisten Fällen bessere Produkte hervorbringt.
Shop-Angebote
Aus psychologischer Sicht gilt die Formel “weniger ist mehr” z.B. bei Online-Shops. So haben Studien herausgefunden, dass eine beschränkte Zahl an Optionen für Käufer viel besser ist, als wenn man ihnen hunderte Produkte anbietet, die sie kaufen können.
Letzteres überfordert viele und macht sie unsicher. Eine kleine Auswahl sorgt dagegen für das Gefühl von Vorauswahl und Expertise. Dadurch verdient man mehr Geld.
Mir geht es zum Beispiel beim Online-Kauf von Urlaubsreisen so. Die meisten Anbieter sind hier einfach nur schlecht und listen hunderte Hotels auf mit tausenden Optionen. Mehr Vorauswahl und weniger “Überschütten” mit Angeboten wäre da sinnvoll.
Landing Pages
Ein sehr gutes Beispiel für den praktischen Einsatz von “weniger ist mehr” sind Landing Pages. Man konzentriert sich dabei auf ein einziges Angebot und blendet alles Unnnötige und Ablenkende aus.
Auf diese Weise ist die Conversion-Rate auf Landing Pages in der Regel viel höher, als auf normalen Websites, mit Navigation, Teasern, Links etc.. Und so verdient man dann mehr Geld.
One-Page-Websites
Ein weiterer Webdesign-Trend sind One-Pager. Es ist zwar eine extreme Form des WebDesigns und nicht für jeden Zweck geeignet, aber durch die Konzentration auf ein Angebot und die Beschränkung der Informationen sind One-Page-Websites so erfolgreich.
Fach-Blog und -Website
Schon viele Jahre vertrete ich hier die Meinung, dass ein Fach-Blog mit einer klaren inhaltlichen Fokussierung zumindest aus Business-Sicht besser ist, als ein “Über alles”-Blog. Ein thematisch fokussierter Blog kann sich viel eher einen Namen machen, Reputation aufbauen und eine klare Zielgruppe erreichen. Damit lässt sich in der Regel leichter Geld verdienen.
Das gilt aber auch für große Websites, die sich ebenfalls auf ein Fokus-Thema konzentrieren sollten.
Webdesign
Im Webdesign sollte man generell das Sprichwort “weniger ist mehr” beachten. Ich bin kein Fan von Webdesign-Künstlern, die sich verwirklichen wollen, anstatt auf Usability und die Nutzer zu achten.
Das gilt z.B. für die Navigation, wo es aus psychologischer Sicht sinnvoll ist, maximal 7 Optionen zu bieten, auch wenn das nicht unumstritten ist.
Darüber hinaus gibt viele weitere Beispiele die zeigen, dass in vielen Bereichen dieses Sprichwort sinnvoll angewendet werden kann.
Ausnahmen
Es gibt allerdings auch Ausnahmen, denn teilweise sind viele Standbeine nützlich, wenn sie denn jeweils nicht viel Arbeit machen. Nischenwebsites sind so ein Beispiel, da diese nach der Erstellung kaum noch Arbeit machen und viele Nischenwebsites in der Summe gutes Geld einbringen.
Allerdings sind die einzelnen Nischenwebsites sehr stark auf eine Nische fokussiert, wo wir dann doch wieder bei “weniger ist mehr” sind.
Meine Erfahrungen
Als ich mich 2006 als Webdesigner selbstständig gemacht habe, hatte ich erstmal keine Kunden. Also habe ich jeden Auftrag angenommen, den ich bekommen konnte. Neben der Website-Erstellung kümmerte ich mich auch um die Umsetzung von Online-Shops, Computer-Wartung, Software-Betreuung, Print-Design und einiges mehr.
Das war zu Beginn notwendig, aber ich erkannte recht schnell die Nachteile. Ich habe irgendwie alles gemacht, aber nichts so wirklich richtig gut. Es fehlte mir die Zeit, mich wirklich auf eine Sache zu spezialisieren und mir einen Namen zu machen.
Also habe ich nach und nach alles beendet, was nicht zu meinem Webdesign-Kerngeschäft gehörte und siehe da, es ging besser voran als zuvor.
Später hat sich “Selbstständig im Netz” immer besser entwickelt und auch meine anderen Blogs und Websites brachten mehr Geld ein, erforderten aber auch mehr Zeit. Anstatt ewig zweigleisig zu fahren, habe ich mich auf meine Blogs und Websites konzentriert und das Kundengeschäft komplett abgegeben.
Ein weiteres gutes Beispiel sind Nischensites, für dich ich mittlerweile recht bekannt bin. Aus Website-Sicht sind Nischenwebsites der Inbegriff von “weniger ist mehr”. Nicht weil diese inhaltlich nichts zu bieten haben (zumindest sollte das nicht der Fall sein), sondern weil man sich auf eine kleine Nische fokussiert und damit erfolgreich ist.
Dennoch habe ich vor einer Weile mal etwas “aufgeräumt” und die eine oder andere Website dichtgemacht. Ich wollte mich einfach stärker auf weniger Projekte konzentrieren, um diese erfolgreicher zu machen.
Mit weniger Websites mehr Geld verdienen?!
Wie bei vielen Dingen im Leben ist die Umsetzung von “weniger ist mehr” weder in allen Fällen sinnvoll, noch nach Schablone F machbar. Stattdessen muss man die eigene Situation und das eigene Business analysieren und dahingehend durchleuchten.
Aber vielen Selbstständigen wird es helfen, das eigene Business oder die eigene Website erfolgreicher zu machen und mehr Geld zu verdienen, da man sich auf weniger Websites einfach besser konzentrieren kann.
Was ist eure Meinung dazu und welche Erfahrungen konntet ihr diesbezüglich sammeln? Hinterlasst gern einen Kommentar.
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Danke für den spannenden Beitrag! Tatsächlich habe ich anfangs genau wie du alle Aufträge angenommen, um mir irgendwie einen Namen zu machen. Ich hab aber schnell gemerkt, dass ich so nicht glücklich werde. Dann habe ich angefangen, meine Website genau für die Zielgruppe auszurichten, die ich haben wollte. Das war anfangs etwas schwierig, weil ich kaum Daten in Analytics hatte – dank Cookie Banner…Hab mich da dann umgesehen und einen neuen gefunden und siehe da – mehr Daten zur Zielgruppe, ergo bessere Websiteoptimierung und dann kamen auch bessere Kunden. Für den Cookie Banner kann ich übrigens den von Consentmanger ( consentmanager.de/cookie-banner/ ) empfehlen.
Lg,
Konstantin
Hallo Peer,
ich bin auch ein großer Freund von einfachen und leichtzugänglichen Designs. Diese können die Besucher meiner Meinung nach viel schneller erfassen und man kann sie besser zu den wirklch wichtigen Bereichen der eigenen Internetpräsenz führen.
VG,
Enrico
Ist halt immer ein Abwägen, weil das Design natürlich auch gut rüberkommen soll.
Da hast du natürlich Recht. Im Zweifel sollte man A/B-Tests machen und die Zahlen entscheiden lassen.
VG
Enrico von Klickfieber
Das stimmt. Es ist zwar bei mir auch immer wieder eine Frage der Zeit, denn man sollte die Ergebnisse eines A/B Tests dann auch auswerten und nutzen, aber ich nutze das immer mal wieder.