Bei Google wird der Platz knapp und wer auf den oberen Positionen ranken möchte, muss neben der eigentlichen Website auch das Snippet innerhalb der Suchergebnisse perfektionieren.
Der eine versucht das mit Hilfe von Sonderzeichen, andere stopfen ihre Meta-Description mit allerlei Keywords voll und manch einer testet reißerische Begriffe und kontroverse Themen, um die Augen der Suchenden auf sich zu ziehen.
All das ist natürlich legitim, doch nicht immer führt solch ein aggressiver Weg am Ende auch zum großen Erfolg. Im Gegenteil sogar, denn häufig geht so eine Überoptimierung eher nach hinten los. Hier sind ein paar Fehler, die ihr bei der Meta-Description unbedingt vermeiden solltet.
5 Fehler, die ihr bei der Meta-Description unbedingt vermeiden solltet!
1. Sonderzeichen-Spam
Lange Zeit habe ich selbst mit den verschiedensten Sonderzeichen innerhalb der Serps (Search Engine Result Pages, also Suchergebnisseiten) experimentiert. Einige waren dabei wirklich auffällig, andere wiederum waren am Ende kaum noch zu erkennen, ihre Wirkung schien daher verschwindend gering.
Am Ende war es außerdem so, dass durch einige Sonderzeichen die CTR (Click-Through-Rate, also die Klickrate auf die Suchergebnisse) zum Teil sogar sank. Das war immer dann der Fall, wenn Sonderzeichen unnötig gespammt wurden oder besonders unseriös erschienen.
Auch Google mag diesen Sonderzeichen-Spam meiner Erfahrung nach nicht. Zwar werden diese weiterhin angezeigt, doch viele SEOs berichten von leichten Abstiegen und minimalen Negativeinflüssen. Kaum zu messen und doch, oft helfen diese Sonderzeichen nicht so, wie man es auf den ersten Blick vermuten würde.
Mehr als zwei Sonderzeichen innerhalb der Meta-Description würde ich daher niemanden empfehlen und im Title-Tag rate ich inzwischen sogar dazu, vollständig auf selbige zu verzichten. Die Wirkung ist einfach nicht so stark, wie viele glauben. Im Gegenteil, in eigenen Tests haben Sonderzeichen bei mir negative Auswirkungen auf das Ranking und die CTR meiner Seiten gehabt, was sich mit anderen Erfahrungen deckt.
Die CTR könnt ihr übrigens in der Google Search Console einsehen, falls ihr selbst einige Tests diesbezüglich starten wollt.
2. Fehlendes Feintuning
Den größten Fehler, den Websitebetreiber beim Thema SEO begehen, ist häufig die Tatsache, dass sie der Meta-Description nicht genügend Zeit widmen. Da wird über Tage ein ausführlicher Artikel mit vielen verschiedenen Details verfasst, doch bei den SEO-Daten muss es dann plötzlich besonders schnell gehen.
Aber warum? Sind diese Daten nicht ebenso wichtig wie der Artikel selbst?
Die Suchergebnisse bei Google sollten als kostenlose AdWords-Anzeige angesehen werden. So wie ihr eine Anzeige optimieren würdet, um kein Geld zu verbrennen, solltet ihr auch eure Meta-Description optimieren. Was sucht der Nutzer? Woran hat er wirklich Interesse? Was bietet ihr ihm nach dem Klick an?
Nehmt euch die Zeit all das herauszufinden, denn auch die Optimierung einer Meta-Description darf ruhig mal 30 Minuten oder länger dauern. Eben einfach so lange, bis die perfekte Beschreibung gefunden wurde. Ein Snippet, welches unwiderstehlich für den Suchenden ist, weil es genau seine Erwartungen erfüllt, sollte immer das Ziel sein, (fast) ganz egal wie lange der Weg dahin auch dauert.
3. Unsinniger Zeichenwahn
Ein weiterer Fehler, den viele recht schnell begehen, betrifft die Wortzahl bzw. Zeichenzahl innerhalb der Suchergebnisse. Die ungefähre Empfehlung spricht immer davon, 155 Zeichen zu verwenden.
Allerdings spielt das gar keine so große Rolle mehr, weil Google nicht mehr Zeichen, sondern Pixel zählt und die Meta-Description nach der Auflösung des jeweiligen Endgeräts anpasst, sie also vollkommen unterschiedlich ausfallen kann. Viele nehmen das Limit dennoch als Herausforderung und bauen ihre Meta-Description so um, dass genau 154 Zeichen dabei herauskommen. Oder eben so, dass möglichst viele Zeilen benutzt werden, weil das angeblich höhere Klickraten erzeugt. Hört auf mit diesem unnötigen Zeichenwahn!
Eine gute Beschreibung interessiert sich nicht für die maximale Anzahl an Zeichen. Natürlich sollte sie am Ende idealerweise nicht länger als 155 Zeichen sein, das darf aber nicht im Fokus während des Schreibens stehen. Die eigentliche Frage ist: Wie beschreibt ihr euren Content in ein oder zwei Sätzen, die Nutzer ansprechen und sie zum Klick bewegen? Ganz egal ob am Ende 100 Zeichen oder 200 Zeichen dabei herauskommen.
Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Google gerne mal eigene Ausschnitte aus eurem Content anzeigt, eure Meta-Description also komplett ignoriert, sollte kein unnötiger Zeichenwahn betrieben werden. Schreibt eine gute Beschreibung und haltet euch dabei möglichst kurz, das ist alles was zählt. Was Google am Ende anzeigt, könnt ihr schon lange nicht mehr steuern.
4. Falsche Versprechungen
Was ihr in der Meta-Description niemals tun solltet, sind falsche Versprechungen zu machen. Das Problem ist nämlich, dass Nutzer, die etwas spezielles erwarten, sehr schnell wieder verschwunden sind, wenn ihre Erwartung nicht erfüllt werden. Wer nach einem Steakhouse sucht und dann bei einem Restaurant landet, dass nur ein oder zwei Steaks auf der Karte hat, in der Meta-Description aber eine besonders »große Steakauswahl« ankündigte, ist enttäuscht und blitzschnell wieder verschwunden.
Enttäuschung führt dazu, dass Nutzer den Zurück-Button klicken und das wiederum ist Gift für eure Rankings, da Google Nutzersignale inzwischen sehr ernst nimmt. Pogo-Sticking nennt man dies im SEO-Jargon. Und weil RankBrain ebenfalls recht clever ist und eventuell bemerkt, dass über 50 Prozent der Nutzer enttäuscht wieder zurückgehen, führt all das letztendlich dazu, dass ihr in den Rankings nach unten rutscht. Dumm gelaufen.
Macht daher lieber keine falschen Versprechungen, überzeugt vielmehr mit eurem Inhalt und lockt die Suchenden mit dem was ihr zu bieten habt, nicht mit dem was andere bieten. Und wenn alle Suchenden einen speziellen Wunsch haben, den ihr einfach nicht erfüllen könnt, versprecht diesen nicht blind, sondern fragt euch lieber mal, warum ihr ihnen nicht das bieten könnt, was sie suchen.
5. Angst vor Veränderungen
Der fünfte Punkt, ist die Angst vor Veränderung. Viele erstellen ihre Meta-Description und trauen sich dann nie wieder etwas an diesen SEO-Daten zu verändern. Zum einen ist das eine gesunde Angst, denn wer die Signale für Google verändert, gefährdet immer auch seine Rankings, zum anderen ist es aber auch eine unnötige Panik.
Funktioniert eine Meta-Description nicht wie gewünscht, sollte sie verändert werden. So einfach ist das. SEO-Optimierung ist häufig ein fließender Prozess. Trends kommen und gehen, Schlagworte in bestimmten Branchen verändern sich, neue Produkte kommen hinzu oder das Nutzerinteresse verschiebt sich in eine andere Richtung.
Reagiert auf solche Begebenheiten. Habt keine Angst davor, eure Meta-Description einfach mal komplett abzuändern oder anzupassen, um zu beobachten, wie sich dies auf euren Traffic oder die CTR auswirkt. Nicht immer ist das Offensichtliche so hilfreich und manchmal sind es nur einzelne Wörter, die große Veränderungen hervorbringen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Die Meta-Description macht den Unterschied
Tatsächlich wird die Meta-Description seit jeher unterschätzt. Der eine weiß nichts mit ihr anzufangen, dem anderen fällt es schwer sie sinnvoll zu füllen. Dabei macht eine gute Meta-Description bei Google tatsächlich den Unterschied.
Klar, die meisten klicken schon nachdem sie den Titel gelesen haben, doch eben längst nicht alle. Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es am Ende genau darum. Es geht nicht nur um den ersten Platz bei Google und es geht auch nicht um die Nutzer, die sowieso schon klicken wollen. Es geht um alle, die noch unentschlossen sind. Die wirklich nach etwas suchen und den einen weiteren Impuls benötigen, bevor sie auf eure Website klicken. Es geht darum, den Suchenden die Seite schmackhaft zu machen, für sich selbst zu werben, ohne dabei böswillig zu täuschen.
Gelingt dies, kommt der ein oder andere Nutzer zusätzlich auf eure Website. Misslingt es, kann weder Google, noch der echte Nutzer etwas mit eurer Website anfangen. Und genau deshalb machen gute Meta-Descriptions den Unterschied. Sie holen diejenigen ab, die noch einen kleinen Schubs benötigen.
- So fügst du PDF- und Drucken-Button in deine Website-Artikel ein + Plugin-Tipps - 23. November 2022
- So muss euer Facebook-Titelbild aussehen, damit es geklickt wird! - 10. März 2022
- 3 WordPress Plugins für Diagramme: Visualizer, wpDataTables & WP Charts and Graphs - 15. Februar 2022
Hi David,
vielen Dank für deinen Artikel! Allerdings funktionieren diese Regeln nur bei Blog und anderen Artikel Seiten. Wie soll man aber die Meta-Description optimieren, wenn der Contet von den Usern generiert wird. Wie z.B. bei einem Forum? Soll man diese da einfach weg lassen oder einfach die ersten 155 Zeichen des ersten Beitrags in der Description ausgeben? Gibt es hier deinerseits Erfahrungswerte?
LG Martin
Da würde ich sie weglassen. Google findet sehr gut und dynamisch eigene Descriptions und das macht bei Foren auch durchaus Sinn, wohingegen du bei Artikeln ja gerne kontrollieren willst, was angezeigt wird.
Hmm. Und im Gegensatz dazu rockt ein Marin Mißfeldt mit vielen seiner Projekte die SERPs ohne überhaupt eine Description zu vergeben.
Das ist heutzutage auch kein Muss mehr. Google findet da selbst gute Werte und wenn du perfekte Inhalte hast, bräuchtest du theoretisch auch keinen Title mehr vergeben.
ABER… wenn du sie vergibst, kannst du Nutzer direkt steuern und ihnen den Text zeigen, den du für richtig hälst. Damit lassen sich Seiten sehr gut auf die Intention hin optimieren und die CTR erhöht sich in der Regel auch.
Hallo David, (Hallo Peer),
Super Artikel!
Mir geht es auch so. Die Meta-Description fasse ich auch nicht mehr an. Aus Angst ich könnte was kaputt machen. 🙂
Auch weil ich mir schon Zeit dafür nehme und recherchiere.
Jedoch habe ich auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
2 unterschiedliche Nischenseiten habe ich in der gleichen Weise mit reichlich Keywords bestückt, im Artikel genauso wie in der Meta.
Die eine rankte sofort auf Seite 1, die andere irgendwo Seite 10. Man kann sicher einiges beeinflussen, wie es genau geht weiß nur Google.
Trotzdem Danke für die Tipps.
Ich werde es mal ausprobieren.
Viele Grüße Dirk von Bumblebee
Hi David,
danke für den Artikel. Muss ich also glatt mal wieder in die Tiefen meiner alten Sites steigen und prüfen und ggfs ändern.
Eine Frage habe ich aber:
Ich betreibe u.a. eine Directory-Site (pure HTML, kein WP oder anderes CMS).
Da sind natürlich 100e Seiten mit ähnlichen Inhalt (vom Aufbau her), also Sushi-Läden in Stadt-A, Stadt-B usw.
Wie optimiert man denn da am besten ohne sich ständig zu wiederholen.
Danke vorab für Deine Anregungen.
Tom
Mein erster Gedanke wäre, es jeweils mit Städtenamen und typischen Sehenswürdigkeiten zu optimieren, um es lokal werden zu lassen. Wenn es aber wirklich 0815-Seiten sind, die komplett gleich sind, dann ist das wieder ein Fall der gar nicht unbedingt angegeben werden muss. Dann lass Google das machen und perfektionier lieber die einzigartigen Seiten weiter.
Hallo,
und wie erstelle ich diese Beschreibung auf meiner Webseite nun…
Darum geht es hier nicht. Aber es ist nur ein Tag im Header: https://www.w3schools.com/tags/tag_meta.asp
Je nach verwendeten Content Management System gibt es die Möglichkeit die Description einzugeben. Für WordPress gibt es diverse Plugins, die das ermöglichen. z.B. Yoast SEO.
Hallo David,
danke für deinen Input. Das mit den Sonderzeichen sollte ich auf ein paar Seiten eventuell noch einmal nachprüfen – aber ansonsten gebe ich auf die Meta Description inzwischen keinen großen Wert mehr und optimiere diese eigentlich auch kaum mehr.
Google ist da schon sehr gut, geeignete Snippets zu finden und entscheided auch manchmal, gesetzte Descriptions zu ignorieren. Deshalb achte ich lieber auf andere Sache und lasse diese Description links liegen.
Schönen Gruß
Ein Fehler beim Feinschliff, wenn du mich fragst. Aber klar, es ist I-Tüpfelchen, nicht das unbedingt Notwendige. Je nachdem wie man es sieht allerdings.
Also ich versuche eigentlich immer in den Meta-Descriptions eine sinnige Zusammenfassung zu geben, was den Leser auf dieser Seite erwartet. In Kombination mit dem YOAST SEO Plugin scheint das ganz gut zu funktionieren. Ich lasse die Discription allerdings nicht generieren, sondern schreibe diese selbst für jeden Artikel.
LG
Ronny