Es gibt verschiedene SEO-Strategien, um Traffic auf die eigenen Affiliate Website zu bekommen. Im Folgenden gehe ich auf die Unterschiede zwischen den beiden Varianten Longtail Content und Linkaufbau ein.
Was die Unterschiede bei diesen beiden Strategien sind und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, erfahrt ihr natürlich ebenfalls.
Zudem habe ich konkrete Beispiele mit realen Daten erstellt, die zeigen, was möglich ist.
Longtail Content oder Linkaufbau?
Beim Traffic-Aufbau für Affiliate Websites gibt es 2 grundsätzliche SEO-Strategien, die ich in meinem heutigen Artikel genauer beleuchte.
Das ist zum einem der Longtail Content. Das bedeutet, dass man viele Artikel schreibt und veröffentlicht, die jeweils zwar nur ein relativ niedriges Suchvolumen, aber dafür auch wenig Konkurrenz haben. Bei solchen Inhalten braucht man keine oder kaum Backlinks, um gut in Google zu ranken und Traffic zu bekommen.
Die andere SEO-Strategie ist der Linkaufbau, der von SEOs bevorzugt wird. Hier geht es darum Artikel zu Hauptkeywörtern zu schreiben, welche ein hohes Suchvolumen besitzen und diese mit aktivem Linkaufbau nach vorn in Google zu bringen. Denn ohne viele gute Links wird man an der starken Konkurrenz nicht vorbeikommen und keinen Traffic erhalten.
Die Longtail-Strategie
Ich setze bei meinen Affiliate- und Nischenwebsites vor allem auf die Longtail-Strategie. Das bedeutet, dass ich relative viele Artikel schreibe, die ein gewisses, wenn auch niedriges Suchvolumen haben, aber kaum Konkurrenz.
Ein Grund dafür ist, dass ich lieber schreibe, als dass ich meine Zeit mit Linkaufbau verbringe. Letzteres macht mir nicht nur so viel Spaß, sondern es kostet viel Zeit und oft auch Geld. Zudem muss man die Artikel ja trotzdem noch schreiben oder man kauft diese ein.
Da ich bei vielen meiner Affiliate Websites Amazon als Haupteinnahmequelle nutze, habe ich darauf basierend mal 2 Beispiel-Rechnungen zusammengestellt, die auf Daten meiner Mikrofon und Podcast Website basieren.
Die folgenden Beispiel-Rechnungen basieren auf eigenen Erfahrungen und Daten meiner Affiliate-Websites. Das sind natürlich nur Beispiele und keine Affiliate Website gleicht der anderen. Dennoch möchte ich hier mit realen Daten mal zeigen, warum sich die Longtail-Strategie meiner Erfahrung nach oft mehr lohnt.
Beispiel 1 – Großer und aufwändigerer Longtail-Artikel
Im ersten Beispiel geht es um einen umfangreichen Artikel, der schon etwas Arbeit macht. Das könnte z.B. ein ausführliches Review oder eine detaillierte Anleitungen mit Produktempfehlungen sein.
Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe | 17,50 Euro |
Das ist der CPM-Wert (eigentlich Kosten pro 1.000 Views). Kann man aber auch für Einnahmen pro 1.000 Views genutzt werden. Es waren 102 Euro Einnahmen im letzten Monat bei rund 5.800 Seitenaufrufen auf meiner Mikrofon-Seite. |
|
2 Stunden Arbeit für den Artikel | 80 Euro |
Als Stundenlohn 40 Euro angesetzt | |
geschätzte Artikel-Aufrufe pro Monat | 500 |
Artikel-Einnahmen pro Monat | 8,75 Euro |
Gewinn nach 1 Jahr | 25 Euro |
Gewinn nach 2 Jahren | 130 Euro |
(Der Gewinn errechnet sich aus den Einnahmen minus die Kosten)
Bei diesen Einnahmen ist noch nicht die VG Wort mit eingerechnet. In diesem Jahr bekam man als Autor 35 Euro pro eigenen Artikel, der mindestens 1.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) hat und mindestens 1.500 mal im letzten Kalenderjahr aufgerufen wurde.
Diese Einnahmen würden bei so einem Artikel also noch einmal im Jahr dazukommen, was schon recht ordentlich ist.
Beispiel 2 – Kleinerer und weniger aufwändiger Longtail-Artikel
Natürlich ist nicht jeder Artikel auf einer Affiliate-Website so groß und umfangreich. Tipp-Artikel, Antworten auf typischen Fragen und ähnliches fallen mir hier ein.
Diese Artikel brauchen weniger Zeit bei der Erstellung, bringen aber meist auch weniger Aufrufe.
Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe | 17,50 Euro |
1 Stunde Arbeit für den Artikel | 40 Euro |
geschätzte Artikel-Aufrufe pro Monat | 200 |
Das ist der Schnitt pro Artikel auf meiner Nischenwebsite im letzten Monat. Der Wert steigt aber an. | |
Artikel-Einnahmen pro Monat | 3,50 Euro |
Gewinn nach 1 Jahr | 2 Euro |
Gewinn nach 2 Jahren | 44 Euro |
Solche Artikel bringen weniger Gewinn, aber sie sind auch schneller geschrieben. Im Schnitt schreibe ich 2 solche Artikel, statt einem größeren.
Und selbst mit 200 Aufrufen pro Monat würde es für die VG Wort Vergütung reichen und so würden auch hier nochmal pro Jahr 35 Euro (der Wert wird wohl die nächsten Jahre stabil bleiben) hinzukommen.
Longtail Content lohnt sich
Wenn man viele von diesen Longtail-Artikeln hat, dann bringen diese in der Summe sehr gute Einnahmen und recht schnell Gewinn für die investierte Arbeit.
Diese Rechnung ist vor allem beim Kauf von Artikeln wichtig, wenn man diese nicht selbst schreibt. Deshalb sollte man in diesem Fall gut kalkulieren und messen, ob sich das lohnt.
Allerdings kann man bei gekauften Artikeln keine VG Wort Einnahmen erhalten. Diese erhalten nur die Urheber.
Die Linkaufbau-Strategie
Im Gegensatz dazu versuchen viele SEOs durch aktiven Backlinkaufbau für Traffic zu sorgen. Das ist eine valide SEO-Strategie, die aber Geld kostet.
Natürlich fallen auch hier die Kosten für die Erstellung der Artikel an. Allerdings schreibt man hier halt Content für Hauptkeywords, die viel Suchvolumen haben, was bei gutem Ranking mehr Traffic bedeutet.
Beispiel 3 – Gutes Hauptkeyword
In diesen Beispiel geht es um einen Artikel zu einem guten, aber nicht dem absoluten Top-Keyword des Themenbereichs. Sozusagen die zweite Reihe der Keywords, die noch immer viel Suchvolumen haben, aber noch nicht ganz so viel Konkurrenz, was beudeutet, dass man nicht ganz so viel für Backlinks ausgeben muss.
Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe | 17,50 Euro |
2 Stunden Arbeit für den Artikel | 80 Euro |
monatliche Backlink-Kosten | 40 Euro |
Investierte Zeit und monatliche Bezahlung für Backlinks | |
geschätzte Artikel-Aufrufe pro Monat | 2.500 |
Artikel-Einnahmen pro Monat | 43,75 Euro |
Gewinn nach 1 Jahr | -35 Euro |
Gewinn nach 2 Jahren | 10 Euro |
Und so verdient man mit dieser SEO-Strategie erstmal oft gar nichts, obwohl mehr Traffic vorhanden ist. Langfristig macht man dann Gewinn, aber oft ist es weniger, als bei einem Longtail-Artikel, da sich die dauerhaften Kosten langfristig natürlich schlecht auf die Einnahmen des Artikels auswirken.
Die VG Wort Vergütung kommt bei selbst geschriebenen Artikeln noch dazu und hier werden alle diese Artikel sicher die Mindestaufrufzahl erreichen.
Allerdings muss man dabei auch beachten, dass solche Backlinks oft der gesamten Website helfen und nicht nur dem einen Artikel.
Beispiel 4 – Sehr gutes Hauptkeyword
Hier geht es um ein Top-Keyword des eigenen Themenbereiches. Dann sind natürlich die Backlinks teurer bzw. man braucht mehr davon, aber es gibt auch mehr Traffic im Idealfall.
Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe | 17,50 Euro |
2 Stunden Arbeit für den Artikel | 80 Euro |
monatliche Backlink-Kosten | 150 Euro |
geschätzte Artikel-Aufrufe pro Monat | 10.000 |
Artikel-Einnahmen pro Monat | 175 Euro |
Gewinn nach 1 Jahr | 220 Euro |
Gewinn nach 2 Jahren | 520 Euro |
Das sieht sehr profitabel aus, aber dabei muss man auch bedenken, dass es nicht einfach ist 10.000 Seitenaufrufe für einen Artikel zu bekommen, selbst mit Linkaufbau.
Das Potential für die Einnahmen mit einem Artikel ist hier fraglos höher, aber es gibt auch ein höheres Risiko, denn man muss erstmal Geld in die Hand nehmen für die Backlinks.
Longtail Content oder Linkaufbau?
Die Zahlen in den Tabellen sind natürlich nur Beispiele, die ich versucht habe aus meinen eigenen Erfahrungen zusammenzustellen.
Diese Zahlen sind alle flexibel und können mehr oder weniger stark beeinflusst werden. So könnte man die Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe steigern oder die Kosten für Backlinks senken. Alles möglich.
Aber zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Herangehensweisen sind diese Beispiele sicher gut geeignet.
Hierbei muss man dann auf jeden Fall bedenken, dass man deutlich mehr Longtail-Artikel veröffentlichen kann, als Artikel zu Hauptkeywords. Es gibt einfach viel mehr Longtail-Keywords. Auch das macht unter dem Strich einiges aus.
Hier man eine Gesamtrechnung für die jeweils konservativeren Beispiele von oben:
- 50 Longtailartikel, die bei im Schnitt 200 Aufrufen im Monat jeweils im Schnitt 3,50 Euro pro Monat einbringen, sorgen nach 2 Jahren für einen Gewinn von 2.200 Euro.
Hinzu kommt ggf. die VG Wort Vergütung für geschätzt die Hälfte dieser Artikel in Höhe von 1.750 Euro. Aber nur, wenn man die Artikel selbst geschrieben hat.
Das macht nach 2 Jahren 3.950 Euro an Einnahmen durch die Longtail SEO-Strategie.
-
Dagegen bringen 10 Hauptartikel, die im Schnitt 2.500 Aufrufe pro Monat haben und im Schnitt 43,75 Euro einbringen (aber eben auch monatliche Kosten für die Backlinks haben), es nach 2 Jahren auf einen Gewinn von 900 Euro.
Hinzu kommen 700 Euro von der VG Wort für alle 10 Artikel.
Das macht nach 2 Jahren ein Gewinn von 1.600 Euro für die Linkaufbau SEO-Strategie.
Was spricht für Longtail Content?
Longtail lohnt sich also meiner Ansicht und Erfahrung nach als SEO Maßnahme oft mehr, da man weniger Risiko hat, eine breitere Basis aufbaut und keine laufenden Kosten für den Linkaufbau hat.
Hinzu kommt der “VG Wort”-Faktor. Mehr Longtail-Artikel bringen oft auch mehr Vergütungen von der VG Wort. Es macht für die VG Wort keinen Unterschied, ob ein Artikel 1.500 Aufrufe im Jahr oder 15.000 Aufrufe hat. Man bekommt für diesen Artikel einmal die Vergütung von aktuell 35 Euro.
Dann schreibe ich aber lieber 10 Artikel, die jeweils 1.500 Aufrufe im Jahr erreichen, statt einen Artikel, der 15.000 erreicht. Das bringt mir 350 satt 35 Euro ein.
Was man beim Longtail Content aber auch bedenken muss ist, dass es viel Arbeit/Zeit kostet, diese vielen Longtail-Texte zu schreiben.
Was spricht für Linkaufbau?
Geht man diesen Weg und zielt auf weniger Hauptkeywords ab, dann hat man natürlich weniger Content zu erstellen. Man bekommt schließlich mehr Traffic pro Artikel.
Es bleibt auf diese Weise auch mehr Zeit zum Optimieren der einzelnen Artikel, was sich in höheren Einnahmen pro Artikel auswirken kann.
Insgesamt haben solche Hauptkeyword-Artikel ein größeres Traffic- und damit Einnahmepotential.
Allerdings hat man hier laufende Ausgaben für die Backlinks und es gibt ein größeres Risiko. Z.B. ist nicht sicher, dass die Backlinks ihre Wirkung erzielen und man hat einfach weniger Artikel als Standbeine.
Fazit
Die Einbeziehung eines Stundenpreises für die Erstellung der Artikel ist so eine Sache. Wer nebenberuflich in der Freizeit so eine Affiliate Website aufbaut, kann und muss nicht unbedingt ein Preisschild an die eigene Arbeit hängen.
Mir macht es z.B. einfach Spaß neue Websites aufzubauen und Artikel zu schreiben. Und natürlich bin ich froh, wenn am Ende gutes Geld dabei herumkommt. Aber ich rechne nicht bei jedem Artikel meine Kosten aus, sondern mache es einfach.
Was wäre denn die Alternative? Zocken, Serien schauen, ausgehen? Das mache ich alles auch, aber da hänge ich ja auch kein Preisschild dran.
Unter dem Strich ist für mich deshalb die Longtail SEO-Strategie die deutlich bessere. Bis auf meine Arbeitszeit habe ich keine Kosten und die große Anzahl an Artikeln bringt stabilere und oft auch höhere Gesamteinnahmen.
Aber hier muss jeder für die eigene Situation abwägen, welche Strategie die bessere ist (verfügbare Zeit, Nische und finanzielle Mittel) und vielleicht sogar einen Mix aus beiden Strategien erwägen.
Wie sieht das bei euch aus? Setzt ihr lieber auf Longtail Content oder auf den Linkaufbau?
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Hallo Peer,
interessanter Artikel. Bei mir ist es ähnlich. Ich habe ein paar Affiliateseiten bzw. Blogs. Ich konzentriere mich bei den Artikeln auch meistens auf Longteil Content. Linkbuilding macht mir auch keinen Spaß und ist mir zudem auch zu teuer.
Da ich nur im Nebenerwerb tätig bin und mein Hauptjob mir nicht so viel Zeit lässt, schaffe ich es leider nicht sehr viele Artikel zu schreiben.
Ich brauche zudem für meine Artikel meistens sehr viel länger als 2 Stunden. Hinzu kommen noch die Fotos, selbst fotografieren, bearbeiten und suchen und kaufen.
Die Finanzierung erfolgt dann ähnlich wie bei Dir. Hauptsächlich Amazon, momentan auch noch, Adsense und außerdem noch VG-Wort. Andere Partnerprogramme funktionieren bei weniger bis gar nicht.
Schöne Grüße
Volker
Hallo Peer,
wenn ich das jetzt richtig verstanden habe (50 Longtailartikel, die bei im Schnitt 200 Aufrufen im Monat jeweils im Schnitt 3,50 Euro pro Monat einbringen) müßtest Du ja in jede kleine Seite mindestens einen Affiliatelink einbauen. Reine Hintergrundartikel ohne Werbung würden also kein Geld verdienen (jedenfalls nicht direkt). Würden die Leser das abnehmen mit so viel Werbung?
Zum einen baue ich in fast jede Seite einen Affiliatelink ein und zum anderen sind das natürlich Durchschnittswerte. Manche Seiten performen besser, als andere.
Affiliatelinks sind für die meisten Leser nicht störend. Ganz anderes als Affiliate-Banner.
Ich persönliche denke das ein Mix aus beidem sehr gut ist. Hier versuche ich mit guten Backlinks meine 3-4 Unterseiten + Hauptseite zu pushen, die mehr als 10.000 Suchanfragen haben und die restlichen Seiten schreibe ich über longtail kw, um hier beide Vorteile auszunutzen. Dies erspart mir einerseits sehr viel Backlink arbeit, andererseits muss ich aber auch noch 100 Artikel schreiben, um meine Einnahmen zu erreichen.