Zu den bekannten Social Medial Networks Facebook und Twitter sind im letzten Jahr viele neue Platformen dazugekommen bzw. haben eine größere Bedeutung für das Online-Business bekommen.
Im Folgenden gibt es Experten-Prognosen, welche Bedeutung Instagram, Twitter, Facebook und Co. im Jahr 2016 haben werden
Zudem gibt es praktische Tipps für Selbständige im Netz, wie man diese Plattformen effektiv nutzen kann
4 Experten-Prognosen und Tipps für 2016 zu Social Media
Ich habe diesmal 4 Social Media Experten nach Ihren Erfahrungen aus dem letzten Jahr und ihre Prognosen für 2016 befragt.
Meine Interviewpartner sind (alphabetisch):
- Thomas Hutter
Social Media Experte, Facebook Marketing, Seminare
thomashutter.com, auf Facebook - Philipp Roth
Facebook Experte, Freelancer und Berater
allfacebook.de, auf Facebook - Björn Tantau
Social Media Experte, Blogger und Speaker
bjoerntantau.com, auf Facebook - Robert Weller
Social Media Experte, Blogger und Buchautor
toushenne.de, auf Twitter
Bevor es zu den Einblicken und Tipps der Social Media Experten geht, bitte ich euch an der folgenden Umfrage teilzunehmen.
Was waren deine wichtigsten Erkenntnisse und -Erfahrungen im Bereich Social Media im Jahr 2015?
Social Media ist in den Köpfen von vielen Endverbrauchern gut verankert, immer mehr User nutzen immer häufiger die Social Media Dienste und Plattformen. Die Nutzung nimmt wie erwartet weiter zu, insbesondere auf Mobile Geräten.”
Thomas Hutter
Philipp Roth
Aber auch Plattformen wie Instagram, WhatsApp oder Snapchat haben an Bedeutung gewonnen. Aus meiner Sicht ist das besonders wichtig, weil insbesondere Snapchat oder auch WhatsApp gezeigt haben, dass es letztendlich immer noch um die zwischenmenschliche Kommunikation geht. Sehr viele digitale Unterhaltungen zwischen Menschen basieren darauf, dass Inhalte empfohlen und so effektiv verbreitet werden – auch und vor allem via Instant Messaging.”
Björn Tantau
Ich sag es gleich nochmal, die Grundlage für erfolgreiches Marketing ist Vertrauen. Das kann in einer Marke-Mensch-Beziehung entstehen, funktioniert von Mensch zu Mensch jedoch schneller, intensiver und auch nachhaltiger.
Ich selbst merke das immer wieder, wenn ich z.B. über Twitter nicht nur (gute und für meine Zielgruppe relevante) Inhalte teile, sondern mit anderen Nutzern interagiere – und damit meine ich nicht nur Likes oder Retweets, sondern vor allem den direkten Dialog. Es passiert dann nicht selten, dass genau diese Personen in meinem Blog kommentieren oder mir eine Mail schreiben.
Beziehungen können immer und überall entstehen. Man muss nur offen dafür sein. Social eben …”
Robert Weller

Wie hat sich die Bedeutung der Social Networks für Unternehmen entwickelt?
Ebenfalls interessant war zu sehen, dass bei einigen Konferenzen wesentlich mehr Vertreter von Unternehmen vertreten waren, was deutlich aufzeigt, dass das Thema immer mehr in Unternehmen ankommt. Allerdings bezieht sich die vorherige Aussage auf «einige Unternehmen». Leider haben immer noch ganz viele Unternehmen nicht die Möglichkeiten von Social Media und Facebook begriffen und behandeln das Thema immer noch mit Samthandschuhen, bzw. haben nach wie vor eine gewisse Angst davor. Häufig sind an dieser Angst immer noch nicht totzukriegende Vorbehalte schuld, die eigentlich schon längst wiederlegt sind.”
Thomas Hutter
Philipp Roth
Als Platzhirsch hat Facebook hier auf jeden Fall die Nase vorn – und nutzt das auch entsprechend gut aus. Allein das ausgeklügelte Targeting für Facebook Ads macht das soziale Netzwerk für Unternehmen so interessante wie noch nie, denn es lässt sich so gut wie jede Zielgruppe erreichen.”
Björn Tantau
Anstatt auf rein quantitativen (Media-)Analysen, werden Marketingentscheidungen immer öfter auf qualitativen (Content-)Analysen gegründet. Social Media Marketing steht als Disziplin nicht mehr für sich, sondern wird zunehmend in übergreifende Content Marketing Strategien integriert. Mit sichtbarem Erfolg in Hinblick auf übergeordnete Businessziele.”
Robert Weller
Welche Social Networks nutzt du am liebsten und warum?
Ich kann bei keiner anderen Plattform so viele (sinnvolle) Neuerungen sehen, wie diese Facebook in atemberaubender Geschwindigkeit bringt.”
Thomas Hutter
Philipp Roth
Ich setze aber nicht nur auf soziale Netzwerke, sondern auch sehr stark auf E-Mail Marketing* und 2016 wird sehr wahrscheinlich WhatsApp Marketing (also der Versand von Newslettern via WhatsApp) eine größere Rolle spielen.
Instagram nutze ich auch sehr gern, dort poste ich aber keine Inhalte, die mit meinem Business zusammenhängen – ich schätze es tatsächlich, um dort mit dem iPhone gemachte Fotos zu publizieren, weil es einfach Spaß macht. Twitter nutze ich (wie auch Facebook) zusätzlich dazu, um mich zu informieren, hauptsächlich über Themen aus dem Bereich Digital Marketing.”
Björn Tantau
Neben Twitter nutze ich Facebook, Pinterest und Google+. Letzteres zur Zeit eher passiv, denn es passiert zwar viel, aber es bleibt unklar, ob bzw. wie es mit der Plattform weitergeht. Pinterest ist für mich eine Inspirations- und Präsentationsplattform, Facebook nutze ich überwiegend zum thematischen Austausch mit Gleichgesinnten in entsprechenden Gruppen.
In 2016 steht Video relativ weit oben auf meiner Interessenliste, allerdings bin ich noch unentschlossen in welcher Form ich es selbst nutzen werde. ;-)”
Robert Weller
Welche wichtigen Entwicklungen im Bereich Social Media erwartest du für das kommende Jahr?
Auf Nutzerseite wird eine weitere Etablierung in der Nutzung eintreten.”
Thomas Hutter
Philipp Roth
Auch glaube ich, dass sich ungeachtet der ständig wiederkehrenden Unkenrufe hervorragende Inhalte durchsetzen werden und vor allem auf Facebook kein Problem mit der organischen Reichweite haben werden – eben weil sie so gut sind. Die User in den sozialen Netzwerken werden dafür sorgen, dass die richtig guten Inhalte mehr Aufmerksamkeit bekommen und das minderwertiger Content letztendlich abgestraft wird – nicht aber so, wie man das bei Google kennt (da machen das Maschinen), sondern anhand echter Signale von echten Nutzerinnen und Nutzern.”
Björn Tantau
Unternehmen, die diese private Kommunikationsform für sich nutzen wollen, müssen sich das Vertrauen der Nutzer verdienen. Endlich wird die Bedeutung von Beziehungen – und zwar von Mensch zu Mensch (!) – deutlich. Nicht (nur) das Budget entscheidet, sondern vor allem Authentizität und Relevanz (wozu auch der zeitliche Aspekt der Informationsverbreitung, Stichwort: Realtime, zählt).
Darüber hinaus sehe ich Potenzial in der “Social Search Optimization”. Soziale Plattformen werden immer häufiger direkt als Suchmaschinen genutzt, denken wir allein an YouTube oder auch Pinterest. Wer also gefunden werden will, der sollte sich nicht ausschließlich über SEO Gedanken machen, sondern sich auch darum bemühen, in gängigen Social Media gefunden zu werden (das setzt keine konkrete Aktivität voraus, sondern funktioniert auch passiv!)”
Robert Weller
Was sind deine wichtigsten “Social Media Marketing”-Tipps für Selbständige in 2016?
Neue Trends analysieren und bei Potential schnellstmöglich adaptieren, ohne lange über das Pro und Kontra nachzudenken: «The Early Bird catch the Worm».
Fachliteratur, insbesondere Fachblogs, studieren. Von denen lernen, die es selber vormachen.
Investieren. Häufig stimmt der Grundsatz «was nichts kostet, ist nichts wert».”
Thomas Hutter
Schaut außerdem wie ihr eure Wünsche mit den vorhandenen Facebook Funktionen am besten umsetzen könnt. Kaum jemand braucht wirklich neue Tabs oder eigene Apps.
Wo wir auch beim Evergreen unter den Tipps wären: setzt euren Fokus auf die (mobilen) Newsfeeds von Facebook, Twitter und Co. Dort erreicht ihr alle, fast niemand schaut sich ein Profil an. Haltet außerdem ein Auge auf neue Funktionen, wer diese als Erstes nutzt profitiert immer am meisten.”
Philipp Roth
Dann sollte sich jeder, der 2016 seine Reichweite in Social Media vergrößern will, intensiv mit Facebook Ads auseinandersetzen. Je besser man hier intellektuell und technisch aufgestellt ist, desto mehr potenzielle Kunden wird man mit ROI-optimierten Media-Budgets erreichen.
Drittens muss das „Personal Branding“ stimmen und konsequent vorangetrieben werden. Social Media eignet sich perfekt dazu, um die eigene Person als Experte zu positionieren und bekannt zu machen. Dabei sollte man aber immer daran denken, nur das zu versprechen, was man auch halten kann. Wer das nicht tut, gilt schnell als unglaubwürdig. Und in Social Media ist nichts wichtiger als überzeugende Authentizität.”
Björn Tantau
Wer außerdem digitale Produkte vertreibt, sollte sich über das Thema Mobile bzw. Social Commerce schlau machen. Buyable Pins auf Pinterest und Kaufen-Buttons bei Facebook oder Twitter sind sicherlich nur ein erster Schritt. Eine für mobile Geräte angepasste Webseite erwähne ich schon gar nicht mehr.
Es juckt mir außerdem in den Fingern, das Thema Inbound Marketing anzusprechen. Denn Social Media Marketing ist nur ein Teil des Ganzen. Wer seine Social Media Kontakte langfristig pflegt (z.B. durch Abonnements in jeglicher Form) kann besser abschätzen, wann die Zeit für ein kostenpflichtiges Angebot richtig ist.”
Robert Weller
Fazit
Social Media wird auch 2016 eine bedeutende Rolle spielen und Facebook wird dabei wohl weiterhin die Speerspitze der Entwicklung sein.
Bei Twitter weiß man nicht so genau, wo die Reise hingeht, obwohl es bei vielen Experten ein beliebtes Tool ist. Über Google+ redet dagegen kaum noch jemand.
Noch interessanter werden die relativ neuen Big Player wie Instagram, WhatsApp oder auch YouTube. Diese sollte man als Business auf jeden Fall ebenfalls auf dem Schirm haben.
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Vielen Dank für den tollen Artikel. Als frischer Gründer eines StartUps (Matcha-Life, Matcha-Tee für jedermann)
ist es für mich natürlich lebensnotwendig, das Wissen der Experten aufzusaugen wie ein Schwamm. Der professionelle Umgang mit social media steht bei mir ganz hoch in der Liste.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Facebook 2016 die Podcast-Welle aufgreift und Anbietern wie SoundCloud etwas “Wind” aus den Segeln nimmt. Darüber hinaus dürften spannende Kommunikationsinstrumente für Unternehmen & Kunden den Weg in die Öffentlichkeit finden. Das Whatsapp nun kostenlos angeboten wird, ist dahingehend ja bereits ein klares Signal. Auch im Quellcode gab es schon erste spannende Featurehinweise.
Sehr oft wurde Professionalisierung genannt. Ich denke ich weiß wie dies vom Grundsatz gemeint war, könnte mir jedoch vorstellen, dass gerade Unternehmen dies immer wieder im Kontext Compliance und potentiellen Ängsten bei der neuen Kommunikation stellen. Es reicht ein Blick auf die Erfolgsstories im Social Web, um zu merken, dass dies genau der falsche Weg wäre. Wie bereits von Thomas angesprochen: «The Early Bird catch the Worm».
Ein hochinteressanter Beitrag. Ich persönlich mag Facebook wegen der schlechten Übersicht nicht so gerne, finde es aber extrem wichtig dort vertreten zu sein um auf sein Content aufmerksam zu machen und sich diese wichtige Plattform nicht entgehen zu lassen. So gut wie jeder meiner Bekannten, sowie im privaten als auch im Beruflichen sind auf Facebook vertreten und kaum war man mal einige Tage nicht aktiv dort hat man schon fast den Anschluss verloren ;-)
Interessant wäre hier auch zu erwähnen, dass Twitter mittlerweile auch Werbung für Werbekunden anbietet. Mit Twitter Ads können kleine, mittelständische und die großen Unternehmen auf Twitter Werbung schalten.
Je nach Zielgruppe dürften sich dort auch Kundinnen und Kunden finden lassen. Ansonsten sind Facebook Werbekampagnen auch gut, wobei ich da auch noch am testen bin, für welche Gewinnspanne es sich lohnt und für welche nicht.
Danke für den Informativen Beitrag. Mir täte interessieren wie die WahtsApp Kommunikation genau aussehen würde. Ich hab gesehen dass ein paar Firmen dies schon anbieten, aber für die Nutzer ist es aufwendig sich anzumelden und für Firmen ist die Kommunikation mit mehreren Mitarbeitern auch nicht so einfach umzusetzen.
Hallo,
So gut wie jeder meiner Bekannten, sowie im privaten als auch im Beruflichen sind auf Facebook vertreten und kaum war man mal einige Tage nicht aktiv dort hat man schon fast den Anschluss verloren…
Kevin