Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten und Tipps für Instagram, Facebook und Co.

Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten und Tipps für Instagram, Facebook und Co.Social Media ist für viele Selbstständige ein leidiges Thema. Die meisten haben genug Probleme ihr Zeitmanagement in den Griff zu bekommen, um die bestehenden Aufträge abzuarbeiten und Kunden zu bedienen. Da bleibt kaum noch Zeit für Social Media Experimente.

Damit werden die Social Media Netzwerke zur lästigen Pflicht, was dann wiederum zu halbherzigen Inhalten auf den jeweiligen Plattformen führt.

Wie es richtig geht, verrate ich euch im heutigen Artikel.

Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten

Das Problem bei Social Media ist, dass es halbherzig nicht funktioniert. Viele Selbstständige und Firmen finden beispielsweise auf Instagram statt, ohne Instagram wirklich zu verstehen oder korrekt zu verwenden.

Da werden Bilder hochgeladen, die einem Stockfoto gleichen und dementsprechend auch nur auf äußerst geringes oder gar kein Interesse stoßen. Kein Wunder, denn dafür ist Instagram nicht gemacht.

Auf den anderen Plattformen verhält es sich ähnlich, denn den meisten fehlt es an Zeit und Willen, ihre Inhalte auf Social Media tatsächlich nach Maß zu produzieren.

Was folgt, ist eine Bedienung aller Netzwerke mit entweder dem gleichen oder ganz und gar unpassendem Content.

Planung ist gut, Spontanität ist besser

Die Social Media Manager werden mich jetzt bestimmt steinigen, doch ich glaube, dass gerade Selbstständige im Bereich Social Media nicht allzu viel planen sollten. Mal ganz davon abgesehen, dass dies für einen einzelnen schnell sehr aufwendig werden kann, führt es auch oft dazu, dass die eigenen Inhalte auf den Netzwerken zu glattgebügelt wirken.

Der größte Vorteil von Social Media ist meiner Meinung nach, dass man sich selbst authentisch präsentieren kann. Klar faken die meisten alles Mögliche, doch das weiß dann eben auch jeder. Wer es hingegen anders angeht, nahbar, authentisch und echt erscheint, dem wird aktiv gefolgt. Bei dem macht es dann auch Sinn, zu folgen.

Gerade Selbstständige haben im Bereich Social Media zudem oft Probleme, genügend Aufmerksamkeit oder Interesse zu erzeugen. Warum also generischen Unsinn posten? Davon gibt es doch schon genug.

Bei Twitter heißt es also, spontan eine Fernsehsendung zu kommentieren oder das aktuelle Geschehen. Bei Instagram sind Schnappschüsse von Vorteil, echte Bilder aus dem Alltag. Hört auf zu planen und aufwendig zu produzieren und nutzt das Social Media als das, was es ursprünglich sein sollte. Echte Einblicke ins Leben und hinter die Kulissen.

Ich persönlich bin großer Fan davon und kann den zu stark durchgeplanten Kanälen nichts abgewinnen. Warum sollte ich jemandem folgen, der offensichtlich nie ein echtes Bild veröffentlicht und zu keiner Zeit seine wahre Meinung kundgibt?

Nicht zu sehr auf das Business fixieren

Wer Schraubenzieher herstellt, will Schraubenzieher verkaufen, schon klar, doch wer in Social Media dann ständig nur über seine Schraubenzieher redet, wirkt so billig wie ein Vertreter an der Tür. Eure Follower sind aber in der Regel nicht doof und vor allem sind sie nicht auf Social Media, um eine Kaffeefahrt zu buchen.

Fixiert euch also nicht zu sehr und nicht zu krampfhaft auf euer Business. Überrascht vielmehr mit Einblicken hinter die Kulissen oder kreativen Ideen. Wenn ihr Schraubenzieher verkauft, könntet ihr diese an ungewöhnliche Orte mitnehmen und euch dann witzig damit fotografieren lassen. Beim Bäcker zum Beispiel oder eben überall dort, wo Schraubenzieher eigentlich gar nicht hingehören. Oder ihr zeigt Bilder aus der Fabrik, von der Herstellung, vom Prozess vor dem Produkt.

Wichtig ist nur, dass ihr es schafft, Inhalte zu erzeugen, denen andere Folgen möchten. Weil sie witzig, authentisch oder unterhaltsam sind. Klar ist in Social Media viel Werbung zu sehen und vieles extrem werblich, aber eben immer auch mehr als das. Erst begeistern, dann werben, lautet das Motto in meinen Augen.

Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten und Tipps für Instagram, Facebook und Co.

Social Media ist Freizeit und nicht 9to5

Wer in Social Media stattfinden möchte, sollte und kann das nicht allzu extrem nach Plan machen. Das liegt zum Großteil daran, dass jedes soziale Netzwerk seine eigenen Zeiten hat, in denen es übermäßig stark stattfindet.

Während Twitter oft als Diskussionsmedium für alles verwendet wird, von den Nachrichten bis hin zum Kinostart, ist Instagram als Bildplattform weit weniger durchgehend aktiv. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Zeitzonen existieren. Wer sich an deutsche Nutzer richtet, postet also anders als jemand, der internationale Kunden hat.

Social Media Agenturen messen und tracken ihre Posts dabei sehr genau, weshalb es immer wieder Empfehlungen bezüglich Zeiten und Tagen gibt. Diese habe ich grob für euch zusammengefasst.

Instagram: Der beste Tag auf Instagram ist der Mittwoch, wohingegen am Sonntag am wenigstens los ist. Allgemein ist mittags herum am meisten Aktivität zu verzeichnen, sodass Instagram Posts zwischen elf und zwei Uhr die wohl höchste Reichweite erhalten.

Facebook: Facebook ähnelt Instagram. Am meisten los ist vormittags und mittwochs, wobei am Wochenende weniger Aktivität zu verzeichnen ist. Die Top-Zeiten sind zwischen acht und zwölf und zwischen zwei und drei Uhr am Nachmittag.

Twitter: Bei Twitter geht es vor allem morgens gut ab, zwischen acht und zehn Uhr. Allerdings ist Twitter eine Ausnahme, da die Kurznachrichten immer mal zwischengeschoben werden, die Aktivität also über den ganzen Tag hinweg okay ist.

YouTube: Bei YouTube sprechen sich die meisten für eine Zeit zwischen eins und vier Uhr am Nachmittag aus. Der Anfang der Woche ist zudem am schlechtesten für Veröffentlichungen, während es zum Ende der Woche (Freitag und Samstag) viel Aktivität gibt.

Wichtig hierbei ist, dass die eigene Zielgruppe ganz andere Zeiten haben kann und Covid und Schneechaos gezeigt haben, wie schnell sich dies verändern kann. Also nur als Richtlinie nehmen und nichts als eisernes Gesetz.

Überhaupt solltet ihr nicht posten, weil es an der Zeit ist, sondern weil ihr etwas Passendes gefunden habt. Wer Social Media nur als 9to5 Job sieht, ist auf dem Holzweg.

Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten und Tipps für Instagram, Facebook und Co.

Wie ich selbst mit Social Media umgehe

Gar nicht, aber das hat einen einfache Grund. Es liegt vor allem daran, dass ich die Konten einiger Kunden verwalte und da schon all meine Kreativität verbrate. Da bleibt dann nicht viel über, um noch eigene Kanäle zu betreuen. Instagram und YouTube habe ich trotzdem, bin dort allerdings nur sporadisch und ohne Anspruch aktiv.

Selbstständige begehen übrigens oft den Fehler und glauben, überall stattfinden zu müssen. Doch wenn Instagram nicht zu euch passt, werdet ihr dort keinen Erfolg haben. Ebenso wenig, wenn ihr wie ich gar keine Zeit für Derartiges habt.

Auch leiden viele darunter, dass sie meinen, allen überall ihre Leistungen, Services und Produkte auf die Nase binden zu müssen. Doch das ist der falsche Weg. Seit sympathisch, offen und vermittelt Nähe. Nutzer werden sich von ganz allein über euch und eure Dienstleistungen informieren.

Oder anders gesagt: Wenn in der Stadt ein Typ steht und seine CDs verkaufen möchte, schüttelt ihr den Kopf und geht weiter. Wenn derselbe Typ nun aber eine unterhaltsame Show abzieht und mit viel Charme musiziert, werft ihr ihm ein Euro in den Kasten und entdeckt daneben die CD, die ihr dann auch noch einpackt. Und auf Instagram und YouTube folgt ihr ihm vermutlich ebenfalls, weil er euch so sehr begeistert hat.

Genau das solltet ihr auf Social Media übertragen. Entweder ihr könnt eine tolle Show abziehen oder eben nicht. Die muss nicht überall stattfinden. Sucht euch den Platz, wo das Publikum euch wertschätzt. Aber seid um Gottes willen nicht der Typ, der mit seinem Flyer am Straßenrand steht und die Leute nervt.

Welche Social Networks nutzt ihr wirklich aktiv für euer Business?

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6 Gedanken zu „Warum Selbstständige Social Media beherrschen sollten und Tipps für Instagram, Facebook und Co.“

  1. Hallo David,

    in einem Punkt bin ich ganz bei Dir. Authentizität ist wichtig.

    Spontanität und “fremde Inhalte” sehe ich völlig anders als Du. Wenn ich auf meinem Kanal zum Beispiel von Fussball schreibe, tue ich mir keinen Gefallen über die Wahlen in den USA zu schreiben.

    Letztlich bin ich außerhalb meines Fachgebietes nicht mit Fachwissen bestückt. Also sollte ich da lieber den Mund halten. Klar kann ich mal von etwas privatem schreiben oder abseits was erwähnen. Mache ich das zu oft, entfolgen mich die jenigen, die mich wegen dem Fussball kennengelernt haben.

    Ich persönlich schmeiße solche Accounts regelmäßig raus. Weil es meinen Feed mit Sachen füllt, die mich einfach so nicht interessieren. Wenn ich was über die USA Wahlen lesen will, folge ich einem Account der davon Ahnung hat. Im Fussball Twitter Account von XYZ will ich das nicht sehen.

    Aus diesem Grund wäre ich da sehr vorsichtig zu viel außerhalb meines Bereiches zu posten.

    Viele Grüße
    Ronny

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    • Sehe ich ähnlich, wobei es hier sicher auch sehr unterschiedliche Menschen gibt. Die einen lieben es, wenn jemand über alles mögliche auf seinem/ihren Social Media Profil schreibt, weil es so persönlicher wird.

      Ich bin aber auch eher genervt, wenn ich jemanden eigentlich wegen bestimmten Infos/News folge und dann ständig über irgendwas anderes lese.

      Hier gibt es aber wohl kein richtig oder falsch, denn man kann es nie allen recht machen.

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    • Fremde Inhalte habe ich so glaube nicht gesagt und ganz sicher nicht so gemeint. Es sollte schon im Rahmen bleiben und zu dir und der Plattform passen. Es geht nur darum, dass du auch spontan auf etwas reagierst und deine Posts nicht 08/15 durchplanst und automatisch veröffentlichen lässt. Es ist Social Media und keine Zombie-Plattform.

      Zum Thema »Mund halten« habe ich eine andere Meinung. Gerade wenn es um Wahlen geht, sollten sich mehr Menschen trauen, den Mund mal aufzumachen, um ihre Reichweite für Positives zu nutzen, statt immer nur den leichten Weg zu gehen und nichts zu sagen. Professionell gesprochen hast du aber natürlich recht – halt dich bloß aus allem Politischem und Religiösem raus. Persönlich würde ich aber gerne anecken und Follower verlieren, die wegen so etwas gehen, als nichts getan oder gesagt zu haben. Gerade was Wahlen, Tierschutz, rechtes Gedankengut, Homophobie und so weiter angeht. Da kann man ruhig für Einstehen und sein Maul aufmachen, auch wenn man dadurch bestimmte Zielgruppen vergrault. Man muss irgendwie auch eigene moralische Werte vertreten und nicht immer nur Kommerz und Erfolg sehen.

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  2. Ich hätte nicht gedacht, dass Mittwoch Nachmittags am meisten bei Instagram los ist.
    Vielen ist es zudem auch gar nicht bewusst, wie an Social Media richtig bewusst.
    Viele Selbstständige laden ausschließlich Werbung hoch, was zum einen interessant ist und um anderen auch keine Abos erreicht.
    Stattdessen sollte man interessante Themen mit Werbung verknüpfen.

    Gerade sowas wie Instagram und TikTok ist doch der neuste Schrei bei jungen Leuten.
    Geht man eher auf die ältere Generation ein, ist Facebook super

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    • Genau das meine ich. Wen interessieren die 08/15 Bilder irgendwelcher Unternehmen? Keinen! Social Media muss spannend und unterhaltend sein, ehrlich und authentisch und DANN wird es automatisch zur Werbung oder kann geschickt Werbung integrieren, ohne, dass diese das Hauptaugenmerk ist. Entweder du kannst das leisten oder du kannst es lassen. Kein Mensch braucht diese Zombie-Profile, die nur da sind, um irgendwie dabei zu sein.

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  3. Ich denke, dass es sehr hilfreich ist, einen gewissen Plan für seine Social-Media-Aktivitäten zu haben. Daher stimme ich dir in einigen Aspekten nicht so ganz zu. Einfach so drauflos und nach Lust und Laune funktioniert in der Regel nicht. Es gibt Beispiele, in denen das funktioniert, aber wesentlich mehr Fälle, wo es in die Hose geht.
    Damit meine ich nicht starre Regeln.

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