Im heutigen 8. und vorletzten Teil meiner Artikelserie über die Google Webmaster Tools möchte ich ein paar Tipps geben, wie man die Daten, die man reichlich bekommt, auch wirklich praktisch nutzen kann.
Dabei werde ich sowohl auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, als auch andere Beispiele zeigen.
[the_ad id=”18188″]Der praktische Nutzen
In den bisherigen Folgen habe ich die Funktionen der Google Webmaster Tools ausführlich vorgestellt.
Bei manchen Funktionen war sofort der praktische Nutzen erkennbar, wie z.B. bei der Anzeige von Malware-Problemen oder der Möglichkeit eine Sitemap anzulegen.
Andere Features sind dagegen zwar interessant, aber es erschließt sich einem nicht sofort, für was diese nun konkret nützlich sein sollen.
In Folgenden möchte ich deshalb ein paar Möglichkeiten vorstellen, wie man die Google Webmaster Tools Daten praktisch nutzen kann.
Denn bei aller Freunde über die Daten, wenn man diese nicht nutzt, hat man nicht viel von den Webmaster Tools.
Probleme finden und beseitigen
Die GWT bieten viele nützliche Features. Mit am wichtigsten sind aber sicher die Meldungen zu Problemen und Fehlern.
Denn auch wenn die Zugriffsdaten oder die Optimierungstipps Vorteile bringen können, so ist das Erkennen und die Beseitigung von schwerwiegenden Fehler deutlich wichtiger für das Bestehen der Website.
Ich nutze auf meinen Blogs das Plugin “Pretty Link Lite”, um damit z.B. Affiliate Links zu maskieren. Der Hauptvorteil ist für mich vor allem eine bessere Verwaltung meiner Affiliate-Links. Baue ich einen bestimmten Affiliate-Link in 50 Artikeln ein und ändert sich dieser dann oder will ich ein anderes Produkt bewerben, dann brauche ich mit diesem Plugin nur eine einzige Änderung vorzunehmen und nicht 50.
Allerdings kann es auch Probleme geben. So habe ich im Zuge des 13 Wochen Projektes meinen Blog auf Performance optimiert und dabei die Linkstruktur meiner maskierten Links umgestellt.
Dafür habe ich in der Datenbank die alten maskierten Links automatisch durch die neuen ersetzt. Also z.B. trending.de/partnerprogrammA-out durch trending.de/partnerprogrammA.
Allerdings wurde dadurch nicht alle Vorkommnisse der alten Links ersetzt, die nach der Änderung natürlich nicht mehr funktioniert haben.
Mit Hilfe der Crawling-Fehler-Anzeige habe ich nun seitdem die alten falschen Links aufgestöbert und durch die neuen ersetzt. Ohne diese Funktion in den Google Webmaster Tools würde ich alte fehlerhafte Links wohl (so schnell) nicht finden.
Aber die Google Webmaster Tools sind auch nicht immer zu 100% zuverlässig bzw. man sollte immer über Fehlermeldungen nachdenken. So hat das Tool ein “Gedächtnis” und wenn z.B. Seiten, die es vor einer Weile noch hab, nun nicht mehr vorhanden sind, schlägt es auch Alarm.
So geschehen bei hunderten Archiv-Seiten hinter der Startseite und den Kategorie-Archiven meines Blogs. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich die Ursache des Problems gefunden hatte.
Im Rahmen des neuen Layouts habe ich die Anzahl der Artikel pro Seite von 5 auf 8 erhöht. Als Ergebnis zeigen die Google Webmaster Tools nun hunderte 404 Fehler an, weil Archiv-Seiten nicht mehr gefunden werden. Das ist auch klar, denn haben sich früher meine rund 2.500 Artikel auf 500 Archiv-Seiten verteilt, gibt es aktuell nur noch 313 Archiv-Seiten.
Man muss also auch versuchen herauszufinden, ob ein angezeigter Fehler wirklich ein Fehler ist.
Intern ist das also nicht wirklich ein Fehler, nützlich ist die Infos dennoch, denn ein paar meiner Archiv-Seiten wurden von Außen verlinkt.
Generell sollte man, wenn es bestimmte Seiten nicht mehr gibt, Kontakt mit Websites aufnehmen, die darauf verlinken. Diese kann man dann bitten, den Link zu ändern.
Zudem sollte man seine 404 Seite etwas optimieren, was ich leider bisher immer wieder vor mir hergeschoben habe. Aber ich nehme es mir jetzt fest vor. 🙂
Keyword-Varianten
Unter “Optimierung > Keywords” findet man eine Auflistung der beliebtesten Content-Keywords. Soweit so gut.
Nützlich ist aber eher die Detailanzeige der einzelnen Keywords. Denn hier wird nicht nur angezeigt, auf welcher Unterseiten diese am häufigsten auftauchen, sondern man bekommt Varianten angezeigt.
Das kann recht nützlich sein, um für neue Artikel mal andere Varianten des Keywords zu verwenden. Ein kleine nette Funktion, die aber auch ihre Grenzen hat. Teilweise bestehen die Varianten nur aus angehängten Buchstaben.
Suchvolumen überwachen
Die eigenen Zugriffszahlen sind wichtig, lassen aber in der Regel keine Beurteilung darüber zu, wie das Suchvolumen sich insgesamt verändert hat.
So kann es sein, dass die Besucherzahlen auf einmal sinken und man sich Sorgen macht. Aber liegt es an einem Problem mit der Website oder ist man in den Rankings abgestürzt?
Oft gibt es einen anderen, viel einfacheren Grund dafür. Sinkt das allgemeine Suchvolumen eines Keywords, dann sinkt meist auch der eigene Traffic über das Keyword.
Ist das Suchvolumen dagegen stabil, muss man sich auf die Suche nach anderen Gründen machen. Sehr nützlich ist dabei, dass Google seit kurzem Benachrichtigungen versendet, wenn das Suchvolumen oder die Klickrate unnormal steigt und sinkt.
Der Suchanfragen-Verlauf ist aber noch aus einem anderen Grund recht interessant. Damit kann man ganz gut verfolgen, wie sich das Suchvolumen zu einem Brandnamen entwickelt. Das ist natürlich eher für große Firmen und Marken interessant, kann aber Aufschluss darüber geben, ob die Popularität sinkt oder steigt.
wertvolle Keywords und Problemfälle finden
Sehr praktisch ist der folgende Tipp.
Unter dem Punkt “Zugriffe > Suchanfragen” findet man eine Auflistung von Keywords, bei denen man Traffic von Google bekommt.
Hier bietet sich die Möglichkeit besonders wertvolle Keywords zu entdecken und diese weiter zu optimieren.
So kann man diese Liste nach der CTR (Klickrate) sortieren und sieht dann ganz oben die Keywords, auf die prozentual am häufigsten in den Suchergebnissen angeklickt werden.
Ganz rechts steht die durchschnittliche Position. Liegt diese unter der 1 Position, dann lohnt es sich oft, zu diesem Keyword weitere Inhalte zu veröffentlichen und/oder die bestehenden Artikel zu optimieren. Denn natürlich klicken auf die Position 1 anteilig noch mehr Internet-Nutzer den eigenen Link an.
Klick man auf so ein Keyword, so bekommt man oben das Suchvolumen und die Klickzahl zu sehen.
Scrollt man allerdings weiter runter, wird die Übersicht “Position in Suchergebnissen” angezeigt.
An dieser Stelle kann man dann sehen, auf welchen Positionen man für das Keyword am häufigsten ist.
Bei Keywords mit relativ viel Traffic stehen hier aber auch die CTR für verschiedene andere Positionen. Wenn sich zeigt, dass die CTR weiter vorn deutlich steigt, lohnt es sich dieses Keyword bzw. den betreffenden Artikel zu optimieren.
Steht man relativ weit vorn, aber die CTR ist sehr niedrig, kann das am Titel bzw. dem Beschreibungstext des Google-Snippets liegen, welches in den Suchergebnissen angezeigt wird. Hier kann es sich lohnen, den Titel und die Description zu überarbeiten, um so die CTR zu steigern.
Linkaufbau überwachen
Unter “Zugriffe > Links zu Ihre Website” bekommt man erstmal ein paar Backlinkquellen und die am häufigsten verlinkten eigenen Seiten angezeigt. Das ist noch nicht so spannend.
Klickt man allerdings auf “Mehr” bei “Wer erstellt die meisten Links?” dann bekommt man eine längere Liste angezeigt.
Und oben gibt es einen Button namens “Aktuelle Links herunterladen”.
Damit erhält man eine CSV-Datei mit allen Backlinks, die Google kennt samt dem Datum, an dem diese gefunden wurden.
Ob man diese Daten nun in einer Tabellenkalkulation auswertet (und z.B. ein Diagramm erstellt, was das zeitliche Linkwachstum anzeigt) oder ob man diese Daten in ein professionelles SEO-Tool importiert (hier ein Beispiel), die Backlinkdaten sind jedenfalls eine Goldgrube.
Fazit
Ich hoffe, die gezeigten Beispiele und Tipps zeigen ein paar nützliche Verwendungen für die Google Webmaster Tools.
Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten die Daten zu nutzen und jeder sollte damit selbst mal ein wenig herumspielen.
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Wirklich gute Serie zu den Webmaster Tools und das Fazit passt – sind viele Tipps dabei und die sind auch gescheit anwendbar. Vielen Dank.
Wieder mal sehr detailliert und gut geschrieben. Habe schon einige nützliche Tipps für meine Arbeit bekommen – Danke dafür. Bin schon gespannt, was es im nächsten und leider letzten Teil der Serie noch Neues über das GWT zu erfahren gibt.
Ich nutze das google-wemaster-tool auch. Bisher war es recht hilfreich. Jetzt habe ich mir mal Bing angesehen und werde die beiden mal vergleichen.
Inzwischen ist das Tool wirklich nützlich geworden, was vor eni paar Jahren noch anders aussah. Ich freu mich drüber, auch wenn ich Google nie so richtig verstehe bzw. deren Schritte nachvollziehen kann.
Vielen Dank für diese wieder sehr lesenswerte und interessante Artikelserie. Ich selber nutze seit geraumer Zeit die Webmaster Tools, konnte aber durch Deine Artikel noch einiges hinzulernen.
Die Statistik zur Linküberwachung finde ich sehr interessant. Es ist gut zu wissen, dass man nicht stets ein externes Tool anschmeißen muss.
Super Beitrag. Ich nutze das Webmastertools aber habe mich damit nie eingehender beschäftigt. Dank diesem Beitrag und den anderen weiß ich nun endlich auf was ich achten muss und wie ich es umsetzen muss und kann.
Werde das die nächsten Tage sofort umsetzen und hoffe das es weiter so viel tolle Beiträge gibt.
Sehr informativer Artikel mit guten und hilfreichen Tipps. Hier schaut man doch gerne vorbei.
Ich bin seit kurzem auf der Suche nach Tipps und Tricks wie man das Webmastertool richtig benutzt. Nun bin ich hier gelandet und muss sagen das ich begeistert bin, so enorm viele Informationen die auch noch schön gegliedert sind.
Vielen Dank für diese Serie 🙂
Nach langer Zeit habe ich mal wieder deine Seite besucht und es fliegt mir genau der Content ins Auge, wie ich unbekannt wirklich brauche. Auch für meine Projekte steht demnächst eine kleine auseinander Sitzung mit Google Analytics an, um das Potenzial des Tools voll entfalten zu können.
Mach weiter so! 🙂
Vielen Dank, für dieses echt total ausführliche Tutorial! Viele Blogger erwähnen die Sachen nur grob und nicht so genial detailiert wie du. Deine Berichte sind manchmal echt lang, aber der Content ist wirklich high quality, dafür vielen Dank!
Hat mir sehr geholfen der Artikel.
Echt schöner Artikel! Zwar mal wieder total Lang (wie einige vor mir schon erwähnt haben), aber ich denke genau das macht die Qualität deines Blogs aus;-)
Danke