5 Content Ideen um nicht als Thin Affiliate zu gelten

Der Gastautor Johannes ist Betreiber eines Portals mit Fernglas Testberichten auf www.fernglasagentur.de

Seit einiger Zeit ist es weithin in der Affiliate-Branche bekannt, dass Google keine Thin Affiliates mag. Die hauseigenen Quality Rater werden dazu angehalten, Thin Affiliates in den Suchergebnissen zu finden und als solche zu markieren.

Als Affiliate macht es also viel Sinn, sich zu überlegen, mit welchen Mitteln man es erreichen kann, als Affiliate mit Mehrwert zu gelten und keine Abstrafung durch den Suchmaschinenriesen zu riskieren. Dies ist auch dann ratsam, wenn das eigene Affiliate Projekt noch gut rankt und Umsätze bringt. Langfristig wird man nämlich Probleme bekommen.

Mit dem Panda Update hat Google seit August 2011 auch in der deutschen Affiliateszene bereits Angst und Schrecken verbreitet, und so mancher Publisher musste sich fragen, ob sein sein Content wirklich genug Mehrwert für Besucher bietet. Weitere Anpassungen des Suchalgorithmus von ähnlicher Schwere sind in Zukunft wahrscheinlich.

Wer gilt eigentlich als Thin Affiliate?

Als Thin Affiliate kann bezeichnet werden, wer keinen Mehrwert für den eigentlichen Besucher bietet, sondern nur für sich selbst. Thin Affiliates versuchen zum Beispiel mit einfachen Beschreibungen zu ranken und daraus entstehenden Besucher möglichst direkt auf einen Partnershop weiterzuleiten. Der Besucher hat so einen Klick mehr ohne zu verstehen warum und der Affiliate hat seine Provision verdient. Das ist Google ein Dorn im Auge, denn dann wäre der eigentliche Shop das bessere Suchergebnis und der Affiliate überflüssig.

Man sollte also etwas bieten, dass der Nutzer wirklich benötigt, bevor er kauft. Alternativ könnte man auch die Frage stellen “Wenn meine Seite bei Google nicht mehr gelistet wird – wer würde sich beschweren?”. Wenn die Antwort “niemand” ist, weil niemand die Seite vermisst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man keinen Mehrwert bietet.

Im Folgenden werden 5 Strategien vorgestellt, mit denen man sich gegen den Ruf, ein Thin Affiliate zu sein, erfolgreich zur Wehr setzen kann.

1. Produkte testen, vorstellen und bewerten

Statt einer langweiligen Produktbeschreibung kann man auch redaktionelle Berichte zu Produkten veröffentlichen. Viele Käufer möchten sich erstmal informieren und von den echten Erfahrungen anderer Nutzer lesen. Das finden sie auf den Shops nicht, denn die möchten ihre Produkte ja verkaufen und nicht kritisch betrachten.

Besonders bei Produkten, die vor dem Kauf intensiv recherchiert werden, sind Testberichte ein mächtiges Werkzeug für den Affiliate.

Bonuspunkte gibt es, wenn man zusätzliche Bilder oder gar Videos der Produkttests veröffentlicht. Dies erhöht auch die Konversion, denn der potentielle Käufer kann sich so ein noch besseres Bild vom Produkt machen.

Wichtig ist vor allem, dass man nicht nur Positives schreibt, sondern auch die Nachteile eines Produktes erwähnt. Nur so kann man beim Nutzer Vertrauen erzeugen.

Wenn die Produkte nicht zu teuer sind, hat man als verlässlicher Affiliate auch gute Chancen, auf Anfrage beim Hersteller oder Shop ein Testgerät zur Verfügung gestellt zu bekommen.

2. Nutzerbewertungen sammeln und veröffentlichen

Neben der eigenen, redaktionellen Bewertung eines Produktes, kann man zusätzlich auch Bewertungen der Nutzer sammeln. Für WordPress gibt es eine Reihe von Plugins, die kostenlos genutzt werden können.

Die Bewertungen erzeugen noch mehr Vertrauen beim Nutzer, da er sich nun ein noch besseres Bild machen kann, was andere über das Produkt denken.

Zusätzlich wirken sich die Bewertungen positiv auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen aus: Die Nutzer verwenden in ihren Bewertungen oft Keywords, auf die man selbst nicht unbedingt gekommen wäre und die Seite wird dann auch für diese gefunden. Wer beispielsweise “Ferngläser” testet, bemerkt vielleicht nicht, dass gerade im süddeutschen Raum die Bezeichnung “Feldstecher” geläufiger ist und auch häufig gesucht wird.

Nutzererfahrungen sind auch eine sehr elegante Strategie, um Traffic über Vertipper-Keywords zu bekommen. Rechtschreibfehler und Vertipper im eigenen Testbericht sind natürlich tabu, aber in Nutzerbewertungen sind Tippfehler legitim und auch die Suchenden bei Google vertippen sich öfter mal. Das kann man als Affiliate geschickt zu seinem Vorteil nutzen.

3. Vergleiche, die über reine Preisvergleiche hinausgehen

Seit Jahren gehören Preisvergleiche zu den beliebtesten Modellen für Affiliates. Große Brands sind in in diesem Bereich führend und machen aufgrund der Beliebtheit bei den Nutzern ein gutes Geschäft. Auch Google selbst ist mit der hauseigenen Produktsuche auf dem Weg, einen Preisvergleich zu etablieren.

Ein Affiliate kann auch über einen Vergleich Mehrwert schaffen, aber dabei sollte er weit über einen reinen Preisvergleich hinausgehen. In fast jeder Nische gibt es neben dem Preis noch andere Aspekte, die beim Kauf sehr wichtig sind. Diese sollte man in einer Vergleichstabelle übersichtlich darstellen und für den Nutzer sortierbar machen.

Beim einem Fotobuch ist beispielsweise der Preis z.B. oft gar nicht ausschlaggebend für den Kauf. Wichtig ist dort vor allem, wie lange das Fotobuch braucht, bis es zuhause im Briefkasten liegt. Also muss der Affiliate für jeden Anbieter darstellen, wie lange die Produktionszeit ist und wie lange der Versand dauert und eventuelle Express-Optionen ausweisen.

Auch die Art und Bedienungsfreundlichkeit der Software zum Erstellen eines Fotobuchs ist für die meisten Nutzer von großer Bedeutung. Hier hat der Affiliate jede Menge Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzugrenzen.

4. Anleitungen und Problemlösungen

Wenn man selbst ein Problem mit einem Produkt hat, dann stehen die Chancen gut, dass auch andere das Problem haben. Gerade bei Technikprodukten gibt es immer mal wieder Probleme, die von den Nutzern auch gegoogelt werden. Wenn man nun das Problem löst und die Lösung schön anschaulich mit Screenshots oder sogar Screencasts beschreibt, dann werden die Besucher es einem danken.

Man findet so in der Regel keine neuen Kunden, da diese das Produkt ja bereits besitzen müssen, aber man generiert viele Qualitätssignale für Google in Form von Kommentaren, Likes oder auch Links aus anderen Blogs oder Foren, in denen die Problemlösung referenziert wird, da man selbst einen Mehrwert geschaffen hat.

Bei Problemlösungen macht es sich bezahlt der Erste zu sein, denn fast alle werden denjenigen verlinken, der als erstes eine Lösung veröffentlicht hat.

5. Praxistipps für Probleme, die man mit den Produkten lösen kann

Der abschließende Tipp erfordert, dass man als Affiliate auch mal um die Ecke gucken kann. Hier steht nämlich nicht das Produkt selbst im Vordergrund, sondern eine übergeordnete Fragestellung oder ein Problem, für das sich das Produkt als Lösung anbietet.

Man kann beispielsweise einen Artikel darüber schreiben, wie man als Selbständiger seine Zeit besser planen kann und produktiver wird. Die Fragestellung ist dann “wie werde ich produktiver” und in der Antwort kann unter anderem auch ein Buch mittels Amazon-Partnerprogramm verlinkt werden oder ein Produktivitätstool mit einem Partnerprogramm für Premium-Mitgliedschaften.

Inhalte, die sich nicht primär auf das Produkt beziehen sondern auf die übergeordnete Problemstellung, die ein potentieller Kunde hat, sind einer der effektivsten Hebel, um Mehrwert für das eigene Affiliateprojekt zu schaffen.

Peer Wandiger

8 Gedanken zu „5 Content Ideen um nicht als Thin Affiliate zu gelten“

  1. Hallo Peer, hallo Johannes,

    sehr guter Artikel, der viele Tipps bietet. Denn auch ich habe “Angst” in den “Thin Affiliate” Bereich zu rücken bzw. frage mich, wie man da gar nicht erst “reinrutscht”. Da kommt dieser Artikel gerade recht!

    Viele gute Hinweise, die ich mir merken werde!

    Danke!

    Beste Grüße
    Gordon

  2. Hallo Gordon, danke für das Lob. Ich denke, dass das ganze für Affiliates noch deutlich gefährlicher in Zukunft wird. Man konnte vor einiger Zeit noch sehr ordentliches Geld als Thin Affiliate verdienen (zB Seiten extra auf Vertipper optimieren) – da ist Google aber sehr stark hinterher und wenn ich mich nicht täusche, ist Panda nur ein ganz kleiner Anfang.

  3. Hallo,

    das hat durchaus auch seinen Sinn. Eine Website oder einen
    Blog ins Internet zu stellen, der einen Mehrwert bietet,
    macht viel mehr Spass und ist effektiver. Ich finde gut,
    dass google den guten Content belohnt. Wir alle haben uns
    schon einmal über diese Seiten geärgert, die einfach unpassend
    sind oder keinen Sinn machen.

    freundliche Grüße
    Josef

  4. Hallo Johannes,

    sehr interessanter Beitrag. Ich habe bisher noch gar nicht daran gedacht, dass ich eventuell von Google als “Thin Affiliate” abgestuft werden könnte. Gut dass ich gerade noch rechtzeitig diesen Artikel mit den vielen wervollen Tipps und Hinweisen gelesen habe.

    Vielen Dank nochmals dafür.
    Viele Grüße
    Tom

  5. Hallo Johannes,
    der Artikel bietet viele gute Anregungen.
    Zu den Nutzerbewertungen möchte ich aber anmerken, dass man damit auch etwas vorsichtig sein sollte, denn sie stehen im Moment wieder sehr in der Kritik, da es sehr viele Fake-Bewertungen gibt. Ganz krass spielt sich das vor allem bei den Hotelbewertungs-Portalen ab. Aber nicht nur da denke ich. Es ist nicht auszuschliessen, dass es in absehbarer Zeit gerade bei Nutzerbewertungen Abstriche in den Rankings geben wird.

  6. Ist zwar eine nette Frage fürs Internetmarketing und Affiliatemarketing “Wenn meine Seite bei Google nicht mehr gelistet wird – wer würde sich beschweren?”
    Leider kannst du danach das www dicht machen und 300000 Leute bei Google fallen in eine tiefe Sinnkrise.

    “Was würden Sie tun, wenn alle Suchmaschinen dieser Welt morgen Konkurs anbieten?” Finden ich irgendwie netter die Frage.

    Ansonsten ist es für Produktbewertungen ganz nützlich sich mal die Vinetester auf amazon anzusehen. Die machen das teilweise sehr cool.

    4+5 sind klar
    Zu 2: Kann mal jmd so`n paar Vergleichsplugins posten?
    Zu 3: Wusste gar nicht dass Preisvergleiche ein Lieblingfeld von Affiliates sind

    Danke

  7. Hallo Johannes,

    viele interessante Tipps in deinem Beitrag. Als Affiliater bist du immer ein wenig zwischen verschieden Stühlen. Man muss sich halt einfach richtig durchschlängeln.
    Aber deine 5 Strategien finde ich super.

    Mit freundlichen Grüßen

    Armin

  8. Gute Artikel! Ich denke in der heutigen Zeit wo guter Content immer wichtiger wird ist es SEHR wichtig Google und den Lesern soviel hochqualitativen Content für möglich zu geben! Produkte welche ich Bewerbe bestücke ich in der Regel mit 1000 Wörter langen Texten die viel Wissen vermitteln! Damit fahre ich auch ganz gut soweit! 😉

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