Immer wieder bekommt man Rekordzahlen um die Ohren gehauen, wie viele Millionen neue Nutzer Facebook gerade mal wieder bekommen hat und das Google+ weiter wächst.
Doch wie viele der deutschen Internet-Nutzer sind wirklich in Social Networks aktiv und wie unterscheiden sich die wichtigen Netzwerke diesbezüglich?
In diesem Artikel gibt es ein Informationen zur Frage “Wer nutzt eigentlich die Social Networks?”
Zusätzlich gibt es Tipps, in welchem Social Network man als Unternehmen aktiv werden sollte und ich stelle ein interessantes Online-Tool vor.
Altersgruppen in Social Networks
Eine demografische Kennzahl ist das Alter der Nutzer. Hier unterscheiden sich die führenden Social Networks teilweise erheblich voneinander.
Dabei fällt auf, dass es doch recht große Unterschiede gibt. Allerdings wird ebenso klar, dass die Social Networks keine Domäne der Jugend mehr sind. Mittlerweile ist ein großer Teil der Bevölkerung in Social Networks aktiv.
Das bestätigen auch die aktuellen Zahlen seitens Facebook, die erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurden.
Demnach sind mehr als 25 Millionen Deutsche mindestens einmal im Monat auf Facebook. Immerhin 19 Millionen davon sind täglich dort aktiv. Das sind schon recht beeindruckende Zahlen.
Etwas überraschend ist für mich das hohe Durchschnittsalter auf Twitter, während es mich bei Xing und LinkedIn nicht sonderlich überrascht.
Frauen und Männer
Eine interessante Infografik widmet sich den Frauen und Männern in den verschiedenen Social Networks.
Auch wenn diese Infografik speziell den US-Markt betrifft, so zeichnen sich hier doch Trends ab, die auch für Deutschland interessant sein dürften.
So wird daraus deutlich, dass Frauen stärker auf Facebook und vor allem Pinterest anzutreffen sind, während Männer etwas stärker auf Twitter setzen. Letzteres schwankt aber je nach Statistik und scheint insgesamt recht ausgeglichen.
Lediglich bei LinkedIn liegen die Männer leicht vor, was man wahrscheinlich auch auf Xing übertragen kann.
Hier zeigen sich also durchaus Unterschiede, die man beachten sollte, wenn man seine Zielgruppe erreichen will.
Als Fazit kann man allerdings festhalten, dass Frauen aktiver in Social Networks sind.
Wie unterscheiden sich die Social Networks?
Wie eben schon geschrieben, gibt es zum einen Unterschiede bei der Geschlechter-Verteilung.
Während Frauen auf Facebook und Pinterest in der Überzahl sind, findet man die Männer eher bei Twitter und LinkedIn.
Auch bei der Altersstruktur unterscheiden sich die Netzwerke. So sind die Nutzer der Business-Netzwerke LinkedIn und Xing mit durchschnittlich 46 bzw. 44 Jahren deutlich älter als die Nutzer von Twitter (41) und Facebook (39).
Neuere Netzwerke, wie etwa Pinterest oder auch Tumbler, haben eine noch jüngere Zielgruppe.
Zudem ist die Nutzungsart der verschiedenen Social Networks laut einer BITKOM-Studie recht unterschiedlich.
Demnach wird Facebook und Google überwiegend privat genutzt (74 bzw. 78 %). Twitter dagegen ist mit 64% privater Nutzung schon deutlich häufiger beruflich im Einsatz. 8% der Umfrageteilnehmern nutzen Twitter sogar überwiegend beruflich.
Xing und LinkedIn bieten ein völlig anderes Bild. Hier dominiert wenig überraschend die berufliche Nutzung.
Diese unterschiedliche Nutzung sorgt natürlich auch für unterschiedliche Reaktion auf Werbung bzw. geschäftliche Infos.
Nutzung in Deutschland
Die Nutzung von Social Networks in Deutschland ist ebenfalls recht interessant. So gibt es teilweise deutliche Unterschiede in der Social Network Nutzung in den verschiedenen Bundesländern:
74% der befragten Bundesbürger in der BITKOM-Studie sind bei einem sozialen Netzwerk angemeldet und 66% nutzen es regelmäßig.
Dabei ist nicht überraschend, dass die 14-29 jährigen mit 92% fast komplett vertreten sind (eine weitere Steigerung), während der Anteil mit dem Alter abnimmt.
Und auch in Deutschland sind Frauen deutlich aktiver in den Social Networks und stellen die Mehrheit (78% Frauen gegen 70% Männer).
In welchen Social Networks finde ich meine Kunden?
Das ist eine gute Frage und diese sollte man auch wirklich zu beantworten versuchen, bevor man mit Marketing-Maßnahmen beginnt.
Natürlich ist durch die mittlerweile sehr starke Nutzung von Social Networks fast jede Zielgruppe in den diversen Social Networks, vor allem Facebook, vertreten. Allerdings gibt es doch Unterschiede und deshalb ist es wichtig, dass man die eigene Zielgruppe im Social Web findet.
Dafür gibt es einige Möglichkeiten. So kann man z.B. die Werbefunktion von Facebook nutzen, um nach demografischen Kennzahlen zu filtern und so festzustellen, wie stark die eigene Zielgruppe dort vertreten ist.
Aber natürlich bietet es sich auch an, die verschiedenen Netzwerke zu testen und auf Grund der Resultate Schwerpunkte zu setzen.
Auf pewinternet.org gibt es Tipps, welches Social Network sich für welche Zielgruppe besonders eignet. Diese Übersicht ist allerdings auf den US-Markt gemünzt, so dass man hier sicher ein wenig differenzieren muss.
Durch die oben aufgelisteten Unterschiede bei Alter, Geschlecht und Nutzungsart kann man allerdings schon recht gut abschätzen, welches Netzwerk sich wahrscheinlich am besten für die eigenen Marketing-Zwecke eignet.
Wer es genauer wissen will, sollte sich die Website socialmediaplanner.de anschauen.
Das schöne an diesem Tool ist, dass man nach Altersgruppen, Geschlecht und Themen filtern kann und es hier nicht nur die großen Social Networks gibt, sondern auch viele größere “soziale” Online-Publikationen.
Mit diesem Tool kann man nicht nur seinen Social Media Auftritt planen, sondern auch Tipps für Werbeschaltungen und Kooperationen bekommen.
Zu jeder Social Media Plattform gibt es zusätzlich noch Angaben zu Hauptthema, Altersstruktur, Geschlechterverteilung und Reichweite.
Interessant ist auch der Aktivitätsindex. Dieser zeigt, wie aktiv/engagiert die Nutzer dort sind.
Fazit
Auch wenn die Nutzerbasis der Social Networks immer weiter steigt und z.B. auf Facebook fast alle Zielgruppen zu finden sind, gibt es dennoch mehr oder weniger große Unterschiede bei den dort anzutreffenden Nutzern.
Diese Unterschiede sollte man beachten, wenn man seine Social Media Strategie plant, um nicht die eigenen Zielgruppen zu verfehlen.
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Sehr interessant ist auch die Verbreitung der einzelnen Netzwerke. So ist Twitter z.B. in Dänemark kaum ein Thema, hier eher mässig und wie auch beschrieben, eher von den 30plus genutzt, während im Justin Bieber-Land jeder 12jährige tweets raushaut.
Hallo Peer,
danke für den Artikel.
Derartige Analysen und Statistiken finde ich immer sehr interessant. So kann man (besonders bei Nischen) sehen, welche sozialen Netzwerke am Geeignetsten wären.
Das Problem ist nur immer, dass jeder Sozial Media Kanal auch gepflegt werden muss. Twitter und Facebook kann man mittlerweile sehr einfach miteinander verbinden, aber die Andern (es gibt Ausnahmen) müssen meist manuell gepflegt werden.
Kennst du ein Tool, mit dem man alle Sozialen Netzwerke in einer Maske verwalten kann? Für große Unternehmen muss es soetwas doch geben.
Weißt du, ob sich der socialmediaplanner.de nur auf Deutschland bezieht?
Viele Grüße, Julian
Hallo Peer,
sehr interessanter Artikel. Ich muss ja zugeben, bei meinen Social Media Planungen habe ich nie Altersgruppe, oder Geschlecht mit eingerechnet. Was ich durch all die Informationen die ich durch den Artikel hier jetzt sicherlicht in zukunft machen werde, so lässt sich die Zielgruppe besser definieren. 🙂
Danke.
Gruß,
Tim
Besser als alle Statistiken der Welt funktioniert dieser “Trick” zum Aufspüren der Zielgruppe. Einfach bei den verschiedenen sozialen Netzwerken anmelden und schauen, ob es Inhalte oder wenigstens Fragen zum jeweiligen Themengebiet gibt.
Auf diese Weise kann man ganz schnell feststellen, ob es Interessen und damit Anknüpfpunkte für eigene Inhalte gibt.
Übrigens – bei den früher so beliebten Foren war das viel einfacher… Da war es schon fast von der URL her klar, warum sich die Leute dort versammeln würden.
Um den Blog-Umsatz zu steigern, ist es sicherlich wichtig, auch bei Facebook viele Fans zu haben. Kleine- u. mittelständische Unternehmen, welche ich Web Werbung starten möchten, handhaben solche Fakten als ausschlaggebende Indikatoren, um zu messen, wie stark ein Blog nun wirklich ist.
Man sollte nie vergessen:
Nicht jeder ist wie “wir”. 🙂
Es gibt immer noch genügend Leute, welche nicht wissen was ein Trackback ist, auch jahrelange aktive Blogger. Erst die Masse an sich…
Wie viele % können mit dem Thema SEO im deutschsprachigem Raum etwas anfangen? 2-3%? 🙂
Wenn überhaupt…
Also wenn es einem teilweise schon auch um die Monetarisierung geht, sind beispielsweise folgende Faktoren einfach ausschlaggebend:
hoher Seitwert = valider Quellcode unter anderem, auch wenn die Validät nicht sooo wichtig ist
hoher Page Rank, viele Twitter Follower, FB-Fans usw. 🙂
“74% der befragten Bundesbürger in der BITKOM-Studie sind bei einem sozialen Netzwerk angemeldet und 66% nutzen es regelmäßig.”
Regelmäßig ist ein super toller schwammiger Begriff. Jeden ersten Sonntag im Monat ist auch regelmäßig.
“Dabei ist nicht überraschend, dass die 14-29 jährigen mit 92% fast komplett vertreten sind (eine weitere Steigerung), während der Anteil mit dem Alter abnimmt.”
Die Frage ist, ob die das so reichlich nutzen, weil sie damit “groß geworden” sind oder weil sie viel Freizeit haben. Da würde mich eher interessieren, ob die Lust/Zeit mit zunehmenden Alter nicht eher abnimmt. Die Frage ist auch, ob sie die nächsten Generationen für so etwas interessieren. Es könnte auch sein, daß soziale Netzwerke dann als altmodischer Kram, den nur spiessige Eltern benutzen, angesehen wird.
Ich stehen solchen Analysen immer etwas skeptisch gegenüber, denn es mag vielleicht sein das die befragten Personen nicht zu seinem Unternehmen passen, doch im Endeffekt ist es ja nur eine Hochrechnung. Ich gehe lieber den Weg jedes Netzwerk einfach mal auszuprobieren um zu sehen ob es passt oder nicht. Es erfordert zwar Anfangs arbeit, doch dafür hat man aussagekräftige Daten.
Wir selber nutzen Facebook, Twitter und Pinterest und haben durch unser Engagement keine Umsatzsteigerungen feststellen können. Ursache hierfür ist das Fehlen unserer Zielgruppe auf solchen “Social Media”-Plattformen. Auch fehlt die Interaktion, die man sonst in den Foren zu “Urzeiten des Internet” noch hatte. Relevantes Forum, relevante Frage – relevante Antwort. Vielleicht kommt das ja irgendwann wieder in Mode…
Interessante Zusammenfassung verschiedener Statistiken. Die Verteilung der Geschlechter ist in den einschlägigen Social Networks nahezu gleich mit einer sehr interessanten Ausnahmen: Pinterest. Pinterest ist anscheinend besonders beim weiblichen Geschlecht beliebt? Sind Frauen eher visuelle Menschen und ist Pinterest als Bildernetzwerk daher für Frauen besonders attraktiv?