Inhaltsverzeichnis automatisch im WordPress-Blog ausgeben + Plugin-Tipps

Inhaltsverzeichnis automatisch im WordPress-Blog ausgeben + Plugin-TippsWer nicht nur News veröffentlicht, sondern ausführliche und tiefgehende Artikel schreibt, steht oft vor dem Problem, dass die Leser von der schieren Menge des Textes etwas überfordert werden. Eine Lösung dafür kann ein Inhaltsverzeichnis für die einzelnen Artikel sein, wie man es z.B. von der Wikipedia kennt.

Im Folgenden stelle ich zwei Plugins für WordPress vor, mit denen man ein Inhaltsverzeichnis in einem Artikel automatisch ausgeben kann.

Zudem gehe ich auf die Vor- und Nachteile dieser Lösung ein und schildere meine eigenen Erfahrungen damit.

Inhaltsverzeichnis im Artikel manuell ausgeben

An sich kann man in den eigenen Blog-Artikeln sehr einfach ein Inhaltsverzeichnis ausgeben. Einfach am Anfang des Artikels manuell interne Links einfügen und als Inhaltsverzeichnis strukturieren.

Das ist mit den sogenannten Sprungmarken möglich, die man in HTML nach dem Format <a name="Sprungmarke1"></a> definieren kann und an die jeweilige Stelle im Artikel setzt, wo ein neuer Abschnitt beginnt.

Besser ist es jedoch, wenn man stattdessen das id-Attribut nutzt, das man dann z.B. in eine Überschrift einbauen kann:
<h2 id="Sprungmarke1">Überschrift</h2>

Nun muss man nur noch im Inhaltsverzeichnis diese Sprungmarken verlinken, was nach dem Schema geschieht:
<a href="#Sprungmarke1">zu XY</a>

Es ist also recht einfach ein eigenes Inhaltsverzeichnis zu erstellen.

Doch will man das bei jedem Aritkel von Hand machen? Und bei späteren Änderungen des Artikels muss man ggf. auch das Inhaltsverzeichnis ändern.

“Easy Table of Contents” – WordPress Plugin

Eine bessere und bequemere Lösung stellt das Plugin Easy Table of Contents dar. Dieses ermöglicht die automatische Ausgabe von Inhaltsverzeichnissen für jeden Artikel. Dafür werden die H1 bis H6 Überschriften im Artikel ausgewertet, was natürlich Sinn macht, denn genau diese strukturieren den Text.

Alternativ zur automatischen Ausgabe kann man das Inhaltsverzeichnis auch manuell per Shortcode in die Artikel dort einfügen, wo man es haben möchte. Das Plugin sorgt für ansprechende Ergebnisse, wie ich finde.

Einstellungen

Das Plugin ermöglicht viele Einstellungen, um die Ausgabe des Inhaltsverzeichnisses anzupassen. Hier ein Ausschnitt der umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten:

Inhaltsverzeichnis automatisch in WordPress ausgeben

So kann man z.B. festlegen, welche der H-Überschriften für das Inhaltsverzeichnis ausgewertet werden sollen, wo es platziert werden soll und einiges mehr. Ebenso kann man das Layout (Farben, Schrift, Breite…) ändern und auch Überschriften mit bestimmten Begriffen ausblenden. Ebenso ist es möglich festzulegen, in welchen Content-Typen (Posts, Pages … ) Inhaltsverzeichnisse automatisch ausgegeben werden sollen.

Alles in allem bringt das Plugin sehr viele Anpassungsmöglichkeiten mit.

Das Ergebnis sieht in meinem Mikrofon und Podcast Blog so aus:

Inhaltsverzeichnis automatisch in WordPress ausgeben

Vor- und Nachteile

Zu den Vorteilen des Plugins gehört es sicher, dass es sehr einfach zu nutzen ist. Die Standard-Einstellungen sind schon gut und nur wenige Anpassungen notwendig.

Der automatische Einbau ist sinnvoll, man kann aber auch Einfluss nehmen. So kann man z.B. festlegen, wie viele H-Überschriften mindestens im Artikel vorhanden sein müssen, damit überhaupt ein Inhaltsverzeichnis ausgegeben wird. Bei kurzen Newsartikeln ist das nämlich nicht notwendig.

Ebenso finde ich gut, dass man bestimmte Überschriften entfernen oder auch umbenennen kann, was ich z.B. in diesem Artikel mit der letzten Überschrift gemacht habe. Und man kann das Inhaltsverzeichnis in einzelnen Artikeln auf Wunsch auch deaktivieren.

Positiv kann sich zudem auswirken, dass solche internen Links teilweise in den Google Suchergebnissen im Snippet auftauchen, was dort mehr Aufmerksamkeit bringt.

Perfekt ist das Plugin noch nicht. So wäre eine Mindestwortzahl schön, ab der das Inhaltsverzeichnis erst ausgegeben wird. Bei mir ist zudem ein Problem mit meinem mitscrollenden Hauptmenü aufgetreten. Die angesprungene Zwischenüberschrift lag erstmal unter dem Menü, was natürlich nicht optimal ist. Ich musste mit CSS dafür sorgen, dass das nicht mehr der Fall ist.

Nicht zuletzt macht mir etwas Sorgen, dass das letzte Update des Plugins vor rund 10 Monaten erschienen ist. Der Autor ist zwar immer noch im Support-Forum aktiv, aber gut ist so eine lange Update-Pause sicher nicht.

“Table of Contents Plus” – WordPress Plugin

Eine andere Alternative ist das Plugin Table of Contents Plus. Es bietet eine sehr ähnliche Funktion, unterscheidet sich aber in Details. So gibt es hier z.B. mehrere Layout-Vorlagen.

Inhaltsverzeichnis automatisch in WordPress ausgeben

Doch perfekt ist auch dieses Inhaltsverzeichnis-Plugin nicht. Ein paar weitere Anassungen in den Einstellungen wären schön. So würde ich gern auch mal eine Zwischenüberschrift im Inhaltsverzeichnis kürzen, wenn diese zu lang ist.

Ebenso gibt es noch keine Option direkt im Editor, mit der man bei automatischer Aktivierung des Plugins das Inhaltsverzeichnis in einzelnen Artikeln deaktivieren kann. Stattdessen muss man den Shortcode [no_toc] einfügen, damit das Inhaltsverzeichnis in dem Artikel nicht angezeigt wird.

Fazit

Alles in allem ist das Plugin “Easy Table of Contents” ein gute Lösung, um Inhaltsverzeichnisse für lange Artikel automatisch anzeigen zu lassen. Aber auch das Plugin “Table of Contents Plus” ist einen Blick wert.

Ich werde es weiter testen, da ich mir z.B. vorstellen könnte, dass es die Bounce Rate senken hilft. Vielleicht werde ich es dann auch hier im Blog einbauen.

Habt ihr Erfahrungen mit einem Inhaltsverzeichnisn in Blog-Artikeln gemacht? Nutzt ihr dafür ein Plugin oder macht ihr das manuell?

Peer Wandiger

23 Gedanken zu „Inhaltsverzeichnis automatisch im WordPress-Blog ausgeben + Plugin-Tipps“

  1. Hallo Peer

    Ein gutes Thema, aber leider auch keine Antwort, ob wie und wann ein Inhaltsverzeichnis wirklich spürbar der Homepage gut tut.
    Toll ist, dass die Links manchmal in den Serps stehen. Das habe ich erlebt bei einer kleinen Seite.

    Bei einer größeren Nischenseite war das Plugin 3 Jahre aktiv und dann gab es nach einem Corupdate von WP Probleme damit und ich habe es dann ersatzlos gestrichen. Die Umsätze und Rankings wurden aber nicht schlechter.

    Ich selbst scanne offenbar lieber den Text auf die Schnelle durch scrollen und weniger durch das Lesen eines Inhaltsverzeichnisses.

    Sinn macht für mich ein Inhaltsverzeichnis-Plugin bei einem FAQ oder Lexikon Artikel der 30 Ein-bis Zwei Wort Überschriften hat, die alfabetisch sortiert sind.

    Ansonsten gilt: Der Teaser muss mir sagen, um was es in dem Artikel geht.

    Sinnvoll fände ich, wenn das Inhaltsverzeichnis unter der Menueleiste als eigene stehende Leiste angebracht wäre (nur bei Bedarf aufgeklappt)

    Wenn ich nur max 3 Wort-Überschriften hätte, dann würde es durch aus sinnvoll sein. Bei längeren Überschriften nerven mich die Inhaltsverzeichnisse nur. Die Inhaltsverzeichnisse können eben auch abschrecken, nach dem Motto: “Der kommt einfach nicht auf den Punkt” Das Inhaltsverzeichnis sagt mir vorher, dass ich ganz viel Lesen muss, das haue ich doch gleich lieber ab.

    Ich denke, klassische Rubriken wie: Nike Schuhe > Herren > Herren Tennis > Herren Tennis Rot
    kann ein Inhaltsverzeichnis sinnvoll sein.
    ABER zu meist rankt eine Seite nur für ein oder zwei dieser Longtails ganz oben. Ich denke die Nutzer scrollen bei attraktiven Bildern lieber bis der rote Schuh kommt, als sich die 20 Farbvarianten durchzulesen.

    Bei der guten Textbeiträgen wie auf SIN freue ich mich schon auf die nächste Überschrift, wenn ich die Überschriften vorher lese, dann ist die Spannung weg und denke: “das weiss ich doch eh schon alles” stimmt zwar nicht, weil es aufs Detail ankommt, aber ein Grundempfinden ist erstmal Langeweile.

    Bei wissenschaftlichen Artikeln ist alles anders. Aber ob die so richtig Umsatz bringen?

    Bei normalen Wensites glaube ich, macht ein Inhaltsverzeichnis Sinn, wenn man sich mit den Überschrifte so richtig Mühe gibt (Extrem knapp und extrem attraktiv und doch seriös). Im Text sollen die Überschriften aber mehr Infos haben.Das macht alles Arbeit und die Frage ist, ob sich das lohnt.

    Nein, ich kann leider nicht sagen, ob ich ein Inhaltsverzeichnis eher gut oder eher schlecht bewerten soll, aber vielleicht bringt ein anderer Kommetar mehr Licht ins Dunkel.

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    • Toller Beitrag! Ich nutze bisher die händische Variante.

      Die meisten meiner Beiträge haben kein Inhaltsverzeichnis. Wenn ich aber zum Beispiel mehrere Bücher vorstelle, dann binde ich es manuell ein. Die Entscheidung für ein Verzeichnis fakt immer dann, wenn ich mir selber eines wünschen würde.

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  2. Ich schreibe meine Artikel überwiegend in AsciiDoc , da ich einen static site generator nutze. Dort ist es auch sehr einfach Inhaltsverzeichnisse zu erstellen.

    Ich sehe zwei Vorteile:
    * Bei einem Artikel hatte ich mal einen SEO Schub, zwei Tage nachdem ich das Inhaltsverzeichnis eingebunden hatte. Kann natürlich Zufall sein
    * Und Anker bei Überschriften würde ich immer setzen, da dann auch Google direkt einen Einsprunglink anzeigen kann

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  3. Hallo Peer,
    ich hatte Easy table of content auf meinem Blog. Jedoch gab es Schwierigkeiten in einzelnen Beiträgen das Inhaltsverzeichnis auszuschalten. Darüber hinaus habe ich keine Option für die Größenanpassung bei der mobilen Ansicht gefunden. Dadurch gab es einen unschönen Spalt neben der Inhaltsangabe auf dem Handy. In diesen Spalt hat sich dann der Text gequetscht. Nicht schön.

    Dann hab ich es wieder deaktiviert. Schade eigentlich.

    lg

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    • Ja, das kann natürlich von Theme zu Theme unterschiedlich aussehen. Bei mir hat das Inhaltsverzeichnis meiner Mikrofon-Website auf dem Handy die komplette Breite, was gut funktioniert.

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  4. Wenn man aussagekräftige Zwischenüberschriften hat, kann ein Inhaltsverzeichnis ein schöner Überblick für den Leser sein, was noch alles kommt – also auch zum weiterlesen animieren.
    Ich selbst nutze Inhaltsverzeichnisse in Blogartikeln nicht standardmäßig. Dafür gern auf langen Seiten.

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  5. Ich glaube kein Mensch benutzt die Form der Sprungmarken mit <a> die du hier zeigst. Die Plugins fügen doch bestimmt alle eine “id” zu einem Headline Tag hinzu. Bsp. Erste Üebrschrift

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  6. Ich habe meine Spungmarken bisher händisch eingefügt, was aber schon nerven kann. Ich werde daher die Tage mal die Plugins probieren, da gefällt mir die Einbindung schon optisch besser. Ob solche Verzeichnisse etwas in punkto SEO bringen, keine Ahnung. Auf alle Fälle scheint Google die Spungmarken durchaus zu nutzen. Der Leser kann außerdem gleich zu dem Punkt im Text “springen”, der für ihn interessant ist. Von daher nutzte ich Inhaltsverzeichnisse (bei längeren Artikeln) sehr gern.

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  7. Zu jedem Pluspunkt ein Minuspunkt. Was dem Nutzer erst einmal etwas bringt, führt dann aber auch wieder dazu, dass er nicht mehr scannt, seine Verweildauer sinkt und die Überschriften sinnig sein müssen, damit sie auch als Inhaltsverzeichnis funktionieren. Letzteres muss auch sinnvoll eingebunden werden, muss mobil nutzbar sein, sollte nicht unnötig viel Platz verbrauchen. Wird es ausgeblendet, kapieren die meisten nicht, dass es ein Inhaltsverzeichnis ist, klicken also gar nicht erst, um es zu öffnen. Und so weiter.

    Bei mir ging in einigen Tests die Verweildauer zu stark runter und durch das fehlende Scannen wurden Abschnitte weniger als zuvor gelesen oder angesehen… seitdem nutze ich sie mal und mal nicht, erlebe meist aber eher negative Effekte als einen großartigen Mehrwert.

    Ich selbst nutze tatsächlich nie Inhaltsverzeichnisse. Nicht einmal bei Wikipedia beachte ich die, sondern Scanne tatsächlich die Inhalte. Aber da ist auch jeder anders. Wie immer hilft nur testen und möglichst viele Metriken vorher und nachher sammeln, um dann selbst zu entscheiden. Ich bin prinzipiell eher dagegen, nach all meinen Erfahrungen, spiele aber auch immer mal wieder mit ihnen herum.

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  8. Hallo Peer,
    ich weiss nicht, ob es der richtige Ort ist, aber ich würde mich freuen, wenn Du einen Artikel über Newsletter schreiben würdest
    – ob ein Pop Up auf der Homepage zum Newsletter Abonnieren sinnvoll ist
    – wie oft Newsletter schreiben
    – etc

    Grüsse,
    Johanna

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  9. Hallo Peer,

    ich nutze Easy Table of Contents und bin mit dem Plugin sehr zufrieden. Wie ich den Kommentaren hier entnehmen kann, gibt es durchaus Blogger und Webmaster die keinen Sinn in einem Inhaltsverzeichnis sehen.

    Ich finde, ein Blogartikel mit einem Inhaltsverzeichnis wirkt einfach ein Stück professioneller. Sicher, eine aussagekräftige Headline die dem Leser von vorneherein sagt, um was es sich beim Artikel handelt, ist unverzichtbar. Dennoch verbessert ein Inhaltsverzeichnis die Usability. Bei Wikipedia-Artikeln nutze ich dieses intensiv, da ich mich nicht durch einen ewig langen Artikel durchscrollen möchte.

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  10. Danke für den Artikel. Ich habe das zweite bei mir eingesetzt und bin bis jetzt sehr zufrieden. Ich selber bin selbst ein Leser der quasi ein Inhaltsverzeichnis braucht. Aber in der Regel nur, wenn ich mit dem Smartphone am lesen bin. Sehr oft wird viel zu viel drum herum geschrieben bevor man auf das wesentliche eingeht. Von daher nutze ich sehr oft, sofort das Inhaltsverzeichnis.

    Lg sassie

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  11. Toller Tipp! Das Plugin hatte ich gar nicht auf dem Schirm, bzw. wusste nicht mal das es sowas gibt. Direkt installiert und sehr zufrieden damit. Danke!

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  12. Hallo Peer,

    ist ein Inhaltsverzeichnis notwendig? Neil Patel z. B. verwendet bei seinen relativ langen Texte keine. Aber auf der anderen Seite habe ich gelesen, die beeinflussen die Suchergebnisseiten bei Google.

    Ich hatte heute mal LuckyWP Table of Contents probiert. Leider zerschießt mir das Plugin andere Codes, unter Anderem AdRotate.

    Kennst Du Alternativen? Klar könnte ich das per HTML regeln, was wahrscheinlich das Einfachste wäre.

    LG
    Ronny

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  13. Hallo Peer,

    bin noch ziemlich grün im bloggen und habe mir gestern easy table of content installiert. Was zuerst recht vielversprechend anfing, hat mir dann aber leider auch die Seite zerschossen (theme nirvana) Es kommt immer wieder eine dubiose Fehlermeldung über einen schwerwiegenden Fehler, die ich aber nicht wirklich einordnen kann. Habe das plugin nun wieder deinstalliert, und hoffe dass die Fehlermeldung nun nicht mehr kommt.
    BG
    Mowl

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    • Da reicht in der Regel das Löschen des Plugins, zur Not über FTP den Plugin-Ordner löschen.

      Solche Fehler können hin und wieder vorkommen, sind aber zumindest bei mir sehr selten.

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      • Ja, das hat anscheinend gereicht, seitdem das plugin runter ist, ist die Fehlermeldung nicht mehr aufgetreten. Das mit dem FTP muss ich mir mal in Ruhe anschauen, für alle Eventualitäten, wie gesagt, noch ziemlich grün… 😉
        Glaubst du es macht Sinn einen zweiten Versuch mit dem plugin zu starten, weil der Bug nur ein einmaliger “dummer Zufall” war, oder besser die Finger von lassen? Gefallen hatte mir das plugin schon, und das Verzeichnis finde ich durchaus nützlich.

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