Jeder kennt YouTube, aber kennt ihr auch Vimeo? Die Alternative, die mit mehr Qualität und Professionalität daherkommt und deshalb vor allem von jungen Filmemachern geschätzt wird?
Im Artikel stelle ich euch Vimeo mal genauer vor und zeige was der Video-Hoster alles leisten kann.
Vimeo – Die YouTube-Alternative
YouTube hat seinen Platz gefunden, doch YouTube ist alles andere als professionell. Die Qualität lässt Profis oft verzweifeln, die Umwandlung von Videos seitens YouTube bringt immer wieder Probleme mit sich und auch die Möglichkeiten Videos für eigene Projekte zu verwenden, sind am Ende dann doch sehr stark begrenzt. Von dem Umfeld auf YouTube möchte ich gar nicht erst sprechen, denn nicht jeder fühlt sich zwischen Beauty-Queens und Prank-Bros wohl. YouTube ist am Ende einfach die Mainstream-Plattform, mehr Unterhaltung als Qualität oder Niveau, so könnte man das wohl sagen.
Jetzt kommt Vimeo ins Spiel, denn Vimeo ist das genaue Gegenteil. Der Codec und die Umwandlung priorisieren klar die Qualität, Quatsch-Videos dürfen gar nicht erst öffentlich gelistet werden (siehe Leitlinien) und allgemein sind dort eher kreative Filmemacher und Selbstständige anzutreffen. Außerdem baut sich der Service beständig aus, übernimmt weitere Angebote und scheint eine Lösung für alle Videothemen werden zu wollen, die ein wenig professioneller sind. Ist Vimeo also vielleicht die viel interessantere Plattform? Zeit, genau das mal herauszufinden.
Eher Video-Hoster als Video-Plattform
Das auf Vimeo eher Professionelle Filmemacher zu finden sind, liegt unter anderem auch daran, dass Vimeo zwar kostenlos nutzbar ist, aber erst in den zahlungspflichtigen Varianten seine volle Kraft entfaltet. Dabei Ist Vimeo allerdings trotzdem noch vergleichsweise günstig. Gerade einmal fünf Euro kostet beispielsweise der Plus Account im Monat und erlaubt euch bereits die komplette Anpassung des Videoplayers (inklusive Ausblendung des Vimeo Logos), eigene Privatsphäreeinstellungen (Videos nur auf bestimmten Domains erlauben etc.) und erweiterte Statistiken. Werbefreiheit gibt es natürlich bei allen bezahlten Accounts und überhaupt macht Vimeo eigentlich nur Sinn, wenn ihr einen solchen besitzt.
Der Pro Account für ca. 15 Euro im Monat erweitert dieses Angebot noch um die Review-Plattform von Vimeo, eigene Logos, noch umfangreichere Statistiken, sowie angepasste Portfolio-Seiten. Außerdem dürft ihr im Pro-Account eure Videos auch verkaufen. Am Ende folgt noch der Business Account, der von allem mehr bietet und sich dann wirklich eher an Firmen richtet, die auch einen eigenen Videoplayer nutzen und eine Google Analytics oder Werbeintegration benötigen. So kann Vimeo letztendlich als waschechter Hoster angesehen werden.
Ach und dann ist da noch Vimeo OTT, ein Abo-basiertes Modell, sowie Vimeo Live, ein Service für Livestreams. Gerade erst hat das Unternehmen nämlich livestream.com übernommen, ein Dient der mit hochqualittiven Livestreams (gerade auch im eSport-Bereich) aufgefallen ist und über 10.000 zahlende Kunden besitzt.
Ihr merkt schon… Vimeo ist wirklich mehr eine professionelle Hosting-Plattform, als ein Portal für Videos, denn öffentlich sichtbar sind eigentlich nur die Kurzfilme und Projektclips, keine Quatsch-Videos im Stile von YouTube. Hier geht es um ganz andere Werte, vor allem aber auch schlichtweg um Qualität. Das ist kein Twitch, das ist kein YouTube, das ist ein Service für Filmemacher und Firmen, die Videos für ihre Projekte hosten möchten und für die entsprechende Qualität dann auch zahlen.
Anwendungsbeispiele für Vimeo
Jetzt fragt sich der ein oder andere bestimmt, warum er bei Vimeo Geld ausgeben soll, wenn er seine Clips doch auch einfach bei YouTube hochladen kann. Beispiele dafür gibt es genug. Die eigene Website, mit eigenem Player und eigener Werbung, wäre ein solcher Fall. Oder die Nischenseite, mit ein paar Informationsvideos, die auch nur dort erscheinen sollen und nirgendwo sonst. Das Umfeld auf Vimeo, welches seriöser wirkt als die Content Creator bei YouTube. Auch die Möglichkeit seine Videos bzw. Filme direkt an den Endkunden zu verkaufen, ist ein wichtiges Thema für unabhängige Filmemacher. Empfohlen sei euch als Beispiel mal die hochwertige Doku Oxyana. Solche Sachen gibt es eben nur auf Vimeo und dort erreichen sie auch die richtige Zielgruppe.
Doch auch der gelungene Player und die deutlich bessere Qualität in Sachen Umwandlung, sind gute Gründe für den Service. Alles basiert letztendlich darauf, dass ihr keine Plattform zur Präsentation sucht oder zwingend benötigt, sondern eine starke Technik, eine möglichst hohe Qualität und viel individuell anpassbare Optionen bevorzugt. Eben eher einen Video-Hoster, als eine Plattform zur Unterhaltung der Nutzer. Hier verdient ihr kein Geld durch nervige Werbeeinblendungen, sondern zahlt für ein professionelles Video-Hosting. Wer auf Vimeo Videos hochlädt, besitzt also bereits eine Plattform, möchte selbst produzierte Filme an den Mann bringen, oder nutzt den Dienst als einsehbares Portfolio für Kunden.
Bei all den Möglichkeiten, möchte ich noch ein persönliches Beispiel für den Einsatz nennen. Ich selbst verwende Vimeo ebenfalls in der zahlungspflichtigen Variante, um auf meinen Websites kleine Clips einzubinden. Vorstellungsvideos zum Beispiel, welche eben nur auf der jeweiligen Website eingebunden werden dürfen (per Domain geregelt) und über die ich dank Vimeo die komplette Kontrolle in Sachen Player behalte. Keine nervigen Logos, keine unnötigen Optionen, nur das Wesentliche habe ich dort aktiviert und Werbung gibt es bei Vimeo natürlich auch nicht. Die Farben im Player sind frei gewählt, denn natürlich lässt sich auch diese Option für jedes Video anpassen. Im Grunde ist also gar nicht ersichtlich, dass das Video nicht direkt auf der eigenen Website gehostet wurde, da es sich perfekt in selbige integriert. Für Videos im eigenen Angebot ist Vimeo also hochinteressant.
Denkbar sind auch weitere Einsatzgebiete, wie Videokurse, die direkt über Vimeo verkauft werden. Kleine Filme, Tutorials oder Arbeitsproben. Solche Inhalte fühlen sich auf Vimeo deutlich wohler und lassen sich perfekt in eigene Angebote integrieren, ohne auf eine Drittplattform zu verweisen oder sich vom Ranking auf diesen Angeboten abhängig zu machen. Ihr habt die totale Kontrolle über eure Videos.
Soziales Netzwerk für Filmemacher
Nun trifft das alles zu und gleichzeitig auch nicht, denn wer kreativer Filmemacher ist, kann die Möglichkeiten von Vimeo durchaus auch dazu nutzen, um bessere Videos zu erstellen. Das Review-System erlaubt das zusammenarbeiten im Team und ein kommentieren einzelner Elemente innerhalb der Videos. Die Kommentare sind allgemein auch viel hilfreicher und konstruktiver als auf irgendeiner anderen Plattform und man ist umgeben von Menschen, die beruflich damit zu tun haben und eine entsprechende Professionalität an den Tag legen bzw. den Unterschied zwischen DSLR und 35mm erkennen.
Vimeo ist ein bisschen wie ein Soziales Netzwerk für Filmemacher und Film-interessierte, denn abseits all der Services, gibt es auf Vimeo auch unzählige sehr gut gemachte Kurzfilme, die zum Teil verblüffend hochwertig oder spannend sind und dazu einladen immer und immer weiter zu schauen und auch neue Werke zu entdecken. Staff-Picks sortieren die Flut an Videos und präsentieren handverlesene Highlights. Bei mir geht da der ein oder andere Sonntag drauf.
Als jemand, der das Medium Video wirklich mag und beruflich damit zu tun hat, fühlt man sich auf Vimeo daher sehr wohl. Und als jemand der mit YouTube nichts am Hut hat, sondern nur Videos auf seine Website bringen möchte, mit möglichst hoher Qualität und eigenen Anpassungen, ebenfalls. Vimeo ist ernster, professioneller und weniger Plattformgetrieben als YouTube. Eher für Professionals als Hobby-Künstler.
YouTube-Alternative der anderen Art
Persönlich sehe ich Vimeo vor allem als Hoster, der gleich noch einen Player anbietet und dafür extrem günstig ist, wenn man sich mal Alternativen wie Wistia etc. ansieht. Videos lassen sich außerdem auch direkt verkaufen und dank der Personalisierung des Players, inklusive Statistiken, passt alles exakt in eure Website. Egal ob nun ein Infovideo oder eine Produktvorstellung, es wirkt mit Vimeo einfach deutlich professioneller.
So oder so ist der Service also einen Blick wert, vor allem natürlich für alle die eine YouTube-Alternative suchen. Nicht im Sinne einer Alternative, die exakt gleich funktioniert, sondern eher im Sinne von: Gibt es da nicht noch etwas anderes, mit mehr Qualität und weniger Bullshit-Content? Ja gibt es – Vimeo.
Von mir gibt es daher die klare Empfehlung. Ich selbst nutze Vimeo seit 2011 und erlebe seitdem immer wieder, wie viel Mühe sich Vimeo gibt den Service zu verbessern, weiter auszubauen und neue Möglichkeiten zu schaffen.
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Vimeo hat ja ziemlich viele Richtlinien, man soll keinen Mül hochladne usw. Weißt du,ob ich zb vlogs hochladen kann,wenn ich pro oder plus mitgliedshcaft dort habe und die für meinen memberbereich möchte?
Also mir wurde dort noch nie etwas gelöscht. Als zahlendes Mitglied sowieso nicht, da sich Vimeo immer mehr als Video Hoster aufstellt und weniger als YouTube-Konkurrent. Würde mir da also wenig Sorgen machen.
Hallo, verstehe ich es richtig, wenn ich über Vimeo meine Videos für mein Ausbildungsprogramm hochlade und diese auf meiner Webseite hochlade, hat der Trainee NICHT die Möglichkeit, an den Link der Videos ranzukommen, das Video zu teilen oder weiterzuleiten? Ist für mich sehr wichtig, da teilweise sensible Daten in den Videos enthalten sind und auf keinen Fall einfach weiter geteilt werden dürfen. Vielen dank für deine Rückmeldung, ich weiß das sehr zu schätzen. Viele Grüße sendet Kathrin