Wer an erfolgreiche Youtuber denkt, hat in der Regel Gesichter vor Augen. Dabei sind einige der größten Kanäle „faceless“. Auch in Deutschland gibt es etliche Beispiele für Content-Ersteller, die zehntausende Euro monatlich verdienen, ohne vor die Kamera zu treten – teilweise sogar nebenberuflich.
Das öffentliche Bild von Youtube abseits der großen Medienkanäle wird dominiert von Persönlichkeiten wie MrBeast oder Pamela Reif, sprich Influencern, die sich selbst zur Marke gemacht haben.
Tatsächlich waren und sind „gesichtslose“ Videos unterschiedlichster Art ein wesentlicher Bestandteil der Video-Plattform.
Deutsche Faceless Youtube Channels – von Nebenerwerb bis Medienfirma
Der nach Abonnenten drittgrößte Kanal weltweit, Cocomelon (191 Millionen Abonnenten und zahlreiche Videos mit mehreren Milliarden Views), setzt ganz auf Animationsvideos.
In Deutschland kam der Kinder Spielzeug Kanal auf 20 Millionen Abonnenten und 10 Milliarden Aufrufe, bevor der von einem unbekannten Mann aus Bayern geführte Kanal im Jahr 2023 von einem französischen Unternehmen gekauft wurde. Mutmaßlich für eine zweistellige Millionensumme.
Aber auch einige Hausnummern kleiner mangelt es bei Youtube nicht an Beispielen für erfolgreiche deutsche Faceless Youtube Channels. Im Folgenden stellen wir fünf Kanäle vor.
Finanzbär – 170.000 Abonnenten
Ähnlich wie der unlängst von uns porträtierte Finanzfluss-Kanal bewegt sich der Finanzbär im lukrativen wie umkämpften Finanzbereich – allerdings in einem ganz anderen Maßstab.
Während hinter Finanzfluss ein inzwischen 30-köpfiges Team steht, betreibt der Münchner Julius Bär (sic) seinen Kanal nebenberuflich zu seinem Ingenieursjob.
Die Videos sind – scheinbar – relativ simpel gestaltete Videos mit Anlage- oder Vorsorge-Tipps im Stil von Powerpoint-Präsentationen. Ins Auge sticht die sehr fundierte und ausgewogene Präsentation und eine entsprechende Themenwahl. Unter den 287 Videos finden sich keine Empfehlungen zu dubiosen Crypto-Projekten, Options-Day-Trading oder dergleichen.
Mit 100.000 Abonnenten verdiente der Kanalbetreiber nach eigenen Angaben 15.000 Euro monatlich, bei Ausgaben von rund 3.000 Euro monatlich etwa für Freelancer. Bei inzwischen 170.000 Abonnenten werden die Finanzbär-Einnahmen heute entsprechend höher ausfallen.
Größte Einnahmequellen des Finanzbär-Kanals sind in dieser Reihenfolge Sponsorings, Affiliate und Youtube-Anzeigen. Sowohl der Gesamtverdienst als auch die Zusammensetzung sind natürlich dem Thema geschuldet. Etwa bei Gaming- oder allgemeinen Live-Hacking-Kanälen ist die potenzielle Reichweite zwar viel größer, aber der Verdienst pro Zuschauer ungleich geringer.
Insolito – 535.000 Abonnenten
Insolito, einer der erstaunlich wenigen deutschen Youtube-Kanäle im Boom-Bereich True Crime, wird von einem Selbständigen aus Köln betrieben. Der Kölner Express hat den Kanalbesitzer Patrick Temp porträtiert, auf dem Kanal selbst ist aber nur seine Stimme zu hören.
Wie auch bei den beliebten Podcasts wie Zeit Verbrechen werden bei diesem Youtube-Kanal Kriminalfälle aufbereitet. Im Wesentlichen bedient sich Patrick Temp einer Mischung aus Stock-, Fahnungs- und Medienmaterial plus eigenes Voice Over.
Mit 535.000 Abonnenten und 3 Millionen Views in den letzten 30 Tagen wird Insolito geschätzte 30.000 bis 40.000 Euro monatlich allein mit Youtube-Werbung erlösen. Hinzu kommen Einnahmen aus Sponsoring (aktuell ein VPN-Anbieter), von einem Podcast-Ableger, aus dem Verkauf eines eigenen Brettspiels und von der Spendenplattform Patreon.
Gesunde Rezepte – 1,1 Mio. Abonnenten
Einer von unzähligen extrem erfolgreichen Faceless Channels im Food-Bereich ist Gesunde Rezepte. Es gibt Schritt-für-Schritt-Anleitungen für eine große Bandbreite von Rezepten, der Kanal ist komplett anonym.
Der Food-Bereich ist lukrativer, als es vielleicht den Anschein hat. Zwar ist eine direkte Monetarisierung bei Rezepten schwierig. Die Zuschauer sind aber soziodemographisch attraktiv und entsprechend gut über programmatische Werbung monetarisierbar. Wir sind mit unserer Seite gesundfit im gleichen Segment unterwegs.
Gesunde Rezepte wird mit 1,1 Millionen Abonnenten entsprechend geschätzt deutlich über 100.000 Euro monatlich allein mit Youtube-Werbung. Hinzu kommen über die Website verkaufte eigene Produkte (Schneidebrett, Nudelholz, …), die gegenüber den Werbeeinnahmen aber zu vernachlässigen sein dürften.
Empfehlungsfuchs – 363.000 Abonnenten
Der Empfehlungsfuchs hat Lifehacks, Tipps für den Haushalt und Reinungstricks. Dazu einige Testberichte. Einfache Handyvideos plus Voice-Over.
Etliche Videos mit mehreren Millionen Aufrufen. Der komplett anonym geführte Kanal verdient geschätzt 15.000-20.000 Euro monatlich allein über Youtube-Anzeigen, hinzu kommen Affiliate-Provisionen.
Kurzgesagt – über 25 Millionen Abonnenten
Kurzgesagt, einer der bekanntesten deutschsprachigen Faceless Youtube Channels (Wikipedia-Eintrag), publiziert animierte Erklärvideos.
Nach dem eigenen Motto „Qualität vor Quantität“ werden nur 1-2 neue Videos pro Monat veröffentlicht. Dabei werden sowohl aktuelle Inhalte als auch zeitlose Themen animiert verarbeitet – mit einem gewaltigen Produktionsaufwand.
In Deutschland kommt Kurzgesagt aktuell auf 2,4 Millionen Abonnenten. Der als Ableger gestartete englischsprachige Schwesterkanal In a Nutshell hat das „Original“ inzwischen deutlich überflügelt und hat eine fast zehnmal so große Reichweite (23 Millionen Abonnenten).
Mit diesen Zahlen wird Kurzgesagt einen Jahresumsatz von mehreren Millionen Euro machen. Der Kostenblock ist aber natürlich auch ein anderer als bei den vorgenannten Kanälen, hinter denen größtenteils Einzelpersonen stehen. Kurzgesagt ist gleichwohl ein Beispiel dafür, in was für Dimensionen Faceless Youtube Channels wachsen können.
Wenn du ebenfalls mit einem Faceless Youtube Channel durchstarten möchtest, wollen wir dir unseren Premium-Kurs dafür ans Herz legen. Hier lernst du Schritt für Schritt alles, was du zum Betrieb eines erfolgreichen Youtube-Kanals brauchst.
Deine Faceless Youtube Videos generieren dir ein ständig wachsendes echtes passives Einkommen. Du kannst jeden Schritt automatisieren und outsourcen – oder auch nicht, ganz wie du willst.
Du musst nichts verkaufen oder gar deine Freunde zu Kunden machen. Stattdessen erstellst du tolle Inhalte, auf die du stolz bist und die deine Zuschauer lieben.
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