Podcast Produktion & Vermarktung [Podcast] [Case Study]

Hannah Lücke ist die Podcast-Produzentin, der die Influencer vertrauen. Sie hat sich direkt nach ihrer Schulzeit selbständig gemacht und nach einigen Jahren Freelancing eine Podcast-Agentur mitgegründet, die es mit den absoluten Schwergewichten der Branche aufnimmt. Mit Erfolg.

Hannah Lücke produziert und vermarktet mit ihrer Agentur Brands & Waves einige der größten deutschen Podcasts.

Im neuen Selbständig im Netz Podcast erzählt Hannah,

  • warum die 25-Jährige nie eine Universität oder Berufsschule von innen gesehen hat
  • wie sie zur Produzentin und Vermarkterin der Podcasts zahlreicher Influencer wurde – angefangen von Torben Platzer, Ann-Katrin Schmitz, Anna Adamyan, Zora Klipp, …
  • wie viel Geld mit Podcasts verdient wird – und wovon das abhängig ist
  • wie Hannah aufs Thema Video-Podcast blickt
  • wie die perfekte Start- und Wachstumsstrategie eines Podcasts aussieht
  • wie lang ein Podcast sein sollte und in was für Feldern sie Chancen für neue Formate sieht

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Im Selbständig im Netz Podcast (Spotify, Apple Podcast, Youtube) bekommst du nutzwertige Werkstattberichte von und für Selbständige.

  • Wie genau kamen erfolgreiche Selbständige dahin, wo sie sind?
  • Was für Fehler haben sie unterwegs gemacht?
  • Wie organisieren sie sich und ihre Arbeit?
  • Was für Tools und Techniken – mit und ohne KI – kommen zum Einsatz?

Selbständig im Netz steht seit 2007 für hochwertige Inhalte, auf die du dich verlassen kannst. Abonniere den Podcast und freue dich jeden Donnerstag auf ein spannendes neues Interview (plus manchmal auch Montags).


Geschichte, Gründerin, Angebot

Hannah Lücke

Hannah Lücke ist heute 25 Jahre alt und hat nie eine Universität oder eine Berufsschule von innen gesehen. Ihre gesamte Berufserfahrung als Angestellte: ein Schülerjob bei Subway.

Nach dem Abitur war für Hannah vollkommen ausgeschlossen, weiterhin einem fremdbestimmten Tagesablauf zu folgen. In ihrer Schulzeit hatte sie immer wieder mit Migräne zu kämpfen. Sie wollte sich ein Leben schaffen, über das sie die Kontrolle hat.

Über eine Ecke kam Hannah 2018 in Kontakt mit dem Influencer Torben Platzer. Im Alter von 18 Jahren fing Hannah an, Blogartikel für Torben zu schreiben.

Die Zusammenarbeit lief so gut, dass der Influencer sie eines Tages fragte, ob sie nicht auch einen Podcast für ihn aufsetzen könnte. Hannah konnte (nachdem sie sich das Wissen angelesen hatte).

Torben Platzer gab Hannahs Kontakt an zahlreiche Personen weiter, die ebenfalls einen Podcast starten wollten. Damit war sie im Geschäft.

Aber sie beließ es nicht dabei, sondern schrieb auch proaktiv andere Influencer an, wenn sie etwa in einer Instagram-Story darüber klagten, dass ihnen die Produktion eines Podcasts zu viel Aufwand sei. Oder wenn ein bestehender Podcast offensichtlich schlecht produziert war.

2023 gründete Hannah zusammen mit ihrem besten Freund die Agentur Brands & Waves, die heute einige der größten deutschen Podcasts produziert und vermarktet. Dazu bietet das Unternehmen auch die Erstellung von Audio-Logos (wie dem bekannten Telekom-Dreiklang) und Brand-Music an.

Die genaue Zusammenarbeit ist individuell. Wünscht ein Podcast nur eine Vermarktung, nimmt Brands & Waves 20-30 Prozent Vermittlungsprovision auf verkaufte Werbung. Die untere Grenze zur Vermarktung sind 5.000 Hörer pro Folge, als RPM (Erlöse pro 1.000 Wiedergaben) erzielt Brands & Waves üblicherweise 70-200 Euro.

Daneben bietet Brands & Waves auch Komplettpakete aus Produktion und Vermarktung. Vor allem bei erfolgreichen Influencern ist die Zusammenarbeit so strukturiert, dass der Podcast gemeinsam konzipiert und mit einer groß angelegten Launch-Kampagne eingeführt wird.

Abgesehen von einer einmaligen Setup-Fee entstehen bei diesem Modell für den Podcaster keine weiteren Kosten. Brands & Waves übernimmt die Produktion entgeltfrei (beginnt ansonsten bei 1.000 Euro monatlich) und erhält dafür einen höheren Anteil an den Vermarktungserlösen.

Für dieses Jahr plant Hannah die Einstellung der ersten festen Mitarbeitenden. Dazu will sich die Agentur mehr Corporates als Kunden für die Podcast-Produktion öffnen. Aktuell beschränkt sich die Zusammenarbeit mit großen Unternehemen vornehmlich auf die Erstellung von Brand Music und Audio Logos.

Auch das Thema Video Podcast steht inzwischen weit oben auf der To-Do-Liste. Aktuell arbeitet Brands & Waves bei der Vermarktung von Video-Snippets mit einer Partneragentur zusammen, will sich den Bereich aber auch selbst mehr erschließen.

Learnings & Analyse

Die wichtigsten Takeaways:

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Nach der Schulzeit wollte sich Hannah um jeden Preis eine erfolgreiche Selbständigkeit verschaffen. In der Konsequenz

  • war sie offen beim Themenfeld und ergriff Chancen (wie den Einstieg in den Podcastbereich), als sie sich ergaben
  • ließ sie sich von Vorbehalten in ihrem Umfeld nicht bremsen
  • eignete sie sich proaktiv neue Kenntnisse an, sobald diese benötigt wurden
  • betrieb sie aktive Akquise und scheute beim Kontakt zu neuen Werbekunden auch nicht den Griff zum Telefonhörer, obwohl das überhaupt nicht ihrem Naturell entspricht

Wenn das „Warum“ groß genug ist, gibt es keine Ausreden.

Video-Aufzeichnungen sind auch für (Noch-)Nicht-Video-Podcasts von Vorteil. Wenn du einen Podcast hast oder planst, solltest du auf jeden Fall die Video-Spur aufzeichnen, selbst wenn du vorerst am Audio-Format festhältst. Eine Verwertung von Ausschnitten als Instagram Reels, YouTube Shorts und bei TikTok stellen eine hervorragende Vermarktungsoption dar, um die du dich nicht bringen solltest.

Darüber hinaus haben Video-Podcasts bei Spotify noch keinen klaren Algorithmus-Vorteil. Ausgenommen sind große Video-Produktionen, die von Spotify (respektive vom Spotify-Ansprechpartner der Produktionsfirma) auch der Plattform „manuell“ in den Vordergrund gerückt werden.

Vollgas zum Podcast-Launch. Wenn du einen neuen Podcast startest, ist die erste Woche entscheidend. Sorge in dieser Zeit für reichlich Content, idealerweise mit Gästen, die ihre eigene Reichweite zur Promotion mitbringen. Und versuche schnell viele Bewertungen zu generieren, etwa mit einem Gewinnspiel.

Mit einem solchen Start triggerst du den Spotify-Algorithmus und erhältst Sichtbarkeit in Empfehlungslisten. Das ist natürlich umso einfacher, wenn du (wie Influencer oder große Marken) bereits eine Community auf anderen Plattformen hinter dir hast.

Die idealen Podcast-Längen und -Formate. Hier gibt es laut Hannah keine strikten Erfolgsformeln. Bei Business- oder Motivationspodcasts können auch 10-minütige Solo-Episoden zum Erfolg führen, wobei hier 20- bis 30-minütige Formate am zuverlässigsten funktionieren.#

Podcasts mit Interviews oder fixen Runden sind durchschnittlich 45 Minuten lang. Aber auch hier gibt es ein riesiges Von-Bis, wie etwas der weltgrößte Podcast The Joe Rogan Experience und gleichartige Formate beweisen, deren Episoden oftmals 3 Stunden und mehr lang sind.

Das wichtigste ist ohnehin Konsistenz. Baue eine Struktur auf (jeden Montag ein Interview, jeden Donnerstag eine Solo-Folge, …), an der sich die Hörerinnen und Hörer orientieren können.

Johannes Haupt

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