Wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?

Wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?Oft werden vor allem technische Tipps gegeben, wenn es um den Erfolg eines Blogs geht, aber wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?

Genau dieser Frage gehe ich in diesem Artikel nach, schildere Erfahrungen und gebe Tipps.

Bloggen, Spaß und Leidenschaft

Mit selbstaendig-im-netz.de will ich unter anderem die ernsthaften Blogger ansprechen. Also jene, die nicht ausschließlich aus Spaß an der Freunde bloggen, sondern schon mehr oder weniger professionell an die Sache rangehen.

Der Ursprung des Bloggens liegt aber im privaten Bereich. Schon lange bevor das Social Web bekannt wurde, gab es Blogs. Diese waren rein privater Natur und wirklich Online-Tagebücher.

Später hat sich das Bild etwas gewandelt. Im Zuge der Social Web Revolution und der sehr starken Interaktivität im Web, sind auch Blogs beliebter geworden. Und so gab es eben nicht mehr nur private Blogs, die rein aus Spaß betrieben werden, sondern auch professionelle Blogs

Doch wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?
Welchen Einfluss hat dies auf den Erfolg?

Vorteile des leidenschaftlichen Bloggens

Wer mit Leidenschaft und Spaß bloggt, der hat sicher einige Vorteile.

Im Wort “Leidenschaft” kommt nicht umsonst das Wörtchen “leiden” vor. Wer regelmäßig bloggt, der leidet manchmal auch ein wenig. Um einen Blog erfolgreich zu machen, also möglichst viele Leser dafür zu finden, muss man aber relativ regelmäßig bloggen.

Und ich rede hier noch nicht einmal davon, dass jemand Geld verdienen will. Aber die meisten wollen sicher für mehr als ein Dutzend Leser schreiben und das heißt, dass man sich etwas anstrengen muss. Um über Monate oder sogar Jahre hinweg regelmäßig Artikel zu veröffentlichen und nicht die Motivation zu verlieren, ist Spaß am Thema und Leidenschaft sehr hilfreich.

Allerdings gibt es auch die andere Seite der Medaille. Der Übergang zum professionellen Blog, den man eben auch aus anderen Gründen betreibt, als nur Spaß, ist oft fließend. Und da kann Leidenschaft auch nach hinten los gehen. Nämlich dann, wenn diese Leidenschaft verloren geht.

Das mag für einen Hobbyblogger kein Problem sein, dann hört er eben auf zu bloggen oder macht eine längere Pause. Für Selbständige oder Freiberufler, die direkt mit einem Blog Geld verdienen oder diesen indirekt für neue Kontakte, Aufträge etc. nutzen, wäre es fatal, wenn man sich einzig und allein auf seine Leidenschaft und den Spaß verlässt.

Welcher Arbeitnehmer kann schon zu seinem Chef sagen: “Ich komme erstmal 2 Wochen nicht auf Arbeit, mir fehlt gerade die Leidenschaft”.

Wer also mehr oder weniger professionell einen Blog betreiben will, der sollte sich auch eine professionelle Einstellung zulegen. Und das bedeutet, dass es mehr geben muss, als nur “Spaß und Leidenschaft”.

Im Idealfall besitzt man sowohl eine professionelle Einstellung, als auch Spaß und Leidenschaft für sein Blog-Thema.

Und nicht, dass wir uns falsch verstehen. Wenn man langfristig keinen Spaß mehr hat und die Leidenschaft weg ist, dann ist es natürlich auch Okay den Blog einzustellen oder abzugeben.

Geht es auch ohne Leidenschaft beim Bloggen?

Gibt es Blogger, die einen Blog jahrelang zu einem Thema betreiben, welches sie nicht wirklich interessiert? Natürlich gibt es die. Viele Blogs sind gar keine richtigen Blogs mehr. Diese bestehen aus gekauften Artikeln oder werden rein aus geschäftlichen Zwecken geführt.

Die eigentliche Frage lautet: “Halten Blogger dies über längere Zeit durch?”. Einige schon, aber die Mehrheit gibt dann doch irgendwann auf.

Bestes Beispiel sind die vielen “Geld verdienen”-Blogs, die ich in den letzten Jahren kommen und wieder gehen gesehen habe. Viele Blogger wollten versuchen, schnell Geld mit Blogs zu verdienen, hatte aber nicht wirklich Spaß am Thema und waren auch nicht mit Leidenschaft dabei. Das Geld verdienen hat aber nicht wie gewünscht geklappt und so haben sie nach ein paar Monaten oder einem Jahr wieder aufgegeben. Da war die Leidenschaft schnell wieder weg oder nie da.

Es gibt aber auch Blogger, die Vollzeit schreiben und da ist es teilweise schon so, dass man einen Blog als reine Arbeit ansehen kann und diesen regelmäßig befüllt, obwohl man thematisch damit nicht viel anfangen kann.

Allerdings leben gerade Blogs sehr von der Persönlichkeit der Blogger, die sie betreiben. Erfolgreiche Blogs in Deutschland und im Ausland sind fast ausnahmslos sehr stark mit der Persönlichkeit des Bloggers verbunden. Wenn man da nicht mit dem Herz dabei ist, merken die Leser das sehr schnell.

Die Antwort auf die Frage “Wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?” würde ich also wie folgt beantworten:

Ja, es geht zwar bei dem einen oder anderen auch ohne Leidenschaft und Spaß am Thema, aber gerade bei Blogs ist die Leidenschaft für das Thema ein sehr großer Erfolgsfaktor. Zudem muss man einfach Spaß am Schreiben haben, noch viel stärker als z.B. bei normalen Websites.

Bei meinem Brettspiel-Blog vereine ich sowohl Spaß am Thema, als auch die Leidenschaft für das Schreiben. Beides sorgt in der Kombination dafür, dass sich der Blog sehr gut entwickelt.

Schließt Professionalität Spaß und Leidenschaft aus?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass gerade in Deutschland eine strikte Trennung zwischen Arbeit und Spaß gesehen wird. Im Ausland schließt sich eine gewisse Professionalität und Spaß an der Sache nicht unbedingt aus, im Gegenteil. Gerade diese Mischung macht viele internationale Blogs erfolgreich.

Viele Blogger in Deutschland sehen es aber als Verrat an der “Grundidee des Bloggens” an, wenn man neben dem Spaß auch versucht, gewisse professionelle Vorgehensweisen umzusetzen. Sei es z.B. bei der Suchmaschinenoptimierung oder bei der Monetarisierung.

Für mich ist diese Mischung aus Leidenschaft, Spaß und Professionalität allerdings die grundsätzliche Herangehensweise. Es macht mir inhaltlich Spaß über die Themen zu schreiben, aber genauso viel Spaß habe ich an Aufbau, Optimierung und Vertmarktung meiner Blogs.

Allerdings muss das jeder selbst entscheiden und den besten Weg finden.

Mich würde interessieren, wie ihr die Sache seht. Wie wichtig ist euch Spaß und Leidenschaft beim Bloggen? Habt ihr diese vielleicht auch schon mal verloren?

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „Wie wichtig ist Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?“

  1. Hallo Peer,

    das Problem kenne ich nur zu gut. Ich habe meine Blogs zuerst als privater Mensch, dann im Nebengewerbe und jetzt betreibe ich es in Vollzeit. Nicht immer hat man einen guten Tag, trotzdem muss der Artikel raus, schließlich will man seine Zielgruppe ja nicht enttäuschen. Als Hobby-Blogger schreibst du dann eben nicht. Wenn das Blog aber für dein Unternehmen ist, dann geht das nicht. Deswegen empfehle ich einen Redaktionsplan zu erstellen, eine Art Backlog. Gut ist es auch Artikel vorzuschreiben. Dann kann man auf diese zurückgreifen, wenn man eine Schreibblockade hat.

    Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

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  2. Die Leser merken es, ob jemand Freude / Spaß beim Schreiben hat oder sich quält.

    Und auch, ob er Ahnung / Sachkenntnis von der Materie hat, über die gebloggt wird.

    Man muß in meinen Augen Themenbezug haben.

    Wer z. B. eine Seite zum Thema Sprache betreibt, der würde nicht schreiben:
    “Wie wichtig IST Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?”

    Sondern sprachrichtig schreiben:
    “Wie wichtig SIND Leidenschaft und Spaß beim Bloggen?”

    Und Leser, die Sprache interessiert, würden sofort merken, es stimmt etwas nicht, wenn sie diesen Grammatikfehler lesen würden.

    Ähnlich ist es, wenn jemand zum Thema Autos schreibt und keinen Bezug zum Thema hat, kein Interesse an Autos hat.

    Ich hatte das mal versucht, mit Autoblogger.ch, weil ich die Domain günstig übernehmen konnte und dann ist es versandet bevor es überhaupt richtig anfing, allein die Webseite neu zu gestalten wurde schon nicht gemacht, weil es nicht gerne gemacht wurde:
    https://web.archive.org/web/2017*/Autoblogger.ch

    Alle Autodomains habe ich abgegeben (mit wenigen Ausnahmen wie z. B. die veraltete Schweizer-Auto.ch…).

    APROPOS:
    Wer Interesse an Autoblogger.ch haben sollte, darf sich gerne melden, sie ist sehr günstig zu haben.

    Antworten
  3. Hallo Peer!

    Du kannst die Frage auch allgemeiner stellen: „Wie wichtig sind Leidenschaft und Spaß beim Arbeiten?“

    Wenn die Arbeit der Beruf ist, zu dem man sich „berufen“ fühlt, gehört die Leidenschaft einfach dazu. Wer sich eher widerwillig zu einer Tätigkeit zwingt, jeden Tag auf den Feierabend und am Montag schon auf den Freitag wartet, der hat meiner Meinung nach seinen „Beruf“ verfehlt. Er arbeitet dann nur, um zu arbeiten.

    Wenn jemand Spaß und Freude an seiner Arbeit hat, sieht man das der Qualität der Arbeit an. Deswegen erschaffen einige Hobbyfotografen bei weitem beeindruckendere Werke als so mancher „Profi“.

    Und wer das Bloggen als seinen Beruf sieht, wird dann eben auch Freude an allen Tätigkeiten haben, die damit zusammenhängen: SEO, Affiliate Marketing, Kooperationen etc.

    Was ich sagen will: Spaß und Professionalität schließen sich keinesfalls aus. Im Gegenteil! Wenn man seine „professionelle“ Arbeit langfristig gern macht, wird man erfolgreich sein und ein glücklicheres Leben führen. Insofern stehe ich klar hinter Deiner Meinung in diesem feinen Blogpost.

    Liebe Grüße
    Patrick

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    • Keine Frage, das gilt eigentlich generell für das Thema Arbeit. Bei manchen Lehrern frage ich mich aktuell z.B. schon, warum diese den Beruf gewählt haben. Leidenschaft für das Lehren und das Arbeiten mit Kindern kann es nicht gewesen sein.

      Danke auf jeden Fall für deinen Beitrag.

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