Adobe ist der Marktführer bei vielen Softwarelösungen für Grafiker und Designer. Adobe Photoshop ist das Synonym für Bildbearbeitung und Adobe InDesign kennt wohl jeder Layouter.
Ich selber nutze regelmäßig Adobe Photoshop CC und dafür bin ich auch bereit Geld auszugeben. Doch die Adobe Creative Cloud Produkte sind insgesamt nicht gerade günstig. Mittlerweile ist man auf ein Abo-Modell umgestiegen und verlangt monatlich Geld für die Nutzung.
Deshalb habe ich in meinem heutigen Artikel kostenlose Adobe Alternativen zusammengetragen und stelle diese im Folgenden genauer vor. Zudem schildere ich meine Erfahrungen damit.
Ich freue mich sehr über euer Feedback und eure Erfahrungen zu passenden Alternativen.
Kostenlose Adobe Alternativen für Bildbearbeitung, Videoschnitt …
In diesem Artikel stelle ich euch nicht alle Adobe Alternativen vor, denn davon gibt es einfach zu viele. Man kann zwar auch bei anderen Anbietern viel Geld ausgeben, aber ich habe mich hier mal auf kostenlose Alternativen konzentriert, denn gerade Existenzgründer, aber auch andere Selbstständige möchten doch gern Geld sparen.
Zwar bekommt man Adobe Photoshop allein zusammen mit der Foto-Verwaltungssoftware Lightroom für rund 12 Euro im Monat, aber alle Adobe-Produkte zusammen kosten pro Monat rund 60 Euro, was schon mehr ist, als sich viele Existenzgründer leisten können. Dabei habe ich nichts gegen Adobe und bin durchaus auch bereit Geld zu zahlen, aber dennoch nutze ich z.B. gern Open Source Software.
Je nach Alternative muss man aber auch Einschränkungen hinnehmen, was nicht überrascht. Schließlich stecken hinter den meisten Alternativen keine Firmen, sondern Freiwillige.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die freie Verfügbarkeit. Erst kürzlich hat Adobe allen zahlenden (!) Nutzern in Venezuela den Zugang zur Creative Cloud gesperrt. Man bindet sich also schon an den Hersteller und ist damit ein wenig abhängig.
Nun aber zu den interessanten Alternativen.
Adobe Acrobat
Mit Adobe Acrobat bekommt man ein Tool, mit dem man nicht nur PDF Dateien ansehen, sondern auch erstellen und bearbeiten kann. Dabei kann man z.B. verschiedene Formate in PDFs umwandeln und die auch unterschreiben.
PDF-Dateien aufteilen und zusammenfügen ist hiermit genauso möglich, wie das Anlegen von interaktiven Formularen und vieles mehr.
Die kostenlose Alternative
Die kostenlose Software PDF24 Creator ermöglicht ebenfalls nicht nur das Betrachten von PDF-Dateien, sondern auch die Erstellung und Bearbeitung. Man kann direkt aus anderen Programmen heraus, wie z.B. Word, PDF Dateien erzeugen.
Zudem kann man Seiten in PDFs umsortieren, löschen, PDFs zusammenfügen und mehr. Das Tool ist für Windows verfügbar.
Insgesamt bietet das Tool einige nützliche Funktionen, um PDFs zu erstellen und zu bearbeiten. An den Funktionsumfang von Adobe Acrobat kommt es dennoch nicht heran.
Eignung als Alternative
Adobe Illustrator
Der Vektorgrafik-Editor Adobe Illustrator ist seit einiger Zeit der Industrie-Standard, was die Erstellung und Bearbeitung von Logos und anderen Illustrationen angeht.
Durch die mathematischen Vektoren können diese Grafiken beliebig skaliert werden und dabei bleibt die Qualität erhalten.
Die kostenlose Alternative
Inkscape ist eine sehr gute Open-Source-Software und lässt fast keine Wünsche offen bei der Bearbeitung von Vektorgrafiken.
Natürlich gibt es eine volle SVG-Dateiformat Unterstützung und es werden auch viele andere Formate unterstützt. Es gibt Vorlagen unter anderem für Visitenkarten, CD-Etiketten und DVD Cover.
Die Software besitzt eine deutschsprachige Oberfläche und ist für Windows, Linux und Mac OS verfügbar.
Inkscape ist wirklich sehr gut, wie ich finde und ist für mich eine vollwertige Alternative zum Illustrator.
Eignung als Alternative
Adobe InDesign
Adobe InDesign wird bei der Erstellung und Bearbeitung von Druck-Sachen genutzt. Das professionelle Layout- und Satzprogramm kommt unter anderen bei Verlagen und Agenturen zum Einsatz. Zeitschriften, Broschüren, Plakate und so weiter werden damit erstellt.
Es bietet Vorlagen, Vektorbearbeitung, verschiedene Formate, Typografie-Einstellungen und vieles mehr an. Damit ist es sehr weit verbreitet und wird von vielen Profis im DTP-Bereich genutzt.
Die kostenlose Alternative
Als kostenlose Alternative bietet sich Scribus an. Das Tool wird schon lange entwickelt und bietet sehr viele Funktionen an.
Man kann am Anfang das Dokument-Layout auswählen und zudem ein Standard-Layout und andere Einstellungen festlegen. Natürlich sind auch umfangreiche grafische und typygrafische Einstellungen möglich.
Zudem erinnert die Oberfläche doch sehr an InDesign, so dass man damit recht schnell zurechtkommt. Der Export ist unter anderem in einem druckfähigen PDF-Format möglich.
Die Software gibt es für Windows, Linux und Mac OS und ist auf deutsch.
Für die Gestaltung von Druck-Unterlagen ist Scribus eine sehr gute und ausgefeilte kostenlose Alternative. Der Funktionsumfang ist groß und auch ich werde Scribus beim Design zukünftiger eBooks nutzen.
Eignung als Alternative
Adobe Lightroom
Adobe Lightroom ist eine Software zur Bearbeitung und Verwaltung von Fotos. Auf diese Weise behält man den Überblick über das eigene Foto-Archiv und kann viele Fotos gleichzeitig optimieren.
Dabei ist das Programm auf die Verarbeitung von RAW-Dateien spezialisiert. Man kann die “Roh-Daten” der Bilder optimieren und anpassen.
Die kostenlose Alternative
Das Programm Darktable ist eine Open Source Lösung, die ebenfalls die Verwaltung und Bearbeitung von vielen Fotos ermöglicht. Dabei ist die “non-destructive” Bearbeitung ebenso möglich, wie die Verarbeitung von RAW Dateien.
Viele Grundfunktionen zur Bildbearbeitung sind hier enthalten. Kontrast, Helligkeit, Sättigung, Schatten, Zuschneiden, Drehen, Belichtung, Weißabgleich und mehr. Auch die Verwaltung großer Bild-Bestände ist durch Filter und Sortiermöglichkeiten gegeben.
Das Programm gibt es unter anderem auf deutsch und es gibt Versionen für Windows, Linux ud Mac OS.
Darktable ist eine gute Alternative für Lightroom und für die Bildverwaltung von Selbstständigen, Bloggern etc. meist völlig ausreichend. Professionelle Fotografen werden dagegen das eine oder andere vermissen.
Eignung als Alternative
Adobe Photoshop
Photoshop ist sicher das bekannteste Programm von Adobe. Die Bildbearbeitung ist der Industrie-Standard und bei den meisten Grafikern und Designern im Einsatz.
Photoshop besitzt extrem viele Funktionen. Dazu gehören natürlich die bekannten Funktionen, aber auch besondere Features, wie z.B. gesichtsbezogenes Verflüssigen, Finden einer passenden Schrift, diverse Filter, Masken und so weiter.
Die kostenlose Alternative
Photoshop ist schon sehr mächtig und die Alternativen tun sich da etwas schwer. Für die wichtigsten Bildbearbeitungs- und Gestaltungsfunktionen eignet sich aber das kostenlos GIMP.
Damit kann man nicht nur die vielen Standard-Funktionen nutzen, sondern GIMP bietet auch viele komplexere Möglichkeiten. Allerdings gefällt mir die Oberfläche nicht ganz so gut, aber das ist sicher auch Gewöhnungssache.
Es gibt aber noch viele weitere Photoshop-Alternativen, die ihr euch auch mal anschauen könnt.
Ich persönlich nutze Adobe Photoshop, aber GIMP hat sich in den letzten Jahren wirklich zu einer erstzunehmenden Alternative entwickelt.
Eignung als Alternative
Adobe Premiere
Zu guter Letzt haben wir noch die Videoschnitt-Software von Adobe. Adobe Premiere ist auch schon lange verfügbar und durchaus gut nutzbar.
Damit ist das professionelle Schneiden von Videos möglich und die Lumetri Deep Color Engine wurde für eine bessere Farbbearbeitung integriert. Es werden sehr viele Formate unterstützt.
Die kostenlose Alternative
Von der Videoschnitt-Software DaVinci Resolve gibt es eine kostenlose Version, die man auch kommerziell einsetzen kann.
Die Software bietet einen extrem großen Funktionsumfang und ist dennoch sehr gut nutzbar. Neben dem Videoschnitt gibt es sehr gute Tools zur Farboptimierung und Ton-Bearbeitung. Auch die Möglichkeiten für visuelle Effekte findet man in diesem Tool.
Leider gibt es die Software noch nicht auf deutsch, aber sie ist dennoch problemlos nutzbar. Zumal es eine deutsche Anleitung gibt. Die Software ist für Windows, Linux und Mac OS verfügbar.
Ich liebe DaVinci Resolve und schneide seit geraumer Zeit meine Videos damit. Die Software ist sehr zuverlässig und man hat sich recht schnell eingearbeitet. Für mich eine Super-Alternative zu Adove Premiere.
Eignung als Alternative
Mehr Informationen findet ihr in meinem Artikel zu DaVinci Resolve.
Fazit
Es fällt mir schwer, mich ganz von Adobe zu verabschieden, denn Photoshop CC ist für mich einfach das beste Bildbearbeitungsprogramm. Die Alternative GIMP hat mich selbst nicht so überzeugt. Da es im Paket mitkommt, nutzt ich auch Lightroom gern.
Darüber hinaus setze ich allerdings auf kostenlose Alternativen. Nicht weil ich Adobe nicht mag, aber so spare ich halt Geld und für das was ich brauche, reichen die Alternativen allemal aus. Zudem sind manche Programme einfach besser, wie das Videoschnitt-Tool DaVinci Resolve.
Jeder sollte aber im Einzelfall entscheiden und sich gut überlegen, welche Softwarelösung die beste ist. Das ist insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der Zusammenarbeit mit anderen wichtig. Schließlich nutzen sehr viele Kreative die Adobe-Produkte.
Welche Alternativen nutzt ihr und könnt ihr empfehlen? Hinterlasst dazu einfach einen Kommentar.
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Was für ein (kostenloses) Programm würdest du denn einem EDV-Laien empfehlen?
Ich handel ab dem kommenden Jahr (erst einmal nebenbei) mit Papierprodukten und muss den Kunden die ich anrufe dann natürlich auch Informationsmaterial schicken. Mit welchem Programm erstellt man so eine PDF am besten?
Ich habe mein eBook z.B. mit Libre Office erstellt und dann als PDF abgespeichert.
Als praktisches PDF Tool kann ich auch die freie Software “PDF X” empfehlen, hiermit kann man auch sehr gut PDFs editieren, Danke sehr, für die tolle Zusammenstellung.
Naja mit dem Abo damals haben sie mich verloren und da bin ich auch ganz froh, wenn ich mir jetzt wieder das letzte große Datenleak bei Adobe anschaue (https://www.golem.de/news/adobe-7-5-millionen-kundenkonten-oeffentlich-zugaenglich-1910-144655.html). Unter MacOS ist eine lohnende Low-Budget-Alternative Affinity Photo und ansonsten nutzt man Final Cut statt Premiere oder eben iMovie für Kleinkram.
Ich kann auch Affinity Photo und Affinity Designer empfehlen. Ist für mich ein vollwertiger Adobe Ersatz ohne Abo. Sobald man sich einmal umgewöhnt hat, geht sogar vieles einfacher von der Hand. Gibts mittlerweile auch für Windows. Gruß
Also ich mag Gimp doch ganz gerne. Es ist am Anfang gewöhnungsbedürftig und man fühlt sich erschlagen. Aber mit Hlife von Foren und sonstigen Tutorials geht das schon.
Und das “Preis” / Leistungsverhältnis ist sehr fair 😉
In der Uni habe ich mich für Seminararbeiten an Latex gewagt und war dann zu Masterarbeitszeiten sehr froh darüber. Gerade bei vielen Formeln und Tabellen ist das großartig und viel stabiler als andere Programme. Das Ergebnis liegt auf dem Niveau von inDesign.
+1 für Affinity