YouTube Videobearbeitung – Praktische Tipps zum Videoschnitt

YouTube Videobearbeitung - Praktische Tipps zum VideoschnittVor dem Veröffentlichen eines YouTube-Videos kommt erstmal die Videobearbeitung.

In der Regel ist eine Nachbearbeitung notwendig und ich zeige im Folgenden, mit welcher Software das geht und worauf ihr beim Videoschnitt achten solltet.

Dieser Artikel ist Teil der YouTube-Artikelserie.

YouTube Videos schneiden

In den allermeisten Fällen sollte man nicht einfach ein Video oder Screencast aufnehmen und unverändert in einem Stück auf YouTube hochladen. Selbst bei Let’s Plays sollte man sich die Zeit nehmen und das Video nachbearbeiten.

Der Grund dafür ist, dass man das Video durch die nachträgliche Bearbeitung nicht nur besser macht, sondern auch zusätzliche Informationen unterbringen kann. Zudem ist es auch heute noch in vielen Fällen sinnvoller ein kurzes und knappes Video zu veröffentlichen, da dies eher bis zum Ende angeschaut (oder überhaupt angesehen) wird.

Sehr hilfreich ist die Tatsache, dass heutige PCs über ausreichend Power verfügen, um Videoschnitt-Software zu nutzen, die vor 20 Jahren noch den Profi-Studios vorbehalten gewesen wäre.

Praktische Tipps für den Videoschnitt

Bevor ich zu den Tipps beim Videoschnitt bzw. der Videobearbeitung komme, noch ein kurzer Hinwis. Es gibt unendliche Möglichkeiten für die nachträgliche Bearbeitung von Videos.

Es kommt natürlich immer auf den jeweilige Zweck, die Zielgruppe, das Thema und vieles mehr an. Das kann ich gar nicht alles hier behandeln, da ich ja selbst auch kein Video-Profi bin, sondern mehr oder weniger nebenher auf YouTube eigene Videos veröffentliche.

Dennoch gibt es natürlich einige Dinge, die man im Videoschnitt beachten sollte:

  • Ganz offensichtlich ist, dass man Aussetzer, Versprecher und ähnliches rausschneiden sollte. Das führt dann zwar dazu, dass das Videobild springt, aber das ist heute Normalität. Gerade bei eher schnell geschnittenen Videos gehören Jump Cuts dazu.
  • Oft bestehen YouTube Videos aus mehreren Einzelvideos, die man nacheinander und mit verschiedenen Perspektiven und Motiven aufgenommen hat. Hier stellt sich natürlich die Frage nach dem Übergang. Je nach Video nutze ich weiche Überblenden, aber gerade bei Personenaufnahmen kommt das meist nicht so gut an. Harte Cuts sind hier oft die bessere Methode, gerade wenn man auch Musik nutzt.
  • Schnitte zum Takt der Musik kommen sehr gut rüber, wenn diese nicht nur als leise Hintergrundmusik läuft. Ansonsten sind natürlich auch Soundeffekte möglich, um die Schnitte natürlicher und gewollt wirken zu lassen.
  • Wie schon gesagt, hängt die Länge der einzelnen Szenen natürlich von der Art des Videos ab. Bei einem Screencast hat man da oft nicht so viele Möglichkeiten, da man eine Anleitung oder etwas ähnliches am Stück zeigen will. Bei Aufnahmen einer Veranstaltung sieht das schon ganz anders aus.
  • Auch bei der Zielgruppe kommt das unterschiedlich gut an. Man kann sicher sagen, je jünger die Zielgruppe, um so mehr Schnitte, Jump Cuts und andere verrückte Dinge im Video.
  • Hat man ein Video, welches reale Videoaufnahmen enthält, insbesondere Personen-Nahaufnahmen, sollte man zu Beginn einen sogenannten Establishing Shot einfügen. Dieser zeigt aus großer Entfernung die Location, so dass man als Zuschauer gleich weiß, woran man ist. Aus TV-Serien ist das sehr bekannt.
  • Auch andere zusätzliche Effekte können den Informationsgehalt des Videos verbessern, wie z.B. Bauchbinden, Einblendungen und ähnliches.
  • Viele nutzen neben Bewegtbildern (also Videoaufnahmen) auch einzelne Fotos oder Grafiken in ihren Videos. Diese kann man z.B. bewegen, zoomen oder drehen, um mehr Dynamik in das Video zu bekommen. Auch das eigenen Logo ist gerade bei Business-Videos natürlich wichtig.

Generell sollte man also zuerst mal auf dem PC mit einem Videobearbeitungstool das Video schneiden und optimieren, bevor man es auf YouTube hochlädt. Man kann dort zwar auch noch Bearbeitungen am Video vornehmen, aber ein lokales Schnittprogramm ist immer mächtiger und performanter, als wenn man das versucht online zu machen.

Bei der Auswahl des Ausgangs-Videomaterials sollte man zudem kritisch sein. Bei vielen professionelleren Videoerstellern ist ein Verhältnis von 1:20 oder noch weiteraus höher keine Seltenheit. Pro 20 Minuten aufgenommenen Videomaterials landet 1 Minute dann im fertigen Video. So extrem muss man als YouTuber natürlich nicht sein, aber ihr solltet keinesfalls denken, dass alles Aufgenommene dann auch unbedingt ins Videos muss.

Software-Tipps

Die angesprochenen Videobearbeitungs- bzw. Videoschnitt-Tools gibt es in einer fast unendlichen Zahl. Neben vielen kostenpflichtigen Softwarelösungen, finden sich aber auch viele kostenlose.

Im Artikel Diese Videoschnittprogramme sind kostenlos und haben trotzdem Hollywood-Niveau stellt David einige interessante kostenlose Tools zur Videobearbeitung vor.

Ich selber nutze aktuell vor allem MAGIX Video Deluxe Premium, weil das Tool für mich die beste Ballance zwischen Zugänglichkeit und Funktionsvielfalt bietet. Dabei ist es allerdings ähnlich wie bei Photoshop CC so, dass ich hier natürlich nicht alle Möglichkeiten nutze. Hier geht es zu meinem Review. Ebenfalls einen Blick werden sind diese ausführlichen Tool-Vorstellungen.

Ich selber veröffentliche bisher eigentlich nur Screencasts oder reine Präsentationen mit Ton. Damit bewege ich mich am unteren Rand der Videoproduktion, was für mich aber völlig okay ist. Zum einen ist der Aufwand solcher Videos recht übersichtlich, zum anderen vermitteln diese sehr gut meine Tipps und Informationen, auch wenn sie sicher nicht so unterhaltsam sind. Das ist in meinem Fall aber auch nicht wirklich wichtig.

Hier ein Screenshot von der Bearbeitung eines Videos über die Einnahmequelle “Affiliate Marketing”, welches sehr einfach ist:

YouTube Videobearbeitung - Praktische Tipps zum Videoschnitt

Etwas mehr Einzelvideos, Übergänge, Grafiken und Bauchbinden findet man im folgenden Video, in dem ich eine Nischenwebsite analysiere.

YouTube Videobearbeitung - Praktische Tipps zum Videoschnitt

Alles in allem ist das natürlich sehr einfach und kein Vergleich mit komplexen Videoschnitt-Projekten. Aber wie schon gesagt, geht es mir hier nicht darum möglichst moderne und auffällige Videos zu machen, sondern Infos möglichst einfach und verständlich zu vermitteln.

Vorspann und Abspann

Noch ein paar Worte zum Vorspann und Abspann. Die wenigsten YouTube-Videos beginnen einfach mit dem Video. Meist blenden die Macher eine Grafik ein, die Infos zum Video enthält. Teilweise gibt es auch richtige Introvideos, die für den Kanal oder z.B. diese Playlist (Videoserie) gemacht wurden.

Solche Intros steigern das Branding der eigenen Videos und sorgen für einen Wiedererkennungseffekt. Das sollte man nicht unterschätzen, zumal es so meist auch einfach professioneller wirkt.

Ähnliches gilt für das Ende eines YouTube-Videos. Auch hier bauen viele YouTuber eine spezielle Grafik ein, die z.B. Vorschaubereiche für weitere Videos haben kann, Infos zur eigenen Website oder andere Dinge, die den Zuschauer zum weiterschauen oder weiterklicken animieren sollen.

Generell sollte aber besonders das Intro nicht zu lang sein. YouTube-Zuschauer haben keine Geduld und wollen sofort zum eigentlichen Video. Deshalb sollte man das Intro sehr kurz halten oder z.B. schon den Ton des eigentlichen Inhalts anlaufen lassen.

Üben, üben, üben

Grundsätzlich gilt auch bei der Videobearbeitung bzw. dem Videoschnitt, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Gerade die Kombination von Video und Audio ist anspruchsvoll, von diversen Einzelvideos, Zusatzeffekten, Animationen etc. gar nicht erst zu sprechen.

Deshalb muss man hier einfach üben, üben, üben. Immer wieder neue Videos erstellen, einzelne Tipps umsetzen und in anderen Videos sich anschauen, was man dort gut findet und was nicht.

Nur durch das “Machen” wird man besser werden und natürlich auch schneller, denn gerade die Tatsache, dass man sich am Anfang einfach schwer mit der Videobearbeitung tut und ewig für einzelne Dinge braucht, demotiviert viele. Hier muss man aber einfach durch.

Fazit zur Videobearbeitung

Für mich steht bei meinen Videos die Maxime “Forms follows function” im Vordergrund. Ich bin kein Künstler, der einen Film machen will, sondern für mich ist Video einfach eine weitere Form der Wissensvermittlung.

Aber hier muss man eben schauen, was man will. Es gibt vielen Themenbereiche, wo die Videoaufmachung deutlich wichtiger ist und wo man auf diese Weise viel mehr Aufmerksamkeit erreicht.

Allerdings sollte man immer darauf aufpassen, dass Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Peer Wandiger

2 Gedanken zu „YouTube Videobearbeitung – Praktische Tipps zum Videoschnitt“

  1. Hi, ich schneide schon realtiv lange Videos und deine Tipps waren echt hilfreich. Ich benutze momentan Video deluxe 2017, das Programm stelle ich auch auf meiner Website vor. Das wichtigste, wenn man die Qualität seiner Videos verbessern will, ist wirklich die Übung

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  2. Hallo,
    ich nutze auch MAGIX Video Deluxe Premium. Das Programm läuft stabil und hat eine schöne intuitive Benutzeroberfläche. Ist bestens geeignet Video Rohmaterial in Szene zu setzen.

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