Als Content Manager kümmere ich mich tagtäglich um Inhalte. Egal ob es um das Schreiben oder die semantische Optimierung geht, die Einplanung in ein CMS oder das Strukturieren vorhandener Texte, irgendetwas gibt es immer zu tun, um die Lesbarkeit und Qualität noch einmal entscheidend zu verbessern.
Da liegt es nahe, mal einen Beitrag darüber zu verfassen, wie auch ihr bessere Texte schreiben könnt oder bereits vorhandene Texte aufwertet.
Bessere Texte schreiben
Im heutigen Artikel geht es genau darum. Hier versuche ich euch ein paar Impulse mit auf den Weg zu geben, mit denen auch ihr spannendere Texte schreibt.
- Wie lassen sich Worte also noch geschickter miteinander kombinieren?
- Welche Routinen helfen dabei, den eigenen Text auf eine ganz neue Stufe zu heben?
Vor allem aber: Wie schafft ihr es, eure Artikel ansprechender als die Konkurrenz zu gestalten?
Finden wir es heraus!
Nur wer liest, kann auch schreiben
Praktische Tipps sind schwierig, weil Texte immer auch eine gewisse Stilfrage beinhalten. Doch was genau ist überhaupt ein Stil, welche Arten von Schreibstilen gibt es und wie zeichnen diese sich aus? Wer noch nie etwas gelesen hat, der wird es sehr schwer haben, überhaupt einen eigenen Stil zu entwickeln. Genau darauf kommt es meiner Meinung nach aber an.
Schreiben wie in der Schule, ist wie Handwerken ohne konkrete Erfahrung. Es gelingt zwar irgendwie, aber sobald es ein Problem gibt, fehlt der passende Lösungsansatz. Es fehlt einfach an Erfahrung und Wissen darüber, dass jeder Text, jedes Thema, jeder Stil unterschiedlich bzw. individuell gehandhabt werden muss. Nichts ist gleich, alles wird zum Sonderfall.
Meine erste Empfehlung ist deshalb, einfach mehr zu lesen. Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Magazine und Websites. Vor allem aber Bücher, weil sie euch Grundlegendes über das Storytelling vermitteln werden, aber auch, weil euch gut geschriebene Bücher nur dann positiv auffallen, wenn ihr viel lest.
Ansonsten erkennt ihr vermutlich nicht einmal den Unterschied zwischen einem hervorragenden Schreibstil und einem eher platten, minderwertigen. Außerdem merkt ihr nur dann, wie stark die richtigen Worte an der richtigen Stelle oft sein können.
Intentionen der Leser in den Mittelpunkt stellen
Das reine Schreiben ist schön und gut, funktioniert im Web aber nun einmal nicht, weil ihr stets wisst, wer, wie und wo eure Texte konsumiert. Deshalb bedarf es einer sanften Optimierung, um aus schönen Worten auch funktionierende Artikel zu formen. Ganz wichtig dabei ist die Suchintention der jeweiligen Leser zu beachten. Oder sagen wir nicht Suchintention, sondern besser nur Intention. Selbst wenn Besucher nämlich nicht von einer Suchmaschine kommen, verfolgen sie trotzdem ein Ziel, welches sie erreichen möchten. Dafür seid ihr zuständig.
Texte müssen daher immer zum jeweiligen Leser passen. Wer kaufen will, sucht vermutlich Beratung. Wer Wissen sucht, möchte hingegen nicht kaufen. Handwerkerinnen sind eine andere Zielgruppe als Hausmänner. Und bei all dem korrekten Gendern hin oder her, macht es dennoch einen Unterschied, ob die Leserschaft männlich, weiblich, jung oder alt ist.
Am wichtigsten ist und bleibt es jedoch, die jeweilige Intention der Leser zu erfüllen und diese somit in den Mittelpunkt zu stellen. Was suchen eure Leser wirklich, was wünschen sie sich, welche Fragen haben sie und wie beantwortet ihr diese zielgruppengerecht? All das kann seriös, ernst, witzig, locker oder auch trocken und wissenschaftlich sein. Macht euch vor allem klar, dass ihr auf gar keinen Fall alle Zielgruppen erreichen könnt. Geht nicht. Fokussiert euch also und erfüllt die jeweilige Intention.
Wenn aus dem Rohbau ein Wolkenkratzer wird
Besonders wichtig ist es zu verstehen, dass gute Texte sich nicht in einem Rutsch bilden. Baut euch also erst einmal ein Grundgerüst, formt daraus einen geschriebenen Rohbau und sorgt anschließend dafür, diesen noch einmal gezielt zu überarbeiten und zu verbessern. Nur so wird aus einem einfachen Betonfundament der ersehnte Wolkenkratzer.
Texte in verschiedenen Stufen zu schreiben, hilft enorm dabei, ihre allgemeine Qualität zu verbessern. Weil bei jedem Durchgang immer wieder neue Unzulänglichkeiten auffallen oder auch nur Stellen zum Vorschein kommen, die verbessert oder anders ausformuliert werden sollten, um noch klarer, konkreter, direkter und schlichtweg leserlicher zu erscheinen.
Macht euch also stets bewusst, dass es immer mehrere Durchgänge geben wird. So braucht ihr in den verschiedenen Phasen auch nicht auf alles Mögliche zu achten, sondern könnt euch jederzeit auf das Wichtigste konzentrieren. Zunächst einmal darauf, dass alle Schlüsselinformationen enthalten sind. Anschließend darauf, dass diese besonders verständlich und wissenschaftlich erklärt werden. Am Ende geht es dann noch einmal um den Stil und den Feinschliff.
Wer in Stufen schreibt, verbessert das Geschriebene nach und nach, statt von Anfang an zu versuchen, sich auf alles zu konzentrieren. Letzteres geht meist sowieso schief und die Qualität leidet entsprechend.
Ein bisschen mehr ist immer noch drin
Persönlich gehe ich am Ende, wenn der Text quasi schon final und fertig ist, immer noch einmal über alle Absätze und schaue, was durch Kleinigkeiten weiter aufgewertet werden kann.
- Welche komplizierte Aussage könnte zum Beispiel mit einer Metapher verdeutlicht werden?
- Wo bietet sich ein Vergleich an?
- Macht eine Liste mehr Sinn, als die reine Aufzählung im Fließtext?
- Vielleicht bringt eine Tabelle oder eine Gegenüberstellung noch mehr Klarheit?
Mir geht es in diesem Schritt übrigens nicht darum, möglichst viele unterschiedliche Elemente (ul, table, strong) hinzuzufügen, weil diese angeblich die SEO-Werte verbessern (war früher vielleicht mal so, ist heute aber Quatsch), sondern darum, Texte tatsächlich noch einmal entscheidend aufzuwerten. Komplizierte Aussagen, die beim Schreiben nicht aufgefallen sind, kann ich jetzt beispielsweise vereinfacht beschreiben oder mit sinnigen Details ergänzen, die das Geschriebene weiter verdeutlichen. Überall da, wo es sinnvoll erscheint, gibt es also weitere Optimierungen.
Texte können so viel mehr sein
Worüber sich viele einfach nicht Klaren sind, weil sie zu sehr in die Suchmaschinenoptimierung abtauchen, ist die Tatsache, dass da weit mehr ist, als nur ein Roboter oder eine Suchmaschine.
Texte sind für den Leser da und sie besitzen eine große Macht. Sie können ihn treiben, beeinflussen, seine Gedanken streifen lassen oder ihn zu weiteren Themen und auf andere Publikationen verweisen. Sie können eine Meinung vertreten, ganz objektiv erscheinen, oder sehr subjektiv auf etwas aufmerksam machen. Anprangern, skandalisieren, offenlegen.
Richtig geschrieben, kann ein kurzer Text außerdem genau so gut ranken, wie ein langer Text. Ein Text kann Verkaufszahlen erhöhen oder das Gegenteil bewirken, wenn er schlecht ausformuliert wurde. Ein Text kann witzig oder traurig sein, Gefühle manipulieren oder erzeugen. Texte können so viel mehr sein, als eine reine Information. Wenn ein Stil vorhanden und der Autor sich dessen bewusst ist, kann er Großes mit seinen Worten vollbringen.
Beim Schreiben sollte es auch niemals darum gehen, Texte unnötig in die Länge zu ziehen oder künstlich aufzublähen. Fügt an, was Sinn ergibt, nicht was eurer Meinung nach von irgendjemanden verlangt wird. Egal ob das nun Google oder die angebliche Zielgruppe ist. Schreibt, was ihr selbst gerne lesen würdet. Nicht mehr, jedoch auch nicht weniger.
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