5 schwere Fehler, die Online Marketer häufig begehen und Tipps, wie du sie vermeiden kannst

5 schwere Fehler, die Online Marketer häufig begehen und Tipps, wie du sie vermeiden kannstEs gibt bestimmte Aspekte im Online Marketing, über die denkt man erst viel zu spät nach. Oder aber Zahlen, die nicht genügend validiert werden können und sich deshalb als grob falsch oder wenig aussagekräftig erweisen. Dinge eben, die jeder Online Marketer schon mehr als einmal gesehen und erlebt hat.

In diesem Artikel möchte ich nun auf genau diese typischen Fehler im Online Marketing eingehen und aufzeigen, warum sie derart häufig passieren. Natürlich vor allem deshalb, um euch darauf aufmerksam zu machen und euch vor diesen so gängigen Fehlerquellen zu bewahren.

5 schwere Fehler, die Online Marketer häufig begehen und Tipps

Vergeuden wir gar nicht viel Zeit, sondern steigen gleich ein mit dem Fehler Nummer eins, der sogenannten Saisonalität.

  1. Saisonalität komplett missachtet

    Der Klassiker unter den Fehlern ist, dass vergessen wird, auf die Saisonalität zu achten. Dabei ist es egal, ob es um die Keyword-Recherche geht oder ihr bereits in der Datenanalyse bzw. den Statistiken feststeckt. Saisonalität spielt immer eine Rolle und zwar mitunter eine sehr große.

    Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es Zeiten gibt, in denen bestimmte Begriffe häufiger aufgerufen werden und Zeiten, in denen sie absolut keine Relevanz mehr besitzen. Ein Mittel gegen Ameisen wird sich kaum jemand im Winter kaufen und einen Sonnenschirm wohl ebenso wenig, um zwei einfache Beispiele zu nennen.

    Saisonalität kann aber auch ganz anders stattfinden. Bei der Analyse von Zahlen und in Bezug auf die Aufrufe. Da freut sich manch ein Websitebetreiber, dass es bergauf geht, vergisst dann aber, dass seine Hauptzielgruppe (z.B. Jugendliche) gerade Ferien hat und nur deshalb besonders häufig vorbeischaut.

    All diese Dinge gilt es zu beachten, da die Daten sonst nicht verwertbar und somit wertlos wären. Saisonalität wird dennoch oft vergessen, während alle anderen Metriken permanent beobachtet werden.

  2. Falsche KPIs im Fokus der Analyse

    KPI steht für Key Performance Indicator und bedeutet nichts anderes, als dass bestimmte Werte herangezogen werden, um die Leistung von etwas darzustellen. Nur mit den KPIs lassen sich z. B. Anzeigenbuchungen in ihrem Erfolg messen und ausschließlich so können dann auch Schlüsse auf die jeweiligen Bereiche gezogen werden. Das Problem ist, dass sich viele hier auf die falschen Werte konzentrieren.

    Es geht weder um die Converson Rate, noch um die Besucherzahlen, die Absprungrate oder andere KPIs. Den Fehler, den hier viele gerne begehen, ist, sich auf die weniger wichtigen Werte zu fokussieren. Es ist nämlich sehr einfach, sich von erfolgreichen sekundären Zahlen verzaubern zu lassen, während die eigentlich primär wichtigen weitaus weniger Aufmerksamkeit erhalten.

    Zum Beispiel sind hohe Besucherzahlen nicht gut, wenn die Conversion schlecht bleibt. Eine hohe Conversion Rate hingegen ist nicht hilfreich, wenn gleichzeitig die Besucherzahlen sinken.

    Fokussiert also immer die primären Werte, die für eure Website oder euren Shop wirklich eine Rolle spielen. Verliert euch nicht in einzelnen Zahlen, sondern betrachtet das große Ganze. Nur weil ein Wert gut ist, muss das nicht für alle anderen gelten und umgekehrt.

  3. Unsaubere Daten als Grundlage verwendet

    Datenanalyse hängt immer direkt mit dem Wert der zur Verfügung stehenden Informationen zusammen. Sind die Infos, die als Grundlage vorhanden sind, nicht relevant oder sauber, kommen auch keine vernünftigen Analysen dabei heraus bzw. sind diese nichts wert, weil es die Daten ebenso wenig sind.

    Einfluss auf die Werte können dabei viele Faktoren nehmen. Werden Zählpixel wirklich überall korrekt geladen? Oft sind es kleine Änderungen an der Website, bei denen dann vergessen wird, auch den Analytics-Code wieder sauber zu integrieren. Oder aber die AdBlock-Rate ist derart hoch, dass diese bei der reinen Datenanalyse unbedingt berücksichtigt werden muss.

    Kleine Änderungen kompromittieren somit die Daten und sind diese beim ersten Mal nicht sauber erfasst worden, klafft sofort eine Lücke in dem ansonsten relevanten Datensatz. Dieser sollte übrigens stets mit einem Backup gesichert werden. Wer Shops betreut, die zehn Jahre lang Analytics-Daten gesammelt haben und dann vergisst, diese regelmäßig zu speichern, riskiert eine Menge.

  4. Dunkelziffer als unwichtig abtun

    Eben erst hatte ich AdBlock erwähnt. Tatsächlich habe ich in der Vergangenheit schon mehrere große Blogs betreut und es gab Zeiten, da habe ich aktiv gegen AdBlock gekämpft oder aber versucht, zumindest zu erfassen, wie viele Nutzer einen Werbeblocker verwenden. All das ist relativ problemlos möglich, es erfordert nur ein wenig Aufwand und die Investition von entsprechend viel Zeit.

    Was ich damit aber sagen möchte, ist, dass ihr grundsätzlich die Dunkelziffern nicht als “egal” abtun solltet. Auf einem dieser Blogs hatte ich vor einigen Jahren gemessene AdBlock-Raten von über 80 Prozent. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie relevant meine Statistiken bezüglich Aufrufe etc. sind, wenn so viele gezielt gegen das Tracking vorgehen und gar nicht erst erfasst werden können.

    Die vermeintliche Dunkelziffer war in diesem Fall demnach viel aussagekräftiger und größer als die Minderheit, die in meinen Statistiken abgebildet wurde. Was waren die Daten also wert, wenn ca. 80 Prozent der Besucher gar nicht in ihnen erscheinen? Ein typischer Fehler für mich ist, etwaige Dunkelziffern nicht gesondert zu betrachten und ebenso zu analysieren.

  5. Keine signifikanten Zeiträume verwendet

    Egal ob A/B Tests oder allgemeine Statistiken, es müssen signifikante Zeiträume erfasst werden, um brauchbare Daten zu erhalten. Messe ich nur die Besucher von heute, kann ich das nicht ohne Weiteres auf den Monat hochrechnen und schon gar nicht für das Jahr als Grundlage verwenden. Nur weil heute 10.000 Besucher kamen, müssen das morgen schließlich nicht noch einmal so viele sein.

    Zahlen schwanken und wer einen Durchschnitt für weitere Berechnungen erhalten möchte oder sich signifikante Aussagen wünscht, benötigt eine entsprechend große Schnittmenge. Bei A/B Tests sollten als absolutes Minimum 1.000 Besucher teilnehmen, um aufgrund des Tests eine Vorstellung davon zu bekommen, ob und wie etwas funktioniert. Beim Thema Besucher, Conversion-Rate oder Absprungrate muss schon länger gemessen werden, um weitere Schlüsse ziehen zu können.

    Ein typischer Fehler im Online Marketing ist es, etwas sehr Gutes zu erkennen und dann davon auszugehen, dass dies immer so ist und sich nicht mehr ändern wird. Was A/B Tests angeht, kann im kleinen Rahmen auch gar nicht von einer Relevanz gesprochen werden. Weil eben erst eine größere Teilnahme dafür sorgt, dass die Zahlen an Wert gewinnen. Der Zeitraum ist ebenfalls entscheidend. Gleichzeitig spielt hier auch wieder das Thema der Saisonalität eine Rolle.

Fehler gehören dazu und sollten akzeptiert werden

Es spielt keine Rolle, ob ihr solo-selbstständig seid oder in einem Team arbeitet. Auch ob ihr Chef oder Angestellter seid, ist im Grunde egal. Der Kern ist immer, dass ihr Fehler akzeptieren und tolerieren solltet. Auch bei euch selbst. Sie gehören seit jeher mit dazu und sind entsprechend wichtig.

Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen und sich der Situation neu anzupassen. Nur darum geht es. Wer offen für Fehler ist, ist deshalb immer auch offen für eine Veränderung und kann die Bedingungen in der jeweiligen Situation stets bestmöglich korrigieren.

Am Ende macht genau das uns Menschen aus. Wir haben evolutionär gelernt, mit allen möglichen Bedingungen zurechtzukommen. Deshalb haben wir den Platz auf der Welt, den wir haben und deshalb erleben wir diesen enormen Fortschritt. Das sollten wir auch in der Selbstständigkeit nie vergessen. Passen wir uns also immer wieder den Zahlen und Bedingungen an und sehen nichts als Beständigkeit, was morgen schon anders sein kann.

6 Gedanken zu „5 schwere Fehler, die Online Marketer häufig begehen und Tipps, wie du sie vermeiden kannst“

  1. Hallo David,
    mit dem Punkt “Unsaubere Daten als Grundlage verwendet” rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich habe in einem Projekt mal Google Analytics, Koko Analytics und Statify parallel laufen lassen. Was soll ich sagen: Die Unterschiede sind eklatant.
    So zeigt Koko Analytics beispielsweise durchweg 1/3 weniger Seitenaufrufe im Vergleich zu Statify. Anscheinend berücksichtigt Koko die Startseite (Index) nicht – das würde zumindest einen Teil der Unterschiede erklären?
    Fazit: Die Tendenz lässt sich in den einzelnen Tooles ganz gut ablesen. Die absolute Zahl der Zugriffe kann ich aber nicht wirklich einordnen / beurteilen / nachvollziehen.

    • Zugriffe sind auch nur eine Seite der Medaille, da gibt es ebenso weitere Daten die verfälscht werden. Koko Analytics filtert (glaube ich) Referer Spam zuverlässiger raus bzw. weiß ich gerade gar nicht, ob Statify das ohne Addon überhaupt macht.

    • Ich verwende seit kurzem Statify auf einigen meiner Seiten. Mir fiel auf, dass die WP-Bilderseiten mitgezählt werden (also domain/seite/image/), was z.B. Google Analytics nicht macht. Man kann dies aber mit dem PlugIn ‘Statify Filter’ herausfiltern (/././), ebenso alle sinnfreien /page//category//tag-Seiten.
      Außerdem ist ‘JavaScript-basiertes Tracking ohne Nonce-Prüfung’ in Statify unbedingt erforderlich, wenn ein Cache, Cloudflare u.ä. verwendet wird.
      Anschließend kamen die Aufrufzahlen von Statify in etwa in den Bereich von Google Analytics. Nur schade, dass man nicht noch bestimmte Länder-IPs filtern kann, da hier auch viel sinnfreier Traffic dabei ist.

  2. Klar es steht hier ja Online Marketer aber eine Sache sollte man niemals unterschätzen : OFFLINE ! Je nachdem was man verkaufen möchte so ist immer noch eine OFFLINE Werbung viel effektiver als eine online. Alleine durch die Verteilung durch Flyer kann man wesentlich schneller zum Erfolg kommen als online. Es ist sehr viel schneller und viel effektiver-

    • Ich stimme diesem Standpunkt voll und ganz zu. Es stimmt zwar, dass Offline-Marketing für einige Produkte nicht so effektiv ist, aber es gibt einige Branchen, in denen es immer noch an erster Stelle steht.

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