Um den Website-Verkauf als Einnahmequelle geht es in meinem heutigen Artikel.
Warum es Sinn machen kann eigene Websites zu verkaufen und was es dabei zu beachten gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Dabei stelle ich Plattformen vor, auf denen das möglich ist und gebe praktische Tipps, um den Wert der eigenen Website zu berechnen.
Warum sollte man eine Website verkaufen?
Es gibt viele Gründe, warum man Websites verkaufen kann oder gar sollte.
Zum einen gibt es natürlich Selbstständige, die sich darauf spezialisiert haben Websites zu erstellen und diese dann gewinnbringend an jemanden zu verkaufen, der sich eben nicht die Mühe machen möchte so eine Website von Grund auf neu aufzubauen.
Ein Beispiel von früher war die Website adsenseflippers.com, die regelmäßig in meinen Einnahmereports vor einigen Jahren auftauchte. Dort wurden jeden Monat mehr als 100 AdSense-Websites erstellt und dann nach ein paar Monaten, wenn der Traffic da ist und die Einnahmen gut aussehen, verkauft.
Ebenfalls häufig sind Spezialisten anzutreffen, die bestehende Websites kaufen, diese optimieren und für mehr Einnahmen sorgen, nur um sie dann mit Gewinn wieder zu verkaufen. Die beiden Betreiber des YouTube-Kanals Income School sind in diesem Bereich sehr aktiv.
Es scheint also ein lohnendes Geschäft zu sein, auch wenn uns die USA auch da wieder weit voraus ist.
Es gibt aber auch andere Gründe, warum man seine Website verkaufen möchte/muss. So könnte es sein, dass man sich auf andere Projekte konzentrieren möchte und einfach nicht mehr die Zeit für eine Website vorhanden ist. Bei mir war dies vor einer Weile der Fall, wie ich in diesem Artikel geschildert habe.
Aber auch wenn man einfach die Lust an einem Website-Thema verliert, was nach vielen Jahren einfach vorkommen kann, besteht die Möglichkeit diese Website zu verkaufen.
Wo kann ich Webseiten verkaufen?
Es gibt in Deutschland verschiedene Plattformen, die über die notwendige Reichweite verfügen, um Websites zu verkaufen.
Auf sedo.de werden zwar primär Domains verkauft, aber dort kann man auch komplette Projekte anbieten. Der Vorteil ist, dass Sedo recht gute Nutzerzahlen hat und von allen spezialisierten Anbietern sicher die meisten Nutzer.
Bei projektify.de handelt es sich um einen speziellen Marktplatz für den Kauf und Verkauf von Websites. Dort stellen viele Betreiber kleine und größere Websites ein, um diese zu verkaufen.
mabya.de ist eine weitere deutsche Plattform, um Websites zu kaufen und zu verkaufen.
Man kann auch probieren seine Websites über flippa.com oder empireflippers.com, führende amerikanische Marktplätze für den Kauf und Verkauf von Websites, zu verkaufen. Dort sind hin und wieder DE-Domains zu sehen. Allerdings sind diese Portale ganz klar auf den US-Markt ausgerichtet und meist nicht ideal für deutsche Websites.
Andere deutschsprachige Anbieter, wie sugox.de oder projectdeals.de rangieren von ganz Okay bis nicht so toll. Bisher haben es nur wenige dieser Spezial-Plattformen wirklich geschafft, richtig groß zu werden. Ob das jemals der Fall sein wird ist nicht zu sagen. Es wäre wünschenswert, wenn es einen großen spezialisierten Anbieter geben würde.
Eine weitere Alternativ wäre eBay, wobei viele dort nicht so gute Erfahrungen mit dem Verkauf von Websites gemacht haben. Alternativ könnte man in entsprechenden Webmasterforen seine Websites anbieten, aber da muss man wissen, wo die potentiellen Käufer anzutreffen sind.
Generell sollte man bei solchen Plattformen vorher genau prüfen, wie der Verkauf abläuft und welche Gebühren ggf. entstehen.
Mittlerweile ist Facebook zu einer spannenden Plattformen für den Website-Verkauf geworden. So gibt es z.B. die Gruppe Domains & Projekte – Marktplatz, auf der Websites verkauft werden.
Ggf. kann man sich auch an einen direkten Wettbewerber wenden, ob dieser an einem Kauf der Website interessiert ist.
Verkauft man regelmäßig Websites so könnte man auch einen eigenen Online-Shop einrichten. Allerdings muss man hier viel Arbeit investieren, um die richtigen Besucher auf diesen Shop zu bekommen.
Wert einer Website berechnen
Den Wert einer Website zu bestimmen ist nicht so einfach. Sowohl Käufer, als auch Verkäufer tun sich damit regelmäßig schwer.
In meinem Artikel Wert eines Blogs oder einer Website berechnen habe ich Berechnungsmethoden und Online-Tools vorgestellt, die dabei helfen einen passenden Verkaufspreis festzulegen.
Unter anderem sollte man auf Faktoren achten, wie:
- Wie hoch sind die aktuellen Einnahmen der Website pro Monat/Jahr?
- Welche Einnahmequellen werden bisher eingesetzt?
- Wie hoch ist der Traffic?
- Welcher Top-Rankings gibt es in Google?
- Wie hat sich die Website in den letzten Jahren entwickelt?
- Welche Pontential bietet die Website vom Traffic und den Einnahmen her?
- Wie hoch sind bisher die Ausgaben, z.B. für Werbung?
- Welche Aufwand ist für den Betrieb der Website notwendig?
- Gehören alle Inhalte dem Verkäufer oder gibt es Dritt-Ansprüche?
- und mehr
Dies alles und mehr beeinflusst den Preis, den jemand bereit ist für eine Website zu bezahlen.
Es gibt natürlich auch Online-Tools, die eine Schätzung des Wertes ausgeben, wie dieses hier oder dieses. Aber da sollte man sehr vorsichtig sein, denn sehr viel würde ich darauf nicht geben.
Am Ende kann man es auf den einfachen Nenner bringen, dass sich der Website-Preis an der Nachfrage orientiert. Man kann maximal den Betrag bekommen, den jemand bereit ist zu zahlen.
Dass man mit umfangreichen Informationen, Nachweisen für Traffic und Einnahmen und einer guten Präsentation aber natürlich den potentiellen Käufern mehr Sicherheit geben kann und damit bessere Preise erzielt, ist auch nachvollziehbar.
Ich habe eine Umfrage unter meinen Lesern durchgeführt, was der wichtigste Faktor für die Preis-Kalkulation einer Website ist. Hier ist das Ergebnis.
Was ist das wichtigste Kriterium für die Preis-Kalkulation einer Website?
- eine Mischung aus allem (33%, 170 Stimmen)
- die bisherigen Einnahmen (29%, 145 Stimmen)
- die Besuchzahlen (19%, 97 Stimmen)
- die möglichen Einnahmen (18%, 89 Stimmen)
- die Backlinks (1%, 7 Stimmen)
Teilnehmerzahl: 508 (max. 1 Stimmen)
Die meisten setzen auf eine Mischung verschiedener Faktoren und Kennzahlen. Kurz dahinter folgen dann die bisherigen Einnahmen.
Backlinks sind dagegen für viele kaum ein Faktor bei der Preisfindung.
Vor- und Nachteile
Websites zu verkaufen bietet Potential. Es gibt da draußen viele Menschen, die gern Websites betreiben würden, um damit Geld zu verdienen. Aber entweder haben Sie keine Zeit oder nicht das notwendige Know How, um diese selbst aufzubauen. Meist sogar beides.
Diese sind bereit Geld auszugeben, um fertige Websites zu bekommen, die sie “nur” noch betreuen und ausbauen müssen. Das hat für sie zudem den Vorteil, dass sofort Einnahmen vorhanden sind.
Allerdings geht man bei dieser Einnahmequelle in Vorleistung und muss erstmal viel Arbeit in den Aufbau einer Website stecken, ohne eine Garantie dafür zu haben, diese am Ende auch wirklich verkaufen zu können.
Wer aber genügend Erfahrung im Aufbau mit Nischenwebsites und anderen Website-Arten hat, der wird in den meisten Fällen erfolgreiche Websites aufbauen und selbst wenn man diese nicht verkaufen kann, wird man damit Geld verdienen.
Etwas aufwändig ist der Verkauf allerdings, da nicht nur die Dateien und die Datenbank zu übergeben sind, sondern auch die Domain (per Authcode) übertragen werden muss.
Zudem gibt es einige rechtliche Dinge zu beachten, wenn man Websites verkauft. Wie z.B. Kommentare von Nutzern und andere fremde Inhalte.
Man sollte den Verkauf von Websites wie ein richtiges eCommerce-Geschäft betrachten und sich entsprechend um die Anforderungen und rechtlichen Grundlagen kümmern.
Kurt (ehemaliger Betreiber von websiteboerse.de) hat mir folgendes zu seinen Erfahrungen mit dem Verkauf von Websites geschrieben:
Der Vorteil des Website-Verkauf liegt auf der Hand. Man bekommt schnell Geld, das man für private Zwecke oder ein anderes Projekt nutzen kann. Zudem wird durch den Verkauf eines Projektes oft viel Zeit frei, die man dann für andere, neue Projekte verwenden kann.
Allerdings liegen im Website-Verkauf definitiv auch Risiken. Es ist nicht immer einfach einen geeigneten Käufer zu finden, manche der Käufer sind sich gar nicht im Klaren darüber, was es bedeutet eine Website zu betreiben. Andere sind gar Spaßkäufer.
Da es bei Websiteverkäufen aber teilweise um sehr große Geldmengen geht, ist es dementsprechend ärgerlich, wenn ein Verkauf wegen mangelnden Fachwissens des Käufers scheitert.
Man sollte also gut mit potentiellen Käufern kommunizieren und sich mit einem Website-Kaufvertrag absichern (hier gibt es ein Muster).
Fazit
Das Thema Website-Verkauf ist ein sehr umfangreiches, das ich in diesem Artikel nur anreißen konnte. Zudem bin ich jemand, der sich lieber eigene Websites aufbaut und diese dann auch behält, so dass ich wenig eigene Erfahrungen beisteuern kann.
Trotzdem handelt es sich um ein interessantes Geschäftsmodell und eine durchaus lukrative Einnahmequelle, welche hierzulande sicher nicht den Stellenwert erreichen wird wie in den USA, aber trotzdem ein interessantes Feld ist.
David hat in einem seiner Artikel geschildert, welche Erfahrungen er beim Verkauf seines Blogs gemacht hat.
Welche Erfahrungen konntet ihr mit dem Verkauf einer eigenen Website sammeln?
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Hi Peer,
ich finde ein Websiteverkauf ist ein sehr zweischneidiges Schwert.
In vielen Fällen ist die Site ja auf den ursprünglichen Betreiber zugeschnitten, bspw. durch Videos. Ich hätte schon ein Problem damit, wenn ich auf Youtube-Videos zu sehen bin und nach dem Verkauf möglicherweise Schindluder getrieben wird. Da würde es mich auch nicht trösten, wenn ich rein rechtlich nicht mehr dafür verantwortlich bin.
Bei einer Nischenseite und reinen Texten ohne Bezug auf mich als Person könnte ich leben.
Hattest du schon mal eine Seite verkauft oder planst du das noch?
VG Manuel
Ich tue mich damit auch sehr schwer und es ist auch nicht mein Ziel eine Website aufzubauen, um sie zu verkaufen. Dazu investiere ich auch viel zu viel Herzblut.
Aber wer weiß, irgendwann setzt sich jeder mal zur Ruhe und wenn sich ein Verkauf dann noch lohnen würde, mal schauen.
Ich schaue mittlerweile nur noch bei 1, 2 Facebook-Gruppen (“Projektverkauf” zB.) rein. In der Regel bekommt man hier alle relevanten Informationen und den direkten Kontakt zum Verkäufer. Angebote und Erwartungshaltung ist recht gemischt – aber es sind auch häufig faire und lohnende Angebote dabei.
Hier ist aber auch zu beobachten, dass solche Marktplätze, wie oben im Text aufgezählt, solche Gruppen übernehmen.
Viele Grüße,
Ralf
Bei Projektify hab ich mal ne „lukrative“ Nischenwebsite gekauft. Und bin total übers Ohr gehauen worden. Statt den paar hundert euro einnahmen gab es: null. genau. niente, nada, gar nix
Sämtliche Screenshots aus Anslytics & Co waren gefälscht!
Schlauerweise war der Kaufpreis (500€) niedrig genug so daß sich der Aufwand für eine Betrugsanzeige etc. nicht gelohnt hat. Das nächste Mal lasse ich mir eine Livetour durch sämtliche Daten geben…
Das ist natürlich ärgerlich, aber leider kommt so was vor. Ich würde mir da auch die SEO-Daten genau anschauen und auch einen Blick in reale Statistiken verlangen.
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Gruß von Projektify