Viele kleine oder wenige große Websites bzw. Blogs? Das ist eine Frage, die sich früher oder später jeder ernsthaften Website-Betreiber oder Blogger stellt.
Mit der Zeit wächst die eigene Website oder der eigene Blog und es stellt sich die Frage, wie man sich insgesamt weiter entwickeln möchte. Lohnt es sich weitere Websites bzw. Blogs zu starten?
Ich möchte mal einen Blick auf 2 Strategien werfen und deren Vor- und Nachteile beleuchten. Zudem gebe ich natürlich auch einige Tipps und schildere meine Erfahrungen.
Hinweis:
Wenn ich im weiteren Verlauf des Artikels von Websites rede, meine ich auch Blogs. Sie unterscheiden sich zwar vom Aufbau und vom Pflegeaufwand, aber für die Vor- und Nachteile in diesem Artikel macht es kaum einen ´ Unterschied.
Strategie “viele kleine Websites”
Eine gängige Strategie ist es, viele kleine Nischenwebsites zu erstellen. Da hat man zwar für jede Website nur wenig Zeit und das sieht man den Websites natürlich in gewisser Weise auch an, aber hier macht es eben die Summe aller Websites.
Vorteile vieler kleiner Websites:
- Die Zahl der Hacker-Angriffe auf Websites nimmt immer weiter zu. Mit vielen kleinen Websites hat man dahingehend 2 Vorteile. Erstens steht man mit kleinen Websites nicht so im Fokus solcher Angriffe. Zweitens ist der Schaden für den Webmaster geringer, wenn nur eine einzelne kleine Website ausfällt.
- Viele kleine Websites kann man auf mehreren Hostern verteilen. Damit wird auch hier das Risiko (z.B. von Ausfällen) gestreut und es ist möglich, sich untereinander Links zu spendieren und damit die Nischenwebsites zu pushen. Allerdings sollte man das vorsichtig tun und nicht übertreiben.
- Es gibt unendlich viele kleine Nischen, die aber auch nicht so viele Besucher haben. Mit vielen kleinen Websites kann man diese Themen ohne viel Aufwand abdecken und zudem noch gut in Google dafür ranken.
- Es ist auch denkbar, dass man mit mehreren kleinen Websites ein Mehrfachranking zu bestimmten Themen schafft. Das bedeutet, dass man zu bestimmten Suchbegriffen mehrmals in den TOP 10 bei Google auftaucht.
- Die Einnahmen sind über viele Websites verteilt und damit einfach sicherer und stabiler. Zudem kann man auf unterschiedliche Einnahmequellen setzen.
- In der Summe ist es bei vielen kleinen Websites möglich mehr Traffic zu bekommen, als auf einer einzigen größeren Website.
- Man muss auch nicht so viel Rücksicht auf eine kritische Community nehmen. Das kann schon von Vorteil sein, wenn man manche Trolle sieht.
Nachteile vieler kleiner Websites:
- Viele kleine Websites zu erstellen und zu pflegen ist insgesamt anstrengender, als sich nur um eine Website zu kümmern. Hier sind Stress und ein möglicher Burnout ein Risiko.
- Die Anpassungen von vielen kleinen Websites ist deutlich aufwändiger. Wenn ich z.B. daran denke, was es für einen Aufwand macht, WordPress diversen Website zu updaten oder die Datenschutzerklärung anzupassen.
- Kleine Websites haben insgesamt weniger Möglichkeiten Geld zu verdienen. Viele Einnahmequellen werden erst zugänglich, wenn man eine gewissen Website-Größe und damit Traffic erreicht hat.
- Kleine und nicht so intensiv aktualisierte Websites genießen oft weniger Vertrauen bei Google, aber auch bei den Besuchern.
- Mit einem Netzwerk von vielen kleinen Websites ist man vor allem von Suchmaschinen-Traffic abhängig. Kleine Websites haben selten eine größere Community oder Stammleser. Auch in Social Websites kann man kleine Websites oft schlechter pushen.
Strategie “eine große Website”
Eine andere Strategie ist es, alles auf eine Karte zu setzen und eine große Website zu bauen. Dies hat ebenfalls Vor- und Nachteile, die ich im Folgenden anspreche.
Vorteile einer großen Website:
- Mit nur einer Website kann man alle Zeit und Energie in diese stecken. Man kann sehr aufwendige Inhalte (z.B. Videos oder Podcasts) realisieren und sich damit von anderen Websites zu diesem Thema absetzen.
- Da der Linktausch nicht mehr im großen Stil zu empfehlen ist und man z.B. durch Social Websites viele Backlinks bekommen kann, spricht vieles für nur eine Website.
- Mit einer größeren Website stehen einem mehr Verdienstmöglichkeiten offen. Bestimmte Einnahmequellen öffnen sich erst ab bestimmten Nutzerzahlen.
- Ein große Website schafft es i.d.R. eine größere Community aufzubauen. Damit wird man nicht mehr so abhängig vom Suchmaschinen-Traffic und kann Social Websites besser nutzen. Auch Newsletter funktionieren da meist besser.
- Die technische und inhaltliche Wartung (z.B. bei Updates) ist bei nur einer Website deutlich weniger aufwendig.
- Nicht zu unterschätzen ist das Herdenverhalten. Viele Internet-Nutzer wenden sich lieber bereits populären Angeboten zu.
- In Social Networks funktionieren große Websites oft besser als Nischenwebsites. Die eigene Community pusht einen da deutlich weiter, als das bei kleinen Websites möglich ist.
- Mit einer großen Website wird vieles einfacher. Man erhält einfach deutlich mehr Aufmerksamkeit. Frei nach dem Motto “Die zweite Million ist einfacher als die erste”.
Nachteile einer großen Website:
- Jedes Thema erreicht irgendwann seinen Peak. Wenn es in den Suchergebnissen bei den Hauptkeywords nicht mehr hoch geht und kaum noch Besuchersteigerungen erreicht werden, hat man evtl. schon das Limit mit einer Website erreicht.
- Große Website müssen sich mit Themen beschäftigen, die populär sind. Diese Massenthemen sind aber meist schon so sehr umkämpft, dass es schwer ist gegen die etablierten Websites zu gewinnen.
- Es ist sehr zeitaufwändig eine große und treue Community aufzubauen. Das dauert viel länger, als Suchmaschinentraffic auf Nischenwebsites zu bekommen.
- Wenn etwas mit der einen Website passiert (Hack, Server down, starke Konkurrenz) dann brechen die Einnahmen komplett ein. Man hat nur dieses eine Standbein.
- Man läuft mit einer großen Website natürlich Gefahr in das Visier von Neidern zu gelangen. Man fliegt sozusagen über dem Radar und nicht darunter, wie bei den kleinen Nischenwebsites.
Eine Kombinationslösung
Natürlich sind die genannten Vor- und Nachteile nicht komplett, aber diese zeigen schon sehr gut, wo die Probleme und Chancen der beiden Ansätze liegen. Ich habe für mich einen dritten Ansatz gewählt, der beide Strategien kombiniert.
Dazu baue ich im Zentrum meines Netzwerkes 2-3 große Websites bzw. Blogs auf, die wirklich viel Traffic bekommen und auch relativ viel Arbeit erfordern. Diese großen Projekte sollen dann auch eine Community aufbauen und entsprechen damit der Strategie “eine große Website”.
Ein mittlerweile sehr großes Projekt ist mein Brettspiel-Blog, der im Oktober erstmals mehr als 100.000 Seitenaufrufe erreicht hat. Der kostet viel Zeit und Arbeit, bietet aber auch großes Potential.
Zusätzlich habe ich mir aber auch eine Reihe kleiner und schnell erstellter Nischenwebsites aufgebaut. Diese wurden quasi um die großen Websites herum aufgebaut und drehen sich jeweils um ein Thema, welches ich auf einer der großen Websites nur anschneiden konnte. Diese Websites erhalten dann entweder Links von den großen Websites oder sie verlinken zu einer großen Website.
Klein, aber fein ist z.B. meine Mikrofon und Podcast Website, in die ich deutlich weniger Zeit investiere, die sich aber auch gut entwickelt.
Dieses Modell vereint die Vorteile beider Strategien. Man verringert das Risiko und schafft sich zudem weitere Einnahmequellen / Standbeine. Allerdings ist der Aufwand dafür natürlich nicht zu unterschätzen. Die großen Websites erfordern viel Zeit, aber auch in die kleinen Websites muss Arbeit gesteckt werden.
Generell muss man sagen, dass man von einer starken großen Website aus natürlich viel einfacher weitere themenverwandte Websites aufbauen kann. Man hat schließlich schon viele Leser, die sich ebenfalls für die verwandten Themen interessieren.
Eine umfangreiche Anleitung zum Aufbau eines großen Blogs findet ihr bei mir ebenso, wie mein Nischenseiten-Aufbau E-Book.
Viele kleine oder wenige große Websites bzw. Blogs?
Wie ihr seht, kann man keine abschließende und eindeutige Antwort geben. Beide Strategien “viele Kleine” und “eine Große” haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
Diese sollte jeder Webmaster bzw. Blogger abwägen, bevor er sich für einen Weg entscheidet. Evtl. ist der gezeigte Zwischenweg eine Lösung, um die Vorteile beider Strategien möglichst zu vereinen und dabei die Nachteile zu verringern.
Ich kann jedenfalls nur empfehlen erstmal klein anzufangen und dann nach und nach das eigene Website- und Blog-Imperium aufzubauen.
Welche Strategie fahrt ihr?
Mich würde es nun natürlich interessieren, welche Strategie ihr verfolgt. Setzt ihr lieber auf eine große Website oder auf viele kleine?
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Hallo Peer
Der Artikel trifft es wohl auf den Punkt. Als Profi kann man alle Strategien fahren.
Für Anfänger würde ich auch unbedingt empfehlen erstmal mit einer kleinen und thematisch sehr eingegrenzten Website zu beginnen. Nicht nur weil das Wissen um sinnvoll ein große Website aufzubauen, so dass sich die Besucher auch zurechtfinden, sondern auch, weil die Motivation höher, weil bei kleinen Webseiten zu einem echten Nischenthema doch schnell ein paar Besucher kommen.
Aber auch das funktioniert nur, wenn man wirklich eine Nische findet, die nicht zu sehr überlaufen ist. Sonst muss man eben doch mehr Arbeit reinstecken als Gedacht. Ein bisschen kreativ sollte man aber auch da sein und die Seite (themenbezogen) hübsch machen, aber Klarheit für die Besucher ist wohl noch wichtiger.
Abschließend: Wenn sich nicht ganz klar auf Microsites fokussiert ergibt sich im Laufe der Zeit schon fast automatisch irgendeine Art der Mischform, in dem man die 1-2 Seiten aufbaut, die gut laufen und auch noch Spaß machen.
Das würde mich noch interessieren: Hast du eigentlich auch eine ganz kleine Seite (max 10 Seiten, Beiträge), die so einigermaßen läuft und auch so klein bleiben soll?
Alexander
Ein paar Nischenwebsites haben um die 10 Artikel. Diese bringen etwas Geld ein, ohne dass ich da schon lange was dafür gemacht habe. Das passt.
Hallo Peer,
bei mir war es vor ziemlich genau 10 Jahren so: Ich startete mit einem Blog (Thema ist Fotografie im Allgemeinen). Irgendwann hatte ich einen recht ausführlichen Artikel, den ich immer weiter erweiterte (ein bestimmtes Themengebiet innerhalb des Blogthemas). Später dachte ich mir dann: Aus dem Thema könntest du eigentlich eine eigene Website machen.
Gesagt, getan und zwei Jahre später war dieser “Abkömmling” sogar erfolgreicher als das generische Blog. Dies lag auch daran, dass ich damit eher eine Nische aufbaute bzw. das gesamte Blog-Thema (auch für Google) nicht mehr so verwässert war, ähnlich wie bei einer Marke.
Heute gibt es noch zwei weitere “Abkömmlinge”, die sich alle je auf ein bestimmtes Thema beschränken. Das erste Blog ist nicht so erfolgreich und mittlerweile auch in der Themenanzahl kleiner. Dort veröffentliche ich dann Themen, die für die spezialisierten Seiten nicht passen.
Ein Vorteil von mehreren Blogs: Man kann auf dem schwächsten auch experimentieren. So führe ich Updates zum System nur manuell durch und zwar zunächst auf dem schwächsten Blog bzw. schaue dort, ob danach noch alles funktioniert.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich empfehle, zunächst eine Seite stark zu machen und später überlegen, kleinere aufzubauen. In meinem Fall wurden diese kleineren dann teils sogar erfolgreicher bzw. größer.
Behandelt man jedoch mehrere unterschiedliche Themen, ergibt eine einzige “Universalseite” kaum Sinn. Hier sollte man natürlich unbedingt mehrere Seiten aufbauen. Ansonsten verwässert man seine “Marke”.
Noch etwas zur Verlinkung untereinander: Dies habe ich seit jeher gemacht, einfach weil die Links thematisch passen. Ich hatte nie Negatives dabei seitens Google gespürt (mir aber auch nichts Großes erhofft). Natürlich sollte nur passend und dezent verlinkt werden. Google weiß natürlich, dass diese Seiten den selben Admin haben.
Ich kann allerdings deinen Einwand bezüglich der Administration verstehen: Wenn ich etwas im Theme verändere, dann muss ich dies mittlerweile bei sechs Blogs tun. Das selbe gilt für Plugins und solche Sachen wie Datenschutz. Das ist Arbeit, die dann keinen Spaß macht, da sie monoton wird. So bin ich gerade dabei, mein Affiliate Plugin auszutauschen. Bei einer Seite ok. Bei mehreren wird’s nervig.
Hier hilft mir übrigens eine ordentliche Lesezeichen-Struktur (alle WP-Admin-Seiten auf einmal in Tabs öffnen) und ein Tab-Plugin für den Windows-Explorer: Dort sind dann alle meine Theme-Dateien aller Blogs in je einem Tab geöffnet. Auch mein FTP-Programm hat Tabs sowie mein HTML-Editor. So kann ich manuelle Änderung auf vielen Seiten recht zügig und übersichtlich ausführen.
Gruß
Ein “Leidendsgenosse” bzgl. der Pflege vieler Blogs. Bei mir hat sich natürlich auch ein gewisser Workflow eingespielt, aber aufwändig ist es dennoch.
Danke auf jeden Fall für deine interessanten Erfahrungen. Wenn man erstmal einen großen Blog hat, dann hilft das später natürlich dabei neue kleinere Projekte zu starten. Keine Frage.
@FanThomas
Danke für den tollen Tip mit der Lesezeichenstruktur und dem gleichzeitigen öffnen.
Werde das gleich mal umsetzen. Habe gerade neun WP Sites auf die neue WP Version upgedated und Deine Arbeitsweise kann da schon etwas Zeit sparen.
Schönes Wochenende
Tom
Gerne.
Ich beobachte bei Freunden auch häufig, dass diese die Tastatur für Standardbefehle (kopieren, einfügen, rückgängig, …) gar nicht nutzen. Solche Befehle sind bei Änderungen bei vielen Baustellen hintereinander sehr hilfreich und die Arbeit mit Shortcuts erleichtert diese Art von Arbeit ungemein (z.B. Strg+T für einen Wechsel zum nächsten Browsertab).
Ich habe zwei Seiten die ich regelmäßig zum Beispiel mit neuem Content fülle und auch sonst etwas Zeit in Backlinks und Co investiere. Sind insgesamt vielleicht zwei bis drei Stunden die Woche. Verdiene aber auch fast 700€ mit jeder Seite. Vor allem mittlerweile auch mit klassischen Werbebannern (so wie auf der Seite hier). Das wäre mit kleinen 0815-Seiten nicht möglich gewesen.
Und am Anfang habe ich sehr viel Zeit investieren müssen. Da ich für die Themen der Seiten allerdings auch auf meine Beruf (Controller) zurückgreife ging es hier nicht um die fachlichen Dinge. Sondern um so Themen wie WordPress und Vermarktung.
Hi. Das ganze Drumherum um den Content ist das Problem vieler kleiner Seiten. PHP,Datenschutz Verordnung und der Datenschutz selbst, Aktualisierung von Details bei Inhalten und auch der Werbung, SQL, ….. Wenn man mal ein paar Wochen sich nicht kümmern kann (Job Stress oder Krankheit oder Auszeit, ..), dann passiert es leicht, dass man nur noch den notwendigen Anpassungen hinterherläuft. Das Dumme, ich interessiere mich für meine Blog Themen sehr, würde gerne mal wieder Zeit in den Content stecken. Auch so eine Art Bloggerfalle. Daher hiermit ein Playdoyer für weniger Seiten. Allerdings baue ich immer mal wieder ein kleines Projekt, nur so aus Spass. Völlig ausserhalb jeder Strategie und einfach nur aus Spass, wenn ich weder auf die Pflege eines Hauptprojekts oder zum TV, Sport oder sonst was habe.
“Bloggerfalle”, da ist was dran.
Ich habe selbst über rund 1.000 Webseiten aufgebaut über 20 Jahre.
Und darunter viele kleine Projekte naturgemäß allein aufgrund der Anzahl.
Zahlreiche Mini-Seiten, Themenseiten usw. usf.
Das Problem ist tatsächlich hinterher die Bewirtschaftung. Aber nicht nur das.
Und Unabhängigkeit im Sinne von Streuung der Risiken erreicht man nur dann, wenn man
1. nicht AdSense (Google-Ads) einbaut
2. nicht andere Sachen wie Analytics von Google
3. nicht alles auf einem oder nur wenigen Hostings (und damit IP-Adressen hat).
4. nicht überall die gleichen Domaininhaber hat.
5. keine andren Kodes einbauen oder Sachen, die Google auswerten lassen können, daß alles zusammenhängt
6. keine übermäßigen Verlinkungen untereinander bei den Seten
All das wertet Google aus.
Ich hatte den Fall, daß wir bei einigen Seiten plötzlich eine Sicherheitslücke hatten und die nicht ernst genommen wurde und in der Folge dessen auf einer handvoll Seiten im Jahr 2009 Häckkode drin-war.
Aber nicht nur diese Webseiten wurden von Google – verständlicherweise – aus dem Index geschmissen (von Platz 5 auf unter Platz 100 usw.) sondern auch alle anderen Projekte, die gar nicht betroffen waren.
Irgendwann kam ich auf die Idee, bei einem Projekt den Adsense-Kode eines Geschäftspartners einzubauen (ich hatte ihn natürlich vorher gefragt). Zack, war die Seite wieder auf den ersten Plätzen.
DAHER:
Wer durch viele oder sogar zahlreiche Webseiten Klumpenrisiken vermeiden will, der merke: Google-Ads, Google-Analytics nur hompopatisch einbauen und die Punkte 1 bis 6 oben beherzigen.
Den die offiziellen Beteuerungen von Google, daß Analytics, Adsense (Ads) nicht für die Suchergebnisse bei Google.ch (oder .de usw.) herangezogen werden ist eine Lüge.
Desweiteren muß man bei vielen kleineren oder sehr vielen kleineren Projekten auf WordPress zwingend verzichten.
Denn niemand kann zeitlich und nervlich ständig die ganzen Erweiterungen und WP-Versionen aktualisieren. (oder automatisch aktualisieren lassen, was auch nicht geht, denn man muß ja manuell alles kontrollieren, etwa, wenn eine Erweiterung nicht kompatibel ist mit der aktuellen WP-Version usw.)
Man muß dann auf kleine schlanke und schnelle, auf datenbankfreie CMS setzen wie:
CMSimple_XH
Mozilo
GetSimpleCMS
TypesetterCMS
BludIT
und weitere.
Dann ist zu beachten, daß – wie der Autor des Blogbeitrags hier richtig schildert – man viele viele kleine Projekte nicht so gut betreuen kann. Es leidet dann die Qualität infolge der Quantität wenn man zu sehr in die Breite geht bei der Zahl der Projekte.
Wahrscheinlich ist die vom Autor gewählte Variante, einige Großprojekte und darum einige Satellitenprojekte zu führen eine sehr gute Wahl.
Es ändert sich auch immer das Internet bekanntermaßen.
Und war zum Beispiel eine Domain mit Voip als Thema vor 10 Jahren der letzte Schrei, spricht heutzutage niemand mehr davon.
Man muß also sich auch mit dem Internet wandeln und ein Projektportfolio wie einen Garten hegen und pflegen und auch mal schweren Herzens bzw. sogar oft schweren Herzens Projekte löschen, die man liebevoll aufgebaut hat.
Wer sich z. B. auf Voipshop.ch etwas als Nische aufgebaut hatte und dann diese Entwicklung hat und sich irgendwann entscheidet, die Domain zu löschen, der hat viel Arbeit nicht sehr nachhaltig investiert:
https://trends.google.com/trends/explore?date=all&geo=CH&q=Voip
Daher ein weiterer Tipp für alle, die in die Breite gehen wollen:
Man nehme keine Projekte / Domains, die gerade jetzt hochaktuell sind, später aber nicht mehr. Fenchel.ch wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch noch in vielen Jahren ein Thema (Nischenthema) bleiben.
Ob Sneakers noch in 10 Jahren jemand will oder sich nicht nur alle totlachen über die schreckliche Mode von damals als die jungen Leute Knöchelschals tragen hätten müssen, weil sie mit ihren Sneakers und knöchelfreien Söckchen in Kombi mit Hochwasserhöschen so froren, da wäre ich mir schon weniger sicher.
Das kann dann richtig weh-tun, wenn man so eine Nischenseite über 10 Jahre aufgebaut hat und dann sie irgendwann löschen muß weil sich nix tut.
Im Moment sind die Schühchen noch der letzte Schrei:
https://trends.google.com/trends/explore?date=all&geo=CH&q=sneakers
Dann noch ein Tipp:
Nicht Themen wählen, die bewirtschaftungsintensiv sind, wenn man in die Breite gehen will.
Also nicht Themen, die alt aussehen, wenn man mal nicht dazu kommt, etwas zu schreiben wie z. B. Sportergebnisse, Politik usw. usf..
Und zuletzt noch:
Egal, ob in die Breite oder nicht, man sollte immer Themen nehmen, die einem wirklich liegen und Freude machen. Und nicht solche, weil das Suchvolumen gerade hoch ist oder man die Domain dazu registrieren oder ersteigern konnte.
Also Themen über die man mit Freude gern was schreibt und nicht solche, bei denen man sich zwingen muß, was zu schreiben.
Hallo Remo,
vielen Dank für die interessanten Einblicke. 1.000 Websites ist schon Wahnsinn. Und danke für die Tipps.
Ja, über 1.000 Seiten aufbauen ist Wahnsinn und kann man nur machen, wenn man gerne schreibt und gestaltet.
Aber ich würde heute nicht mehr so in die Breite gehen.
Und auch keine Seiten aufbauen, nur weil ich eine tolle Domain zu einem Thema habe.
Sondern nur Themen wählen, die mir auch liegen.
Es ist insgesamt so, daß viele mit viel Mühe aufgebaute Projekte schließlich gelöscht wurden, darunter z. B. Autoblogs (hab keinen Bezug zum Thema, hätte ich lassen sollen) und auch ganze Internetzeitungen. Ich hab schon überlegt für die statischen Themenseiten, die gelöscht wurden für die alten Inhalte einen Internetfriedhof anzulegen und dort alle alten Inhalte hochzuladen.
Eben zum Beispiel die alten Inhalte von Seiten wie Voipshop.ch (jetzt ist ein Domainhändler drauf, aber aufgrund der oben im Beitrag verlinkten Google-Trends-Graphik bezweifle ich, daß er sie verkaufen wird. Und auch, weil ich sie damals schon allen angeboten hatte von Swisscom bis sonstwem allen und überall nur Absagen)
Hallo Remo,
sehr guter Kommentar und die Einblicke.
Einige der CMS Systeme die du angesprochen hast kannte ich noch gar nicht. Aber das liegt auch daran, dass ich selbst kein CMS einsetze, sondern hauptsächlich statische Websiten nutze (Static Site Generator).
Der Wartungsaufwand bei generierten statischen Seiten geht dabei nämlich gegen null, da ich keinerlei Plugins aktualisieren muss. Einzig der vorgeschaltete nginx muss aktuell gehalten werden. Und wenn alles kaputt geht, dann deploye ich meine Seite neu und es geht wieder.
Alles was nicht über statische Seiten funktioniert, dann programmiere ich mir selbst. Der Aufwand sich in irgendwelche Tools einzuarbeiten ist mitunter höher, als es fix selbst zu programmieren. Und viele Dinge kann man mittlerweile einfach im Frontend per Javascript erledigen, da brauchts keinen REST Service dahinter.
Den ganze WordPress Hype werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr verstehen. Natürlich ist der Einstieg einfach, aber man bindet sich einen Klotz ans Bein. Ich denke für den Einstieg gibt es einfachere Dinge.
Zitat:
“Aber das liegt auch daran, dass ich selbst kein CMS einsetze, sondern hauptsächlich statische Websiten nutze (Static Site Generator).”
Frage:
Welchen nutzt Du?
Zitat:
“Der Wartungsaufwand bei generierten statischen Seiten geht dabei nämlich gegen null, da ich keinerlei Plugins aktualisieren muss. ”
Antwort:
Muß man bei den datenbankfreien CMS auch nicht.
Aber man kann, wenn man mal das Projekt erweitern will, Rubriken und Unterrubriken anlegen (also Seiten, Unterseiten oder wie man es nennen will).
Und man hat eine Navigation, eine Menüleiste.
Und sogar einen Editor, der viel besser ist als der von WP.
Und einige dieser schnellen CMS (Ränkingfaktor bei Google) bieten sogar an, daß man Shop-Erweiterungen implementiert.
(wenn man das macht, hat man natürlich eine Erweiterung drin, ein Plugin, aber: Das muß man nicht wie bei WP ständig aktualisieren und es ist nur eines, nicht ein ganzes Rudel, das einem zum Zeitsklaven von WP macht.
Wobei man auch bei WP die Plugin-Updates automatisieren kann.
Bei mir haben sich im Laufe der Zeit auch verschiedene Blogs und Nischenseiten angesammelt. Angefangen hat alles mit einer Webseite zum Thema Computer. Aber das Interesse wächst und man findet das Thema spannend und dann wieder was anderes und schon erstellt man eine Nischenseite nach der anderen.
Und dann wächst die eine oder andere Seite auch soweit an, dass der Begriff Nischenseite nicht mehr passt.
Aktuell stehe ich bei 28 Seiten, die zusammen meinen Lebensunterhalt verdienen.
Ein Blog mit mehr als 1200 Artikeln sticht natürlich heraus, dann gibt es noch kleinere Blogs mit 70-100 Artikeln und verschiedene kleine Nischenseiten.
Eine Excel-Tabelle zeigt mir an, wann welche Seite bearbeitet werden muss. Wobei natürlich neue Artikel gerade bei Nischenseiten weniger regelmäßig dazukommen, wenn die “Grundausstattung” erst mal vorhanden ist.
Aber insgesamt ist die Pflege natürlich ein Vollzeit-Job. Aber so habe ich es mir ausgesucht. Und schön ist es, dass man auch im Urlaub, mit Blick auf das Meer, seine Seiten pflegen und erweitern kann.
Ohne Excel oder eine andere Verwaltung geht es auch nicht. Sonst verliert man schnell den Überblick.
Hallo Peer,
mehrere Seiten und deren Pflichttexte zu aktualisieren, kann eine zeitraubende Arbeit sein.
Ich arbeite gerade an einer Plugin-Lösung für WordPress und melde mich gerne bei dir, wenn die Veröffentlichung ansteht.
Das hört sich interessant an. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, etwas dafür zu programmieren. Unter anderem mit einzelnen Abschnitten aus der Datenschutzerklärung, die man dann je nach Website aktivieren oder deaktivieren kann. So brauche ich z.B. nicht auf jeder Website den Abschnitt für den Newsletter.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.
Cool 🙂
Genau, mehrere Abschnitte sind auf jeden Fall notwendig. Im Moment kläre ich noch ein paar Detailfragen und auch die Kompatibilität mit anderen Plugins.
Wir bleiben in Kontakt.
Wie du sagst es ist wirklich aufwendig alle Seiten unter einen Hut zu bringen! Habe 4 Große Webseiten und viele kleine 🙂
Burnout und Herzinfarkt kommt bestimmt!
Ja, es ist aufwändig. Man muss sich halt gut organisieren und Prioritäten setzen.
Ich hab einfach mal mit dem Bloggen angefangen ohne Ziel. Rein privat und eher sinnfreier Quatsch. Finde es schwer dort schon was zu schreiben. Vielleicht entwickelt sich was, vielleicht auch nicht ?
Mehrere kleine Seiten ? das mag ich mir gar nicht vorstellen. Wie verwaltet man die eigentlich? Gibt’s da ein zentrales Verwaltungstool oder muss man in jede händisch “rein”?
Und wie läuft das bei rechtlichen Änderungen was tut man, damit man nichts vergisst?
Es gibt Verwaltungstools von Dritten, aber die nutze ich nicht. Wenn die mal nicht weiterentwickelt werden, hat man ein Problem. Bei mehr als 20 Websites kommt man da aber wohl nicht herum.
Ich hatte, vor Corona, ein paar kleine Projekte. Mit Vollzeit-Homeschooling, Vollzeit-Job und Vollzeit-Vater ging natürlich nichts mehr. Irgendwann hatte ich wieder Zeit, aber keine Energie für die ganzen kleinen Dinge.
Jetzt bleibe ich erst einmal bei einer großen Sache und lass diese gedeihen.
Hallo Stean,
die fehlende Zeit ist oft ein Problem, gerade in den schwierigen Zeiten der letzten 2 Jahre. Wer Job, Kinder und noch Familie unter einen Hut bringen muss, hat es da schwer Zeit zu finden. Ich finde es gut, dass du dich auf eine Sache beschränkst. Lieber eine Sache richtig machen, als 5 Sachen nur halbherzig.
Das war auch einer der Gründe, warum ich Ende letzten Jahres ein paar Website eingestellt habe.