Ich betreibe selbst viele kleine Nischenwebsites, habe aber auch die eine oder andere große Website bzw. Blog am Start. Heute möchte ich deshalb der Frage nachgehen: “Was funktioniert besser?”
Im Folgenden schildere ich meine Erfahrungen und gehe auf die Vorteile und Nachteile von vielen kleinen Nischenwebsites und von einer großen Website ein.
Zudem gebe ich praktische Tipps, wie ihr herausfindet, was für euch die ideale Lösung ist.
Viele kleine Nischenwebsites oder eine große Website?
Seit Jahren höre ich von Lesern meiner Blogs immer wieder diese Frage. Ist es besser viele kleine Nischenwebsites zu betreiben oder sollte man sich doch lieber auf eine große Website konzentrieren?
Das Ziel dabei ist natürlich immer, eine bestimmte Menge Geld zu verdienen und das kann man mit beiden Vorgehensweisen. Am Ende macht es keinen großen Unterschied, ob man mit 10 kleinen Nischenwebsites jeweils 300 Euro im Monat verdient oder mit einer großen Website 3.000 Euro im Monat.
Dennoch gibt es starke Unterschiede in den beiden Strategien und jeweils andere Vorteile und Nachteile. Auf diese gehe ich im Folgenden genauer ein und schildere dabei meine Erfahrungen und Vorgehensweise.
Vor- und Nachteile kleiner und großer Websites
Als erstes blicke ich auf meine jahrelange Erfahrung mit diesen beiden Strategien und präsentiere euch die Vor- und Nachteile der beiden Varianten.
Vorteile von vielen kleinen Nischenwebsites:
- Kleine Nischenwebsites sind relativ schnell zu erstellen. Das führt dazu, dass man nicht so schnell zwischendrin aufgibt und schneller Erfolgserlebnisse hat.
- Nach der Erstellung bedürfen Nischenwebsites nicht so viel Aufmerksamkeit. Man muss nicht ständig neue Artikel erstellen, muss keine Kommentare moderieren etc..
- Hat man viele kleine Websites, kann man damit in verschiedene Nischen gehen, die zudem nicht so groß sein müssen und deshalb nicht so starke Konkurrenz haben.
- Man hat insgesamt mehr Möglichkeiten, z.B. Tests von Layout-Änderungen, Einnahmequellen ausprobieren und so weiter.
- Durch die Verteilung der Einnahmen auf diverse kleinere Websites, ist das Risiko insgesamt geringer. Falls mal eine Website nicht mehr so gut rankt, tut das bei dem Gesamteinnahmen nicht ganz so weh.
- Viele verschiedene Websites bedeuten auch mehr Abwechslung. Mir hilft das sehr dabei meine Motivation hoch zu halten.
- Hat man viele kleinere Website, ist zudem ein späterer Verkauf möglich, ohne dass man gleich die gesamten Einnahmen verliert.
- Kleine Nischenwebsites kommen dem Passive Income schon recht nahe.
Nachteile von vielen kleinen Nischenwebsites:
- Der Aufwand für die Verwaltung vieler kleiner Websites sollte nicht unterschätzt werden. Man kann zwar z.B. Updates automatisieren, aber gerade bei mir war der Aufwand für die Anpassung an die DSGVO zum Beispiel sehr hoch. Auch Layout-Anpassungen sind aufwändig, wenn man das bei vielen Websites machen muss.
- Hatte ich nicht gerade geschrieben, dass das Risiko niedriger ist? Ja, das ist korrekt, aber dafür gibt es mehr Risiken. Alle eigenen kleinen Websites in Sachen Technik, Recht und so weiter aktuell und sicher zu halten, ist mit viel mehr Aufwand verbunden, als wenn man das nur bei einer Website machen muss.
- Generell hat man zudem mehr Planungsaufwand, da man viele verschiedene Projekte unterschiedlich behandeln muss, Inhalte planen und die generelle Strategie im Auge haben muss.
- Zu guter Letzt kann man sich nicht so richtig stark auf ein Projekt konzentrieren. Man arbeitet meist parallel an verschiedenen Websites und da fehlt dann etwas der Fokus, um sich richtig in ein Projekt zu vertiefen.
Viele kleine Nischenwebsites bringen also sowohl Vorteile, als auch Nachteile mit sich. Viele der Punkte kehren sich dann für eine große Website um.
Vorteile einer großen Website:
- Bei einer großen Website kann man sich viel besser fokussieren. Man muss nicht ständig umdenken und kommt schneller in den Flow bei der Erstellung der Inhalte.
- Das ist auch der Grund, warum man viel mehr in die Tiefe gehen und z.B. besondere Features umsetzen bzw. viel tiefergehende Artikel schreiben kann.
- Ein wichtiger Punkt ist bei einer großen Website, dass man dann viel mehr Reichweite bekommt, oft besser Kontakte knüpfen und sich ein Image/Ruf in der Branche aufbauen kann.
- Direkt mit dem vorherigen Punkt hängt dieser Vorteil zusammen. Große Websites haben die Möglichkeit mehr Einnahmequellen zu nutzen, als kleine Websites. So z.B. eigene Infoprodukte und Werbung.
- Der Verwaltungs- und Planungsaufwand bei einer großen Website ist geringer, da z.B. das Verhältnis zwischen Pflegeaufwand und Zeit, die man ins Schreiben investieren kann, besser wird.
- Nicht zu unterschätzen ist zudem, dass Google große Website mit viel Trust (also Vertrauen) mag und auch häufigere neue Inhalte da positiv ankommen.
- Um eine große Website kann sich eine Community mit treuen Fans bilden, was große Vorteile mit sich bringt.
Nachteile einer großen Website:
- Auch wenn vielleicht der Pflegeaufwand geringer ist, sollte man den Verwaltungs-Aufwand nicht unterschätzen. Je größer die Website, um so mehr Leute wollen etwas von einem. An passives Einkommen ist hier nicht zu denken.
- Der Aufbau einer großen Website (bzw. des Traffics) dauert oft länger, da man damit natürlich nicht in einer kleinen Nische ist, sondern in einer größeren mit mehr Konkurrenz.
- Das Risiko ist höher, da alle Einnahmen von einer Website stammen. Gibt es irgendwelche Probleme mit der Website, wie ein Hackerangriff oder eine Abstrafung durch Google, brechen die Einnahmen sehr stark ein.
- Dem einen oder anderen könnte es außerdem langweilig oder zumindest eintönig werden, immer nur über ein Thema zu schreiben. Ich brauche z.B. thematische Abwechslung, warum ich verschiedene Websites und Blogs zu ganz unterschiedlichen Themen betreibe.
- Die angesprochene Community kann zudem nachteilig sein. Bei großen Websites kommen eher mal die Trolle, aber auch loyale Fans können auf Änderungen oder bestimmte Einnahmequellen sehr kritisch reagieren.
Auch große Website haben also Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.
Meine Erfahrungen mit kleinen und großen Websites
Ich betreibe seit sehr vielen Jahren eigene Websites und Blogs. Dabei habe ich am Anfang eine große Website aufgebaut, diesen Blog hier. Natürlich wusste ich am Anfang noch nicht, dass dieser mal so groß werden würde.
Nach und nach wuchs selbstaendig-im-netz.de und damit wurde auch der Aufwand immer größer. Um weitere Standbeine zu haben, startete ich den einen oder anderen kleinen Blog, wie z.B. selbstaendig-im-netz.de. Diese waren thematisch deutlich fokussierter, was zwar weniger potentielle Besucher bedeutet, aber dafür auch deutlich weniger Pflegeaufwand.
Später kamen dann meine Nischenwebsites hinzu, die ich vor allem deshalb aufgebaut habe, weil ich sehr pflegeleichte kleine Websites wollte, die passives Einkommen bringen.
Mit den Jahren sind dann weitere kleinere und größere Websites und Blogs hinzugekommen und ich habe mir eine gute Mischung daraus aufgebaut, die für mehr Abwechslung, Einnahme-Potential, aber auch Stabilität gesorgt hat. Dabei geht es allerdings nicht nur darum weitere Websites aufzubauen, sondern hin und wieder macht es Sinn zu überlegen, welche Projekte vielleicht keinen Sinn mehr machen. So habe ich Ende letzten Jahres einige Websites eingestellt, um mich besser auf die anderen konzentrieren zu können.
Was ist für euch ideal?
Wie man an der Auflistung der Vorteile und Nachteile erkennen kann, gibt es bei diesen beiden unterschiedlichen Strategien keinen eindeutigen Favoriten. Beide Herangehensweisen haben Vor- und Nachteile. Man muss für sich persönlich abwägen, welche Strategie besser ist.
Deshalb habe ich im Folgenden 6 verschiedene Eigenschaften und Fähigkeiten von Menschen aufgelistet, die bei der Website-Erstellung wichtig sind. Ich schaue mir diese einzeln an und gebe Tipps, welche Art Websites da jeweils besser geeignet ist.
- Disziplin
Fangen wir mit dem Punkt “Disziplin” an. Hier könnte ich alternativ auch Ausdauer oder Durchhaltevermögen nennen. Das sind wichtige Faktoren, aber natürlich ist so etwas bei einer großen Website, an der man ständig arbeitet und die man über einen langen Zeitraum erstmal aufbauen muss, deutlich wichtiger. Eine kleine Nischenwebsite kann man auch gern mal Monate liegen lassen, bevor man wieder Lust hat, sich damit zu beschäftigen.
- Erfahrung
Die eigene Erfahrung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn man sich für eine der beiden Strategien entscheiden will. Für Einsteiger ist es oft sinnvoller erstmal klein anzufangen und sich nicht zu große Herausforderungen zu stellen. Wie viele ambitionierte Projekte habe ich schon scheitern sehen, weil sich Anfänger übernommen haben. Wer dagegen bereits Erfahrung im Website-Aufbau hat, kann sich natürlich an größere Projekte wagen.
- Kreativität
Diesen Punkt habe ich Kreativität genannt. Es geht mir hier darum, ob jemand lieber eher etwas verwaltet oder ob man lieber neue Herausforderungen und Abwechslung sucht. Letzteres ist bei einer großen Website eher schwieriger, da man doch recht festgelegt darauf ist, was man machen kann und welche Themen man behandelt. Baut man dagegen viele neue kleinere Website auf, so hat man viel mehr Möglichkeiten etwas Neues auszuprobieren und kreativ zu sein.
- Schreiben
Nicht jeder, der eine Website aufbauen will, schreibt gern Texte. Ich kenne viele Affiliates, die einen Großteil ihrer Website-Texte einkaufen. Das ist bei einer kleinen Nischenwebsite natürlich viel eher möglich, als bei einem großen Portal. Bei letzterem ist der Anspruch der Nutzer an die Texte deutlich höher und es wird viel mehr aktueller Content benötigt. Bei großen Websites sollte man in der Regel also gern schreiben.
- Zeit
Ein sehr wichtiger Faktor ist die verfügbare Zeit. Die meisten fangen mit eigenen Websites in ihrer Freizeit an und möchten sich z.B. neben ihrem Job ein kleines Nebeneinkommen aufbauen. Das ist mit kleinen Nischenwebsites natürlich deutlich besser möglich und planbar. Eine große Website erfordert dagegen meist deutlich mehr Zeit, um sie erstmal aufzubauen, aber auch um diese später zu verwalten (z.B. Community-Management).
- Ziele
Zu guter Letzt habe ich noch den Punkt Ziele. Unter dem Strich kommt es darauf an, wohin du willst. Reicht es dir ein paar kleine Nischenwebsites zu haben, die dir gute Einnahmen bescheren, ohne dass du viel Arbeit damit hast? Oder möchtest du lieber eine große Website aufbauen, die später dann noch viel mehr Potential besitzt und zu einem richtigen Vollzeit-Business (ggf. mit Mitarbeitern) werden kann?
Baut ihr lieber kleine oder große Websites auf?
Sowohl viele kleine Nischenwebsites, als auch eine große Website bieten Vor- und Nachteile und ihr solltet vor allem für euch persönlich analysieren, welche der beiden Varianten besser zu euch passt.
Natürlich könnt ihr mit der Zeit beide Strategien kombinieren, wie ich es mit meiner Handvoll großer Blogs und den vielen kleinen Nischenwebsites getan habe.
Was ist eure Meinung und eure Erfahrung dazu?
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Hallo Peer,
danke für den Überblick. Auch wenn es nicht ganz passt, weil es zu sehr in die Materie geht: Nach dem letzten Google-Update im September, merke ich, wie vieler meiner kleinen Nischensites abgestraft wurden; zwar nicht stark, jedoch merke ich, wie das Ranking und somit auch der Traffic langsam zurückgeht. Ich achte zwar auf hochwertigen Content und habe den Leser im Focus (was google ja eigentlich toll findet), jedoch beschleicht mich das Gefühl, dass es immer schwieriger wird, mit Nischenwebsites (dauerhaft) gut zu ranken und somit Traffic und Umsatz zu generieren. Ausnahmen bestätigen hier sicherlich die Regel ;o) Wie siehst du das?
VG
Max
Die Zeit der wirklich kleinen und schnell zusammengestellten Nischenwebsites scheint vorbei zu sein. Es wird von Google immer mehr Wert darauf gelegt, dass es hilfreiche und nützliche Inhalte sind. Das letzte große Update hieß nicht umsonst “Helpful Content Update”.
Dass du bei dir negative Effekte feststellst, obwohl du der Meinung bist hochwertige Inhalte zu liefern, muss man sich natürlich im Einzelfall anschauen. Veränderungen und Verschiebungen gibt es immer wieder.
Ich würde aber keinesfalls sagen, dass Google pauschal gegen kleine Websites vorgeht.