Gastartikel waren viele Jahre eine bewährte Methode zum Backlinkaufbau, aber viel hat sich seitdem bei Google und in der Suchmaschinenoptimierung verändert. Lohnen sich Gastartikel noch ist deshalb die Frage, auf die ich heute genauer eingehen möchte.
Dabei blicke ich zum einen auf die SEO-Bedeutung der Gastartikel und prüfe, ob sich Gastartikel als SEO-Maßnahmen zum Backlinkaufbau noch lohnen. Aber auch andere Vorteile für den Gastautor beleuchte ich dabei.
Zum anderen beurteile ich Gastartikel aus Website-Betreiber-Sicht und schildere, warum ich in Zukunft wieder hin und wieder Gastartikel hier veröffentlichen werde und worauf ich dabei achte.
Ich freue mich natürlich sehr über eure Erfahrungen und Meinungen zum Thema Gastartikel und wie ihr damit heute umgeht.
Was sind Gastartikel?
Bei einem Gastartikel handelt es sich ganz einfach gesagt um einen Text von einem anderen Autor. Also einem Autor (bzw. Autorin), dem bzw. der nicht die betreffende Website gehört.
Meist ist es eine einmalige Zusammenarbeit, bei der eine Person einen Artikel für die Website einer anderen Person schreibt.
Das geschieht in der Regel kostenlos, denn es gibt verschiedene Vorteile, die so ein Gastartikel für den Autor, aber auch für den Betreiber der Website mit sich bringen kann.
Lohnen sich Gastartikel noch?
Schon vor langer Zeit wurde darüber spekuliert, ob Gastartikel tot sind und in gewisser Weise sind sie das auch. Die klassischen Gastartikel, wie auch ich sie vor vielen Jahren hier im Blog veröffentlicht habe, sind in dieser Form heute nicht mehr sinnvoll.
Damals wurden sehr viele Gastartikel vor allem aus SEO-Gründen geschrieben und auf anderen Websites veröffentlicht. Man wollte darin einen Backlink unterbringen und so die Google-Rankings der eigenen Website verbessern. Schließlich sind Backlinks noch immer ein sehr wichtiger Ranking-Faktor.
Das ist Google aber natürlich nicht verborgen geblieben und so ist man schon vor vielen Jahren gegen diese Art des Backlink-Aufbaus vorgegangen. Gerade minderwertige Artikel wurden hier abgestraft und darin enthaltene follow-Links sieht Google kritisch.
Gute Gründe für Gastartikel
Auch ich habe hier im Blog vor vielen Jahren regelmäßig Gastartikel veröffentlicht, aber mittlerweile eher seltener. Dennoch veröffentliche ich hin und wieder Gastartikel hier im Blog und das hat verschiedene Gründe.
So bringen Gastartikel andere Sichtweisen und neue Erfahrungen ein. Schließlich haben andere Personen andere Dinge erlebt und können Erfahrungen und Tipps beisteuern, die ich nicht bieten kann. Dass dies Sinn machen kann zeigen meine Statistiken. Einige der Gastartikel gehören zu den beliebtesten Artikeln hier im Blog und haben viele Seitenaufrufe bekommen.
Zudem bieten Gastartikel die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und es ist auch eine gewisse Entlastung für den Website-Betreiber selbst, wenn man hin und wieder mal einen Artikel von jemand anderem veröffentlicht.
Aus Sicht der Gastartikel-Autoren gibt es ebenfalls gute Gründe. So ist der Backlink natürlich interessant, denn das hilft aus SEO-Sicht, wenn man denn einen follow-Link bekommt. Das ist heute aber nicht mehr häufig der Fall, denn viele Websites wollen das nicht. Auch ich habe irgendwann nur noch nofollow-Links in Gastartikeln zugelassen, was schlagartig dafür gesorgt hat, dass deutlich weniger Gastartikel-Anfragen bei mir ankamen.
Nicht unterschätzen sollte man das Traffic-Potential, welches durch gute Gastartikel entstehen kann. Veröffentlicht man einen Artikel auf einer großen Website, kann das viele direkte Besucher bringen, die auf den Link zur eigenen Website klicken.
Gastartikel zu schreiben bietet zudem die Möglichkeit, die eigene Bekanntheit zu steigern, was ebenfalls nicht unwichtig ist. Wer vielleicht gerade mit der eigenen Website oder einer Dienstleistung gestartet ist, möchte mehr Bekanntheit erlangen und da sind Gastartikel durchaus eine gute Möglichkeit. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Gastartikel hochwertig sind, aber das sollte generell so sein.
Ich habe sehr schnell hohe Anforderungen an Gastartikel für Selbstaendig-im-Netz.de gesetzt. Das hat dazu geführt, dass viele Gastartikel mehrmals überarbeitet werden mussten und ich einige sogar ganz abgelehnt habe, weil die Qualität einfach nicht gut genug war.
Wie geht man am besten vor?
Gastartikel sind also immer noch ein interessantes Online-Marketing-Instrument, aber man muss dabei einiges beachten, um davon zu profitieren.
Deshalb möchte ich im Folgenden ein paar Tipps für Gastartikelautoren geben, aber auch für Website-BetreiberInnen, die Gastartikel veröffentlichen.
Selber Gastartikel schreiben
Wenn man selbst Gastartikel schreiben möchte, sollte man die Vorgehensweise gut planen und ausreichend Zeit einplanen.
So sollte man nicht einfach wild irgendwelche Websites anschreiben, sondern sich erstmal darüber informieren, welche Websites die Möglichkeit für Gastartikel bieten. Dazu kann man zum Beispiel in Google nach “Gastartikel Keyword” suchen. Oder man schaut sich die besten Websites und Blogs der eigenen Branche an.
Natürlich kann man einen Gastartikel auch dann anbieten, wenn es auf der betreffenden Website keinen expliziten Hinweis darauf gibt.
Man sollte aber so oder so sehr gut vorbereitet sein. Das bedeutet, dass man sich gut überlegt, welche Themen als Gastartikel für die betreffende Website passen würden. Je mehr der angeschriebene Website-Betreiber das Gefühl hat, dass sich der potentielle Gastartikel-Autor wirklich Gedanken gemacht hat und die Website kennt, um so eher ist dieser bereit einen Gastartikel zu veröffentlichen.
Dabei hilft es natürlich, wenn man bereits ein paar interessante Themen vorschlägt, die zum einen gut passen, aber auch noch nicht in bereits vorhandenen Artikeln behandelt wurden.
Wurde man akzeptiert, dann sollte man ausreichend Zeit und Arbeit in den Artikel stecken, um wirklich hochwertigen Content zu liefern. Nur dann wird der Website-Betreiber diesen Artikel veröffentlichen und vor allem hat man dann sehr gute Chancen, dass die oben beschriebenen positiven Effekte eintreten (Traffic, Image-Aufbau …).
Natürlich macht es Sinn danach weiterhin in Kontakt zu bleiben und ggf. weitere Kooperationen durchzuführen. Kontakte sind wichtig und langfristig hilfreich.
Gastartikel für die eigene Website akzeptieren
Falls man selbst eine Website betreibt und Gastautoren akzeptieren möchte, sollte man ebenfalls einiges beachten.
Die Themen der Artikel sollten auf jeden Fall zur eigenen Website passen. Am besten ist es, wenn ein neuer Aspekt des eigenen Website-Themas behandelt wird oder zumindest eine neue Sichtweise geschildert wird, samt Erfahrungen und Tipps.
Zudem ist es wichtig, dass der Text hochwertig ist. Hier sollte man auf jeden Fall kritisch sein und ggf. Änderungen und Verbesserungen einfordern. Also nicht einfach den ersten Entwurf akzeptieren, weil es weniger Arbeit macht.
Ob man follow-Links zulässt, sollte man sich gut überlegen. Das ist nicht pauschal schlimm, aber kann durchaus kritisch von Google gesehen werden. Zudem lockt es viele Gastautoren an, die es nur darauf abgesehen haben und die will ich z.B. nicht als Gastautor.
Und man sollte natürlich die Häufigkeit von Gastartikeln beschränken, um weder die eigenen Leser, noch Google mit zu vielen solcher fremden Artikel zu verärgern. Das kann schließlich auch den eigenen Ruf beeinflussen, wenn weniger eigene Artikel, als fremde erscheinen. Das ist allerdings von Fall zu Fall verschieden.
Beachtet man diese Punkte, dann können Gastartikel die eigene Website auf jeden Fall bereichern.
Gastartikel oder eigene Artikel?
Ich habe früher auch mal den einen oder anderen Artikel für andere Websites geschrieben, aber das schon lange nicht mehr gemacht. Das liegt bei mir einfach daran, dass ich mit meinen eigenen Blogs und Websites sehr stark ausgelastet bin und jedes mal stelle ich mir die Frage, ob ich lieber einen Artikel für meinen Blog schreiben möchte, oder Zeit in einen Artikel für eine fremde Website investieren soll.
In den allermeisten Fällen schreibe ich dann lieber etwas für meine Websites und Blogs, weil ich das Gefühl habe, davon profitiere ich mehr.
Das ist aber immer eine persönliche Abwägung, denn viele sind eben nicht so aktive Autoren wie ich bzw. haben eine statische Website, bei der nicht regelmäßig Inhalte erscheinen, und da ist es oft lohnenswert Gastartikel zu schreiben.
Die besten Gastartikel-Alternativen
Es gibt aber auch gute Gastartikel-Alternativen, auf die ich im Folgenden eingehen möchte.
- RoundUp-Artikel
Sehr gute Erfahrungen habe ich in den letzten Jahren mit RoundUp-Artikeln gemacht. Dazu befragt man eine ganze Reihe von Experten zu einem Thema und stellt diesen 1-3 Fragen.
Deren Antworten stellt man dann in einem Artikel zusammen und bekommt auf diese Weise hochwertige Tipps, Best Practices und spannende Erfahrungen. Dadurch wird der RoundUp-Artikel sehr lesenswert. Zudem bietet diese Vorgehensweise den Vorteil, dass man oft viele Backlinks von den teilnehmenden Experten bekommt und sich zudem einen gewissen Ruf aufbauen kann, weil man diese alle bei sich in einem Artikel versammelt hat.
Aber auch für die teilnehmenden Experten an einem RoundUp-Artikel gibt es einige Vorteile. 1-3 Fragen zu beantworten geht viel schneller, als einen Gastartikel zu schreiben. Zudem bekommt man in der Regel einen Backlink und man wird als Experte präsentiert.
Zudem können beide Seiten auf diese Weise neue Kontakte knüpfen.
- Podcast-Gast
Podcasts boomen noch immer und viele Menschen hören lieber etwas zu ihrem Lieblingsthema, als einen Artikel zu lesen.
Deshalb ist es eine gute Gastartikelalternative, als Podcast-Gast aktiv zu werden. Sehr viele Podcasts basieren auf dem Interview-Format und laden sich in jeder Episode einen Gast ein.
Nach meiner Erfahrung ist es also relativ einfach Möglichkeiten zu finden, als Gast in einem Podcast eingeladen zu werden. Aber auch hier sollte man selbst Arbeit vorher investieren und einige Episoden der betreffenden Podcasts hören (falls man das nicht sowieso schon macht) und sich mit einer interessanten “Bewerbung” bei den Podcast-Machern melden.
Für Podcast-Betreiber sind Gäste ebenfalls sehr interessant. Hier habe ich ein paar Tipps gegeben, wie man Interview-Partner finden kann.
- Interview
Zu guter Letzt stellt das klassische schriftliche Interview eine gute Alternative dar. Dazu nimmt man als Website-Betreiber Kontakt mit spannenden Interview-Partnern auf und stellt diesen Fragen. Die Interview-Partner beantworten diese dann ebenfalls schriftlich.
Hier sollte man allerdings ebenfalls gut vorbereitet sein und sich vorher gut über den Interviewpartner informieren, um wirklich passende und interessante Fragen stellen zu können. Wie bei einem persönlichen Interview sollte man ggf. Rückfragen stellen bzw. auf bestimmte Antworten nochmal genauer eingehen.
Als potentieller Interview-Partner ist es auch hier möglich auf passende Websites zuzugehen und sich als Interview-Partner anzubieten. Darüber sind viele Website-Betreiber froh, denn ein gutes und interessantes Interview ist für beide Seiten ein Gewinn.
Was haltet ihr von Gastartikeln?
Das waren meine Tipps für Gastartikel und ich würde mich sehr freuen von euch zu erfahren, was ihr davon haltet. Lohnen sich Gastartikel eure Meinung nach noch?
Hinterlasst gern eure Meinung, Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren. Das würde mich sehr freuen.
Wenn du Interesse hast, hier auf Selbststaendig-im-Netz.de einen hochwertigen Artikel zu veröffentlichen, dann findest du alle Informationen auf der Gastautoren-Seite.
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Hi Peer,
gerade habe ich eine Anfrage über eine Linkagentur bzgl. eines Gastbeitrags erhalten (s. unten). Nun bin ich unschlüssig und habe Bedenken über die gelieferte Qualität und den Nutzen, den mir dieser Gastbeitrag wirklich bringen wird. Die einmaligen Einnahmen sind mir wahrlich nicht so wichtig, da über Amazon durchgehend gutes Geld reinkommt.
Bringen Beiträge von Linkagenturen wirklich Mehrwert?
“Welche Rahmendaten gelten für diese Werbemöglichkeiten (insb. Kosten,
Laufzeit von Artikeln, Verlinkungen (follow/nofollow), Kennzeichnung,
Texterstellung)?”
Vielen Dank
Mehrwert? Eher nicht.
Wenn man einen persönlichen Kontakt zu einer Person knüpft und diese mit ihrem Wissen und Know How einen wirklich guten Gastartikel liefert, dann ist es ein Mehrwert für die eigenen Leser.
Eine Linkagentur will nur Backlinks, das sagt ja schon der Name. Da bin ich zumindest sehr skeptisch, was den Mehrwert angeht.
Ich wäre da nicht zu voreilig, als ich nämlich mit dieser SEO-Agentur hier (onlinesolutionsgroup.de) zusammengearbeitet habe und diese für mich auch die ganze Onpage-Optimierungsgeschichte erledigt hat, so haben diese auch immer wieder Artikel zu meinem Online-Shop verfasst, die inhaltlich wirklich einen Mehrwert für den Leser bieten.
Und in dem Text waren auch nicht nur Verlinkungen zu meiner Seite, sondern auch Verlinkungen zu Fachartikel, die quasi als Quelle für manche Behauptungen im Text standen.
Die Kommunikation mit den Seitenbetreibern, wo die Texte veröffentlicht werden sollten, hat teilweise ein Mitarbeiter, von so einer Linkagentur übernommen, sprich ich wäre da zum einen schon vorsichtig, würde aber mir, bevor ich ablehne, zumindest mal den Text schicken lassen und mir diese Option offenhalten.
VG,
Jürgen
Hallo Jürgen,
wenn man natürlich eine SEO-Agentur beauftragt Texte zu erstellen und das für einen Online-Shop, dann ist das natürlich was anderes. Das wird sehr häufig gemacht, passt aber für einen Blog eher nicht.