Umfragen als Geheimwaffe für die eigene Website – Die besten Artikel-Typen #5

Umfragen als Geheimwaffe für die eigene WebsiteUmfragen sind ein sehr interessanter Artikel-Typ und eine richtige Geheimwaffe, die viele Websites zu selten oder gar nicht nutzen.

Man sorgt damit nicht nur für mehr Engagement der Leser, sondern bekommt zudem sehr wertvolle Informationen über die Leser und kann Daten und Inhalte für neue eigene Artikel sammeln.

Wie du am besten Umfragen auf deiner Website eingesetzen kannst, worauf du dabei achten solltest und welche Erfahrungen und Best Practices ich weitergeben kann, erfährst du in diesem Teil meiner großen Artikelserie Die besten Artikel-Typen.

Was sind Umfragen?

Im Grunde dienen Umfragen und die schon in einem früheren Artikel beschriebenen Abstimmungen dazu, Feedback von Personen einzuholen. Dabei kann es sehr unterschiedliche Arten geben.

Von der einfachen kleinen Umfrage auf einer Website mit einer Frage und wenigen Antwortmöglichkeiten, bis hin zu umfangreichen mehrseitigen Formularen, deren Ausfüllen eine Weile dauert.

Je nach Ziel und Inhalt gibt es also sehr unterschiedliche Formen dieser interaktionen Elemente auf Websites.

Klarstellen möchte ich an dieser Stelle außerdem, dass Website-Betreiber und Blogger diese in der Regel nicht wissenschaftlich einsetzen. Eine wissenschaftliche durchgeführte Umfrage muss noch ganz anderen Bedingungen entsprechen und erfordert in der Vorbereitung, Umsetzung und Auswertung einen deutlich höheren Aufwand.

Umfragen können auf verschiedenen Arten und Wegen durchgeführt werden. So gibt es Umfragen auf der Straße, Telefon-Umfragen, im Fernsehen und so weiter. In diesem Artikel geht es aber nur um die eigene Website und wie man Umfragen dort durchführen kann.

Unterschied zwischen Umfragen und Abstimmungen

Es gibt einen Unterschied zwischen Umfragen und Abstimmungen. Beides wird zwar oft synonym genutzt und natürlich gibt es dabei Überschneidungen, aber dennoch sollte man diesen Unterschied zumindest kennen.

Umfragen sind in der Regel offen. Das heißt, man stellt eine Frage (oder mehrere) und die Teilnehmer schreiben dann ihre Antwort in ein Formularfeld.

Abstimmungen enthalten dagegen meist vorgegebene Antworten zu einer Frage, was es einfacher und schneller für die Teilnehmer macht teilzunehmen, aber keine individuellen und tiefergehenden Antworten erlaubt.

Natürlich ist es möglich beides zu kombinieren, so dass man zum einen Fragen mit Multiple-Choice Antworten anbietet, zum anderen aber auch offene Fragen ergänzt, bei denen die Antwort eingetippt werden muss.

Aus meiner Erfahrung nehmen an Abstimmungen oft deutlich mehr LeserInnen teil, weil es einfacher ist. Dagegen bietet Umfragen mehr nützlichen Content, den man auswerten und nutzen kann. Dafür nehmen daran aber auch weniger Personen teil.

Beispiele für Umfragen?

Ich nutze hin und wieder Umfagen hier im Blog und auf meinen anderen Websites, denn diese bringen viel interessanes Feedback und auch bei kleineren Nischenwebsites nehmen daran viele Leser und Besucher teil.

Auf meinem Brettspiel-Blog habe ich vor kurzem eine große Umfrage gestartet, bei der es darum geht die Top 100 Lieblingsspiele meiner LeserInnen herauszufinden. Diese Umfrage besteht aus einem Formular.

Umfragen als Geheimwaffe für die eigene Website - Beispiel

Aber auch Abstimmungen gibt es natürlich auf Abenteuer-Brettspiele.de. So habe ich z.B. eine Spiel des Jahres Challenge durchgeführt, bei der die Leser in K.O. Duellen jeweils für eines von 2 Brettspielen abstimmen konnten und so nach diversen Runden ein Sieger-Spiel feststand.

Hier auf Selbstständig im Netz habe ich vor ein paar Jahren z.B. eine große Einnahmen-Umfrage unter meinen Lesern durchgeführt, die ich dann ausführlich ausgewertet und in diversen Artikeln, wie diesem, ausgewertet habe.

Zudem führe ich regelmäßig Abstimmungen durch. In viele neuen Artikeln, oder auch in Artikelserien, füge ich Abstimmungen ein, die das Thema des Artikels aufgreifen. Auf diese Weise schreibe ich in dem Artikel nicht nur praktisches Wissen und meine Meinung nieder, sondern hole auch die Meinung der Leser ein. Einen Teil der Abstimmungen werte ich später in einem separaten Artikel aus oder nutze die Abstimmungs-Ergebnisse bei der Überarbeitung und Erweiterung des Artikels.

Diese Informationen nutze ich später für weitere Inhalte, was sehr gut funktioniert und sogar ein spannender Aufhänger für einen neuen Beitrag sein kann.

Warum lohnen sich Umfragen?

Um die Besucher langfristig an die eigene Website zu binden und zum Wiederkommen zu bewegen, lohnt es sich diese mehr einzubinden.

Umfragen sorgen unter anderem für ein stärkeres Engagement der Leser und diese fühlen sich dadurch ernstgenommen. Das sorgt dafür, dass die Website mehr Persönlichkeit bekommt, als wenn man nur reinen Text anbietet.

Zudem bekommt man als Website-Betreiber wertvolles Feedback durch Umfragen. Man erfährt mehr über die Probleme, Wünsche, Vorlieben und so weiter der Besucher. Daraus ergibt sich dann oft Input für neue Artikel. So werde ich nach der Top 100 Lieblingsspiele Umfrage mehrere Podcast-Episoden, Videos und Artikel veröffentlichen, in denen ich die Ergebnisse präsentiere und auswerte.

Als Bonus steigt das eigene Ansehen und das Image der eigenen Website. Wenn man viele Teilnehmer an den Umfragen hat, ist die Außenwirkung sehr positiv. Sowohl neue Leser, aber z.B. auch Produkt-Hersteller oder Werbekunden sehen daran, dass die Website-Community groß ist und man viele Menschen erreicht.

Zudem finde ich es einfach toll dadurch die Besucher meiner Websites mehr einzubinden und gewissermaßen mit ihnen zu kommunizieren bzw. Feedback zu bekommen.

Mit welchen Artikel-Typen habt ihr in eurem Blog/eurer Website gute Erfahrungen gemacht?

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Wie erstellt man Umfragen?

Je nach Umfang und Ziel einer Umfrage ist der Aufwand für die Erstellung, Durchführung und Auswertung unterschiedlich hoch.

1. Ideen sammeln

Als erstes geht es um das Sammeln von guten Ideen. Soll die Umfrage zeitlose oder aktuelle Fragen behandeln?

Zeitlose Fragen (z.B. “Was sind deine größten Probleme bei der Existenzgründung?”) haben den Vorteil, dass die Ergebnisse lange noch interessant für die eigenen Leser sind.

Aktuelle Fragen (z.B. “Wie sind deine Erfahrungen mit den aktuellen Provisionsänderungen beim Amazon Partnerprogamm?”) sorgen dagegen für mehr Aufmerksamkeit und höhere Emotionen. Dadurch gibt es meist mehr Teilnehmer. Allerdings sind die Ergebnisse oft nicht langfristig interessant und nutzbar.

Du solltest dir also gut überlegen, was deine Leser besonders interessiert und wie du bei diesen Emotionen wecken kannst. Gut funktioniert es meistens, wenn man Probleme oder Sorgen anspricht.

Mehr Engagement erzielt man mit einfachen Umfragen, die nur eine Frage enthalten. Mehr Feedback bekommt man dagegen mit umfangreicheren Umfragen.

Umfragen erfordern mehr Planung und sind aufwändiger zu realisieren, als Abstimmungen. Deshalb gibt es davon bei mir deutlich weniger, aber diese plane ich dann langfristig. So führe ich z.B. zu bestimmten saisonalen Terminen solche Umfragen durch, wie z.B. zum Jahresbeginn.

Zudem lasse ich die Idee für eine Umfrage länger reifen und denke über mögliche Fragen und Inhalte nach. Zudem plane ich sehr genau den Ablauf, um dann auch die Auswertung gut umzusetzen und die Ergebnisse zz nutzen.

2. Umfragen erstellen

Nach der Ideenfindung geht es darum, die Umfrage zu erstellen. Dafür solltest du dir ebenfalls etwas Zeit lassen.

Es gibt Umfrage-Plugins, welche die Eingabe einer zusätzlichen Antwort durch die Teilnehmer ermöglichen. Das kann interessant sein, aber oft kommen dadurch viele nicht so passende Antworten hinzu, die dazu führen, dass es unübersichtlich wird.

Bei einer reinen Umfrage gibt es dagegen keine vorgegebenen Antworten. Dafür nutze ich ein Formular-Plugin. Hier legt man man einzelne Fragen an und definiert dann, wie darauf geantwortet werden kann. Meist handelt es sich um ein Texteingabefeld.

Hier muss man allerdings noch stärker den Datenschutz beachten und eine Einwilligung zur Speicherung der Formulardaten einholen.

Bei einer Umfrage sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um die Fragen zu definieren. Zudem muss man immer darauf achten, die Umfrage nicht zu umfangreich zu machen. Das schreckt sonst ab.

Nach der Erstellung sollte man die Umfrage oder Abstimmung auf jeden Fall intensiv bewerben, um so viele Teilnehmer wie möglich zu bekommen. Neben dem Einbau in einen passenden Artikel nutze ich z.B. meinen Newsletter, Videos, Sidebar-Teaser, Social Media Beiträge und mehr, um darauf aufmerksam zu machen.

Ggf. gibt es sogar Verlosung für die Teilnehmer einer Umfrage. So verlose ich zum Beispiel diverse Brettspiele unter allen Teilnehmern der Top 100 Leserwahl.

Nützliche Plugins und Tools
Für Umfragen setze ich das Plugin Contact Form 7 in meinen Blogs und Websites ein.

Viele andere nutzen Google Forms. Dieses Online-Tool ist sehr flexibel und erlaubt z.B. die Kombination von Umfragen und Abstimmungen. Aus Datenschutzsicht ist aktuell aber sehr fraglich, ob man es einsetzen sollte.

Nutzt ihr Umfragen in euren Blogs oder Websites?

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3. Auswertung und Nutzung

Die Umfrage läuft meist über einen begrenzten Zeitraum. Dieser sollte nicht zu zu kurz, aber auch nicht zu lang sein. Zwischen 2 bis 4 Wochen sind es bei mir bei konkreten Aktionen.

Die Auswertung von Umfragen ist meist aufwändiger, als bei Abstimmungen, da es freie Text-Eingaben sind. Hier muss man entweder eine manuelle Auswertung durchführen oder diese irgendwie automatisieren. Ich habe mir für meine Brettspiel-Leserwahl selbst etwas programmiert, um eingesendete Teilnehmer-Mails automatisch auszuwerten. Dennoch ist auch da eine manuelle Nacharbeit notwendig, da es z.B. Rechtschreibfehler gibt. Man muss sich dafür also genug Zeit nehmen.

Dafür sind die Ergebnisse eine Umfrage meist noch weiter nutzbar. So habe ich nicht nur die 10 Lieblingsspiele meiner Leser abgefragt, sondern auch noch 2 zusätzliche Bonusfragen eingebaut, die freiwillig sind.

Zum einen frage ich, warum mag die Person ihr Lieblingsspiel so sehr mag. Bei der Auswertung zitiere ich aus diesen Antworten. Und ich habe gefragt, was sich die Besucher von meinem Blog in Zukunft wünschen. Das bringt mir Ideen für zukünftige Inhalte.

Hier eine Beispiel-Auswertungsgrafik für die oben erwähnte Einnahmen-Umfrage.

Können Umfragen Evergreen-Artikel sein?

Die Umfragen selbst sind in der Regel keine Evergreen-Artikel. Das liegt einfach daran, dass die meisten davon einen gewissen zeitlichen Bezug haben.

Allerdings kann man den betreffenden Artikel später überarbeiten und die Ergebnisse darin dann präsentieren. Diese Auswertung einer Umfrage kann dann relativ zeitlos sein, wobei es sehr vom Thema abhängt, wie oben schon geschildert.

Umfragen weiter nutzen

Wie schon geschrieben, macht es oft Sinn die Ergebnisse noch auf weitere Arten zu nutzen. So könnte man die Ergebnisse in einer Podcast-Episode vorstellen und besprechen oder man nimmt ein Video auf, in dem man auf die Ergebnisse der Umfrage eingeht.

Auch denkbar ist es, einzelne Ergebnisse in einem eBook zu verwenden. Gerade solche umfangreichen und interessanten Umfrage-Ergebnisse können sehr gut in einem eBook funktionieren, um daraus Tipps und Anleitungen abzuleiten.

Und auch in einem Newsletter kann man die Ergebnisse präsentieren und ggf. die eine oder andere exklusive Auswertung für die Abonnenten bieten.

Meine Erfahrungen

Ich habe über meine Erfahrungen mit Umfragen ja schon weiter oben in diesem Artikel berichtet. Ich nutze Umfragen nicht so oft ein, da diese einfach mehr Arbeit machen, als Abstimmungen. Aber dennoch setze ich diese hin und wieder ein, was tolle Ergebnisse bringt. Auch hier im Blog wird es bald eine größere Umfrage geben.

Dazu habe ich eine kleine Abstimmung erstellt, in der meine Leser über die nächste große Umfrage abstimmen können.

Welche große Umfrage soll ich als nächstes hier im Blog durchführen?

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Fazit zum Umfragen Artikel-Typ

Es handelt sich beim Umfragen-Artikel-Typ also um eine sehr spannende Inhaltsart für Websites, die man vielfältig nutzen kann.

Ich werde diese auch in Zukunft einsetzen und würde mich sehr freuen von dir zu erfahren, welche Erfahrungen du mit Umfragen gemacht hast.

Peer Wandiger

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