Mehrere finanzielle Standbeine für Selbstständige – Einnahmequellen, Websites und Kunden!

Mehrere finanzielle Standbeine für Selbstständige - Einnahmequellen, Websites und Kunden!Für Selbstständige ist es die Hauptaufgabe stetig und dauerhaft Geld zu verdienen. Das gilt sowohl für “klassische” Offline-Selbstständige, die neue Kunden finden müssen und/oder Produkte verkaufen, als auch für Selbstständige im Netz, die mit Websites und verschiedenen Einnahmequellen Geld verdienen.

Warum mehrere finanzielle Standbeine wichtig sind und wie viele man davon haben sollte, behandelt der heutige Artikel. Dabei gebe ich praktische Tipps und schildere natürlich meine eigenen Erfahrungen und Best Practices aus mehr 15 Jahren Selbstständigkeit.

Mehrere finanzielle Standbeine für Selbstständige

Wenn ich mir die Einnahmen deutscher Blogs anschaue, dann gibt es einige, die nur auf 1 oder 2 Einnahmequellen setzen. Das kann sich lohnen, ist aber nicht ideal.

Aber auch viele “normale” Selbständige konzentrieren sich auf nur eine Einnahmequelle und das bedeutet, sie bieten nur eine Leistung an oder ein Produkt.

Das hat natürlich Vorteile. Je kleiner das Sortiment/Dienstleistungsangebot, umso einfacher ist die Verwaltung und Pflege. Ganz besonders bequem ist es, wenn man wenige große Kunden hat. Da muss man sich kaum um das Marketing kümmern und hat einfach weniger Verwaltungsaufwand. Zudem wird man meist effizienter, wenn man immer dasselbe macht.

Im Internet ist das ähnlich. Eine Website aufbauen, Traffic generieren und eine Einnahmequellen einbauen. Fertig. Das ist schnell gemacht, aber auc wenn man auf diese Weise weniger Arbeit hat, birgt diese Vorgehensweise ein nicht unbeträchtliches Risiko und man verschenkt viel Potential.

Risiken bei zu wenigen Standbeinen

Konzentriert man sich zu stark auf nur wenige finanzielle Standbeine, bringt dies einige Risiken mit sich:

  • Kundenverlust

    Arbeitet man nur für wenige große Kunden, so ist es schmerzhaft, wenn man einen davon verliert. Das kann einen deutlichen Einbruch der Einnahmen mit sich bringen und ist nur schwer auf die Schnelle zu kompensieren.

    Auch online ist es nicht zu empfehlen, sich nur auf wenige Einnahmequellen zu beschränken. Hat man einen großen Werbekunden, der die ganze Werbefläche mietet, ist das zwar eine schöne Sache, bricht dieser aber weg, steht man ohne Einnahmen da.

    Von dem Risiko der Scheinselbstständigkeit möchte ich hier gar nicht reden.

  • Google Rankings

    Google ist meiner Meinung nach zwar weder böse, noch willkürlich und sperrt deshalb nicht ohne Grund Websites, aber dennoch besteht ein latentes Risiko Google Rankings einzubüßen.

    Hat man nur einen Blog, Online-Shop, Website, Dienstleistungs-Website etc., dann wäre eine Abstrafung natürlich fatal und man würde sich nur schwer und vor allem nicht sehr schnell davon erholen können.

  • Einnahmequelle

    Ebenso wäre der alleinige Einsatz von Google AdSense als Einnahmequelle vielleicht lukrativ und mit wenig Aufwand verbunden, aber wenn man dann von Google AdSense gesperrt werden würde, steht man ohne Einnahmen da.

    Das gilt auch für andere Einnahmequellen. So lukrativ das Amazon Partnerprogramm auch ist, allein darauf sollte man nicht setzen.

    So könnten die Einnahmequellen-Standbeine von Websites aussehen:

    Website - Einnahmequellen-Standbeine

    Es dauert z.B. recht lange, bis neue Einnahmequellen (Affiliate Marketing …) getestet und optimiert sind. Ebenfalls eine gewisse Zeit braucht der Aufbau neuer Kontakte zu potentiellen Werbekunden oder zu neuen Dienstleistungs-Kunden.

  • Konkurrenz

    Man sollte die Konkurrenz nicht vergessen. Jeder Tag entstehen unzählige neue Internet-Projekte und die Gefahr besteht, dass man die eigene Haupt-Website irgendwann mal durch die Konkurrenz verdrängt wird. Zumindest würde man deutlich weniger Traffic bekommen und die Einnahmen würde wohl ebenfalls sinken.

    Im Offline-Bereich kann das sogar noch schneller gehen, wenn z.B. ein neuer Konkurrent mit Kampfpreisen und besserem Standort in den Markt drängt.

Sich auf zu wenige Kunden, Websites, Einnahmequellen etc. zu konzentrieren, sorgt also für ein gewisses Risiko, das man nicht unterschätzen sollte.

Ungenutztes Potential

Hinzu kommt, dass man Potential verschenkt. Natürlich kann man mit einer Website schon gutes Geld verdienen, aber meist verdient man mit 10 Websites viel mehr.

Ähnlich sieht es bei den Einnahmequellen aus oder auch bei den angebotenen Produkten. Auch da bringt mehr meist in der Summe auch mehr Einnahmen.

Wie viele Standbeine sind optimal?

Der eine oder andere stellt sich nun vielleicht die Frage, wie viele Einnahmequellen, Kunden und/oder Websites denn optimal sind. Das kann man natürlich pauschal nicht beantworten.

Wie viele Einnahmequellen sollte man nutzen?

Bei den Einnahmequellen sollte man immer auf mehrere verschiedene setzen, zu Beginn aber nur mit 2 oder 3 beginnen. Es gibt eine große Anzahl an Einnahmequellen für Websites, Blogs und Co. und man sollte da erstmal einiges ausprobieren, denn nicht jede eignet sich für jede Website.

Dann sollte man sich anfangs auf 2 bis 3 konzentrieren und diese optimieren. Nach und nach sollte man dann weitere Einnahmequellen hinzufügen, wenn es passt.

Zu viele sind es dann, wenn man nicht mehr dazu kommt diese einzeln zu pflegen und zu optimieren. Zudem bringt es gerade zu Beginn nichts auf dutzende Einnahmequellen zu setzen, die jede für sich überhaupt kein Geld bringen, weil sie nicht optimiert sind.

Zudem sollte man sich immer in die eigenen Leser versetzen und vermeiden, zu aggressiv mit den Einnahmequellen umzugehen und diese dadurch ggf. zu verärgern.

Wie viele Websites sollte man betreiben?

Auch hier ist es zu empfehlen, erstmal mit einer Website zu beginnen und diese zum Laufen zu bekommen. Eine Nischenwebsite eignet sich dafür sehr gut, denn die ist relativ schnell erstellt.

Danach kann und sollte man sich dann an eine weitere wagen, während man parallel die erste natürlich weiter pflegt.

Die Anzahl der eigenen Websites hängt unter anderem stark davon ab, welche Art Website man erstellt. Während man gleichzeitig nur wenige Blogs aufbauen kann, da diese recht aufwändig sind, sieht das bei Affiliate-Websites schon anders aus.

Diese benötigen bei der Erstellung zwar auch einen gewissen Aufwand, sind danach aber relativ pflegeleicht.

Das führt dazu, dass man davon sehr viele parallel betreuen kann.

Baut man dagegen einen aufwändigen Online-Service oder Online-Shop auf, ist für weitere Projekte oft gar keine Zeit.

Wie viele Kunden sollte man haben?

Bei Kunden, egal ob online oder offline, ist es meist ebenfalls zu empfehlen nach und nach für eine gewisse Streuung zu sorgen.

Auch hier kommt es natürlich auf die Leistung an sich an, die man anbietet. Dennoch sollte man auch während Phasen, in denen man ausgelastet ist, die Suche nach neuen Kunden nicht vernachlässigen.

Man sollte es allerdings nicht übertreiben. Zu viele Kunden führen nicht nur zur Überlastung, sondern man kann ggf. auch nicht die Qualität der eigenen Leistung halten und verärgert damit möglicherweise Kunden.

Leistungen und Sortiment

Im Offline-Bereich oder in Online-Shops sollte man ebenfalls zu Beginn eher ein klares Profil aufbauen, anstatt alles mögliche anzubieten.

Als Spezialist kann man sich nicht nur schneller und besser einen Namen machen, sondern oft auch höhere Preise verlangen.

Mit der Zeit ist es aber ebenfalls empfehlenswert, wenn man das Leistungsspektrum bzw. das Sortiment ausbaut. Das sollte aber nicht dazu führen, dass man sein aufgebautes Image verwässert.

Weitere Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Standbeine

Weitere Möglichkeiten für sichere und dauerhafte Einnahmen zu sorgen:

  • Groß und klein

    Wenige große Nischenwebsites oder viele kleine?

    • Kombination aus einer großen und vielen kleinen Nischenwebsites. (33%, 44 Stimmen)
    • Ich habe gar keine Nischenwebsite. (26%, 35 Stimmen)
    • Ich baue viele kleine Nischenwebsites. (21%, 29 Stimmen)
    • Wenige große Nischenwebsites sind am besten. (10%, 14 Stimmen)
    • Ich habe nur eine große Nischenwebsite. (10%, 13 Stimmen)

    Teilnehmerzahl: 135 (max. 1 Stimmen)

    In einer Umfrage hatte ich euch gefragt, ob ihr lieber auf wenige große oder viele kleine Websites setzt.

    Ein Drittel der Umfrageteilnehmer macht es so wie ich und baut neben einer großen viele kleine Websites auf.

    Diese Vorgehensweise kombiniert die Vorteile einer großen Website (direkte Werbekunden, große Reichweite etc.) mit der Sicherheit diverser Projekte.

    Ähnliches kann man auf Kunden übertragen. So ist es sicher nicht das schlechteste, wenn man 1 oder 2 größere Kunden hat und zusätzlich noch eine Vielzahl kleinerer.

    Und auch bei den Einnahmequellen wird es sicher immer eine oder zwei geben, die verhältnismäßig viel einbringen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach aber nicht vernachlässigen, weitere, wenn auch kleinere Einnahmequellen einzubauen.

  • ergänzende Leistungen/Angebote

    Schaut man sich die Einnahmen von englischsprachigen Blogs an, dann fällt vor allem auf, dass diese neben den bekannten direkten Einnahmequellen oft noch zusätzliche, indirekte Einnahmequellen erschlossen haben.

    So z.B. Website-Verkäufe, Premium-Theme-Erstellung, Kundenaufträge, SEO-Dienstleistungen, eBooks, iPhone Apps, Schreibaufträge, Consulting etc..

    So hat z.B. die Kombination aus eigener Website und Kundenaufträgen ein paar Vorteile und sorgt für deutlich weniger Risiko.

    Ein gutes Beispiel ist der bekannte australische Blogger Darren Rowse. Er hat seine 12 Blogging-Einnahmequellen aufgelistet. Darunter sind einige indirekte Einnahmequellen.

    Zudem betreibt er neben seinem Blog noch eine weitere bekannte und erfolgreiche Website.

  • passive Income

    Passive Income ist oft nur eine gern benutzte Floskel, ohne wirklich zu erklären, wie man solche Einnahmen aufbaut.

    In meiner Serie über Passive Income habe ich Schritt für Schritt erklärt, wie man sich passive Einnahmequellen erschließen kann und praktische Beispiele gegeben.

    Meiner Meinung nach kann so gut wie jeder Selbstständige passive Einnahmen nutzen und sich damit weitere finanzielle Standbeine aufbauen.

Fazit

Mehrere finanzielle Standbeine sind für den langfristigen stabilen Erfolg der eigenen Selbstständigkeit sehr wichtig. Möglichkeiten dazu gibt es verschiedene, die auf den eigenen Fähigkeiten und der verfolgten Strategie aufbauen sollten.

Man sollte sich aber keinesfalls auf zu wenigen Standbeinen ausruhen.

Wie viele finanzielle Standbeine nutzt ihr und wie sind eure Erfahrungen damit?

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Mehrere finanzielle Standbeine für Selbstständige – Einnahmequellen, Websites und Kunden!“

  1. Hallo Peer,

    auch bei unterschiedlichen finanziellen Standbeinen sollten meiner Meinung nach alle auf die “Personenmarke” einzahlen. Ob nun (Online)Training, Buchprojekte, Blogartikel oder Vorträge, all dies sollte am Ende, vergleichbar zu Aktivitäten im SocialWeb am Ende des Tages auf die Kernmarke einzahlen und so das eigene Portfolio stärken.

    Ich stimme dir daher in einer wichtigen Aussage zu, dass die einzelnen Aktivitäten auch zur Person passen sollten und sich damit am Ende des Tages auch ergänzen, sodass die eine Aktivität langfristig auch zur anderen passen sollte.

    Das dennoch die einzelnen Standbeine im Laufe der Zeit hinterfragt und teilweise auch wieder abgebaut werden können ist dennoch ein anderes Thema :-).

    Viele Grüße und dir einen schönen Sonntag
    Andreas

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    • Hallo Andreas,
      das hängt sicher auch davon ab, welche Strategie man verfolgt. Es gibt durchaus viele, die eben nicht so sehr als Person in die Öffentlichkeit treten wollen. Das ist ebenso valide, wie eine “Personenmarke” aufzubauen.

      Dann ist die Herangehensweise halt eine etwas andere, aber natürlich sollte man sich mit den Maßnahmen so oder so selbst wohlfühlen und dahinter stehen können.

      Zum Prüfen und dem Abbau von Standbeinen schreibe ich mit Sicherheit auch nochmal was. 🙂

      Antworten
      • Guten Morgen Peer,

        das Schöne am Netz ist ja zum Glück, dass für alle ein wenig Platz ist :-). Sobald die Begeisterung oder das Wohlfühlen für einen Kanal fehlt, ist dieses auch schnell bemerkbar und es macht einfach keine Freude mehr sich Thema oder Standbein zu widmen.

        Ich hatte am Wochenende auch einmal wieder im Blog etwas geputzt und dabei einige alte Themen nicht mehr per Stichwort indiziert, sodass die alten Artikel zwar noch vorhanden sind, aber das Thema nicht mehr aktuell auf der Seite verfügbar ist.

        Dieses sich ständig hinterfragen und auch bestimmte Standbeine abzubauen bzw. auch sowohl finanzielle als auch organisatorische oder thematische Standbeine abzubauen ist etwas, dass mir dann doch manchmal schwerfällt, daher bin ich schon neugierig wie du dieses angehst.

        Gerade bei “Herzensthemen” ist die reine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Sinne von Aufwand und Nutzen oft nicht ganz einfach. Von daher freue ich mich schon auf neue Gedankenimpulse von dir.

        Viele Grüße
        Andreas

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