Bei der aktuellen Monopolstellung von Google, stellt sich mir die Frage: Was würde passieren, wenn ich von heute auf morgen aus dem Google-Index fliegen würde? Nicht das ich das befürchte, aber was wäre wenn?
Diese Frage stellt sich sicher auch der eine oder andere von euch. Und es gibt sicher einige, die entweder bei Google einen Penalty bekommen haben oder deren neue Website einfach nicht in Google ranken will. So oder so fehlen die Besucher von Google.
In diesem Artikel gebe ich Tipps und zeige Beispiele, wie man auch ohne Google viel Traffic generieren kann.
Traffic ohne Google auf die Website bekommen
Auf Selbständig im Netz liegt der Anteil der Google-Besucher aktuell bei rund 75%. Das ist wirklich viel und so habe ich mir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Gedanken gemacht, wie ich Besucher auch von anderen Quellen bekommen kann.
Schließlich ist so eine große Abhängigkeit auf Dauer mit der Gefahr verbunden, dass man für irgendwas bestraft wird und deutlich weniger Besucher von Google bekommt.
Schaut man sich die Auswertung einer Umfrage an, die ich in meinem Artikel Traffic-Quellen – Woher kommen die Besucher? durchgeführt habe, dann sieht man, dass es nicht nur mir so geht.
Welche Traffic-Quellen sind für euch am wichtigsten?
- Google Suche (77%, 85 Stimmen)
- Social Networks (25%, 27 Stimmen)
- Stammleser (15%, 16 Stimmen)
- Mail-Newsletter (12%, 13 Stimmen)
- Werbebanner, AdWords ... (9%, 10 Stimmen)
- andere Websites (7%, 8 Stimmen)
- was anderes (2%, 2 Stimmen)
Teilnehmerzahl: 110 (3 Stimmen)
77% der Teilnehmer haben angegeben, dass die Google Suche die wichtigste oder einer der wichtigsten Traffic-Quellen für sie ist.
Relativ weit abgeschlagen folgen Social Networks (25%), Stammleser (15%) und Newsletter (12%). Die weiteren Quellen sind bei noch weniger Teilnehmern die stärkste Traffic-Quelle.
7 Besucher-Quellen, die man nutzen sollte!
Im Folgenden stelle ich 7 Besucher-Quellen vor, die man kennen und zumindest teilweise nutzen sollte, um die Abhängigkeit von der Google-Suche zu verringern oder bei ausbleibendem Google-Traffic dennoch ordentliche Besucherzahlen zu erreichen.
Social Media
Facebook und Twitter haben sich mittlerweise als Massenmedium etabliert und gerade Facebook erreicht fast jede Zielgruppe.
Deshalb kann es durchaus Sinn machen dort aktiv zu werden und eine eigene Fanpage aufzubauen oder in Gruppen aktiv zu sein. Allerdings ist das mit relativ viel Aufwand verbunden und durch viele Änderungen in letzter Zeit ist es keinesfalls einfach dort viel Traffic für die eigene Website zu bekommen. Aber wenn die Zielgruppe passt und man es intensiv macht, kann sich das lohnen.
Bei mir sieht es auf Selbständig im Netz damit eher trübe aus. Lediglich rund 2% meiner Besucher stammt von Facebook, Twitter und Co.. Allerdings mache ich dort auch nur das nötigste und stecke kaum Zeit und Arbeit rein. Dann wäre sicher mehr möglich.
Interessant sind auch spezielle Social Networks, wie die Bilder/Foto-Communities Pinterest und Instagram. Gerade Pinterest scheint beim richtigen Thema eine richtige Traffic-Maschine zu sein, wie ich immer wieder in meiner Auswertung englischsprachiger Blogs sehe.
So haben z.B. Foodblogs natürlich den großen Vorteil, dass dort massig Fotos entstehen und diese zudem gut auf Pinterest ankommen. Pinchofyum.com bekommt z.B. rund 30% des Traffics von Pinterest und nur rund 23% von Google.
Aber auch andere Blogs und Websites können diese Traffic-Quelle nutzen, vorausgesetzt es gibt genug eigenes Fotomaterial.
Newsletter
Eine weitere interessante Traffic-Quelle ist der eigene Newsletter. Dabei geht es zwar meistens nicht um wirklich große Massen an Besuchern, aber mit einem Newsletter kann man eine sehr spezifische Leserschaft an sich binden und immer erreichen, unabhängig von Google.
Voraussetzung dafür ist natürlich der zeitige und stete Aufbau des Newsletter-Verteilers.
Ich selbst habe das Potential erst relativ spät erkannt und baue nun aktiv neue Newsletter auf, z.B. einen Newsletter speziell für Gründer. So ein regelmäßiger Newsletter ist natürlich mit Arbeit verbunden, so dass man hier gut planen sollte.
Man wird mit einem Newsletter selten wirklich große Traffic-Zahlen aufbauen können, aber man erreicht genau die richtige Zielgruppe, was fast noch mehr Wert ist.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch den RSS-Feed erwähnen, der von vielen Blogs und Websites automatisch erzeugt wird. Dieser hat sich zwar nie so stark in der Breite durchgesetzt, aber bei meinem Blog gibt es ein paar tausend Leser, die den Feed abonniert haben.
Direkte Besucher
Viele Verlinkungen auf anderen Websites können auch für ordentliche Besucherzahlen sorgen. Dabei geht es nicht um Verlinkungen für SEO-Zwecke, sondern um direkte Besucher, die von anderen Website, Portalen etc. über den Link zu unserer Website kommen.
Bei mir sind es rund 5% aller Besucher, die von anderen Websites und Blogs kommen.
Man kann aktiv auf andere Blogs in der selben Nische zugehen und Linktausch durchführen oder Gastartikel anbieten. Auch regelmäßige Kommentare können ein wenig bringen.
Aber auch andere Website-Typen sind interessant. Frage- und Antwort-Portale, Foren, gute Verzeichnisse, Pressemitteilungen und mehr kann man regelmäßig selber nutzen, um immer wieder Links der eigenen Website zu verteilen.
Dabei sollte man auf eine themenrelevante Verlinkung achten. Nicht nur wegen möglicher Abstrafungen durch Google, sondern weil Besucher natürlich eher dann kommen, wenn sie zur eigenen Zielgruppe gehören und sich für die Themen unserer Website oder unseres Blogs interessieren.
Nicht vergessen sollte man zudem Stammleser, welche die URL unserer Website auswendig kennen und direkt darauf zugreifen. Täglich neue Inhalte, eine einzigartiges Profil, ein guter Ruf und so weiter trägt dazu bei, aus Besuchern Stammleser zu machen.
Aggregatoren
Reddit gehört sicher zu den größten Aggregatoren im Netz. Vo dort kann viel Traffic kommen, wenn sich eine Gruppe mit dem eigenen Thema beschäftigt und die eigene Website verlinkt. Doch das ist kaum planbar.
Besser planbar sind dagegen themenspezifische Aggregatoren, die in bestimmten Branchen die News vieler Blogs und Websites gesammelt ausgeben, wie z.B. webdesignernews.com oder news.ycombinator.com.
Man sollte deshalb schauen, ob es in der eigenen Branche bzw. zum eigenen Thema so einen Aggregator gibt und versuchen dort hinein zu kommen.
Werbung
Jede Art von Werbung bringt neue Besucher auf die eigene Website, allerdings fallen dafür Kosten an. Wer seine Website jedoch professionell nutzt, für den kann sich das durchaus lohnen, zumal man bei den anderen Traffic-Quellen zwar kein Geld, aber teilweise viel Zeit investieren muss, was für Selbständige irgendwie dasselbe ist.
Werbung kann man in Social Networks schalten, man kann Banner auf Blogs buchen, AdWords einsetzen oder auch bezahlte Artikel kaufen.
Der Vorteil der Werbung ist zudem, dass diese nahezu umgehend neue Besucher bringt und kaum Vorlaufzeit benötigt, wie viele der anderen Traffic-Quellen.
YouTube
Zu guter Letzt würde ich noch YouTube erwähnen, auch wenn es hier nicht ganz so einfach ist viel Traffic auf die eigene Website zu bekommen.
Dennoch ist die Reichweite des Video-Portals mittlerweile so groß, dass man es bei einem passenden Thema fast nicht ignorieren kann.
Es dauert allerdings lang, bis man genügend Abonnenten gewonnen und Videos veröffentlicht hat, um das dann auch in den Besucherzahlen der eigenen Website zu spüren. Aber wem das liegt und wenn das Thema passt, ist es auf jeden Fall eine Option, zumal man sich hier dann auch ein weiteres Standbein im Netz aufbaut.
Andere Suchmaschinen
Der Anteil von Google im Bereich der Suchmaschinen ist in Deutschland erdrückend. Weit mehr als 90% sind es.
Dennoch sollte man Bing und Co. nicht total vernachlässigen, da sie in der Summe auch ein paar Prozent zum Gesamttraffic beisteuern können.
Aktuell sind es bei mir zwar nur ca. 1%, aber mit etwas mehr Optimierung hinsichtlich dieser Suchmaschinen, wäre das sicher noch steigerbar. Und wer weiß, ob die Google Dominanz nicht irgendwann noch ein wenig zurückgehen wird.



Fazit
Wer online erfolgreich sein will, wird allerdings an Google nicht komplett vorbeikommen.
Man kann durch verschiedene Maßnahmen die Abhängigkeit verringern, aber insgesamt hat Google einfach eine so starke Machtposition im deutschen Internet, dass man darauf nicht freiwillig verzichten wird.
Das sehen auch die meisten meiner Leser so.
Geht es auch ganz ohne Google?
- Nein, ohne Google geht es nicht. (53%, 71 Stimmen)
- Zumindest teilweise geht das. (35%, 47 Stimmen)
- Ja, das geht problemlos. (11%, 15 Stimmen)
- Keine Ahnung. (1%, 1 Stimmen)
Teilnehmerzahl: 134 (1 Stimmen)
Aber zumindest kann und sollte man auch die anderen Quellen nicht außer acht lassen, um das Risiko ein wenig zu senken.
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