5 wichtige Homeoffice Tipps und Best Practices – Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice?

5 wichtige Homeoffice Tipps und Best Practices - Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice? Corona hat dafür gesorgt, dass mehr Menschen im Homeoffice arbeiten, aber bist du wirklich bereit fürs Homeoffice?

Ist es egal wo du arbeitest und bist du auch zu Hause produktiv?

Das ist sicher von Person zu Person unterschiedlich. Während manche ein richtiges Büro brauchen, um effizient zu arbeiten, kommen andere sehr gut im Homeoffice zurecht.

Ich selber arbeite bereits viele Jahre sowohl im Homeoffice, als auch im externen Büro und konnte in dieser Zeit eine Menge Erfahrungen sammeln. Ich kenne die Vor- und Nachteile und gebe ich diesem Artikel 5 wichtige praktische Tipps für alle, die in ein Homeoffice ziehen.

Zudem werte ich in diesem Artikel eine Leser-Umfrage dazu aus, schildere meine eigenen Erfahrungen aus mehr als 15 Jahren und teile Best Practices für das Homeoffice.

Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice?

Wer sich haupt- oder nebenberuflich selbstständig macht, hat nicht immer genug Geld, um sich ein externes Büro leisten zu können.

Gerade für Selbstständige im Netz ist es aber auch nicht unbedingt notwendig, da Tisch, Stuhl und PC im Grunde reichen, um zu arbeiten.

In vielen Fällen darf man von zu Hause arbeiten und auch als Angestellter bekommt man heute bei vielen Arbeitgebern die Möglichkeit für das Homeoffice angeboten.

Dabei stellt sich allerdings oft die Frage, ob man zu Hause auch wirklich gut und produktiv arbeiten kann. Es gibt viele Ablenkungen und da leidet bei manchen die Motivation und Disziplin.

Das habe ich selbst am Anfang meiner Selbstständigkeit gemerkt und viel gelernt.

Wer kann im Heimbüro arbeiten?

Deshalb habe ich vor einer Weile eine Umfrage gestartet, in der es genau um diese Frage ging. An der Umfrage haben fast 200 Leser von Selbstständig im Netz teilgenommen. Hier sind die Ergebnisse:

Kannst du im Heimbüro arbeiten?

  • Ja, das funktioniert sehr gut. (45%, 89 Stimmen)
  • Ich würde gern zu Hause arbeiten. (29%, 58 Stimmen)
  • Nein, das hat für mich nicht funktioniert. (16%, 32 Stimmen)
  • Ich habe es noch nicht probiert. (9%, 18 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 197 (max. 1 Stimmen)

Fast die Hälfte der Teilnehmer (45%) hat angegeben, dass es für sie kein Problem ist im Homeoffice zu arbeiten. Es funktioniert sehr gut, was ich grundsätzlich über die mehr als 15 Jahre, die ich selber im Homeoffice schon arbeite, ebenfalls sagen kann.

Bei mir hat es allerdings ein paar Monate gedauert, aber dann konnte ich mit der Ablenkung daheim sehr gut umgehen und einen richtigen Arbeitstag einhalten. Dabei hat mir aber sicher geholfen, dass ich mir wirklich ein eigenes Zimmer als Büro in meinem Haus eingerichtet habe.

Immerhin 29% der Umfrageteilnehmer würde gern zu Hause arbeiten, wobei hier nicht klar wird, ob diese angestellt und damit unzufrieden sind, oder ob es sich um angehende Gründer handelt, die vorhaben im Heimbüro zu arbeiten. Klar ist allerdings, nicht jeder ist für das Homeoffice geschaffen und manche stellen es sich einfacher vor, als es dann in der Praxis ist.

Das mussten 16% der Teilnehmer bereits erfahren, bei denen es nicht funktioniert hat im Homeoffice zu arbeiten. Das kann viele verschiene Gründe haben, unter anderem die Ablenkung durch private Dinge oder auch die problematische Trennung von Freizeit und Berufsleben.

9% haben noch keine Erfahrungen im Homeoffice sammeln können.

5 wichtige Tipps und Best Practices für das Homeoffice

Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice? 5 wichtige Tipps und Best PracticesAuch wenn ich mittlerweile (zum Teil) in ein externes Büro umgezogen bin und die Trennung von Beruf und Privatleben damit besser funktioniert, blicke ich zufrieden und gern auf meine (Arbeits-)Zeit daheim zurück.

Zumal ich teilweise ja immer noch von zu Hause arbeite, einfach weil es angenehm ist und gut funktioniert.

Ich habe allerdings ein wenig gebraucht, um mich an einen strikten Arbeitstag im Homeoffice zu gewöhnen. Zu Beginn kam es doch mal vor, dass ich mein Mittagessen im Wohnzimmer vor dem TV gegessen habe und dann nicht wieder von der Couch hochkam. Aber das war nach ein paar Monaten kein Problem mehr.

Andere Ablenkungen, wie Social Media oder die eigene Familie, kommen hinzu.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich die folgenden 5 Tipps und Best Practices an alle geben, die im Homeoffice arbeiten wollen:

  1. Klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben

    Meine größte Herausforderungen bei der Arbeit im Homeoffice war die Trennung von Arbeit und Privatleben. Wenn man diese beiden Welten so nah beieinander hat, fällt es vielen schwer abzuschalten und richtig Feierabend zu machen.

    Lange Zeit fand ich das gut, da ich nachmittags bei der Familie war und Abends nochmal arbeiten konnte. Allerdings habe ich nicht so gut abschalten können und immer gedacht, dass ich doch auch noch was machen könnte, statt auf der Couch zu sitzen und eine Serie zu schauen.

    Dabei ist Freizeit für Selbstständige sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden.

    Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein separates Arbeitszimmer, welches dann wirklich nur als Büro benutzt wird. Wer stattdessen im Wohnzimmer eine Arbeitsecke hat, wird es noch viel schwerer haben privates und berufliches zu trennen.

    Zudem sollte man die Tür des eigenen Homeoffice zumachen können und die Familie sollte wissen, dass man “auf Arbeit ist”.

  2. Feste Arbeitszeiten

    Ein großer Vorteil eines Heimbüros liegt in der Flexibilität. Man kann einfach und schnell zwischen Privat- und Berufsleben wechseln, was dazu geführt hat, dass ich meine Kinder in der Selbstständigkeit viel mehr gesehen habe, als noch in der Zeit, als ich angestellt war.

    Aber diese Flexibilität hat auch Nachteile. Viele finden im Homeoffice keinen richtigen Feierabend oder können sich nicht dazu aufraffen früh loszulegen.

    Es ist sehr zu empfehlen einen richtigen Arbeitstag einzuführen, um zu bestimmten Uhrzeiten spätestens mit der Arbeit loszulegen. Bei mir war das relativ einfach, da die Kinder schon immer früh raus mussten und ich da natürlich ebenfalls aufgestanden bin.

    Mit dem Feierabend habe ich mich da deutlich schwerer getan, aber irgendwann erkannt, dass auf Dauer 14 Stunden Tage nicht gut sind. Burnout und andere gesundheitliche Probleme können die Folge sein.

    Es ist aber bei mir auch heute noch immer wieder ein Abwägen, wann ich mal länger mache und wann ich bewusst Feierabend mache. Ich liebe meine Arbeit und da ist es nicht so, dass ich den ganzen Tag darauf warte, dass der Arbeitstag zu Ende geht.

  3. Gute Ergonomie ist für die Gesundheit wichtig

    Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice? 5 wichtige Tipps und Best PracticesAls Selbstständiger im Netz braucht man nicht wirklich viele Einrichtungsgegenstände im Homeoffice. Dennoch sollte man dabei nicht am falschen Ende sparen.

    So kommt dem Schreibtisch und dem Bürostuhl eine hohe Bedeutung zu. Wer täglich 8 oder mehr Stunden im Sitzen arbeitet, sollte einen guten Bürostuhl und einen passenden Schreibtisch nutzen. Auf Dauer schädigt man seine Gesundheit mit dem Hocker am Esstisch.

    Und die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut, dass man auch als Selbstständiger nicht riskieren sollte. Das kann ansonsten schnell dazu führen, dass die eigene Existenz bedroht ist.

    Ebenfalls wichtig ist ausreichendes Licht, um die Augen nicht zu überanstrengen. Und wer bei der Arbeit aus dem Fenster schauen kann, tut sich ebenfalls einen Gefallen.

  4. Technik fürs Homeoffice

    Neben den genannten Büromöbeln braucht man als Selbstständiger im Netz natürlich einen Computer. Dabei habe ich immer darauf geachtet gute und moderne Technik zu haben.

    Man muss sicher nicht jedes Jahr einen neuen PC kaufen, aber man sollte sich auch nicht mit einem 10 Jahre alten Rechner herumschlagen, nur weil dieser noch irgendwie läuft.

    So lege ich bei meiner Büro-Technik immer Wert auf Schnelligkeit und wenig Wartezeiten. Dazu ist vor allem viel Arbeitsspeicher und eine SSD-Festplatte mittlerweile wichtig. Aber natürlich sollten auch die anderen Komponenten dazu passen. Eine leistungsfähige Grafikkarte ist mir inzwischen ebenfalls wichtig, da ich zum Beispiel 4K Videomaterial bearbeite und so eine Grafikkarte da sehr hilfreich ist und viel Zeit spart.

    Ebenfalls sehr wichtig sind für mich meine beiden Monitore. Diese sollten fehlerfrei funktionieren und groß genug sein (mindestens 27 Zoll). Das schont die Augen und erleichtert mir sehr die Arbeit.

    Von vielen unterschätzt wird die Tastatur. Aber wer wie ich jeden Tag tausende Wörter eintippt, sollte hier besonders auf Qualität achten. Ich nutze schon lange eine Logitech-Tastatur, aber die tausche ich alle 2-3 Jahre aus.

  5. Organisation im Homeoffice

    Zu guter Letzt muss man als Selbstständiger im Homeoffice ein guter Organisator sein. Familie, Kinder, Verwandte und Freunde verstehen oft nicht, dass es einen Unterschied zwischen “zu Hause” und “im Homeoffice arbeiten” gibt. Das muss man deutlich kommunizieren und Grenzen ziehen.

    Meine eigenen Erfahrungen mit meiner Familie sind dahingehend sehr positiv, da vor allem meine Frau sehr verständnisvoll war. Sie ist inzwischen auch schon viele Jahre selbstständig und kannte das auch schon als Kind aus ihrer Familie. Dazu habe ich auch schon viele Frage von Lesern beantwortet.

    Herausforderungen, wie Ferien, Urlaub oder ähnliches, gibt es natürlich immer mal wieder, aber nach einer Weile verstehen es die meisten, dass man im Homeoffice wirklich arbeitet.

Mehr Tipps für das Homeoffice

Ich habe hier im Blog in den letzten Jahren noch viele weitere Tipps rund um das Homeoffice gegeben. Einfach mal die Suchfunktion nutzen und ihr findet da eine Menge.

Einen grundsätzlichen Tipp möchte ich aber noch geben. Keiner weiß genau, wie es im Homeoffice laufen wird. Deshalb solltet ihr erstmal ausprobieren, wie es für euch funktioniert, dabei aber nicht gleich bei den ersten Problemen aufgeben.

Wie oben schon geschrieben, habe ich mich in den ersten Monaten ebenfalls sehr schwer getan und mich erst nach und nach eingelebt. Das ist ganz normal und wie so oft gilt auch hier: Nicht aufgeben. Ich bin der Meinung, dass sich fast jeder ans Homeoffice gewöhnen kann und dass es meist nur eine Frage der Zeit und der Disziplin ist.

Und gerade wenn man flexibel als Selbstständiger ist oder einen flexiblen Arbeitgeber hat, spricht ja nichts dagegen nur ein paar Tage in der Woche im Homeoffice zu arbeiten. Auf diese Weise kann man dessen Vorteile nutzen, ist aber auch immer mal wieder in der Firma oder arbeitet an einem anderen Ort.

Abwechslung ist auf jeden Fall hilfreich, um die eigene Motivation hoch zu halten.

Zum Schluss würde mich nun interessieren, welche Erfahrungen ihr mit dem Homeoffice machen konntet. Welche Tipps könnt ihr Gründern geben?

Hinterlasst einfach einen Kommentar. Das würde mich freuen.

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „5 wichtige Homeoffice Tipps und Best Practices – Bist du wirklich bereit fürs Homeoffice?“

  1. Hallo Peer, ich stimme dir grundsätzlich in allem zu.

    Allerdings hat Corona gezeigt, dass homeoffice ohne Kinderbetreuung nur frustriert.

    In dem Zusammenhang würde mich interessieren, wie du trotz Kids auf 14 Stunden Arbeit am Tag kamst. Deine Frau, so hast du geschrieben, war da ja auch selbstständig. Habt ihr Au pairs genutzt? Oder leben die Großeltern um die Ecke?

    Liebe Grüße, Katharina

    Antworten
    • Während der Zeit, als meine Frau mit unseren Töchter nach der Geburt zu Hause war, habe ich halt tagsüber gearbeitet und mich dann nachmittag um das Baby mit gekümmert. Da war ich halt recht flexibel in meinen Arbeitsstunden. Oft dann auch noch Abends gearbeitet, wenn die Kleine geschlafen hat.

      Später gingen die kleinen dann ja in die Kinderkrippe tagsüber, was auch für einen halbwegs geregelten Arbeitstag gesorgt hat.

      Zum Glück sind unsere Kinder nun schon groß, so dass sie während Corona sich selbst beschäftigen konnten. Da beneide ich keinen mit Kleinkindern. Im Freundeskreis hatten einige Homeoffice mit kleinen Kindern und es war sehr schwer.

      Antworten

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